Ein Dispo ist kein Dauerkredit, sondern dafür da um kurzfristig ein paar wenige Tage oder Wochen zusätzliche Liquidität bereitzustellen. Beispiele: - Man möchte eine bestimmte Aktie jetzt sofort kaufen, weil sie gerade sehr billig ist, und dafür Fondanteile verkaufen, die aber erst nach ein paar Tagen ausgezahlt werden. Mit dem Dispo kann man diese Zeit überbrücken. - Man muss gegen Monatsende eine Rechnung bezahlen, würde man aufs nächste Gehalt warten, kämen Mahngebühren dazu. Eine Woche Dispozinsen sind günstiger als die Mahngebühren. Für sollche Fälle ist der Dispo gedacht, und dafür macht er auch Sinn. Manche Leute die ihre Ausgaben nicht im Griff haben, sind monatelang oder auch dauerhaft im Dispo. Das ist aus zwei Gründen unsinnig und gefährlich. 1. sind die Zinsen sehr hoch im vergleich zu anderen Krediten, 2. kann die Bank anders als bei Laufzeitkrediten den Dispo jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen, was einen in akute Geldnot bringt, da das Konto plötzlich bis zum vollständigen Ausgleich für alle Auszahlungen und Überweisungen des täglichen Lebens blockiert ist. Bis es dann gelingt das Gehalt auf ein Zweitkonto einer anderen Bank (das man hoffentlich vorher schon hatte) umzuschwenken, sind dann bereits andere Schulden (Vermieter, Versicherungen, Energieversorger, Telekommunikationsanbieter!) mit all den unangenehmen Konsequenzen entstanden. Ich glaube das muss ich nicht weiter ausführen, was da alles passieren kann. Wer ein Dispo nicht zweckmässig dafür nutzen kann, wofür es vorgesehen ist, sondern es als zusätzliches Shoppingguthaben zum verkonsumieren ansieht, sollte es sich das besser gleich deaktivieren lassen. Ein Tagesgeldguthaben das man bei Bedarf aufs Girokonto schieben kann, erfüllt die Aufgabe vom Dispo genauso, nur das es nichts kostet sondern sogar ein paar Zinsen abwirft.
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