Die ersten Schritte sind getan, die ersten Trades getätigt und neben ersten Erfolgen haben sich wahrscheinlich auch erste Verluste eingestellt. Verluste sind unvermeidlich und gehören zum Trading dazu. Aber was wäre, wenn es einen Weg gäbe, diese Verluste zu begrenzen und dafür zu sorgen, dass sie einen nicht aus der Bahn werfen? Hier kommt das Money Management ins Spiel.
Was ist Money Management?
Money Management ist, einfach ausgedrückt, die Kunst, klug mit Geld umzugehen. Es muss entschieden werden, wie viel Geld in welche Anlagen investiert wird. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, nicht zu viel Geld zu verlieren.
Money Management könnte man als Sicherheitsgurt für Ihre Investitionen verstehen. Es kann Sie auf einem volatilen Markt, ähnlich einer holprigen Straße, schützen. Es verhindert impulsive Handlungen, wenn etwas schiefgeht. So bleiben Sie auf Kurs, um Ihre finanziellen Ziele zu erreichen.
Wie viel Geld kann ich in Hebelprodukte investieren?
Die Frage, wie viel Geld man in Hebelprodukte investieren sollte, hängt von der individuellen Risikobereitschaft und den finanziellen Zielen ab. Generell sollte man nur so viel Geld investieren, wie man auch zu verlieren bereit ist.
Eine gängige Empfehlung lautet, nicht mehr als 5-10 % des verfügbaren Kapitals in den Handel mit Hebelprodukten zu investieren. Das restliche Kapital sollte in risikoärmere Anlagen wie Aktien oder Anleihen investiert werden.
Wie groß darf eine einzelne Position sein?
Die Bestimmung der richtigen Positionsgröße ist entscheidend für die Minimierung des Risikos. Eine zu große Position kann zu erheblichen Verlusten führen, während eine zu kleine Position die möglichen Gewinne begrenzt.
Es gibt verschiedene Methoden zur Bestimmung der für Sie richtigen Positionsgröße. Eine gängige Methode ist es, mit einem festen Prozentsatz pro Trade zu arbeiten. Dabei wird ein vorher festgelegter Prozentsatz des gesamten zur Verfügung stehenden Kapitals in einem einzelnen Trade riskiert, z. B. 2 %. Wenn Ihr Gesamtkapital also 10.000 Euro beträgt, würden Sie maximal 200 Euro in einem einzelnen Trade riskieren. Das bedeutet, dass Sie bei Erreichen der Knock-Out-Schwelle oder Ihres Stop Loss (eine automatische Verkaufsorder, die bei Erreichen oder Unterschreiten eines im Voraus festgelegten Kurses eines Wertpapiers ausgelöst wird) 200 Euro verlieren und Ihr Kontostand 9.800 Euro beträgt. Mit dieser Methode können Sie auch in Verlustphasen am Markt aktiv bleiben. So stellen Sie sicher, dass durch einzelne Verlusttrades nicht Ihr gesamtes zu Verfügung stehendes Kapital in Mitleidenschaft gezogen wird.
Um zu berechnen, wie viele Knock-Out-Zertifikate Sie kaufen können, benötigen Sie drei Dinge: Ihr verfügbares Kapital, Ihren Risikoprozentsatz und Ihren Stop-Loss-Abstand. Die Formel zur Berechnung der Anzahl der Zertifikate lautet: Positionsgröße = (Kapital x Risikoprozentsatz) / Stop-Loss-Abstand. Wenn Sie beispielsweise über ein Konto mit einem Guthaben von 10.000 Euro verfügen, ein Risiko von 2 % pro Trade eingehen und Ihr Stop-Loss-Abstand 1 Euro beträgt, ergibt sich folgende Positionsgröße: Positionsgröße = (10.000 Euro x 0,02) / 1 Euro = 200, d.h. Sie können 200 Zertifikate kaufen und verlieren im schlimmsten Fall die vorher festgelegten 200 Euro.
Noch ein Hinweis zur Bestimmung des Stop-Loss-Abstandes: Je volatiler ein Basiswert ist, desto weiter sollte der Stop Loss gewählt werden. Schwankt der Basiswert wenig, ist auch ein enger Stopp möglich, was zu einer größeren Positionsgröße führt.
Mehr zum Thema „Stopp-Management“ erfahren Sie im nächsten Kapitel.
Aus dem Lexikon
Eine Stop-Loss-Order ist ein limitierter Verkaufsauftrag, der erst ausgeführt wird, wenn ein bestimmter Kurs erreicht oder unterschritten wird. Sie setzen Ihren Stop immer unterhalb des aktuellen Börsenkurses.Mehr lesen