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Deutschlands Rentensystem: Läuft die Zeit ab?

27.11.2023 08:30

Es liegt in der Natur des Menschen, sich gerne in den bequemen Gedanken der Gegenwart zu verlieren und die unbequemen Wahrheiten der Zukunft zu verdrängen. Doch die Realität des irgendwann bevorstehenden Ruhestands und die Unsicherheiten des deutschen Rentensystems lassen sich nicht leugnen.

 

 

 

Die immer wieder aufflammenden Debatten über die Zukunftsfähigkeit unseres Rentensystems sind ein Weckruf für uns alle. Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die gesetzliche Rente sind nicht mehr zu übersehen. Wenn wir aber heute die richtigen finanziellen Entscheidungen treffen, können wir eine Zukunft gestalten, in der unser zukünftiges Ich uns für die Weitsicht dankt.

 

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Warum der demografische Wandel für die gesetzliche Rente fatal ist

 

Die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland basiert auf der sogenannten Umlagefinanzierung. Dabei werden die aktuellen Rentenauszahlungen unmittelbar aus den Einzahlungen der Versicherungspflichtigen gedeckt.

 

Das System galt lange Zeit als besonders krisensicher, hat aber einen großen Haken: Es funktioniert nur solange zufriedenstellend, wie den Leistungsempfangenden eine deutlich größere Menge an Beitragszahlenden gegenübersteht. Bei einer zunehmenden Überalterung der Gesellschaft bleiben nur drei Stellschrauben um das Missverhältnis zwischen höheren Auszahlungen und geringen Einzahlungen zu kompensieren:

 

  • Die Beiträge steigen und/oder
  • das Renteneintrittsalter steigt und/oder
  • das Rentenniveau sinkt.

 

Gesetzliche Rente und Demografie – das Problem in harten Zahlen

 

Die Lage hat sich in den vergangenen Jahrzehnten bereits ungünstig entwickelt. Noch beunruhigender ist aber die absehbare zukünftige Verschärfung der Lage. Die Zahlen und Prognosen des Demografieportals der Bundesregierung und des Instituts der deutschen Wirtschaft geben Aufschluss über die Relationen:

 

 

Oder in Worten: Im Jahr 2050 kommen für die gesetzliche Rente einer Person nur noch 1,3 Berufstätige auf. Gleichzeitig ist der Spielraum bei den Beiträgen, die bereits jetzt 18,6 % betragen, begrenzt. Nicht zuletzt, weil die Abgabenlast in Deutschland im internationalen Vergleich ohnehin schon sehr hoch ist. Entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Rentenniveau deutlich sinkt. Zudem wird das Renteneintrittsalter voraussichtlich weiter steigen. Wer früher in den Ruhestand gehen will, wird Abschläge in Kauf nehmen müssen. Diese können durch eine zusätzliche private Altersvorsorge, z.B. in Form eines Sparplans, abgefedert werden.

 

Diese Problematik spiegelt sich auch im Global Pension Index Report 2022 wider, den die Finanzanalysten-Organisation CFA und Mercer erstellt haben. Auf den ersten Blick steht Deutschland mit 67,9 Indexpunkten nicht allzu schlecht da. Es erreicht das Rating B innerhalb einer Skala von A bis E. Das Problem offenbart sich bei den aufgeschlüsselten Indexwerten: Bei „Sustainability“ erreicht Deutschland nur 44,3 Punkte, was der zweitschlechtesten Kategorie D entspricht. Sustainability bedeutet hier nichts anderes als Nachhaltigkeit. Nicht in Bezug auf ökologische oder soziale Aspekte wie etwa bei ESG-Ratings, sondern in Hinblick auf die zukünftige ökonomische Tragfähigkeit.

 

Zusätzlicher Druck auf das System durch technologischen Wandel

 

Als wäre die Demografie noch nicht genug, gibt es noch eine weitere Gefahr für die gesetzliche Rentenversicherung: eine sinkende Lohnquote, also das Verhältnis aller Löhne zum Volkseinkommen. Diese blieb in Deutschland bisher zwar stabil. Das könnte sich in Zukunft jedoch ändern.

 

Der Grund: Künstliche Intelligenz und fortschreitende Automatisierung ersetzen zunehmend menschliche Arbeitskräfte. Dadurch nimmt der Anteil von Arbeitslöhnen und -einkommen ab – und aus diesen speisen sich die Rentenbeiträge. Unternehmensgewinne und Kapitaleinkünfte sind nicht betroffen. Sie können im Gegensatz sogar von der höheren Produktivität durch moderne Technologien profitieren.

 

Private Vorsorge als Ausweg aus dem gesetzlichen Renten-Desaster

 

In Deutschland ist deshalb seit einiger Zeit eine teilweise Umstellung der gesetzlichen Rente auf ein Kapitaldeckungsverfahren im Gespräch. Noch ist allerdings nichts geschehen und die diskutierten Anteile bewegen sich im unteren einstelligen Prozentbereich.

 

Was also tun? Privat vorsorgen! Sie müssen nicht darauf warten, dass der Staat einen Teil der Rentenbeiträge investiert, sondern können es selbst machen. Es kann sich so beispielsweise lohnen, einen Blick auf aktienbasierte ETFs und Investmentfonds zu werfen. Damit lässt sich der Demografie ebenso wie der sinkenden Lohnquote ein Schnippchen schlagen, da Sie sich am Produktivkapital beteiligen.

 

  • Mit einem Sparplan bei der Consorsbank ist ein Besparen von ETFs, Fonds und Aktien schon ab 10 Euro pro Monat möglich. Ein Sparplan lässt sich jederzeit verändern, pausieren oder beenden, sodass Sie flexibel bleiben.
  • Möchten Sie einen Betrag auf einmal anlegen oder im Sparplan und tappen in Bezug auf die Aufteilung noch im Dunkeln? Unsere Anlageideen für verschiedene Typen von Anlegenden liefern Ihnen wertvolle Anregungen.

 

Wichtig: Zu berücksichtigen sind insbesondere bei aktienbasierten Anlagen das Risiko von Kursschwankungen und die Möglichkeit zwischenzeitlicher Verluste. Deshalb empfiehlt sich idealerweise ein Anlagezeitraum von 10 Jahren oder mehr, um mit höherer Wahrscheinlichkeit eine positive Nettorendite zu erzielen. Dies zeigt beispielhaft das DAX-Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts: Eine Haltedauer von mindestens 15 Jahren hätte bei jedem beliebigen Einstiegszeitpunkt nach 1970 zu einer positiven Rendite geführt.

 

Haben Sie sich schon Gedanken um Ihre Altersvorsorge gemacht? Welche Rolle spielen Aktien, ETFs und Fonds in Ihrem Vorsorgeplan? Lassen Sie uns gemeinsam den Grundstein für eine finanzielle Zukunft legen.

 

 

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  • Durch die Überalterung der Gesellschaft stehen in Zukunft den Empfangenden von Renten immer weniger Beitragszahlende gegenüber.
  • Ein zusätzliches Problem ist die wahrscheinlich weiter sinkende Lohnquote.
  • Das bisherige Rentenniveau wird folglich wohl nicht zu halten sein.
  • Eine private Vorsorge mit Fonds, ETFs oder Aktien bietet eine Lösung für diese Probleme: Sie beteiligen sich am Produktivkapital – und das auch problemlos international.

 

3 Kommentare

Aufsteiger

Der Artikel enthält viel Pessimismus und geht leider am  Grunddilemma und damit am möglichen Lösungskern vorbei.

Demografie ist kein Rentenproblem, wenn die Wirtschaft entsprechend wächst und zwar durch technologischer Wandel, so wie bisher immer. Soll heißen technologischer Wandel ist Chance und nicht das Risiko, außer man betreibt wie in Deutschland ein Fortschritt und Lebensstandard abbauenden Wandel durch grüne Planwirtschaft. Deutsche Politik und Gesellschaft geht sinnlose teure energiepolitische Ziele an, vernichtet dabei erhebliche Ressourcen sowie Strukturen und jammert sodann über Mangel in anderen Bereichen wie Rente, Kindergärten, Gesundheits-, Pflege- u. Bildungswesen, Infrastruktur, Verteidigungsfähigkeit, Forschung, demnächst Energie, ... , Deutsche Politik und Gesellschaft verschuldet sich für halb Europa um sodann bei der eignen Bevölkerung sparen zu müssen. Deutsche Politik und Gesellschaft ignorieren das Demografieproblem komplett, welches aber nicht auf ein Rentenproblem reduziert werden darf. Da hängt mehr dran. Systematisch wird die private Vorsorge durch Staat und Politik durch Neiddiskussion, Umverteilung, Steuern, Abgaben und Auflagen konterkariert. So hatte sich auch die DDR wirtschaftlich ruiniert. Politik und Gesellschaft erzieht systematisch zum Tausch von Sicherheit gegen Freiheit, Eigenverantwortung ist nicht erwünscht, Erfolgreiche Initiative ist verdächtig und erzeugt nur Neid. Unternehmer wandern ab, da staatlich behindert, verdächtigt und gemolken. Der Zustand des deutschen Rentenproblems ist Ausfluss des oben benannten multiplen Staatsversagens. Gert Lange      

 


Aufsteiger

Leider verdeutlicht sich das im Kommentar vom 01.02.22 zur Verteidigungsunfähigkeit und zum Energiemangel in Deutschland geschriebene jetzt durch den Feldzug Russlands in die Ukraine sehr krass.

Gott bewahre uns vor einem solidarischen Selbstverstümmelungsschuss unserer Regierenden ins deutsche Energiestandbein, wie von sogenannten Verbündeten gefordert, bevor die deutsche Wind- und Solarenergie-Krücke gebaut ist.

Dann geht nicht nur den Rentnern Licht und Heizung aus.

Wer noch kann wandere aus, es sei denn er mag in einem Agrarland beschaulich, hoffentlich dann nicht ala Sri Lanka, mit "nachhaltiger" Landwirtschaft in Armut, leben.

Man lese, im Blog vom 15.03.2022, was diese Bank durch Animierung zu "nachhaltiges" Fahrradfahren dem aktuell entgegen hält.

In den aktuellen Finanzthemen findet man übriges, Stand 05.04.22, nichts zum Krieg Russlands in der Ukraine.

Bitte den Blog einstellen. 


Häufiger Besucher

Leider ist das Ausweichen auf einen ETF- oder Aktienfond auch keine ausreichende Alternative, um für die Rente vorzusorgen. Durch die Kapitalertragssteuer wird rund ein Viertel des Gewinns zunichte gemacht. Durch die vorweggenommene Besteuerung zukünftiger Wertsteigerungen muss unterjährig Kapital aus dem Vermögen zusätzlich abgezweigt werden und steht damit nicht mehr für neue Sparanlagen zur Verfügung. Der Sparerfreibetrag von 1000 Euro pro Person ist hier lächerlich gering im Vergleich zur nötigen Wertentwicklung, welche nötig ist, um später das Renten-Gap decken zu können.

FAZIT: der Staat ist nicht nur unfähig, auf den demographischen Wandel angemessen zu reagieren - er bereichert sich auch noch daran und melkt, wo er nur kann. Manuel Kraft