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Einmalanlage oder Sparplan – was bringt mehr?

05.09.2023 08:54

Die Entscheidung zwischen einer Einmalanlage und einem Sparplan beschäftigt viele Anlegende, insbesondere wenn sie am Anfang ihrer Investmentlaufbahn stehen. Beide Ansätze haben ihre Vorteile, aber die Wahl hängt von den individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation ab.

 

Einmalanlage vs Sparplan Text.jpg

 

 

Was ist eine Einmalanlage?

 

Bei einer Einmalanlage wird ein größerer Geldbetrag auf einmal in einen bestimmten ETF, ein Wertpapier oder ein anderes Anlageinstrument investiert. Diese Vorgehensweise ermöglicht es den Anlegenden, von Anfang an voll in den Markt einzusteigen und von der langfristigen Entwicklung des Kapitalmarktes zu profitieren. Dabei setzen Einmalanlagen auf das Potenzial eines erheblichen Vermögenszuwachses, da der Betrag auf einmal investiert wird und der Zinseszinseffekt entsprechend höher ausfällt.

 

Obwohl Einmalanlagen attraktive Renditen bieten können, bergen sie auch Risiken. Da das gesamte Kapital auf einmal investiert wird, ist die Anlage den Marktschwankungen stärker ausgesetzt. Sinkt der Markt kurz nach der Investition, kann dies zu erheblichen Verlusten führen, umgekehrt können bei steigenden Kursen attraktive Renditen erzielt werden Das Timing der Investition spielt also eine sehr wichtige Rolle, und es ist äußerst schwierig, den idealen Kaufzeitpunkt zu finden. Darüber hinaus erfordert eine Einmalanlage auch, dass der Anleger bereits über einen größeren Geldbetrag verfügt, was diese Strategie für viele Anleger weniger zugänglich macht.

 

 

Was ist ein Sparplan?

 

Ein Sparplan ist eine Anlagestrategie, bei der Anlegende regelmäßig, in der Regel monatlich, kleinere Beträge investieren. Im Gegensatz zur Einmalanlage, bei der das gesamte Kapital auf einmal investiert wird, ermöglicht der Sparplan einen schrittweisen Einstieg in den Markt – die Herausforderung des Timings entfällt. So kann man mit kleineren Beträgen beginnen und das Kapital im Laufe der Zeit anwachsen lassen und so langfristig vom Zinseszinseffekt profitieren.

 

Die regelmäßige Anlage über einen Sparplan bietet zudem den Vorteil des Cost-Average-Effekts. Da die Beträge kontinuierlich und in gleichen Zeitabständen investiert werden, kauft der Anleger bei niedrigen Kursen mehr und bei hohen Kursen weniger Anteile. Dies kann dazu beitragen, das Risiko der Marktvolatilität zu verringern. Anlegende haben damit die Chance zu einem Durchschnittspreis zu kaufen, der unter dem Einstandspreis einer Einmalanlage liegt. Ein Sparplan wird häufig als bequemer und risikoärmer im Hinblick auf das richtige Timing zum Einstieg angesehen, insbesondere für Anlegende, die neu auf dem Gebiet der Geldanlage sind oder nicht über einen großen Geldbetrag für eine einmalige Anlage verfügen.

 

 

Einmalanlage vs. Sparplan – was ist besser?

 

Welche der beiden Anlagestrategien besser ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Entscheidend ist der Zeitpunkt der Investition. Wer beispielsweise im Jahr 2000 auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase einmalig in den DAX investierte, erzielte laut dem DAX-Rendite-Dreieck für Einmalanlagen des Deutschen Anlageinstituts bis Ende 2022 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 3,60 %. Wer dagegen in diesem Zeitraum einen monatlichen Sparplan startete, konnte sich laut DAX-Rendite-Dreieck für monatliche Anlagen des Deutschen Anlageinstituts Ende 2022 über durchschnittlich 6,00 % p. a. freuen.

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Quelle: Deutsches Aktieninstitut

 

Nur zwei Jahre später, im Jahr 2002, sieht das Bild schon ganz anders aus. Von 2002 bis 2022 erzielte eine Einmalanlage nach dem DAX-Rendite-Dreieck des Deutschen Anlageinstituts für Einmalanlagen eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,2 %, während ein monatlicher Sparplan laut DAX-Rendite-Dreieck für monatliche Anlagen des Deutschen Anlageinstituts „nur“ auf 6,3 % kam.

 

 

DAX-Rendite-Dreieck Einmalanlage

 

Dax Einmalanlage.jpg

Quelle: Deutsches Aktieninstitut

 

 

DAX-Rendite-Dreieck monatliche Geldanlage

 

Dax Sparplan.jpg

Quelle: Deutsches Aktieninstitut

 

Generell gilt: Je länger der Anlagezeitraum, desto besser schneiden Einmalanlagen ab. Dies bestätigt auch eine Studie von Morningstar, in der Sparpläne und Einmalanlagen am breiten US-Aktienmarkt zwischen 1926 und August 2019 für verschiedene rollierende Zeiträume zwischen zwei Monaten und zehn Jahren verglichen wurden.

 

 

Vergleich zwischen Einmalanlage und Sparplan

 

  Einmalanlage Sparplan
Vorteile

Maximierung der Zeit im Markt:
Durch eine Einmalanlage kann das Geld sofort investiert werden, wodurch man von der langfristigen Kapitalmarktrendite profitieren kann.

 

Potenziell höhere Renditen:
Studien zeigen, dass mit einer Einmalanlage oft höhere Renditen erzielt werden können als mit einem Sparplan.

Cost-Average-Effekt:
Durch regelmäßiges, gleichmäßiges Investieren über einen längeren Zeitraum kauft man automatisch mehr Anteile, wenn die Preise niedrig sind, und weniger, wenn die Preise hoch sind. Dies kann das Risiko der Marktvolatilität mindern.

 

Zugänglichkeit:
Sparpläne sind mit kleineren Beträgen (bei  der Consorsbank bereits ab 10 Euro) möglich, so dass mehr Menschen Zugang zu Anlagemöglichkeiten haben.

Nachteile

Höheres Risiko:
Da das gesamte Kapital auf einmal investiert wird, besteht ein höheres Risiko bei Marktschwankungen.

 

Hohe Liquidität erforderlich:
Ein großer Geldbetrag muss auf einmal zur Verfügung stehen, was für viele Anlegende nicht praktikabel ist.

Möglicherweise geringere Renditen:
Studien haben gezeigt, dass Sparpläne vor allem auf lange Sicht geringere Renditen erzielen können als Einmalanlagen.

 

Geringer Zinseszinseffekt:
Durch die meist geringe Anfangsinvestition ist der Zinseszinseffekt zu Beginn des Sparplans geringer als bei einer größeren Einmalanlage.

 

 

Kann man Einmalanlage und Sparplan kombinieren?

 

Anlegende, die vor der Frage Einmalanlage oder Sparplan stehen, kann geholfen werden: Die Kombination von Einmalanlage und Sparplan ist nicht nur möglich, sondern kann in vielen Fällen eine sinnvolle Strategie sein, die das Beste aus beiden Ansätzen kombiniert. Indem man zu Beginn einen größeren Betrag anlegt (Einmalanlage) und dann kontinuierlich kleinere Beträge über einen Sparplan einzahlt, kann man von den potenziell höheren Renditen der Einmalanlage profitieren und gleichzeitig das Risiko, zum „falschen Zeitpunkt“ zu investieren, durch die regelmäßige Anlage reduzieren.

 

Dieser kombinierte Ansatz bietet Flexibilität und kann dazu beitragen, das Portfolio so zu diversifizieren, dass sowohl kurz- als auch langfristige Ziele berücksichtigt werden. Dieser Ansatz kann besonders attraktiv sein, für Anlegende die über einen größeren Anlagebetrag verfügen, aber unsicher bzgl. des Investitionszeitpunkts sind.

 

Übrigens: Mit einem Sparplan bei der Consorsbank können Sie schon ab 10 Euro monatlich in ETFs, Fonds und Aktien sparen. Ein Sparplan kann jederzeit geändert, pausiert oder beendet werden, so dass Sie flexibel bleiben.

 

 

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  • Einmalanlagen können höhere Renditen und einen sofortigen Marktzugang bieten, sind aber mit höheren kurzfristigen Risiken verbunden. Sparpläne ermöglichen einen schrittweisen Einstieg und reduzieren das Risiko durch regelmäßige, kleinere Investitionen.
  • Die Wahl zwischen Einmalanlage und Sparplan hängt von den individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation der Anlegenden ab.
  • Eine Kombination aus Einmalanlage und Sparplan kann eine flexible und sinnvolle Strategie sein, die das Beste aus beiden Ansätzen vereint und sowohl kurz- als auch langfristige Ziele berücksichtigt.
1 Kommentar

Aufsteiger

Liebe Leute, man sollte die Kostenunterschiede zwischen Einmalanlage und monatlicher Anlage (Aktien-/Fondsparen) nicht vergessen!

In der Regel kosten das monatliche Aktien-/Fondsparen 1,5% (sieht von von zeitlich begrenzten Kostenminderungen für Teilangebote der Broker ab). Rechenbeispiel: Anlage 100 €/Monat, 30 Jahre lang,  ergeben eine Einzahlsumme von 36.000 € ohne Kosten. Mit Kosten von 1,5% ergibt eine Einzahlsumme von 35.460 € ((100-1,5)€x12x30). Der Unterschied von 540 € scheint nicht groß zu sein, aber über Anlagezeit wird da eine größere Summe daraus. Nehmen wir eine Rendite von 7% über die 30 Jahre an. Dann werden aus den 100 € im ertsen Monat eingezahlt: ohne Kosten 761,23 € (100€ x 1,07 hoch 30) und mit Kosten 749,81 € (98,5€ x 1,07 hoch 30). Für die erste Sparrate ergibt sich ein Kosteneinzahlungsverlust von 11,42 €. Dieser Kostenverlust verringert sich sodann für die folgenden von Sparraten von Monat zu Monat. Für die 121. Sparrate wäre der Kostenverlust beispielsweise 5,80 €. Für die 241. Rate sodann noch 2,95 €. 

Im Gesamtergebnis ohne Kosten erzielt man aus 100 € monatlich über 30 Jahre bei 7 % Jahresrendite 121.997 € und 

mit 1,5% Kosten, ergo aus 98,5 € monatlich angelegt 120.167 €. Eigentlich ein schöner Unterschied von 1.830 €. Die Sparplangebühren kosten ergo ca. 0,077 % der Rendite, bei Vernachlässigung der Kosten für eine Einmalanlage von 36000 € (kostet in etwas um die 50 €).