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ComStage Mitteilung an die Anteilinhaber (WKN ETF001)

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Hallo zusammen,

 

ich habe heute ein Schreiben vom ComStage in meinem OnlineArchiv erhalten und habe Probleme dieses zu entziffern. 

 

Kann jemand vielleicht kurz und knapp erklären, was diese Änderung für die Anleger bedeutet? Ich konnte ungefähr verstehen, dass zusätzliche Kosten bis zu 30% anfallen können.

 

"Die Änderung erfolgt, um eindeutig und transparent darzustellen, welche Kosten das Fondsvermögen belasten könnte." - für mich wirkt alles nur noch weniger transparent...

 

Danke und Grüße 

 

Miro

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@Zocki, danke für die Info. Damit erhöht sich natürlich deutlich das Risiko der betroffenen ETFs. Ich werde die erst mal im Depot liegen lassen und beobachten. Einen Verkauf möchte ich erst mal noch nicht anstoßen, da ich die ETFs ja als Langzeitanlage geplant habe und verkaufen und neu anlegen ja wieder Geld für die Verkaufsgebühr verbrennt.

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zumal bei einem Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt ja auch damit zu rechnen ist, dass man nicht frei über den Verkaufserlös verfügen kann Smiley (traurig)

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Jetzt ist leider das bei den ETFs eingetreten, was ich genau immer als Schwäche gesehen habe, und von dem ich dachte, nicht so schnell betroffen zu sein: Änderungen im Produkt

 

So eine drastische Änderung ist aber schon sehr ungewöhnlich, ich hoffe das macht keine Schule.

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Ich frage mich gerade, ob diese geplante Veränderung vielleicht auch die Ursache für die vorzeitige Sparplanaktion gewesen sein könnte. Wäre das dann nicht eine Insiderinformation gewesen, die den Anlegern umgehend mitgeteilt hätte werden müssen? Immerhin ist der Kurs für meinen betroffenen ETF seit Ende Januar um zeitweise über 10% gefallen und ich hab die Info erst heute von der CB bekommen Smiley (traurig)

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@Zocki, ein Vertragspartner (der Emittent) könnte das gewusst haben, denn mal eben so stellt man einen ETF nicht um. Dafür beinhaltet das zu viele (Aufsichts-)Rechtliche Punkte zu beachten.

Die Informationen werden vom Emittenten veröffentliche, wenn dieser den Zeitpunkt für richtig hält. Vorher werden solche Informationen nicht publiziert.

Da es sich um einen ETF handelt, der den DAX nachbildet, bewegt sich dieser fast gleich mit dem DAX. Und der DAX hat in den letzten Wochen teilweise ein paar  Prozent nachgegeben. Verlegener Smiley

 

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Ich weiß nicht, wer von beiden (CB oder Emittent) die Sparplanaktion vorzeitig beendet hat, von daher sollte das keinesfalls eine Unterstellung in Richtung CB sein, sondern eher in Richtung Emittent. Oder gibt es für ETFs und Fondsgesellschaften keine derartige Informationspflicht wie bei Aktiengesellschaften? Ich kenn mich da ehrlich gesagt nicht aus, aber bei einer AG wäre sowas doch als adhoc-Mitteilung zu veröffentlichen gewesen und eben nicht erst dann, wenn die Firmenleitung den Zeitpunkt für eine Veröffentlichung für richtig hält, oder?

 

Die Mitteilung betrifft ja auch nicht nur den ETF auf den DAX, sondern es sind bei mir über 60 Teilfonds aufgelistet.

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Darum mag ich diese Community, man bekommt immer mal wieder super Einblicke in Themen die einen zwar nicht direkt berühren, die aber trotzdem wichtig sind.

 

Ich bin bekennend kein Freund von ETFs, nicht weil ich die grundsätzlich schlecht finde, sondern weil die für mich nicht die Wunderwaffe des Investors sind, als die sie von vielen propagiert wird. Ich sehe hier eine ganze Reihe von Risiken, systemische und persönliche, die man einfach im Auge haben sollte.

 

Wie es @Mahtchello es gerade so schön bemerkt hat, hat ihn so ein Risiko gerade eingeholt. Wer nun gemeint hat, man könnte nun völlig stumpf für vier Jahrzehnte per Sparplan in den gleichen ETF einzahlen und ist fein raus, bemerkt in diesem Fall gerade seinen Irrtum. Ihr habt einen dritten Spieler mit in der Runde, der Euch das Süppchen ganz schön versalzen kann. Das Emittentenrisiko sollte bei ETFs einfach nicht vergessen werden. Von wegen kann nichts passieren wegen Sondervermögen usw. ... Pustekuchen!

 

Also sollte man vermutlich auch hier auf Diversifikation achten um im schlimmsten Fall nicht alles zu verlieren. Und man muss seine Geldanlage eben trotzdem im Auge behalten.

 

Nach dieser gigantischen Hausse, gerade jetzt wenn die Märkte wieder stürmischer werden den ETF in eine riskanteren Modus zu transformieren finde ich schon recht kühn vom Emittent. Geht es schon wieder los mit der ungezügelten Gier? 😐

 

Gruß

Myrddin

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Zunächst mal: Ich bin ein durchschnittlicher Anleger, der sein Geld in Aktien, Fonds, Lebensversicherungen und Immobilien gestreut hat. Ich werde nicht von der cb bezahlt, und habe kein Eigeninteresse, mit meinen Informationen Personen in irgendeine Richtung zu lenken - hier im Thread liest man ja so einiges hysterisches...

 

Erstmal danke für diesen Hinweis hier! Die comstage-Sparpläne habe ich nämlich im Depot meiner Frau liegen, und die kontrolliere ich nicht so oft (Fonds sind ja an sich sicherer als Aktien...). So habe ich mir jetzt mal einige Infos besorgt zu diesem Schreiben und den Umstellungen in den Fonds.

 

1. Ihr habt ja selbst bemerkt, dass die Thesaurierer auf ausschüttend umgestellt wurden. Das ist für die Fondsgesellschaft praktischer (und wohl auch weiter verbreitet als Reaktion auf das neue Investmentsteuergesetz!). Denn: Wenn ein Fonds seine (Dividenden- und Kurs-)Gewinne ausschüttet, greift der Staat nicht mit der Vorabpauschale auf (thesaurierte - also wiederangelegte) Gewinne zu, sondern bedient sich ausreichend und transparent per Abgeltungssteuer auf die Ausschüttungserträge.

 

2. ETFs sind auch wieder nur eine Spielart ganz vieler verschiedener Wertpapierkonstruktionen.

Mit den beschriebenen Änderungen werden keineswegs (weitere) Derivate, Optionsscheine oder anderes Teufelszeug in die ETFs gemischt, sondern es ist von Wertpapierleihen und -pensionsgeschäften die Rede:

 

Hierbei wird das im ETF befindliche Wertpapier (zeitweise) an einen Dritten verliehen und dafür wird eine Leihgebühr in Rechnung gestellt. Das macht die Fondsverwaltung regelmäßig nicht, weil der Entleiher so ehrbar ist, sondern gegen Stellung von Sicherheiten mindestens im Wert der entliehenen Aktien. Wenn ihr euch fragt: Wieso macht man das? Wer haut denn da wen übers Ohr?, dann kann ich nicht mit letzter Sicherheit sagen, warum die heutigen Banken und Finanzdienstleister sich immer kompliziertere Konstruktionen ausdenken - jeder sieht zu, wo er bleibt - sondern:

 

Jedes Wertpapiergeschäft auf der Welt braucht einen Käufer und einen Verkäufer. Manchmal sind das Banken untereinander, manchmal Personen, manchmal gemischt - und manchmal, wenn man grade keinen passenden Partner findet, dann kennt man wenigstens einen, der einen kennt, der einem die Papiere für einen Zeitraum leihen kann! Und ETFs bunkern ja Aktien jeglicher Art in zunehmendem Überfluss...

Das bedeutet, der Fonds nutzt die Zwangslage von Händlern, die für einen Handel (etwa ein Optionsschein oder Leergeschäft) eine bestimmte Aktie brauchen. Wenn ein Optionsschein ausläuft, muss ggf. einer kaufen und ein anderer verkaufen...

Ist das Geschäft abgewickelt, wandert die Aktie wieder zum Verleiher zuzüglich der Gebühr fürs Leihen.

 

Klar, kann dabei immer mal einer hops gehen - aber die Masse machts! Der ETF verdient sich also etwas dazu, anstatt nur stupide einen Index abzubilden - und davon behält der Fondsmanager bis zu 30%. Würden die Fondsmanager nämlich nur Aktien kaufen und verkaufen, weil der Index sich grade verändert, gäbe es ja keine Unterschiede zwischen den ETFs untereinander und dem abgebildeten Index!

 

Bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsches geschrieben habe...

 

Also: Grämt euch nicht, ob der Gier der Banker! Wir sind alle Teil dieses Karussells - und wenn man schon mit Zinsen kein Geld mehr machen kann, dann eben mit Aktienhandel, und dem ganzen Zirkus drumherum.

 

Letztlich werden die Margen immer kleiner - es geht also immer mehr um die Menge! Ihr wollt doch auch Kosten sparen. CB spart lieber an der IT, dafür muss der Gewinn für BNP aber gewährt bleiben. Die Pariser wollen ja ihren Lohn haben. Beim Mitbewerber gibt´s aber übrigens auch keine komfortable Performanceübersicht...

 

Ich bin jetzt zu einem Anbieter gewechselt, der in seinen AGB schreibt, die im Depot befindlichen Aktien auch bei Bedarf (gegen 104% Sicherheiten) zu verleihen und dafür unschlagbar günstige Transaktionskosten bietet. Da kostet mich ein 1.000 Euro Aktienkauf nur ein Bruchteil von den Kosten hier...

 

 

 

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Nachtrag zu: Emittentenrisiko bei ETFs:

 

Es gibt physische und synthetische ETFs: Die physischen bauen größtenteils mit echten Aktien den Index nach. Da steckt tatsächlich Sondervermögen hinter.

Die synthetischen geben nur die Garantie einer Bank, den Kursverlauf des Index auszuzahlen. Das ist also wie eine Wette, ob der Index rauf oder runtergeht. Ob man dann im Krisenfall tatsächlich den Gewinn (und seinen Einsatz) wieder rausbekommt, hängt von der Zahlungsfähigkeit oder der Versicherung des Emittenten (des ETF) ab.

 

comstage hat offenbar echte Aktien in seinen ETFs - sonst könnten die ja keine Verleihgeschäfte betreiben. (oder denk ich da falsch?)

Das kostet erstmal natürlich mehr - jeder entscheidet für sich selbst, worin er investiert!

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Hallo @Hape1977,

 

super Beitrag, der sicher einiges zur Aufklärung beigetragen hat. Ich habe mich in der Vergangenheit auch mit Aktien-Leihe beschäftigt und halte das längst nicht mehr für das Teufelszeug das ich früher dahinter vermutet habe. Mein Hauptbroker erlaubt mir meine Aktien zur Leihe anzubieten und die Leihgebühren werden dann entsprechend abgerechnet.

 

Klar ist, der Leihende hat ausreichen Margin zu hinterlegen und eine Rückforderung der Papiere ist quasi unmittelbar möglich, egal wie groß das Elend ist in das man den Leihenden damit stürzt. Sprich im Zweifelsfalls lassen die den Leihenden über die Klinge springen. Halte ich tatsächlich in der Zwischenzeit für nicht besonders riskant.

 

Mir ging es primär darum, das auch ETFs einfach keine No-Brainer sind und man sich eben auch hier ausführlich mit seinem Investment-Produkt befassen sollte.

 

Gruß

Myrddin

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