Liebes Forum,
Hier ein paar Erfahrungen/Eindrücke zum Thema Knock-outs. Vielleicht mag der eine oder andere seine eigenen Erfahrungen schildern:
Vor gut einem Jahr habe ich begonnen, Knock-out zu handeln, zunächst natürlich ganz vorsichtig – und siehe da, im ersten Monat kam mit 9 Trades ein netter Zusatzverdienst von gut 500 Euro zusammen.
Hab ich mir gedacht: Das machste erst mal weiter, Erfahrungen sammeln, auch verschiedene Basiswerte nutzen, nicht nur DAX, auch mal Dow Jones oder Öl. Der zweite Monat schloss mit einem kleinen Verlust, aber so leicht lässt man sich ja nicht entmutigen.
Doch, was soll ich sagen, je länger ich nun handle und schaue, wann und wieviel in welches Produkt zu investieren wäre, je mehr ich überlege, welchen Stop ich setze und wann ich wieder verkaufe, desto weniger gelingt. Es ist quasi schon ein Naturgesetz, dass der Dax steigt, wenn ich short gehe. Und umgekehrt.
Verhext: Eine Aktie, die ich auch im Depot halte, steigt und steigt und steigt – bis ich ein Long-Produkt erwerbe und die Aktie (!) am nächsten Tag um 10 % fällt.
Sorry, bin gerade etwas frustriert. Im Grunde erscheint mir das Ganze genauso effektiv wie die Auswahl von Rot oder Schwarz beim Roulette. Oder mache ich etwas falsch?
Es grüßt der
Looser
Hallo @Looser,
nach welchen Kriterien entscheidest Du, ob Du in diesem Basiswert Long oder Short gehen willst? In welchem Bereich liegt der Hebel der verwendeten KOs? Legst Du schon direkt nach dem Kauf eine OCO-Order (Kombination aus Limit- und Stop-Loss-Order) an, wenn ja wie ist das Verhältnis von Gewinn zu Verlust (z.B. man kauft den Schein bei €1,00 und setzt das Verkaufs-Limit auf € 1,20 und Stop-Loss auf € 0,90 um ein G/V von 2 zu erhalten)?
Viele Grüße
immermalanders
PS: Die genannten Kurse und das G/V dienen nur als Beispiel! Jeder muss selbst entscheiden, welche Werte er verwendet.
Hallo @immermalanders,
danke für die Antort und die Fregen.
Long oder short? Ich entscheide eigentlich nach "Nachrichtenlage", bin allgemein wohl recht gut informiert. Aber es spielt auch Stimmung und vermutete Stimmung eine Rolle.
Der Hebel ist sehr unterschiedlich, bei long auf eine einzelne Aktie habe ich geringen Hebel von 3 oder 5 angesetzt. Diese Longs halte ich auch entsprechend lang in der Hoffnung, dass da doch noch was geht.
Kurzfristig setze ich auch mal einen hohen Hebel von 80 oder 100 ein, wenn der Dax eine bestimmte Richtung nimmt, aber dann springe ich sozusagen auf den fahenden Zug auf und verkaufe nach Möglichkeit am selben Tag.
OCO habe ich jetzt erst entdeckt (Gab es diese Option hier schon länger?). Das heißt, ich habe bislang weiter beobachtet und mich entweder mal ausknocken lassen oder irgendwann gestoppt. Und die Gewinne relativ schnell mitgenommen, d.h. auch geringere Beträge. Da kommt dann ein kleiner Gewinn und ein größerer Verlust. 😞
Aber ist das scon die Erklärung, dass es nicht funktioniert?
Danke und Grüße!
Looser
Hallo @Looser,
ich möchte auch gerne etwas aus meinen Erfahrungen beitragen, vielleicht hilft es:
Erstens mal können solche Phasen durchaus beim Handel mit Knock-Outs mal auftreten, wobei ich sagen muß, dass Hebel von 80 oder 100 auf den Dax doch schon eine sehr heiße Kiste sind.
Auch die Realisierung von (zu) kleinen Gewinnen auf dem Hintergrund vergangener, größerer Verluste ist menschlich nachvollziehbar, aber nicht zielführend (klar, man möchte mal wieder ein Erfolgserlebnis realisieren....). Zusammen mit der Tatsache, dass man Scheine, die mit Verlust laufen, zu lange hält, in der Hoffnung "es wird schon wieder", bringt das dann meistens auch nicht den gewünschten Erfolg.
Wenn aber die Mehrzahl der Scheine komplett falsch laufen, stimmt etwas mit der Strategie nicht. Wenn es nicht zu einem 50:50 Roulette-Spiel werden soll, ist für die Wahl des richtigen Scheines eine gewisse angenomme Wahrscheinlichkeit >50% erforderlich. Hierfür muß es eine Grundlage geben: entweder aus fundamentalen Aspekten (die jedoch kurzfristig bei einzelnen Aktien natürlich von der Gesamtstimmung überlagert werden) oder es sollte ausreichend charttechnische Signale geben.
Mir hat es solchen Situationen geholfen, den realen Handel für eine Zeit lang sein zu lassen. Statt dessen habe ich in dem Moment, in dem ich einen Schein gekauft hätte, diesen "virtuell" gekauft, soll heißen, ich habe ihn mit dem aktuellen Kurs in meine Watchlist eingetragen und beobachtet, was passiert. Anschl. habe ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich normalerweise verkaufen würde, mit dem aktuellen Kurs den Gewinn bzw. Verlust ermittelt. Das ganze habe ich mir dann in Excel notiert um dann nach ein bis zwei Dutzend "virtueller" Deals zu prüfen, ob ich unterm Strich richtig lag.
Wenn das Ergebnis positiv war, kann man wieder vorsichtig mit echten Käufen einsteigen. Wenn nicht, muß man die Entscheidungsgrundlage neu überdenken und das Ganze noch mal in der Theorie durchprobieren.
Eine letzte Anmerkungen noch: nach (bösen) Verlusten, habe ich mir immer eine Pause von einigen Tagen verordnet, da Anschlußkäufe als Trotzreaktion eine ganz schlechte Idee sind.
Vielleicht helfen diese Erfahrungen ja. In diesem Sinne: viel Erfolg und viele Grüße
JB4711
Meine Erfahrung mit Knock-outs waren durchweg negativ.
Die Idee dahinter ist ja toll, begrenzter Verlust (= eingesetztes Kapital) bei unbegrenztem Gewinn.
Leider sah das in der Praxis oft so aus dass man die Produkte nicht handeln konnte bei extremen Ausschlägen nach oben oder unten. Da kommt ne schöne grüne Kerze, zack "für dieses Produkt steht im Moment kein Kurs zur Verfügung". Das ganze wird einem dann noch als "Schutz des Kunden" ausgelegt (irgendwo hier im Forum gibt es seitens consorsbank diese Aussage).
Bei mir hat das jedenfalls in der Praxis dazu geführt dass ich mehr Verluste als Gewinne eingefahren habe.
Ich handle keine Knock-outs mehr.
Außerdem muss man sich eh fragen warum zig "erfolgreiche" Leute Bücher zum Thema day-trading / Chartanalyse verkaufen und in Seminare locken.
Hallo @Looser,
zunächst ein kleiner Scherz den ich mir gerade nicht verkneifen kann, ich bin mir nicht sicher ob Du bei Deinem Alias, den rechten Mindset für den Erfolg hast! 😉
Nachdem ich mich die letzten Monate intensiv mit dem Thema Trading beschäftigt habe, möchte ich Dir hierzu meine Erkenntnisse schildern, bzw. was ich gelernt habe. Vielleicht hilft Dir das.
Meine ersten Trading-Versuche sind leider auch eher alle gescheitert, weshalb ich das Thema Trading wieder verworfen und mich dem langfristigen Investieren zugewandt habe. Beim optimieren meiner Investment-Strategie bin ich aber auf das Thema Optionen (nicht Optionsscheine) gestoßen und beschäftige ich mich nun seit einem Jahr damit. Seit ein paar Monaten handle ich nun aktiv und das Geschäft kommt nun endlich ins Laufen.
Folgendes ist mir dabei aufgefallen. Es gibt meiner Meinung nach einen fundamentalen Unterschied zwischen dem reinen Aktien-Invest und Trading (egal ob Aktien oder Optionen).
Beim Aktien-Invest ist es grundsätzlich möglich mit Basiswissen einzusteigen. Klar, man wird auch hier Fehler machen, Lehrgeld zahlen usw.. Doch berücksichtigt man ein paar Grundregeln wird man zwingend Erfolg haben, weil der Markt langfristig immer steigt. Von diesem Fundament aus kann man sich dann weiter verbessern.
Beim Trading ist es reiner Zufall wenn man ohne klare Strategie gewinnt. Da kannst Du genauso gut Geld in einen Spiel-Automaten stecken und auf gut Glück das Knöpfchen drücken. Mag Anfangs aus reinem Zufall (oder Raffinesse vom Gerät) paar mal funktionieren, langfristig gewinnt der Automat. Alle langfristig erfolgreichen Trader von denen ich bisher etwas mehr gehört habe, hatten eine sehr sehr klare Vorstellung von Ihrem Geschäft. Dabei würde ich behaupten 50% ist Psychologie, 30% Money und Risikomanagement und nur 20% überhaupt Handelsstrategie. Und Trading lebt vor allem von statistischen Wahrscheinlichkeiten. Ein guter Trader geht mir einer klaren Erwartungshaltung in den Trade (das höre ich übrigens seit jahren, verstehe es aber erst seit kurzer Zeit vollständig). Er weiß wie oft er statistisch gewinnt oder verliert und was das maximale Risiko ist und passt seine Positionsgrößen, Stopp-Marken etc. genau auf das kalkulierte Risiko an. Aus diesem Grund hat sein Trading dann eine langfristig positive Erwartungshaltung. Das ist das Geheimnis, so einfach sich das anhört.
Und um das alles zu verstehen und zu verinnerlichen reicht es weder sich per Try-and-Error irgendwie ran zu tasten. Also zumindest mir hätte das nicht gereicht. Noch reicht es ein paar Strategien irgendwie im Internet aufzuschnappen. Trading ist ein Handwerk das man wirklich lernen muss und dafür muss man sich intensiv damit beschäftigen und dann viel üben um besser zu werden. Das bedeutet einen Anfangs hohen Zeitbedarf und unter Umständen kaum Gewinne.
Um erfolgreich zu sein, müsstest Du eine Reihe von Fragen beantworten können. Wie viele Prozent Deiner Trades sind Gewinner, wie viele Verlierer? Wie viel Gewinn machst Du durchschnittlich mit Deinen Gewinnern? Wie viel Verlust durchschnittlich mit den Verlierern? Was ist das maximale Risiko pro Trade? Wie viel Einzelverlust/wie viel Drawdown im Konto hältst Du aus? Und diese Fragen solltest Du bereits für verschiedene Markphasen beantworten können.
Wenn Du diese Fragen nicht beantworten kannst und Deine Strategie nicht so einstellst, dass der Erwartungswert im Schluss positiv ist, kannst Du mit Trading auf Dauer kein Geld verdienen. Du wirst wie die Legende sagt, wie 80 Prozent aller privaten Trader langfristig Geld verlieren.
Gruß
Myrddin
P.S.: Vieleicht habe ich nur noch von keiner langfristig erfolgreichen Strategie gehört, aber soweit ich informiert bin, kann man mit Optionsscheinen langfristig nicht gewinnen. Hier gewinnt immer die Bank! Optionsscheine wurden womöglich nur erfunden um Privateleute zu melken.
Hallo @xoxo,
diese Frage habe ich mir lange auch gestellt.
Wenn man sich etwas intensiver damit beschäftigt was mit Trading zu erreichen ist, merkt man bald das dass auch keine Wunderwaffe ist. Im Grunde sind die Renditen nicht so exorbitant hoch, dass damit schnell reicht wird. Im Optionshandel z.B. dürfte man soweit ich das mitbekommen habe wohl so bei maximal 25-30 Prozent p.a.. raus kommen.
Mit solchen Renditen brauch man als kleiner Mann schon eine ganze Weile für die erste Million. 😉
Und dazu kommt, das scheinbar nicht alle Strategien unendlich skalierbar sind. Irgendwann sind deren Depots so groß das die Renditen sinken, weil Strategie-Anpassungen notwendig werden.
Was die also brauchen ist Fremdkapital (und alle großen Investoren sind genau damit reich geworden!) oder weitere Geschäftsfelder die Cashflow generieren und entsprechend das Konto füllen. Und ich denke genau aus dem Grunde, gibt es so viele Trader die irgendwann ihr Unternehmen durch Zusatzgeschäft zu pushen versuchen.
Gruß
Myrddin
ich schau mir immer die Elliot Wellen an und handle aber nur im Zielbereich - sind dann zwar meistens nur um die 2 lanfristigen Trades die mehrere Monate/Jahre und um die 5 kurzfristige die im Schnitt 4 Wochen halten pro Jahr. Klappt im Schnitt zu 70%. Daytrading ist was für Profis und da gehör ich nicht dazu. Bei Interesse einfach googeln und es gibt auch viele Dienste die das anbieten und meistens eine kostenlose Probezeit anbieten. Einfach mit einem Demodepot ausprobieren und schauen ob es besser geht wie bisher und wenn es ok geht kann dann aus dem Demokonto die Realität werden.