abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Faktorzertifikate mit größeren Faktoren mal nachgerechnet....einfache, aber teuflische Mathematik

Link zum Beitrag wurde kopiert.

Autorität
Beiträge: 2207
Registriert: 12.01.2019

 Hallo @all,

....vielleicht wieder mal ein bischen Teufelsmathematik mit angesagter Vorwarnung - wegen Finger verbrennen und so ----->

Aufgrund des Hebeleffekts haben Anleger die Möglichkeit, mit ihrem Faktor-Zertifikat an der Wertentwicklung des Referenzwerts überproportional teilzuhaben. Die Gewinne sind theoretisch unbegrenzt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich der Kurs des Referenzwerts nahezu ununterbrochen in die vom Anleger erwartete Richtung entwickelt. Wo liegen die Risiken?--------->

Die Aussicht auf hohe Gewinne hat eine Kehrseite: Der Hebel kann auch zu überproportionalen Verlusten führen. Ein Totalverlust ist selbst bei einer Seitwärtsbewegung des Referenzwerts möglich.

 

Diese negative Seitwärtsrendite mal nachgerechnet:  Wenn der Referenzwert eines Long-Zertifikats von 10 auf 11 Euro steigt, entspricht das 10 Prozent Wachstum bzw. 80 Prozent unter Berücksichtigung des Faktor-8-Hebels. Der Preis des Faktor-Zertifikats erhöht sich also von 10 auf 18 Euro. Am Folgetag fällt der Referenzwert von 11 auf 10 Euro, was einem Minus von 9,1 Prozent gleichkommt. Das gehebelte, achtfache Minus von 72,8 Prozent wird nun aber von 18 Euro abgezogen, wodurch das Faktor-Zertifikat den Ausgangswert von 10 Euro nach unten durchbricht und bei 4,91 Euro landet. Diese Berechnungsmethodik führt dazu, dass das Faktor-Zertifikat mit einem Hebel von 8 über die angenommene Haltedauer von 15 Tagen rund 99 Prozent seines Werts verliert. Es wäre eine höhere tägliche Kurssteigerung erforderlich, um die entstandenen Verluste wieder auszugleichen. So müsste beispielsweise mit Blick auf die Tage drei und vier der Kurs des Referenzwerts nicht um 80 Prozent, sondern um rund 268 Prozent steigen, um das Niveau von Tag zwei wieder zu erreichen.

Gerade bei hohen Hebeln ist ein Aussitzen von Verlusten daher nur in sehr seltenen Fällen möglich. Je höher der Hebel, desto früher können sich gemeine Verluste einstellen. Also eher Finger weg von high levering devil stuff; es sei denn man kennt sein persönliches  Risiko-/Chanceprofil in Bezug auf hopp oder top für ein bis zwei Tage sehr genau, hadert nicht und zieht rechtzeitig die Reißleine....:).

 

Be careful with that axe, Eugine

 

LG++

onra

1 Antwort 1

Autorität
Beiträge: 4639
Registriert: 06.02.2015

Es gibt noch einen Faktor, der speziell Faktor-Zertifikate riskant machen kann, der nichts mit der Mathematik zu tun hat. Der Hebel vom Faktor-Zertifikat wird täglich angepasst, damit der Hebel immer gleich bleibt. Bei manchen Emittenten findet die Anpassung z.B. nach den Handelsschluss von Xetra statt. Findet eine Anpassung statt, werden keine Kurse gestellt und ein Handel ist auch nicht möglich. Eine eventuell vorhandene Stop-Loss Order greift auch erst, sobald wieder Kurse gestellt werden. Ja, das ist so und ich habe das leider genau so erlebt.

 

Antworten