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Erstattung ausländischer Quellensteuer auf Dividenden - Wann lohnt es sich?

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Gelegentlicher Autor
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Hallo allerseits,

 

ich bekomme Dividendenzahlungen aus einigen Ländern, die zum Teil sehr unterschiedlich versteuert werden. Ich habe mich in das Thema recht intensiv eingelesen und auch schon eine Rückforderung aus der Schweiz erfolgreich durchgeführt. Im Moment laufen Rückforderungen aus Norwegen, Dänemark und die zweite aus der Schweiz.

 

Jetzt habe ich noch weitere Länder, die zum Teil noch komplizierter aussehen, daher eine generelle Überlegung: Das Minimum an Steuern, das ich bezahlen muß (egal an wen) sind 25%, korrekt?

D.h. wenn der steuerliche Gesamtabzug nur geringfügig darüber liegt, muss ich mir die länderspezifische Regelung eigentlich gar nicht anschauen, wenn der Best-Case bereits nicht rentabel wäre. Stimmt diese Überlegung oder übersehen ich was?

 

Beispiel: Es gibt Anleitungen wie man Quellensteuer aus Finnland zurückfordert, mein gesamter Steuerabzug ist aber lediglich 26,19%.

Es macht also wahrscheinlich keinen Sinn zu forschen wie es nun wirklich ist (in diesem Falle ist wahrscheinlich die Anleitung veraltet).

 

Viele Grüße und Danke für hilfreiche Antworten

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Hallo @AchimOe ,

...um einen guten Überblick zu erhalten, schau mal hier beim Bundeszentralamt für Steuern vorbei.--------> "Download anrechenbare ausländische Quellensteuer". Da steht eigentlich alles drin, was man wissen sollte.

 

https://www.bzst.de/DE/Privatpersonen/Kapitalertraege/AuslaendischeQuellensteuer/auslaendischequelle...

 

LG

onra

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Gelegentlicher Autor
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Hallo onra,

zuerst mal vielen Dank, für die Antwort.

Die erwähnte Seite kenne ich und es steht auch vieles wichtige drin wenn man das Verfahren denn durchführen will.
Allerdings war meine Frage etwas anders gelagert, ich versuch's normal zu formulieren.

 

Um bei meinem Besipiel Finnland zu bleiben steht bei bzst.de:
- Nationale Quellensteuer: 30%
- Nach DBA höchstens anrechenbare Quellensteuer: 15%

Jetzt ist natürlich der präzise Weg das genau zu verstehen, die Abrechnungen zu analysieren und zu ermitteln welche Rückforderung in Frage kommt.

 

Was ich verstehen will ist, ob mein Pi-Mal-Daumen-Verfahren prinzipiell stimmt:
Ich schaue mir ausschließlich meine Dividendenabrechung an und weiß: Ich bekomme höchstens das zurück, was 25% übersteigt, vielleicht auch weniger.
Das rechne ich in weniger als 10 Sekunden aus und wenn da 26,19% rauskommt, weiß ich bereits, dass keine lohnende Erstattung zu erwarten ist.
Und zwar für alle Länder, ohne zu recherchieren.
Stimmt das, oder übersehe ich was?

 

Viele Grüße
Achim

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Hallo @AchimOe ,

...dann schau dir mal im Link das Schweizer Beispiel mit 35% Quellensteuer an, dann sollte die Sache wohl klarer werden.....(15% DBA und 20% vom Schweizer Fiskus erstattbar).

Im Ausland erstattbar ist letztlich die Differenz zwischen dem DBA-%-Satz und dem Quellensteuersatz des betreffenden Staates.....

Z.B. Finnland (Soli + KiSt mal außen vor...):

30% Quellensteuer in Finnland sind zunächst im off.....

15% anrechenbar nach DBA

Abgeltungssteuersatz in 😧 25%

Abzüglich 15% DBA ergeben sich noch restliche 10% Differenz-Abgeltungssteuer, die in D zu zahlen sind.

In Finnland vom Fiskus noch erstattbar: 15%

 

Du brauchst dir also keine einzige Dividendenabrechnung dafür anzusehen; einfach nur eine kleine Differenzrechnung zwichen Quellen-%-Satz und DBA-%-Satz, die im Kopf noch wesentlich schneller gehen sollte als 10 Sekunden.....:). Was noch zu recherchieren wäre, sind Zeit und Nerven und die Gebühren und Aufwendungen für die jeweiligen Erstattungsanträge im Ausland.

 

Und hier unten dann noch im Link das Schweizer Beispiel:

 

https://www.gevestor.de/details/quellensteuer-deutschland-651336.html

 

LG

onra


Gelegentlicher Autor
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Hallo onra,

 

ein bisschen schreiben wir aneinander vorbei, also schon mal Danke für Deine Geduld.
Die Sache mit der Schweiz habe ich vollständig verstanden und schon 2x durchgeführt.

Bei Finnland wird's problematisch. Ich lese was Du schreibst, aber laut Abrechnung:
Abzug Quellensteuer 15%, Abzug Deutsche Steuer 33,58€, alles in allem
(Brutto-Netto)/Brutto = 26,19%

 

Jetzt habe ich 2 Möglichkeiten:


a) Ich verstehe was das bedeutet. Tue ich im Moment nicht, ich komm' nicht drauf.
Warum haben die Finnen keine 30% abgezogen? Im Gegensatz zu den Schweizern, die

haben sehr wohl 35% abgezogen. Oder kann das versteckt sein? Wo?

oder
b) Ich weiß, es ist eh' nichts mehr herauszuholen, kann mir das forschen also sparen.

Denn ich kann ja nichts zurückfordern was ich nicht bezahlt habe.

 

Und so sind einige Länder, mit Währungsumrechnung noch etwas komplizierter.

 

Und um b) geht's mir, ist das eine gültige Überlegung? Falls nein, warum nicht?

Das a) die korrekte Methode ist, ist mir klar aber zumindest ich tue mir etwas schwer damit

in manchen Fällen.

 

Das mit den Gebühren ist wichtig und macht z.B. den Antrag in Frankreich vollkommen

witzlos (zumindest bei meinen Einnahmen).

 

Viele Grüße

Achim

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Hallo @AchimOe ,

...auch auf die Gefahr hin, dass wir aneinander vorbei schreiben sollten.......:).

Egal, Hauptsache man schreibt überhaupt....:

Hast du auch die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass du die Ereignisskarte aus dem bekannten Monopoly-Spiel gezogen haben könntest....."Bankirrtum zu deinen Gunsten, ziehe x DM ein......:).

Habe hier noch einen Link für dich, wo ein finnisches Dividenden-Beispiel durchexerziert worden ist...( ein kleiner Fehler hat sich dort allerdings in der Zeile der ausländ. Quellensteuer mit 15% eingeschlichen, wo es 30% heissen müsste; der beispielhaft ausgewiesene Eurobetrag entspricht aber richtigerweise dem 30%-Satz.......)

 

https://investmentsparen.net/steuern/quellensteuer/quellensteuer-in-finnland/

 

LG

onra

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Hallo onra,

ich bleibe optimistisch, wir kommen noch hin 😉

Zu Finnland habe ich unten einfach mal meine Abrechnung eingeblendet. Meine Einschätzung ist, und das steht da ja auch: Es wurde bereits verrechnet!

Warum? Keine Ahnung. Bei Finnland könnte das noch ein Zufall sein, aber ich habe 5 Abrechnungen aus Schweden wo die Situation gleich aussieht. Und in anderen Ländern ist es ähnlich aber anders. Bei meiner zweiten Bank auch wieder anders.

Natürlich wäre es interessant warum das jeweils so ist wie es ist. Es deckt sich manchmal einfach nicht mit dem, was man so im Internet liest. Was immer einfach zu erkennen ist, ist Brutto und Netto, alles andere wird ständig geändert um Leute wie mich zu verwirren 😉

 

Jetzt das große ABER: Muss ich das wirklich wissen?

Reicht es nicht zu schauen wieviel mehr als 25% habe ich gezahlt um das Maximum zu kennen das herauszuholen ist? Wenn das nicht lohnt, kann sich die ganze Aktion nicht lohnen. Da ich diesen Gedanken noch nirgens gelesen habe und auch Du dir anscheinend schwertust ihm zu folgen, frage ich mich ob es da evtl. einen Haken gibt.

Und das genau war meine Ausgangsfrage;-)

 

Gruß

Achim

 

Finnland.png

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Hallo @AchimOe ,

...gut, dass du deine Abrechnung mal eingestellt hast, da kann sich ja jetzt jeder hier im Forum, der Interesse hat, einmal damit auf finnische Art auseinandersetzen. Vielleicht gibt es alsbald Lösungsansätze von Anlegern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben; schaue mich zwiswchenzeitlich auch einmal weiter um......

Spontan...???? Grundsätzlich liegst du wohl mit der >25%-Steuerabzugs-Betrachtung, unter Berücksichtigung der Gebühren dafür, richtig.....

Verstehe nur nicht, warum nicht 30% finnische Quellensteuer abgezogen wurden, von denen 15% ja nach DBA anrechenbar wären und die restlichen 15% vom finnischen Fiskus erstattbar sein müssten.....????? 

Aber ich gehe einmal davon aus, dass es bald steuertechnische Problemlösungsansätze hier geben wird.....

Wir hatten hier schon einmal die Anmerkung......" Steuer, das ist einweites Feld...."

 

LG

onra

 

 

LG

onra

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Hallo, @onra ,

mit dem weiten Feld kannst Du nur mich meinen ...

Es gibt Institute, die wie die Consorsbank bei manchen Ländern die sog. "Vorabbefreiung" anwenden dürfen und das auch tun => hier ein aufschlussreicher, wenn auch nicht ganz taufrischer  Test-Artikel.

Deshalb die 15% statt der nach DBA mit Finnland zu erwartenden 30% QuSt.

 

Dass Du mit @AchimOe auf keinen grünen Zweig kommst, liegt an Deinem - wie immer - top seriösen bottom up - Ansatz, während sich Dein Diskussionspartner auf (s)eine top down Pimaldaumen-Regel 26,19% versteift, welche aber nur aufgeht, wenn die Variable "Quellensteuer" = 15% ist.

 

 

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Gelegentlicher Autor
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Hallo stocksour,

danke für's mitmischen 😉

 

Nicht ganz, meine Pi-Mal-Daumen-Regel geht:

 

Best-case Erstattung = (Brutto-Netto)/Brutto - 25% (natürlich währungsnormalisiert)

 

Das sollte für jeden ausländischen Steuersatz passen, da die ca 25% eine deutsche Sache ist.

Das ist ja gerade mein Punkt, dass ich nicht jeder Sonderregelung hinterherrennen will und trotzdem eine gute Abschätzung hätte, wieviel Geld ich gerade an notleidende Staaten verschenke.

 

Gruß

Achim

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