Ich bin immer auf der Suche nach erstklassigen Aktien als Langfristanlage. Viele Aktien besitze ich schon und habe sie im entsprechenden Thread vorgestellt. Hin und wieder muss man auch diese Aktien auf bestimmte Qualitäten untersuchen. Und hin und wieder will man ja auch neue Aktien kaufen.
Meiner Meinung nach sollten Unternehmen folgende Qualitäten aufweisen
Sie sollten über einen längeren Zeitraum die Dividenden erhöhen, je länger der Zeitraum, je größer die Erhöhung umso besser.
Die Dividendenrendite sollte aber mindestens 2% betragen.
Wichtig ist aber auch die Payout Ratio. Diese sollte im Durchschnitt nicht höher als 75% des Gewinns sein. Am besten ist natürlich eine Ausschüttungsquote um 50%
Aktien sollten beim Kauf aber auch preiswert sein, d.h. das KGV sollte unter dem durchschnittlichen KGV der letzten 5 oder 10 Jahre liegen. Aktien, die auf Jahres- oder Mehrjahrestief notieren, sind deshalb besonders im Fokus.
Mit Hilfe dividendenadel habe ich meine und andere Aktien auf Qualität untersucht.
Die besten Aktien kommen aus den USA . So gibt es einige Aktien, die 50 Jahre und mehr die Dividenden erhöht haben. Das sind z.B. Ko, JNJ, PG, CL
Bei langfristiger Haltedauer lohnt ein Investment schon allein wegen der Dividendenerhöhungen.
In Europa und Deutschland gibt es auch Qualitätsaktien, die Jahr für Jahr die Dividenden erhöhen.
Immer wieder werden CTS Eventim, Fuchs Petrolub, Sixt genannt .
Für mich erfüllen sie nur nicht das Kriterium preiswert.
Ich werde meine Gedanken hinsichtlich Dividendenadel, Dividendenaristokraten weiter ausführen. Ich würde mich freuen, wenn auch andere ihren Beitrag dazu leisten.
Eine Grundsatzdiskussion über diese Investmentstrategie ist aber hier fehl am Platz.
Wer lieber andere Aktien mag, wer lieber kurzfristig traden will, wer lieber Anleihen mag, sollte das in einem anderen Thread tun.
Die Dividendenrendite ist eine Kennziffer zur Aktienbewertung. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis von Dividende zu Aktienkurs mal 100 (Dividende ./. Aktienkurs x 100).
Da den Aktienkurs vom Kaufdatum zu Renditeermittlung nehmen ist falsch, aber scheinbar für manch ein EGO wichtig, -Schulter klopf, gut eingekauft -
Das bringt aber demjenigen der momentan in einen Wert investieren will und ein gutes Unternehmen sucht, nicht die Bohne.
Du hat Werte genannt und hier sind halt Leute, (ich auch) welche bei PG ganz klar in den letzten Jahren eine schlechte Entwicklung und für die zukunft eine schlechte Prognose sehen.
Bei dem von Dir genannten Wert Sixt sieht das aber anders aus. Die Aktie hatte rückblickend einen guten Lauf, macht ein tolles Auslandsgeschäft. Da stimmt dann auch die Prognose.
Analyse wie beim Doktor:
Erst die Diagnose (wie geht es mir heute)
dann die Prognose (wie geht es mir zukünftig)
Ziel: Langfristige Anlage Das hat nichts mit Zockerei zu tun.
Viele Grüße
Zeki
Wenn ich Aktien kaufen oder verkaufen will, dann schaue ich mir selbstverständlich die Dividende bezogen auf den derzeitigen Kurs an. Denn dann interessiert mich die aktuelle Bewertung und nicht irgendein Wert aus der Vergangenheit.
Bei den Werten, die ich im Depot habe, interessiert es mich, was die bezogen auf das investierte Kapital aktuell abwerfen. Dazu gehören neben den Kursgewinnen, -verlusten auch die Dividenden.
Ich hatte Sixxt nicht erwähnt.
Dass Sixxt ein gutes Unternehmen ist und in letzter Zeit einen guten Lauf hatte , ist unbestritten.
Dass du und der Doktor von der Gegenwart auf die Zukunft schließt, diese Prognose ist falsch.
Ich will hier nicht weiter ausschweifen.
Nach meiner Kenntnis zählt man Sixxt auch zum Dividendenadel Deutschlands. Es ist ja gut, dass du die Aktie zur langfristigen Anlage gekauft hast . Das ist sicherlich keine Zockerei.
Was Zocken ist, weiß eigentlich jeder. Hin und wieder lese ich auch hier davon.
Aber jetzt sollten wir wieder beim Thema bleiben.
Hier ein interessanter Link zum Thema safedividends
Kurz zu RDS: Da sind - wie so oft - beide Aussagen (erich12, juvol) richtig, u.a. weil erich12 sich auf die Vergangenheit bezog und man zunächst einmal die Jahresbasis heranziehen sollte und nicht nur das letzte Quartal Die Dividende lag tatsächlich längere Zeit über den Gewinnen, zeitweise sehr deutlich. Erst ab 2018 dürfte / könnte / sollte sich das ändern:
http://www.4-traders.com/ROYAL-DUTCH-SHELL-6273/financials/
@expat Du drückst es sehr diplomatisch aus.
Zu den Fakten: Während RDS in der Vergangenheit die Dividende immer wieder gesteigert hat, hat das Unternehmen dies seit 2014 nicht mehr geschafft. Konstant wurden pro Quartal 47usc, also 1,88 USD p.a. , gezahlt. Das lag daran, dass der Gewinn seit 2013, 2014 massiv eingebrochen ist.
Waren es noch 2013 2,60usd, 2014 2,36usd, betrug der Gewinn 2015 nur noch 0,31usd, 2016 0,56usd und 2017 1,58.
Dass der Gewinn im 1. Quartal 18 0,71usd betrug und damit höher als die Dividende war, ist erfreulich. Und die Aussichten auf Gewinne um 3,00?? usd sind wegen der gestiegenen Ölpreise gut.
Bei der Betrachtung des Dividendenadels spielt dies aber keine Rolle.
Payout Ratio, Dividendenwachstum ist immer auf Vergangenheit gerichtet. Das sind Fakten.
Für die Profis, die Dividendenadel , Dividendenaristokraten kreiert haben, ist die Payout Ratio eine wichtige Komponente. Die Dividende sollte zwischen 40 bis max. 75% des Reingewinns betragen.
Dass dies in einem Jahr nicht gelingt , spielt keine Rolle. Deshalb hat man einen Zeitraum von 3 Jahren gewählt.
Es ist doch verständlich, dass ein Unternehmen über eine längere Zeit nicht mehr Dividende ausschütten kann als es verdient. Die Gefahr ist groß, dass das Unternehmen die Dividende kürzen oder streichen muss, um die Bilanz wieder in Ordnung zu bringen. So geschehen bei GE.
Und dass ein Unternehmen kaum die Dividende erhöhen kann, wenn der Gewinn stagniert oder zurückgeht und die Auszahlungsquote schon sehr hoch ist.
Cisco ist ein gutes Beispiel dafür, dass Dividenden massiv erhöht werden können und die Auszahlungsquote doch nur 56,4% beträgt.
Cisco zahlte früher überhaupt keine Dividende. 2011 wurden pro Quartal nur 0,06 usd bezahlt, 2014 waren es schon 0,19 und 2018 0,33us , also fast 6mal soviel.
Cisco gehört mit 7 Jahren noch nicht zum Adel. Und RDS auch nicht, aus anderen Gründen.
Bisher konnte man bei RDS auch nicht feststellen, dass das Unternehmen kontinuierlich Umsatz , Gewinn und Kurs steigert. Häufig war beim Kurs bei 30 € Schluss , und bei 23 € konnte man Anteile einsammeln. Hin und wieder muss mann auch was von Gewinnen abgeben, um Aktien einzusammeln, die tief gefallen sind.
Auch Konsumaktien werden wieder mal bessere Zeiten sehen, wie man das jetzt bei Ölaktien ,Rohstoffaktien und Technologiewerten sieht.
Ich durchforste gerade meine Depotwerte , ob diese sich für eine langfristige Haltedauer eignen.
Bei Amgen habe ich viel "Aristokratisches" gefunden .
In den letzten 5-10 Jahren ist der Kurs kontinuierlich gestiegen.
Die fundamentalen Daten rechtfertigen diesen Anstieg. Das KGV beträgt mäßige 15,
die Rendite ordentliche 3,3%.
Das liegt an der tollen Gewinnentwicklung .
Von 2007 bis 2018 stieg der Gewinn von 4,20 auf 12,0 Usd.
Das Dividendenwachstum verlief noch rasanter .
So stieg die Dividende 2011 bis 2018 von 1,12 auf 5,28usd.
Durch die niedrige POR von 44% ist ein weiteres Dividendenwachstum gefahrlos möglich .
Amgen bleibt für mich weiterhin Langfristinvestment, auch wenn bei einem Verkauf ein steuerfreier riesiger Gewinn locken würde.
Aristokraten tradet mann nicht, sondern hält sie.
Im letzten Jahr wurde darüber gestritten , ob der Dividendenaristokrat PG ein Investment wert ist. Dabei wurde auf die schlechte Performance hingewiesen.
Ja, wie sich die Zeiten ändern.
Die Kurse von PG hatten im letzten Jahr einen guten Lauf, so dass sie jetzt auf Jahreshoch notieren. Auch die Kurse von Pepsico, General Mills stehen auf Jahreshoch.
Sogar die "lahmen" Ko, Cl haben sich merklich nach oben orientiert.
Dividendearistokraten muss man lange halten. Erst dann entfalten sie ihre volle Wirkung.
Bei Kursrückgang muss man sich als Anleger auch nicht zu viel sorgen, denn Aristokraten erhöhen Jahr für Jahr die Dividende.
Jetzt gibt es eine Aktie , die trotz volatilem Geschäft zu den Dividendenaristokraten gehört, nämlich Caterpillar. Cat ist Weltmarktführer bei Baumaschinen.
Cat erhöht nun schon seit über 25 Jahren die Dividende, und zwar zweistellig.
Beim nächsten Termin werden statt 0,86us 1,03 us gezahlt.
Trotz guter Zahlen ist der Kurs merklich eingebrochen ( Trump sei Dank) und hat nun ein KGV von 10 und eine Rendite von 3% .
Ich halte die Aktie schon 12 Jahre im Altbestand . Kauf bei 45 € .
Ich werde sicherlich nicht verkaufen, sondern sehe bei Kursen unter 110€ gute Nachkaufgelegenheit.
Wie ich irgendwo gelesen habe, hält mr. Trump auch die Aktien.
Trotz volatilem Kursverlauf halte ich Cat für ein sicheres Investment.
Kaufen bei schwachen Kursen und -wenn überhaupt - verkaufen zu hohen Kursen.
Dieses einfache Prinzip gilt eigentlich für alle Aktien
Nur befolgen viele Anleger dies nicht ,
da sie bei Kurseinbruch Angst kriegen und verkaufen
und bei Kurshöchststand gierig werden und kaufen oder nachkaufen.
"Dutzende von Dividendenaristokraten sind bisher die Gewinner 2019"
Eine aktuelle Auswertung der relevanten US-Titel fand ich eben hier. Die Tabellen sind auch ohne große Englischkenntnisse gut zu verstehen.
Hallo zusammen,
ich habe mal diesen thread rausgekramt.
Für alle, die es nicht in ihrem Kalender haben: www.dividendenadel.de hat vor kurzem die jährlichen updates veröffentlicht.
Wer die Seite noch nicht kennt: da findet man Listen von langjährig zuverlässigen Dividendenzahlern unter deutschen und europäischen Unternehmen. Meiner Meinung nach auch eine interessante Informationsquelle für Neueinsteiger, die schon zu Beginn ihrer „Karriere“ eher konservativ-langfristig orientiert sind.
Gruß, glückspilz