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Kommunale Wärmepläne sind das eine, Netzausbau mitgedacht?

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
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Beiträge: 2206
Registriert: 12.01.2019

Hallo @all, 

hoffentlich wird hier parallel gedacht; da soll zukünftig reichlich Elektrizität durch alte noch nicht erweiterte Stromnetze fließen und das ganze möglichst günstig für preiswerten Strom .....;)?                                                                                                                                              ...."Wallbox an jeder Garagenwand, Photovoltaikanlagen auf jedem Dach des Landes, Wärmepumpen, elektrifizierte Industrie, batteriebetriebene Lkw: Das alles sind Bausteine der Energiewende...."

----->

n-tv.de, 24.06.23

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Schleppender-Netzausbau-bremst-die-Energiewende-article24208188.html

 

LG

onra

5 Antworten 5

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Beiträge: 1933
Registriert: 31.10.2016

Wird leider nicht. Bei uns in Bayern versäumt man den Ausbau der Leitungsnetze, um das Netzentgelt niedriger als in Schlesig-Holstein zu halten. Unser populistischer Landesfürst eben...


Regelmäßiger Autor
Beiträge: 35
Registriert: 23.03.2023

Um Fehlinvestitionen und Netzprobleme zu vermeiden, bedarf es meiner Meinung nach übergreifender deutschlandweiter Zielüberlegungen bzw. Zielbilder, in denen sich die unterschiedlichen Zielgruppen wiederfinden und an denen sie sich ausrichten könnten. Dies erscheint mir von der lokalen Ebene aus aber leider nicht leistbar. M.E. ist ein Zielbild im top-down-Ansatz nötig, innerhalb dieses Rahmens sich dann die kommunalen Pläne aufgrund kommunaler Besonderheiten einpassen. Also eine Bundes-Rahmenstrategie.

 

Das große, übergreifende Ziel müsste es m.E. sein, die Wärmebereitung zu elektrifizieren (weil effizienter) und die Stromerzeugung möglichst zu dezentralisieren (auch aus Effizienzüberlegungen). Das steht natürlich im Widerspruch zu den Interessen der Energieversorger, da diese dann an Marktmacht und Einfluss verlieren würden. So kommt man m.E. jedoch schnell voran und braucht auch keine riesigen Netzanpassungen.

 

Beispiele (laienhafte Überlegungen aus dem Bauch):

 

Zielbild Dorf:

  • Je Haus: PV-Anlage (Dach vollmachen); effiziente Wärmepumpe, Dämmen was geht
  • Mind. 2 Wallboxen mit bidirektionalem Laden
  • Alle PKWs des Haushalts dienen als mobiler Speicher (bidirektionales Laden) für Hausstrom, Wärmepumpe und Mobilität.
  • Ggf. Homeoffice fördern (auch um PKW tagsüber an der Ladestation laden zu können).

 

Zielbild Stadt:

  • Je Wohneinheit ein Balkonkraftwerk mit 2-4 KW Speicher um individuellen Stromverbrauch zum Großteil abfangen zu können.
  • Dächer von Miethäusern mit PV volllegen, auch Nebengebäude und Garagen
  • je Parkplatz eine Ladestationen (bidirektionales Laden); Ein Teil wird dem Mieter als kostenloser Strom fürs Auto bereitgestellt. Z.B. im Sommer 70% - Überschüsse von mehr als 70% des Speicherstandes des Autos werden bei Bedarf ins Hausstromnetz (Warmwassererzeugung; Strombedarf) eingespeist. Im Winter ab 40%.
  • Anschluss von Miethäusern an Fernwärme wo möglich; Fernwärmeerzeugung an Abwärme von z.B. Rechenzentren oder Industrieanlagen koppeln.

Für Industrie, Agrarwirtschaft und Verkehrsflächen, sowie öffentliche Gebäude bräuchte es auch Zielvorgeben.

Am besten in Abstimmung mit den jeweiligen Akteuren.

 

staatliche Maßnahmen:

  • Steuerfreiheit auf PV, Wärmepumpe und Dämmung
  • Absetzbarkeit von Handwerkerlohn von 20% auf 100% erhöhen, wenn Leistung im Zusammenhang mit energetischer Sanierung steht
  • kostenfreie Energieberatung für Hausbesitzer
  • möglichst einfache Förderung von Balkonkraftwerken (z.B. 300 € cashback)
  • keine Anmeldung von Balkonkraftwerken bis 800 Watt Einspeisung
  • Generalerlaubnis zum Anbau von Balkonkraftwerken, keine Vermieterverweigerung mehr möglich, lediglich Gestaltungsvorgaben.

 

Soweit erstmal meine spontanen Überlegungen. Was mir aktuell am meisten fehlt ist Planungssicherheit und ein strategischer, bundesweit gültiger Rahmen für die Wärmewende.


Autorität
Beiträge: 2206
Registriert: 12.01.2019

Hallo @ACDSee ,

....eine sportliche Anzahl von Transformationen; mir fehlt momentan nur ein halbwegs realistisches Zeitfenster für all die "lustigen" Dinge, die anzugehen sind, die wohl auch weh tun müssen, sonst wird das nix.....

Nach kurzem crash-mathematischem brain storming nur mal spaßeshalber für den Bereich der Wärmepumpe        ----->                             In 2018 ca. 19 Mill. Wohngebäude in D, davon ca. 65% EFH, 17% ZFH und 18% MFH; dazu noch ca. 3 Mill. Nichtwohngebäude.

Nach Dena-Report 2022 -----> 12,9 Mill. EFH, 3,2 Mill. ZFH und 3,3 Mill. MFH.

Produktion von Wärmepumpen in Q1-Q3 2022: 243.000 Stück (Statist. Bundesamt)

Eingebaut in 2022 ca. 236.000 Stück

Insgesamt sind in D momentan ca. 300.000 Wärmepumpen verbaut

Für 2024 prognostiziert 500.000 Stück verbauter Wärmepumpen

Mal so eine einfache Berechnung in 1. Näherung (ohne Milchmädchen und anderen ggfs. relevanten Parametern...) nur für die EFH und ZFH.

EFH+ZFH = 16,1 Mill.

Wenn man hier entsprechend mit Wärmepumpen rechnen würde, dann ergäbe sich abzüglich der momentan bereits verbauten Wärmepumpen (unter der vereinfachten näherungsweisen Annahme, dass diese ausschließlich für EFH und ZFH verbaut wurden),

16,1 Mill. - 0,3 Mill. = 15,8 Mill. Wärmepumpen, die noch zu verbauen wären.

Sollte es gelingen etwa 500.000 Wärmepumpen p.a. in D einzubauen, dann wären wir nach ca. 32 Jahren komplett durch.

Schafft man die doppelte Menge p.a., dann wären es immerhin noch 16 Jahre bis Buffalo. Klar, dass hier noch ein Korrekturfaktor "K" anzusetzen wäre, für die Gebäude, die nicht mit einer Wärmepumpe versorgt werden bräuchten. Dies würde dann die Berechnung der Jahre noch nach unten drücken können.

Bis zum Klimaneutralitätsziel 2045 sind es noch 22 Jahre.

Dabei habe ich deine anderen enenso guten wie sportlichen Vorschläge (PV---> Dach, Dämmung, Wallboxen bidirektional betrieben, Balkon-PV, Ladestationen auf Parkplätzen, Nah- und Fernwärme wo es gehen kann, Steuererleichterungen PV, Wärmepumpe, Dämmung, Fördermaßnahmen und x und y....) noch nicht einmal einbezogen und es wird seit gefühlten 3 Monaten immer noch über das anstehende Gebäudeenergiegesetz gestritten, das sich im Bundestag erst in 1. Lesung befindet. 

 

W`ll see what will happen

onra

 

 

 

 

 

 

 


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@onra: Du hast ja leider in allen Punkten recht. Ich sehe daher drei Optionen:

 

a) Wir wurschteln weiter und vermasseln die Klimaneutralität einfach zusehends

b) Sprunginnovation - irgendwer findet eine Lösung (Fusion läuft auf einmal zuverlässig oder man zieht Energie aus Neutrinos, oder was völlig anderes) und alle fragen sich in 30 Jahren warum die früher alle so blöd waren

c) Es wird regide durchregiert (Klima- statt Kriegswirtschaft) - AKWs wieder an, Verbrennerverbot, zig Gastarbeiter-Monteure werden mit guten Gehältern ins Land gelockt...

 

Ich tippe auf a, b wäre mir lieb, c nun ja,,,


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Beiträge: 1635
Registriert: 06.01.2017

und ich (???)........ich glaub´s einfach nicht (s. @onra). Und alle sind sich nicht grün, da unterschiedliche finanz. Interessen verfolgt werden. Und ich investiere weiterhin in die hinlänglich bekannten B.C. 🚢🛳 Muss man aber auf keinen Fall so sehen. Aber: Spannung is in the air!! 😂😅

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