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Rohstoffe als Basiswert

Rohstoffe sind oft attraktiv für die Diversifikation eines Portfolios, weil sie meist wenig mit Aktien und Anleihen korrelieren. Hebelprodukte erleichtern den Zugang zu Rohstoffen und ermöglichen höhere Renditen mit weniger Kapital. Aber es gibt bestimmte Merkmale und Risiken, die man vor dem Einstieg in diesen Markt kennen sollte.

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Auf den Währungseffekt achten

Viele Rohstoffe werden auf den Weltmärkten in US-Dollar gehandelt. Wenn die Heimatwährung gegenüber dem US-Dollar aufwertet, können Verluste entstehen, selbst wenn der Preis eines Rohstoffs stabil bleibt oder steigt. Nehmen wir an, der Euro/US-Dollar-Wechselkurs steigt von 1,10 auf 1,20, während der Preis für ein Barrel Öl bei 100 US-Dollar gleich bleibt. In diesem Fall sinkt der Wert des Öls in Euro durch den gestiegenen Wechselkurs, was zu einem Verlust führt: (100 USD / 1,20) - (100 USD / 1,10) ergibt einen Verlust von -7,58 Euro. Umgekehrt wirkt es sich positiv auf Rohstoffanlagen aus, wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert. Wechselkursschwankungen können auch die Kosten für Lagerung oder Transport von physischen Rohstoffen beeinflussen. Dies kann sich auf die Gesamtrendite des Investments auswirken.

Noch komplexer kann das Währungsrisiko bei Anlagen in Hebelprodukten auf Rohstoffe sein. Durch den Einsatz von Hebeln werden sowohl potenzielle Gewinne als auch mögliche Verluste verstärkt. Dies gilt auch für Verluste, die durch ungünstige Wechselkursbewegungen entstehen. Wer in Hebelprodukte investiert, sollte daher neben einer Einschätzung der zukünftigen Rohstoffpreise auch eine Meinung zur Entwicklung des Wechselkurses Euro/US-Dollar haben.

Wer das Währungsrisiko ausschalten möchte, kann währungsgesicherte Produkte verwenden. Diese sind in der Regel mit dem Zusatz „Quanto“ gekennzeichnet. Zu beachten ist jedoch, dass diese Form der Währungsabsicherung mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, welche die Gesamtrendite der Anlage schmälern.

Hebelprodukte und Rohstoff-Futures: Wie das Rollen die Rendite beeinflussen kann

Die Preise der meisten Hebelprodukte auf Rohstoffe beziehen sich auf die entsprechenden Rohstoff-Futures. Futures-Kontrakte sind Vereinbarungen über den Kauf oder Verkauf eines Rohstoffs zu einem festgelegten Preis zu einem späteren Zeitpunkt. Jeder Rohstoff wird durch eine Vielzahl von Futures-Kontrakten mit unterschiedlichen Laufzeiten repräsentiert, und jeder dieser Kontrakte hat seinen eigenen Handelspreis. Während einige Rohstoff-Futures alle drei Monate fällig werden, haben andere, wie zum Beispiel Brent Crude Oil Futures, monatliche Fälligkeitstermine.

Beim Investieren in Rohstoffe über Hebelprodukte, die auf Future-Kontrakten basieren, wird man häufig mit dem Prozess des „Rollens“ konfrontiert. Dieser Prozess ist notwendig, weil Futures-Kontrakte eine festgelegte Laufzeit haben und nicht wie Aktien auf unbestimmte Zeit gehalten werden können. Sobald ein Kontrakt nahe am Verfallsdatum ist, muss er „gerollt“ werden. Was bedeutet, dass der alte, bald auslaufende Kontrakt verkauft und ein neuer Kontrakt mit einer späteren Fälligkeit gekauft wird. So kann eine Position im Markt aufrechtgehalten werden.

Es gibt jedoch einige Tücken beim Rollen von Future-Kontrakten, die vor allem bei Hebelprodukten zu beachten sind. Erstens können beim Rollen Transaktionskosten anfallen, die die Rendite schmälern. Zweitens kann die Preisdifferenz zwischen dem alten und dem neuen Kontrakt erheblich sein. Diese Differenz kann positiv oder negativ sein, je nachdem welche Erwartung am Markt hinsichtlich der künftigen Preisentwicklung vorherrscht. Bei einem Markt in „Contango“ ist der Preis für zukünftige Lieferungen höher als der tatsächliche aktuelle Preis, der sogenannte Spot-Preis. Das bedeutet, dass der neue Kontrakt teurer sein wird als der alte. In einem „Backwardation“-Markt ist der zukünftige Preis niedriger als der Spot-Preis, was günstiger ist, wenn Positionen gerollt werden. Das Rollen kann daher, abhängig von der Marktsituation, zusätzliche Kosten verursachen oder sogar Gewinne einbringen.

 
Aus dem Lexikon
  • Als Rohstoffe werden Anlagemöglichkeiten in z. B. Edelmetalle, Industriemetalle, Nahrungsmittel, Öl und Gas bezeichnet. Rohstoffe zählen als Asset-Klasse u. a. zu den Alternativen Investments.Mehr lesen

  • Futures sind standardisierte Termingeschäfte, die über Terminbörsen gehandelt werden können, z. B. an der Eurex. In einem Futurekontrakt wird die Lieferung bzw. Abnahme einer bestimmten Anzahl eines bestimmten Basiswertes zu einem vorher festgelegten Preis an einem späteren Fälligkeitstag vereinbart.Mehr lesen

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