Liebe Consorsbank,
einer der Gründe damals zur Consorsbank zu wechseln war der Vorzug des bargeldlosen Kreditkartenverkehrs im Ausland ohne die horrenden Zusatzkosten von anderen Anbietern.
Da dies nun entsprechend dem neuen Leistungsverzeichnis entfällt kann ich leider die Consorsbank nicht mehr weiter empfehlen und werde mir sicher eine Kreditkarte bei einem anderen Anbieter nehmen, der mir diese Konditionen - ebenfalls ohne laufende Kosten - weiterhin bieten kann.
Schade, denn somit geht das Konzept "alles in einer Hand" zumindest für mich nicht mehr auf...und ich ärgere mich, dass ich viele Empfehlungem im Freundes- und Bekanntenkreis aufgrund des ehemals attraktiven Angebots der Consorsbank ausgesprochen habe.
Beachte bitte, dass es auch Leute gibt, die jenseits von Amazon und Zalando im Internet shoppen.
Da kommen schnell Beträge in Fremdwährungen zustande, ohne dass man das heimische Wohnzimmer jemals verlassen hat.
Hallo Runner_cz,
ich gebe Dir Recht, dass es ratsam ist, nicht "alle Eier in einem Korb" zu haben.
Wenn man aber bedenkt, dass hinter der Consorsbank eine der bedeutsamsten und finanzkräftigsten Banken der Welt steckt, welche auch noch einer strengeren Überwachung als andere Banken unterliegt, dann kann ich nachts sehr gut schlafen.
Kunden sollten das ganze Unternehmen an sich beleuchten, zu dem sie ihr Geld bringen.
Anbieter von "Dumpingpreisen" sind nicht immer die Besten und ruinieren ihr Geschäft auf lange Sicht.
Liebe Consorsbank, ich finde es schade, ihr hattet bei mir in allen Lebenslagen Kreditkartenumsätze sicher. Nun muss ich mir eine weitere Kreditkarte besorgen und mein schufa scoore belasten. Evtl. bedenkt ihr nochmal eure Entscheidung.
Hallo @NiklasS, ich bin mir da garnicht so sicher, ob du da "den Deutschen" nicht unterschätzt. Ich glaube auch, dass man hier von Seiten der Bank vorsichtig war, und dem Kunden nicht gleich 100 % "Hello Bank" zumuten wollte. Aber erinnerst du dich an die Bank 24? Mangelnde Akzeptanz des Kunden war nicht das Problem. Ein sehr guter Artikel zum damaligen Marken-Eiertanz:
http://www.brandeins.de/archiv/2002/oekologie-oekonomie/die-markenfresser/
Mir kommt es außerdem so vor, als sei das Hello-Bank-Konzept mehr auf "Alltags-Bankdienstleistungen" (Girokonto, Karten, Kredite … ) zugeschnitten als auf Banken mit starker Online-Broker-Tradition.
Na immerhin hat sich die Consorsbank die Türen offen gelassen: Wenn in einigen Jahren der Frust über die neuen Kreditkartengebühren überwunden , die Neugestaltung der Webseite und der Zusammenschluss mit der DAB abgeschlossen ist, dann muss man nur noch den Text im Logo durch das freundliche "Hello Bank!" austauschen und die Kartengestaltung von den Belgiern oder Franzosen übernehmen … et voilà!
Hallo, das ist vielleicht ne Bank, sage ich dann und nicke anerkennend.
Hallo @frankbernhard,
nein die Bank 24 kenn ich nicht, bin auch viel zu jung dafür, BJ 96 😉
Deine Argumentation klingt auch plausibel, dennoch glaube ich nicht, dass die andere Namensgebung am etwas anderen Konzept mit Wertpapierhandel etc. liegt...
Ich bleibe bei meinem Standpunkt, dem Durchschnittsdeutschen geht es nur um Markennamen. Schau dir einfach die Automobilbranche an, wer ein ausländisches Fhrzg. fährt "Hat keine Ahnung" "Legt kein Wert auf Zuverlässigkeit/Qualität" "Kauft Schrott" etc. etc. aber ein inländisches Fhrzg. ist "Qualitativ hochwertig" "Geht (fast) nie kaputt)", alles Schwachsinn ausländisches Autos sind größtenteils gleich gut oder besser, bei geringerem Preis und auch dt. Autobauer haben Probleme Stichwort: Steuerkette bei BMW u. VW; Verkohlte Ventile und gerissene Zylinderköpfe bei der VW-Motorenreihe BMD, die TSI-Motoren etc. etc. Dennoch sind dt. Autobauer die "BESTEN" am Markt...
Nun ja, wir schweifen hier ab...
Viele Grüße
Hallo @NiklasS, ja, ich sehe schon deinen Punkt. Aber genau deswegen ist die Geschichte der Bank 24 so interessant. Die Commerzbank war die erste, die sich einen jungen frischen Ableger erlaubte. Ich glaube, der Gründungsmythos ist in etwa so, dass ein junger, aufstrebender Bankmanager aus dem Ausland zurückkahm und dem Commerzbank-Vorstand den Plan für eine neue Direktbank unterbreitete. Man ließ ihn erst einmal machen, und nach und nach entwickelte sich aus dem Online-Broker eine Komplettbank, heute eine Konkurrenz aus dem eigenen Haus.
Die Bank 24 war die Reaktion der Deutschen Bank auf das Aufkommen der Direktbanken. Die Marke der Deutschen Bank ist dabei ja nun eine der etabliertesten auf dem deutschen Bankenmarkt, ganz ohne Frage. An einem Punkt entschied das Management nun, die Angebote der Deutschen Bank mit den Angeboten der Direktbank zusammen zu legen. Man änderte die Leuchreklame der Filialen auf Deutsche Bank 24! Das muss man sich mal vorstellen, dieses berühmte Quadrat mit dem Schrägstrich verschwand von fast allen Filialen. Nur, um sich kurze Zeit darauf auf den alten Markenwert zu besinnen und wieder bei Deutsche Bank zu landen.
In der Öffentlichkeit war damals der Eindruck entstanden, die Deutsche Bank hätte sich dazu entschieden, weil der Name "Bank 24" bei den Verbrauchern für Befremden sorgte. Der Artikel in der Brand Eins sagt nun aber, dass die Bank 24 sehr wohl recht erfolgreich angenommen wurde und dass strategische Entscheidungen dafür sorgten, wieder zum Altbekannten zurückzukehren.
Wenn ich nun das Konzept zur Marke "Hello Bank" ansehe, dann ist es ein Konzept, das auf eine junge, mobile Generation ausgerichtet ist. Sowohl an der belgischen wie an der französischen Umsetzung des Modells sieht man, was das Produktangebot ist: weniger für "Anlege-Nerds" wie das ein Direktbroker ist, sondern mehr ausgerichtet auf den täglichen Bedarf. In Frankreich kommt hinzu, das Hello Bank nur eine der Marken der Bank ist. Wenn einem die "Hello Bank" zu neumodisch ist, kann man ja Kunde bei der BNP Paribas sein.
Auf dem deutschen Markt ist aber, soweit ich das überblicke, die Consorsbank mittelfristig die einzige Marke der PNB Paribas, die sich an Verbraucher wendet. Die Zielgruppe sind also sowohl die aufgeschlossenen wie auch die konservativen Verbraucher.
Ich würde also nicht sagen, dass eine neue Marke auf dem deutschen Markt grundsätzlich schwieriger zu positionieren ist (das zeigt der Erfolg der Bank 24 bei, das nehme ich nun mal an, dem überdurchschnittlich konservativen Klientel der Deutschen Bank), sondern dass das Markenkonzept der Consorsbank ebenen vielleicht eine breitere Zielgruppe im Auge hat als die Hello-Banken in den Nachbarländern. (Zu deinem Auto-Beispiel: Die Franzosen sind extrem patriotisch beim Autokauf und kaufen bevorzug französische Fabrikate. Und nun führt eine der größten Banken Frankreichs eine neue Marke ein, die aus englischen Wörtern besteht.)
Abgesehen davon fände ich persönlich es schon auch toll, wenn man hier von Seiten des deutschen Managements mutiger gewesen wäre. Wie die Österreicher! Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass da eines Tages "Hello" im türkis Quadrat steht 🙂
@frankbernhard Du hast einen ganz wesentlichen Aspekt vergessen. Nicht alle Kunden wurden in die Deutsche Bank 24 eingeordnet, Kunden mit einem Vermögen ab ca. 1 Mio blieben bei der "richtigen" Deutschen Bank. Das wirkte dann so, als hätte man das Fußvolk an die Deutsche Bank 24 abgeschoben, vielleicht mit der Folge statt der vollen Bankdienstleistung nur noch eine direktbankübliche Basisdienstleistung anzubieten, und sie im nächsten Schritt vielleicht ganz zu verkaufen. Das sich da der treue konservative Deutsche-Bank-Kleinkunde auf den Schlips getreten fühlte war nachvollziehbar. Und wer als Geschäftskunde seine Bankverbindung auf dem Briefpapier stehen hat, wo jeder sofort an der Bankleitzahl sieht, sieht das die Deutsche Bank den Laden als uninteressanten Kleinkunden führt, wird das möglicherweise direkt zum Anlaß nehmen die Bank zu wechseln. So haben es wohl viele damals getan. Die Deutsche Bank zog dann wohl die Notbremse um den Imageschaden nicht noch größer werden zu lassen.
Also ich bin einer von diesen konservativen Deutschen, der diese Hello Bank! Marke albern findet. Darüber hinaus verstehe ich nicht, wie man sich so sehr an einem Namen aufhängen kann. Viel wichtiger sind aber doch die Inhalte, oder? Und das Gebührenverzeichnis des österreichischen Hello Bank! Ablegers scheint mir nach erstem Anschein nicht erstrebenswert, um mal einen solchen Inhalt zu nennen.
Wenn wir schon über den Namen reden:
Die Consorsbank blickt auf eine Tradition zurück, die sie nicht verstecken muss. Ich bin froh, dass diese im Namen erhalten ist. Hier mal ein ganz alter Werbespot, als die Bank noch Consors Discount Broker hieß, damals in der Tat mit dem Focus auf Brokerage und nicht als Alltagsbank.
https://www.youtube.com/watch?v=wmVZ0agOHuM
Wieso ist es ein Wert an sich, diese Tradition zu tilgen? Und was die Bank damals geschaffen hat, war wirklich revolutionär. Hello Bank! ist bei allem Respekt eben das Marketing einer französischen Großbank, das auf jugendlich getrimmt ist. Ich habe nichts gegen diese Großbank, bin aber froh, dass sich der deutsche Standort zumindest im Namen ein klein bisschen Unabhängigkeit bewahrt hat.
Genau so habe ich das auch in Erinnerung. Die Bank24 war die Bank fürs Fußvolk, damit sich die Deutsche Bank ganz um die wirklich wichtigen vermögenden Kunden kümmern konnte. In den großen Zeiten des Investbankings konnte man sich wirklich nicht mehr um die unrentablen Girokonten des kleinen Mannes kümmern. In der Finanzkrise brauchten die Banken dann auf einmal wieder dringend Kapital und die Sichteinlagen auf den Girokonten des kleinen Mannes waren gerade recht. So wurde die Bank24 wieder eingegliedert.