Ich bin überproportional im DAX investiert, (größere Positionen Siemens, Daimler, Lufthansa, Allianz, Deutsche Börse und Telekom) was ja derzeit auch kein Fehler ist.
Heute ist wieder DAX-Höchststand.
Da kommt automatisch die Sorge um eine eventuelle Korrektur.
Eine Möglichkeit wäre ein Teilverkauf zur Gewinnsicherung.
Wie sichert Ihr Euch da ab?
Falls PUT: Welchen PUT soll ich mir ins Auge fassen?
Viele Grüße
Zeki
Vorgehen bei Risikoabsicherung:
1. Basisinstrument wählen -> DAX
2. Zeitrahmen, den man absichern möchte -> ?
3. Bewegung, die man absichern möchte -> ?
4. Betrag, den man einsetzen möchte -> ?
Idealerweise wählt man dann den mit dem geringsten Aufgeld bzw. der geringsten eingepreisen Volatilität.
Ich habe gestern für 2017 meinen zweiten PUT Optionsschein gekauft. Der erste Ende August war ein kalkulierter Totalverlust (ausser, der DAX fällt bis Mitte November noch drastisch...). Das hat mir die Depotperformance 2017 etwas verschlechtert, aber liess mich ruhiger schlafen 🙂
Da ich die nächsten 1-2 Monate gegen eine grössere Korrektur im Sinne eines Black Swans versichert sein möchte, habe ich mir gestern folgenden ausgesucht: HSBC/PUT/DAX PERFORMANCE INDEX/9400/0.01/17.01.18 (WKN TD7KRJ) Ich habe dafür aber nur ca. 1,5% des Depotvolumens eingesetzt. Es ist nämlich ebensogut möglich, dass der DAX weiter zielstrebig auf die 20000 zuläuft.
Consors bietet auf der Seite des jeweiligen Optionsscheins einen sehr bedienerfreundlichen Rechner an, mit dem man Szenarien gut kalkulieren kann:
Bei der BNP gibt es einen Hedge-Rechner, über den man auch verschiedene Szenarien durchrechnen kann und direkt den möglichen Wert vom Portfolio sieht. Dort bekommt man direkt auch entsprechende Produkte vorgeschlagen. Ich habe den Rechner noch nicht aktiv genutzt, aber es ist ein Ansatz um die "benötigte" Absicherung zu bestimmen.
Grüße
immermalanders
PS: Dies ist keine Aufforderung dem Tool blind zu folgen! Jeder muss seine Anlagentscheidungen selbst treffen.
Eine Möglichkeit der Gewinnabsicherung sind auch Gewinnmitnahmen
Ich habe mich eben von 90% meiner Amazon Aktien getrennt. Es heißt zwar immer Gewinne laufen lassen, aber ein Aktienkurs von 1070 Dollar und über 10% Tagesgewinn bei einem Quartalsergebnis von 0,50 Dollar pro Aktie sind für mich nicht darstellbar.
Ein KGV von fast 300 aufs Jahresergebnis gerechnet ist genauso verrückt, wie Trump zu wählen
Bei Alphabet bleibe ich voll investiert.
Von Puts halte ich im derzeitigen Marktumfeld nicht viel, aber für einige anfällige Aktien habe ich die Stopkurse nachgezogen.
Ich sichere meine Depots nicht ab.
Hin und wieder verkaufe Werte, wenn der Kurs nicht mehr zu den fundamentalen Daten passt und keine Fantasie für die Zukunft zu erkennen ist.
Ansonsten kaufe ich Aktien, die im Kurs mächtig zurück gekommen sind. Der Dax Stand spielt dabei keine Rolle.
Absicherungen kosten immer Geld .
Und was bringen sie?
Dass bei Kursschwäche oder Crash durch einen Put der Gesamtdepotstand erhalten bleibt?
Absicherungen laufen immer auf Zeit. Tritt der Fall nicht ein , ist die Prämie futsch.
Es ist gerade 30 Jahre her, als die Märkte an einem Tag über 21% eingebrochen sind.
Ich war damals so schockiert, dass ich überhaupt nicht reagieren konnte.
Gottseidank habe ich damals nicht verkauft, obwohl ich eigentlich die Verluste meines kleinen Depots nicht hinnehmen konnte.
In der Untergangsstimmung der Medien gab mir ein Artikel Halt.
Da wurde Sam Walton , Eigentümer von Walmart, über seinen Milliardenverlust befragt.
"Verlust? Buchverluste sind keine Verluste. Und nächstes Jahr sieht alles wieder anders aus."
Wie recht er hatte. Bei den Waltons hat sich bis heute das Vermögen vervielfacht.
Und die Leute, die sich damals diebisch über die Verluste der Spekulanten gefreut hatten, hatten gar nicht mitbekommen, dass sie weder vor noch nach 1987 mit ihren Spareinlagen, Festgeldern , Bausparverträgen reich geworden sind. Und heutzutage werden sie sogar Jahr für Jahr ärmer.
Und die, die bei jedem Crash nicht panisch verkauft haben, sondern diese Situation als gute Kaufgelegenheit genommen haben, können sich heute glücklich über ein immer größer gewordenes Depot freuen. Meins befindet sich jetzt wie der Dax auf Allzeithoch.
Was solls , wenn das Depot mal mehr oder weniger heftig nach unten geht?
Es geht auch wieder mal hoch.
1987 dauerte es nur ein paar Monate, 2000 ein paar Jahre.
Und zwischen 2000 bis 2010 konnte man mit Aktien kaum Geld verdienen, dafür ab 2009 umso mehr.
Wer wusste das aber damals?
Im Nachhinein haben viele eine Erklärung parat, warum das so kommen musste.
Und jetzt? Ist es nun nicht mal an der Zeit , dass Dax und Co. einbrechen?
Steht der Crash unmittelbar bevor? Die Sommerflaute ist vorbei und der Crashmonat Oktober in ein paar Tagen.
Ist denn die Gier der Anleger nach Aktien so groß, dass die Kurse schwindelerregende Höhen erreicht haben?
Von Gier und zunehmendem Anlegerinteresse ist nichts zu spüren.
Die meisten Aktien sind fair oder sogar unterbewertet. Die Renditen sind im Vergleich zu anderen Assets sehr hoch.
Die Wirtschaft boomt.
Nullzinsen, niedrige Rohstoffpreise, steigende Löhne.
Ich habe noch nie ein so postives Umfeld für Aktionäre und Unternehmen gesehen.
Wenns richtig runtergeht, hoffe ich nur, dass ich genug Cash für Nachkäufe habe.
Hallo @Zeki,
ich habe jetzt kurz überlegt, ob ich mich hier überhaupt einmischen soll. Du scheinst einen Absicherungs-Bedarf zu haben und Dir wurden bereits entsprechende Möglichkeiten genannt. Allerdings hast Du explizit die Frage in dem Raum gestellt wie wir uns absichern. Das möchte ich dann auch beantworten. Ich habe da eine völlig andere Philosophie.
Ich lasse mal das Thema Trading außen vor. Da bin ich dazu übergegangen konsequent alle Positionen immer durch eine Gegenposition im Risiko zu begrenzen.
Als Investor habe ich mich die letzten Jahre sehr viel mit meinem Investment-Prozess beschäftigt. Entsprechend natürlich auch mit starken Rückschlägen die kommen werden. Für mich ist klar geworden, wenn ich nur auf den Kurs starre wie das sprichwörtliche Kaninchen auf die Schlage, bringt mich das langfristig nicht weiter. Deshalb bin ich ein Fan von Dividenden, Value und Buy und Hold. Ich muss mich vor allem psychisch für einen großen Rücksetzer wappnen, um dann das richtige zu tun wenn so viele Leute panisch das falsche tun werden. Teure Finanzprodukte bzw. Versicherungen bringen mich da glaube ich als langfristigen Investor nicht wirklich weiter. Genauso wenig wie Stopp-Loss-Orders. Bei einem eher kurzfristigen Ansatz kann das aber natürlich eine ganz andere Sache sein.
Ich habe das zwar erst die Tage so ähnlich in einem anderen Thread geschrieben. Sorry für die Wiederholung. Wie sichere ich mich also ab?
1. Möglichst günstig einkaufen. Eine allgemeine Theorie sagt der Kurs von Aktien bewegen sich langfristig um den fairen Wert. Kaufe ich eine Aktie in einer Schwächephase ist das Abwärtspotential auf längere Sicht automatisch begrenzt, soweit das Unternehmen selbst nicht an Wert verliert.
2. Dividenden. Ich habe nur noch Aktien von Unternehmen mit einer vernünftigen Dividendeausschüttung im Depot. Egal was der Preis gerade macht, ich habe einen regelmäßigen Cashflow. Nicht nur dass das die Nerven beruhigt, in einer länger anhaltenden Baisse hat man somit die Chance entweder begrenzt Geld aus dem Depot zu ziehen ohne irgendwas mit Verlust verkaufen zu müssen, oder es sind zusätzliche Mittel vorhanden immer wieder günstig nachzukaufen.
3. Cashbestand. Wer einen gewissen Teil seines Depots immer in Cash vorhält verringert sein Drawdown-Risiko. Also wenn ich 80% Aktien und 20% Cash habe und der Markt fällt um 50% ist mein Depot nur um 40% gefallen. Und man bleibt Handlungsfähig und kann günstig nachkaufen.
Gruß
Myrddin
@erich12Da reicht nun ein schnödes Like nicht aus, toller Beitrag! 🙂
Ich würde es nicht so kompliziert machen und einfach verkaufen, wenn Du unsicher bist. Natürlich kannst Du auch mit Puts agieren, aber dann solltest Du nur Puts auf die Aktien kaufen, die Du hast und nicht auf den DAX.
Bei einem Portfolios mit vielen DAX-Werten, das sich z.B. etwa wie der DAX entwickelt, kann man meiner Meinung nach durchaus einen Put auf den DAX kaufen. Sichert man jeden Wert einzeln ab, hat man unter Umständen höhere Kosten als bei einer Absicherung über einen Put auf einen vergleichbaren Index. Auch spielt bei einer Einzelabsicherung die Vola der einzelnen Werte eine Rolle. Sichere ich z.B. ein Portfolio, das sich etwa wie der DAX entwickelt, über deinen DAX-Put ab, muss ich nur die Vola vom DAX beachten. Wer viel Zeit hat, kann für beide Szenarien entsprechende Werte heraussuchen und dann entsprechend durchrechnen, wo man besser fährt (einzeln ober über einen vergleichbaren Index).
Grüße
immermalanders
Von dem dankenswerterweise hier besprochenen Put habe mir gestern bei 5,40 eine Position angeschafft (ca. 2% vom Depotwert), weil ich eine mittelfristige Korrektur für überfällig halte. Meine letzten Puts haben mir 2017 allerdings die ursprünglich sehr gute Performance ordentlich verhagelt; führten somit aber immerhin zu einer schönen Steuergutschrift bei Liquidierung Also ist das keine Empfehlung