Hallo Zusammen,
seit nun zwei Jahren bin ich ein relativ zufriedener Kunde der Consorsbank. Aktuell ist aber unter Anderem das Thema Dispositionskredit bei mir aufgekommen.
Hier und da werde ich mit Kundenmeinungen konfrotiert, die alle in die selbe Richtung gehen:
"Dispokredit wurde gestrichen, obwohl weiterhin das gleiche Gehalt eingegangen ist."
Hier ist aber nicht von Neukunden die Rede. Mir ist klar, das es immer zwei seiten gibt doch die Anzahl solcher Bewertungen und Meinungen ist doch schon sehr erschreckend.
Heute habe ich kurz mit dem Kundenservice geredet und mich über das Vorgehen der Consorsbank informiert, wenn einem der Dispo gestrichen wird. Sicherlich gibt es wichtige Gründe die zu so einem Schritt führen, aber folgendes darf beim besten Willen nicht passieren:
Das System prüft regelmäßige Geldeingänge (Dauerauftrag, Lohn-/Gehaltseingang). Ist dies einmal nicht gegeben, wird der Dispo gestrichen.
Nun Stelle man sich mal vor einem wird im Ausland der Dispo gestrichen, und man ist gerade in Chile mit dem Rucksack unterwegs und entscheidet sich, warum auch immer, den Dispo auszuschöpfen. Wenn man in diesem Fall dann die Bank anrufen muss (falls man überhaupt Netz hat) und für 3,50 EUR/min auf einen Computerfehler hinweisen muss, der darauf hin wieder erneut geprüft wird, bis der Dispo schließlich wieder freigegeben wird....usw. Die Kündigung aller Konten wären bei mir die Folge.
Warum führe ich dieses Thema so aus?
Seit dem ich hier mein Konto eröffnet habe, hatte ich bereits zwei mal eine kurzfristige Streichung des Dispos. Grund: "das System hat den Gehaltseingang nicht erkannt. Wir geben das sofort zum Prüfen weiter." Als ich mein Dispot erhöhen wollte, wurde dieser auch erst ganz gestrichen, bis ich anrief und die Kundenberaterin während des Telefonats feststellte, dass Gehalt einging. Einen Tag später wurde der höhrere Dispo gewährt.
Auf eine Bank sollte man sich verlassen können. Hat man einen Verfügungsrahmen, sollte dieser nicht einfach gestrichen werden. Auch wenn dies sicherlich in den AGBs verankert ist. Zumindest ein Schreiben in dem darauf hingewiesen wird, dass die Bank den Dispot vorläufig Streichen wird wenn bis zum xx.xx.xxxx keine Stellungnahme zu xxx vorliegt, sollte doch mögich sein?
Onlinebank hin oder her. In solchen fällen muss Kontakt zum Kunden aufgenommen werden, und nicht einfach ein Dokument ins Online-Archiv gepackt werden.
So sehr ich ja jeden Betroffenen bezüglich Fassungslosigkeit und Empörung verstehen kann, so sehr muss ich mir das "selber schuld" jedes mal verkneifen. Dieses Mal werde ich es nicht tun.
Ich habe seit Jahrzehnten bei der gleichen Bank mein Konto. Eine dieser langeweilligen Banken am Ort. Ich V... zahle auch noch brav Kontoführungsgebühren auch seit Jahrzehnten, obwohl es doch so schöne Direktbanken mit "alles umsonst" gibt. Nur wenn man eines irgendwann im Leben lernen sollte, dann ist es das NICHTS aber auch wirklich NICHTS im Leben wirklich gratis ist. Irgendwie bezahlt man irgendwie und irgendwann.
Mancher der Spötter die meinten welche D... denn für Bankgeschäfte noch zahlen, das gibt es doch alles auch umsonst, bekommen jetzt große Augen wenn nun auch bei der eigenen Bank plötzlich Gebühren eingeführt werden. Willkommen in der Realität würde ich sagen.
Und wer zu einer anonymen Großbank geht, die möglichst alles automatisiert damit man schön billig ist, darf sich eben nicht wundern wenn alles automatisch abläuft. Wer eben meint für seine Zahlungen noch Gutschriften bekommen zu wollen, statt die Dienstleistung zu zahlen wird wohl oder übel mit dem anderen Drumherum leben müssen.
Immerhin, die Consorsbank ist hier wirklich super transparent und somit kann niemand sagen man hätte von nichts gewusst. Auch dank solcher Beiträge wie von Dir @DonDave, das soll hier auch wirklich kein Angriff oder Spott sein. Dein Beitrag ist toll, aber es sollte sich jeder klar machen eine Bank ist nicht aus Nächstenliebe nett oder freundlich und hilft uns allen, einer Bank gehts ums Geschäft, ums Geld.
Appelle in einem Kundenforum mögen den ein oder anderen potentiellen Neukunden aufrütteln. Eine BNP Paribas wird das sicher nicht zur Umkehr bewegen. Mich hat meine Hausbank vor einigen jahren auch "ausgelacht" als ich meine ich hätte gerne bessere Konditionen. Da heißt es nimm es oder lass es.
Und genau das ist der Punkt Leute, gebt Euch nicht der Illusion hin durch Genörgel würde hier irgendwas besser. Entweder ist das gleich ein Sh*tstorm epischen Umfangs, dann wird vielleicht etwas Kosmetik betrieben um die Leute wieder ruhig zu stellen.
Sonst versteht eine Bank nur eine Sprache, eine Abstimmung mit den Füßen. Sucht Euch ein Institut das es besser macht. Vielleicht ist es da etwas teurer, aber dafür gibt es da dann evtl. kein Computer der alleine über Eure Zahlungsfähigkeit entscheidet. Und wenn das zu viele machen wird sich auch eine BNP Paribas bewegen müssen, um nicht unter zu gehen. Vorher haben die das einfach nicht nötig.
Ist bitter, aber so funktioniert die Welt, wenn Ihr mich fragt eben.
Gruß
Myrddin
So funktioniert die Welt nur, wenn man sie bewusst oder fahrlässig so baut.
Leider sehr modern, dieses Verstecken hinter "maschinellen Vorgängen", die 'natürlich' "taggleich erfolgen" (https://wissen.consorsbank.de/t5/Feedback/Dispokredit/m-p/40300#M2346 -> Antwort von CB_Mine).
Dann muss der Workflow eben so programmiert werden, dass "taggleich" erstmal eine Warnung an den Kunden verschickt wird. Das geht durchaus automatisch, bspw. mit E-Mail oder SMS. Wozu hinterlegen wir denn die Kontaktdaten? Zwei Wochen später, nach erneuter Prüfung, ob die Bedingungen noch zutreffen, wird die Kündigung ausgelöst. Wir sind doch nicht im Wilden Westen, wo der Kunde mit dem wertvollen Dispo von ein paar Tausend EUR auf Nimmerwiedersehen verschwinden wird.
Und wenn das so ist, auch hier beziehe ich mich auf das Statement von CB_Mine, dass über Überprüfungsfristen keine anderen Aussagen als "unbestimmte Zeiträume" (!) gemacht werden "können", wurde also ausgerechnet bei der Prüfung der Kreditvoraussetzungen ein Zufallsalgorithmus implementiert. Das möchte ich doch stark bezweifeln. Nicht zuletzt sollte dies schnell die Compliance von Consors alarmieren, sofern diese ihren Namen verdient.
Ich frage mich manchmal, und damit ist nicht Consors gemeint, sondern der Softwarelieferant, was für weltfremde Leute Banksoftware designen und entwickeln. Consors als Kunde hat aber trotzdem eine Mitverantwortung, wenn offensichtlicher Unsinn implementiert und abgenommen wird.
Genauso wie bspw. ein Postfach zu entwickeln, das Archiv heisst und das jeder Kunde erstmal suchen muss. Wo simple Basisfunktionalitäten einfach fehlen, bspw. dass man Dokumente als gelesen markieren und löschen (!) kann. Das sind so offensichtliche Mängel, dass sie einem Erstbenutzer sofort auffallen. Wer nimmt sowas ab?
Betr. Dispositionskredit habe ich meine Erfahrungen bei einer anderen, sehr grossen Bank ähnlich gemacht. Unzuverlässigkeit und nicht vorhandene Kommunikation. Man stellt Kunden einfach vor vollendete Tatsachen und fabuliert hinterher "leider", "können nicht" und "maschinell", obwohl Alles genau im eigenen Hoheitsbereich stattfindet.
Meine Konsequenz daraus ist keine Dispokredite mehr zu benutzen. Als Nebeneffekt spart man sich über die Jahre einiges an Zinsen.
Hallo @expat,
also alles was ich bisher zu diesem Sperr-Thema gelesen habe, deutet schon etwas darauf hin das es Absicht ist das die Sperrung/Einschränkung zeitgleich mit der Warnung erfolgt. Der Vorschlag man könnte doch wenigstens vorwarnen, damit das noch zu klären oder auszugleichen ist, kommt ja nicht das erste Mal. Das wäre natürlich viel Kundenfreundlicher, weil niemand einfach in Nöte kommen würde ohne Reaktionsmöglichkeit.
Allerdings hatte ich beim Thema Kartensperrung und Dispo immer wieder den Eindruck, hier wird der Kunde absichtlich vor vollendete Tatsachen gestellt, damit dieser nicht noch "Blödsinn" anstellen kann.
Und darum geht es mir, es ist nicht wie die "Welt funktioniert", sondern wie Consors funktioniert. Das ist den ihr Geschäftsgebaren und das wird nicht einfach so entstanden sein, die haben sich das vermutlich genau überlegt. Das ist ein typisches industrielles Verhalten, man feilt an der Effizienz und sondert alles aus was ineffizient ist. Eine Kunde der mehr ärger bringt als Nutzen wird eben hinauskomplimentiert (auch das hier im Forum immer wieder zu lesen) und Risiken werden eben gekappt, selbst wenn der Kunde daraufhin geht. Vermutliche will man sich ohnehin auf die Kunden konzentrieren die mit kleinen Aufwand Gewinne erzeugen.
Nüchtern betrachtet auch gar nicht verwerflich, das ist ein Wirtschaftsbetrieb und der wirtschaftet eben.
Das alles darf man jetzt unfair und blöde finden und kann sich darüber aufregen, aber die Wirtschaftswelt ist öfters mal unfair und blöde. Und gerade bei der Wahl der richtigen Bank, bei der man anders wie im Telekomunikations-Bereich, eine riesig große Auswahl hat, sollte man sich eben genau überlegen was man will und was man breit ist dafür zu investieren und dann die richtige Bank suchen.
Bei der Bank, bei der ich mich am wohlsten fühle, weil ich hier als Kunde wirklich respektiert werde, wurden gerade erst kräftig die jährlichen Gebühren erhöht. Und es war ganz klar die Aussage, das Geld wird benötigt um das aktuelle Service-Niveau halten zu können. Nun muss ich halt entscheiden ob es mir das wert ist, oder nicht.
Gruß
Myrddin
Vielen Dank für die interessanten Meinungen zu diesem Thema. Mit so ausführlichen Antworten hatte ich nicht gerechnet. Ich gebe euch allen in den meisten Punkten Recht, doch auf einige möchte ich gerne eingehen.
@expat: Ich sehe das auch so mit dem "Softwarelieferanten". Hier muss noch viel optimiert werden und ich habe auch den Eindruck, dass dies kontinuierlich der Fall ist.
@Myrddin schreibt, "sucht euch ein Institut, dass es besser macht." Natürlich geht es am Ende des Tages nur ums Geld. Ich glaube aber auch, dass die Consorsbank diese Community dazu nutzt, auf Ideen und Vorschläge einzugehen. Bisher habe ich nur von Betroffenen über dieses Thema gelesen, die bereits nicht mehr Sachlich bleiben konnten.
Dass große und alte Banken bei Gebühren die TAKE IT OR LEAVE IT Einstellung haben kenne ich auch. Dies ist aber nicht im Sinne der Banken selbst, sondern das Verhalten selbstsicherer Mitarbeiter ("who cares, mir kann eh keiner was"). Ich war davor bei der Sparkasse, mich hat es aber genervt, dass meine zugeteilte Mitarbeiterin nicht einmal auf E-Mails antworten konnte und ich für jede Kleinigkeit dann eine schriftliche Einladung erhalten habe und mir das volle Sparkassenprogramm aller Produkte reinziehen musste usw.
Das war u.A. ein Grund zum Wechsel zur Consorsbank (der andere Grund war das unfassbar unzuverlässige OnlinePortal und die App). Die Gebühren waren mir egal.
Ich finde, dass man ein Gebührenfreies Konto damit begründen kann, keine Lokalen und persönlichen Ansprechpartner zu haben. Mitarbeiter und Räumlichkeiten müssen bei anderen bezahlt werden. Dass aber bei Consors keiner in der Lage ist, beim Streichen von Dispos kundenorientiertere Wege zu gehen, steht mit den Gebühren in keinem Zusammenhang.
Wir reden hier nicht über 10.000 EUR bei einem Neukunden sondern über langjährige Kunden die dies hier als Hauptkonto nutzen. In diesem Fall sollte erstmal bei der Consorsbank ein Zuständiger eine Nachricht erhalten, der das ganze nochmal unter die Lupe nimmt. Bestehen zweifel, sollte dieser dann ggf. telefonisch den Kunden erreichen. Wenn nicht möglich, dann auf dem Postweg.
Hallo @DonDave,
siehst Du und da habe ich zu großen Teilen den Glauben verloren. Ich glaube tatsächlich nicht das Consors diese Community in dem Maße nutzt wie das möglich und wünschenswert wäre.
Die Moderatoren hier tun ihr bestes, keine Frage, aber letztlich verweisen sie nur auf Fachabteilungen die scheinbar nur in den seltesten Fällen gewillt oder in der Lage sind wirklich einzugreifen. Bei so gut wie keinen der hier geschilderten Missstände ist hier irgendwie ein Fall dokumentiert bei dem dieser wirklich abgestellt wurde.
Dann dieses ganze Ideenbereich, bei dem ich mich jedes mal auf meine Hände sitzen muss, wenn empfohlen wird seinen Vorschlag doch dort einzubringen, damit ich mich nicht gleich wieder schriftlich darüber aufrege, dass man seine Kunden so auch abspeisen kann. Denn auch hier habe ich noch keinen Fall mit bekommen das auch nur ein Vorschlag wirklich aufgegriffen und umgesetzt wurde. Das wirkt auf mich so wie "lege Deinen Vorschlag hier in die Kiste, da ist er gut aufgehoben und damit dem nichts passiert vergraben wir die im Garten".
Das Forum ist auch voll von solchen "Vorschlägen" die teils Jahre alt sind und trotz jahrelangen nachfragen scheinbar keine Verbesserung erkennbar ist.
Den Versuch der Kunden hier in der Community Änderungen zu initiierten, erinnert schon sehr an die Brandung die an eine Felsenküste schlägt. Veränderungen mag es geben, aber die dauern so lange das sie nicht wahrnehmbar sind.
Diese Community ist ein Plattform zum Austausch eigentlich eine tolle Sache. Und ich finde es auch echt mutig von Consors so öffentlich die eigenen Misstände so breit treten zu lassen. Diese Größe haben bisher nur sehr sehr wenige Firmen gezeigt.
Aber wie gesagt und drauf will ich hinaus, ich glaube nicht das sich Consors in absehbarer Zeit wirklich ändern wird. Mir ist nach jahren hier in der Community klar das ich hier niemals ein Girokonto haben wollen würde. Und gerade auch mancher andere Kundenbeitrag hier hat mir geholfen zu verstehen, wieso die Dinge hier manchmal so sind, wie sie sind.
Darum sollte man um weitere Enttäuschungen zu vermeiden, sich genau ansehen wie die Dinge hier laufen. Diese Community ist dazu ein großartiges Mittel. Man kann kund tun was einen nicht passt, aber sollte sich damit abfinden das bis auf weiteres die Dinge im großen und ganzen so bleiben wie sie sind. Und auf dieser Grundlage kann man dann entscheiden ob man hier richtig ist.
Und in beiden Fällen kann niemand sagen, man hätte von nichts gewusst. Weder der Kunde dem eigentlich bekannt sein sollte wie die Dinge hier gehandhabt werden, noch die Bank die irgendwann vielleicht zu begreifen versucht wieso plötzlich schaarenweise die Kunden weglaufen, sollte es dazu einmal kommen.
Gruß
Myrddin