Hallo,
warum bekommt man eine Kundeninformation Wirecard, wenn man diese Aktien gar nicht besitzt?
Da weiß bestimmt jemand eine Antwort drauf.
Vielen Dank!!
@fuchsartig [...]Wirecard ist ein "Zockerpapier"[...] So sehe ich das auch.
Ich habe den Artikel darüber in der FAZ gelesen. Einer Firma, die so krampfhaft, interna für sich behalten möchte, vertraue ich nicht. Für mich gilt: Hände weg, mein Portfolio soll sauber bleiben. Kurzfristige Anleger mögen ihr Glück versuchen.
@badisch meint: [...]keine substanzielle Ungereimtheiten[...] Das konnte ich so nicht in den KPMG- Aussagen lesen. Im FAZ-Artikel wurde ein ganze Reihe von Ungereimtheiten aufgelistet, die du in der Replike an @expat als lässliche Sünden und als Schnee von gestern abtust. Dass es die Jahre 2016 - 2018 betrifft muss einen nicht beruhigen.
[...]Ich denke - an der Börse wird immer die Zukunft betrachtet...[...]
Generell ist das auch so, aber bei WDI wird gerade die Vergangenheit betrachtet und damit auch ein Stück weit die Zukunft.
[...]Da wird jetz das Haar in der guten Suppe gesucht und keiner weiß ob es wirklich drin ist.[...] Da muss man gar nicht erst suchen, da schwimmt ein ganzes Büschel darin.
Herr Ober, das Haar habe ich gefunden, aber wo ist die Suppe?
[...]und vom Geschäftsmodell her - da bin ich mir sicher - hat WDI eine gute Zukunft[...]
Die sieht bei Mastercard und Visa besser aus.
@expat hat den Bericht nicht zwischen den Zeilen lesen müssen: [...]Es "liegt ein Untersuchungshemmnis vor".[...] Da muss ich nichts hinzu fügen.
@stocksour findet: [...]Der KPMG-Bericht ist ein Armutszeugnis - für KPMG![...] War nicht einmal in der Lage, die für die beauftragte Arbeit, nötigen Unterlagen zu bekommen.
Das sehr ich auch so.
Insgesamt ist das Verhalten, die Vorgehensweise von Wirecard, eines DAX-Konzerns unwürdig.
Sonst bin ich ja gerne bereit, auch mal etwas spekulativ zu investieren. Aber nur wegen der jeweiligen Unternehmenssituation bzw. des Geschäftsmodells (wurde zu sehr abgestraft und eine Kurserholung ist zumindest ein wenig sichtbar). Nicht jedoch, aufgrund von Spekulationen bzgl. der Unternehmensbilanzen!
Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Eigentlich hoffe ich, dass Wirecard (möglicherweise zusammen mit der Lufthansa) demnächst wieder aus dem DAX verschwindet, wie so viele Aufsteiger zuvor. Auch wenn die DAX-Unternehmen nicht gerade mein bevorzugtes Revier sind ...
ich respektiere eure negative Meinung zu WDI aber ich teile sie nicht. Das was ihr beanstandet (eines DAX Unternehmens unwürdig, ungenügende Hilfe bei der Prüfung usw.) sehe ich nicht so und bin da voll auf der Linie von @stocksour .
Ich wiederhole mich - WDI hat eigenständig die Sonderprüfungen an unabhängige Wirtschaftsprüfer vergeben und es ist die Aufgabe der WP herauszufinden ob die Vorwürfe berechtigt sind oder nicht. Wenn notwendige Informationen vom Auftraggeber z.B. blockiert werden muss die Mithilfe vom WP ggf. auch mit der Drohung eingefordert werden dass sie das Testat ansonsten verweigern werden und das hätte WDI sicher nicht riskiert.
Dieses jetzt vorliegende Testat ist weder Fisch noch Fleisch und hat obendrein wahrscheinlich einen Haufen Geld gekostet.
Für mich ist es aber eindeutig - es liegen keine Bestätigungen oder Beweise der gemachten Vorwürfe der FT vor und WDI hat aus diesem Abenteuer für die Zukunft gelernt.
WDI den Vorwurf zu machen, dass sie ein Zockerpapier geworden sind, unwürdig im DAX gelistet zu sein, halte ich heute nicht mehr für haltbar. Man muss erstmal prüfen - wer ist der Täter und wer das Opfer.
Über die Unmenge an Leerverkäufer die sich offensichtlich mit ihren Zockereien eine goldene Nase verdient haben, auch aktuell (legal oder illegal in Zusammenarbeit mit der FT?) regt sich hier - für mich unverständlich - niemand auf, das ist scheinbar für euch in Ordnung, für mich nicht.
Grüße aus dem Badischen
Zahlen hin oder her. Das Hauptproblem ist das zerstörte Vertrauen. Hiesige Fondsgesellschaften juckt sowas wahrscheinlich weniger; die Angelsachsen interessiert sowas hingegen schon. Auch in und vor der Dotcom-Krise gab es hierzulande das mit Abstand grösste Ausmass an Betrügereien - so habe ich vor einiger Zeit gelesen. Für alle Fans von WDI ist die Aktie immerhin wieder sehr viel billiger geworden.
Warum ist das ein Armutszeugnis für KPMG, @stocksour? Wenn die Unternehmen die Zahlen nicht rausrücken wollen, kann der Auditor doch wenig machen? Meine Vermutung, was hier passierte: Das Wirecard Management hat KPMG bestellt. Sie meinten mit einiger Hybris: Wer zahlt bestimmt. Sie haben nicht damit gerechnet, dass dies schliesslich als Notiz im Bericht landet
Hallo, @expat ,
da magst Du sogar recht haben.
Mit Armutszeugnis meine ich konkret:
40 KPMG-ler arbeiten fast ein halbes Jahr, um herauszufinden, dass sie nichts herausgefunden haben, und das zu einem Tagessatz von geschätzt EUR 2.000.- (pro MA!), zzgl. Spesen.
Ich schicke gleich noch ein OT hinterher.
[off topic, und KEINESFALLS, um WDI schön zu reden]
Es gibt keine Wertpapiergattung "Zockerpapier". Der Ausdruck stammt aus der Zeit, als der "Neue Markt" sein kurzes Leben aushauchte. Außer Infineon und WDI (ehedem "infogenie") hat es KEINES der damaligen Unternehmen in den DAX geschafft.
Um etwas zu relativieren:
Auf die ach so blütenreine Weste der "ehrenwerten Gesellschaft DAX" lassen sich in der Rückschau problemlos schmutzige Fehlverhaltens-Flecken platzieren, deren finanzielle Auswirkungen auf die Aktionäre den Börsenwert einer WDI bei weitem übersteigen bzw. überstiegen haben:
- VOW > Porsche-Skandal, Abgas-Skandal
- DTE > für nachtragende Aktionäre immer noch total überzogene Ausgabepreise
- DBK > no comment
- BAYN > Milliarden für das Monsanto-Rückstellungsgrab
- CBK (bis zum Abstieg) > no comment
- TKA (bis zum Abstieg) > totales Managementversagen
Das ist für uns Deutsche alles kein Problem, aber wehe, wenn ein Unternehmen gegen fixierte Regeln verstößt ...
@stocksour : "Mit Armutszeugnis meine ich konkret:" [ca. 8 Mio für das Audit]
Ist doch super für KPMG und bei dem Kunden, der nicht untypischerweise nur das Management Summary gelesen hatte, hätten sie den Tagessatz verdoppeln sollen! Ich wäre da gern dabeigewesen...
Inhaltlich hast Du wohl recht (Nichts bei rausgekommen), aber da kann KPMG m.E. eben Nichts dafür. M.E. haben sie einen sehr guten Job gemacht, sowas in den Bericht zu schreiben. Anleger lesen das; das Management erst, wenn es zu spät ist. KPMG wird dort keinen Auftrag mehr bekommen, aber damit werden sie leben können.
@expat [...]M.E. haben sie einen sehr guten Job gemacht, sowas in den Bericht zu schreiben. Anleger lesen das; das Management erst, wenn es zu spät ist. [...] Trefflich analysiert! Unter diesem Aspekt muss mein negatives Statement über KPMG etwas abmildern.
@stocksour hat Recht: [...]Es gibt keine Wertpapiergattung "Zockerpapier"[...] Im Börsenvokabular ist der Ausdruck zumindest nicht geläufig. Im Anlegervokabular schon. Alle aufgeführten Titel sind Zockerpapiere -nach meiner Definition- und die Führungsriegen allesamt 'Nieten in Nadelstreifen'. Wer in diese Titel inverstiert hat die Kontrolle über sein Geld verloren.
Letztendlich muss jeder für sich die (hoffentlich) richtigen Schlüsse ziehen und entsprechend Handeln.
- Wirecard kommt daher für mich momentan nicht in Frage
- Telekom dagegen habe ich vor kurzem aufgestockt
- Volkswagen, wie die gesamte deutsche Automobilindustrie, sind für mich derzeit kein Investment
- die hiesigen Banken ebenfalls nicht
- ThyssenKrupp befinden sich in einem komplizierten Markt; kann ich derzeit nicht einschätzen und bleibe demnach fern
Kann durchaus sein, dass mir dadurch Chancen entgehen, aber damit komme ich gut klar 😉