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Kapitel 6 von 6

Stopp-Management bei Hebelprodukten

Viele sind stets auf der Suche nach dem perfekten Einstieg, dabei ist ein kluger Ausstieg mindestens genauso wichtig. Doch wie stellt man fest, wann der richtige Zeitpunkt zum Verkaufen gekommen ist? Der Schlüssel liegt im Stopp-Management.

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Was ist Stopp-Management?

Das Stopp-Management ist eine Strategie, die beim Traden eingesetzt wird, um potenzielle Verluste zu begrenzen und Gewinne zu sichern. Es wird im Voraus festgelegt, zu welchem Preis eine Position verkauft werden soll. Dies geschieht beispielsweise durch das Setzen von „Stopps“, die als automatische Verkaufsaufträge fungieren, wenn ein bestimmtes Kursniveau erreicht wird.

Mit automatisierten Stopps arbeiten

Automatisierte Stopps sind sehr wichtige Werkzeuge beim Trading und bei Hebelprodukten. Es sind vorher festgelegte Aufträge, die automatisch ausgelöst werden, wenn bestimmte Marktbedingungen oder Kursniveaus erreicht werden. Sie dienen dem Risikomanagement, der Verlustbegrenzung und der Gewinnsicherung. Einmal gesetzt, überwachen die Handelsplattform oder der Broker diese Stopps automatisch. Sie werden aktiviert, wenn der festgelegte Preis oder die Bedingung erreicht wird.

Nachfolgend sind die gängigsten Arten von automatisierten Stopps und ihre Anwendungen aufgeführt:

  • Stop Loss: Der Stop Loss ist wohl der bekannteste automatisierte Stopp. Er dient der Verlustbegrenzung. Wenn ein Wertpapier oder Hebelprodukt einen vordefinierten Kurs erreicht oder unterschreitet, wird die Position automatisch zum nächstbesten Preis verkauft. Dies soll vor größeren Verlusten schützen, insbesondere in einem schnell fallenden Markt. Der Stop Loss sollte so gesetzt werden, dass er eine ausreichende Marktbewegung zulässt, gleichzeitig aber den Verlust möglichst begrenzt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass es keine Garantie dafür gibt, dass das Wertpapier zum Stop-Loss-Kurs verkauft werden kann. So kann es sein, dass nach dem Auslösen des Stop Loss der nächstbeste Kurs, zu dem verkauft werden kann, unter dem Stop Loss liegt.
  • Take Profit: Die Methode „Take Profit“ dient der Absicherung von Gewinnen. Wenn ein Wertpapier oder Hebelprodukt einen vorher festgelegten Kurs erreicht oder überschreitet, wird die Position automatisch verkauft. Das erreichen Sie mit einer limitierten Verkaufsorder. Damit wird sichergestellt, dass Gewinne realisiert werden, bevor der Markt dreht.
  • Next Order: Bei der Consorsbank können Sie mit der Next Order bereits beim Kauf eines Wertpapiers gleichzeitig einen Verkaufsauftrag (Folgeorder) einstellen. Das können Sie nutzen, um Gewinne zu sichern oder Verluste zu begrenzen. Mit einem Verkaufslimit legen Sie einen Mindestpreis fest, den Sie zur Gewinnmitnahme erzielen möchten. Oder verwenden Sie einen Stop Loss, um die Wertpapiere automatisch zu verkaufen, wenn der Kurs fällt. Alternativ können Sie mit dem Orderzusatz OCO (One Cancels Other) beide Szenarien – Gewinnsicherung und Verlustbegrenzung – in einer Order kombinieren. Dabei wird der Verkauf entweder bei Erreichen des Limits oder des Stop Loss ausgelöst.
  • Trailing Stop: Der Trailing Stop ist eine dynamische Form des Stopps. Anstatt einen festen Kurs als Auslöser zu haben, folgt der Trailing Stop dem Markt nach oben, bleibt aber bei fallenden Kursen auf dem zuletzt erreichten Höchststand. Auf diese Weise kann man von steigenden Märkten profitieren und gleichzeitig Gewinne schützen, wenn sich der Markt umkehrt. Das Hauptmerkmal des Trailing Stops ist, dass er sich den Marktbedingungen anpasst und somit mehr Flexibilität bietet.

     

Was muss beim Platzieren einer Stopp-Order berücksichtigt werden?

Bei der Platzierung von Stopp-Orders sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. So spielen zum Beispiel die Kurschwankungen (Volatilität) des Basiswertes eine wichtige Rolle. In einem sehr volatilen Markt mit hohen Kursschwankungen kann ein zu eng gesetzter Stopp leicht ausgelöst werden, auch wenn der langfristige Trend noch intakt ist. Dies kann dazu führen, dass man aus einer Position ausgestoppt wird, bevor sie sich in die richtige Richtung bewegt. Zweitens sollte die Liquidität des Basiswertes betrachtet werden. Und schließlich sollten Sie die eigene Risikobereitschaft und die Anlageziele beachten, um sicherzustellen, dass die Stopp-Orders diese widerspiegeln.

Bestimmung des Niveaus für das Auslösen der Stopp-Order

Es gibt verschiedene Methoden, um zu bestimmen, bei welchem Niveau eine Stopp-Order ausgelöst werden soll. Eine gängige Methode ist die Verwendung eines festen Prozentsatzes des aktuellen Preises oder des Kaufpreises des Wertpapiers. Beispielsweise könnte man beschließen, eine Stop-Loss-Order 5 % unter dem aktuellen Kurs zu platzieren. Eine andere Methode ist die technische Analyse. Dabei verwendet man Unterstützungs- und Widerstandsniveaus, gleitende Durchschnitte oder andere technische Indikatoren, um passende Stoppniveaus festzulegen. Unabhängig von der gewählten Methode sollten Stopps regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Risiken beim Stopp-Management

Das Stopp-Management ist ein wirksames Mittel zur Risikobegrenzung, birgt aber auch eigene Risiken. Besonders hervorzuheben sind das Overnight- und das Gap-Risiko. Das Overnight-Risiko tritt auf, wenn es nach Marktschluss unerwartete Kursbewegungen gibt. Oft werden diese durch Ereignisse wie Unternehmensnachrichten oder geopolitische Entwicklungen ausgelöst. Das Gap-Risiko bezieht sich auf plötzliche Kurssprünge zwischen dem Schlusskurs eines Handelstages und dem Eröffnungskurs des nächsten Handelstages. Solche Gaps können dazu führen, dass Stop-Loss-Orders zu einem wesentlich ungünstigeren Kurs als erwartet ausgeführt werden. Nehmen wir an, ein Stop Loss wurde bei 50 Euro gesetzt. Wenn dann aufgrund einer negativen Nachricht nach Börsenschluss die Aktie bei 48 Euro eröffnet, wird die Stop-Loss-Order zu diesem niedrigeren Kurs ausgeführt. Das führt zu größeren Verlusten als ursprünglich beabsichtigt. Ohne Stop Loss kann der Kurs des Wertpapiers bis zur Fälligkeit des Hebelproduktes jedoch noch deutlich weiter fallen.

 
Aus dem Lexikon
  • Eine Stop-Loss-Order ist ein limitierter Verkaufsauftrag, der erst ausgeführt wird, wenn ein bestimmter Kurs erreicht oder unterschritten wird. Sie setzen Ihren Stop immer unterhalb des aktuellen Börsenkurses.Mehr lesen

  • Eine Trailing-Stop-Loss-Order ist eine Stop-Loss-Order die sich bei steigenden Kursen automatisch nach oben anpasst.Mehr lesen

In diesen Videos erfahren Sie, wie Sie Orderzusätze anwenden können.

In der nächsten Lerneinheit geben wir Ihnen noch nützliches Wissen zum Handeln mit Hebelprodukten an die Hand.

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