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Öfter mal verkaufen?

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
Gelegentlicher Autor
Beiträge: 11
Registriert: 09.04.2014

Hallo Community,

ich bin ein "greenhorn", wie ihr an der Frage gleich merken werdet: ist es in diesen volatilen Zeiten sinnvoll,  öfter mal zu verkaufen (Aktien oder Fonds), wenn  z.B. ein Plus von 10-15 %

da ist . Das kann ja morgen schon wieder verschwunden sein. Oder gibt es durch Verkauf und Neukauf, Besteuerung usw. so viele Kosten, dass sich das nicht lohnt??

Vielen Dank für die Antwort (falls ich jemand erbarmt 😉

Donauschnecke

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
Enthusiast
Beiträge: 798
Registriert: 06.06.2016

Hallo @webinar  wie du den vermutlich dutzenden folgenden Beiträgen entnehmen wirst, gibt es mindestens zwei unterschiedliche Lager.
Die Trader, die genauso handeln. Kaufen, bis eine Schwelle erreicht ist und dann verkaufen. Im Anschluss dann den nächsten Wert.

 

Dann die buy and hold. Sowohl im Aktienlager als auch bei den ETF.

 

Zur ersten Gruppe kann ich nichts beitragen, da ich zur zweiten gehöre.  Ich halte mich an den Spruch: "Hin und her macht Taschen leer".  Mein Ziel, das von meiner Lieblingsseite stammt ist: nicht arm sterben  https://www.finanzwesir.com/blog/invest2019-vortrag-prolog

 

Ich spare entspannt auf ein paar ETF. Meine Einzelaktien sind für den Kreislauf und damit gut.

 

Zum anderen Thema werden sich sicher viele Sachkundige finden 🙂

 


Autorität
Beiträge: 1933
Registriert: 31.10.2016

@webinar 

 

Bin zu 95 Prozent auf der Seite von @maultasch . In seltenen Sondersituationen nehme ich aber auch mal Gewinne mit, denn "an Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben.


Enthusiast
Beiträge: 505
Registriert: 30.09.2014

Hallo Greenhorn @webinar  Öfter mal verkaufen? Verkafen schon, aber nicht öfter. Wie @maultasch  es schon gepostet, und @Hawkwind  es bekräftigt hat, gibt es das Lager der Langfristanleger und das der Spekulierer oder wie man sie sonst nennen möchte.

Der Langfristanleger kauft und lässt es liegen. Er spart sich einiges an Handelskosten und schläft nachts besser als der Spekulierer. Natürlich ist auch der Langfristanleger manchmal genötigt einen Titel zu verkaufen. Meistens um Verluste zu begrenzen. Bei Gewinnmitnahmen geht er das Risiko ein, den weiterlaufenden Gewinne hinterher schauen zu müssen.

 

Über die Spekulierer möchte ich mich hier nicht auslassen, weil meine Einstellung in Anlagefragen dem entgegen laufen.


Regelmäßiger Autor
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Dann breche ich mal die Lanze für die "Spekulierer". Vielleicht wird es am besten mit einem Beispiel deutlich: OHB (ein wunderbarer Wert aus meiner Heimatstadt) pendelt seit gut zwei jahren mit Übertreibungen nach oben und nach unten zwischen 30,- und 40,- € hin und her. Die trade ich genau in dieser Range. Wenn sie an den unteren Bereich kommen, schaue ich mir den Wert an und kaufe und verkaufe dann nach einer nicht näher definierten Zeitspanne, wenn sie den oberen Bereich erreichen. Erfolg über die Jahre: gute 90  % Gewinn, wo ich ansonsten beim Halten je nach Zeitpunkt des Einstiegs irgendetwas zwischen 25 % Verlust und 30 % Gewinn gemacht hätte. 

 

Das ist für mein Begriffe auch nicht Spekulieren, sondern das Suchen von aktiven Chancen, von Werten, die vor größeren Bewegungen stehen. Im DAX haben rund 80 % der Werte in den letzten Jahren ein grottiges Ergebnis erzielt. Warum soll ich mir über einen ETF solche Pflaumen wie Daimler, VW, Deutsche Bank, Bayer einkaufen, wenn ich solche Perlen wie SAP oder auch adidas einzeln kaufe und dort die Gewinnspannen nutze.

 

Es geht im Kern um die Frage, was ich möchte und was ich kann. Wenn ich in der Lage bin, mich aktiv um meine Investments zu kümmern, die Kurse zu beobachten und aktiv zu steuern, zu welchem Kurs ich aussteige und einsteige, sollte ich das auch tun. Wenn ich dazu nicht in der Lage bin (sei es aus mangelnder Kenntnis oder schlicht mangelnder Zeit), fahre ich im Zweifel mit einer rein passiven Haltung besser.

 

Und noch ein Wort zu "Hin und her macht Taschen leer". Ja, das kenne ich auch, und vor 35 Jahren, als ich so ungefähr begonnen habe, mich mit Aktien zu beschäftigen, war das auch begründet. Die Kosten waren deutlich höher, die Kursfestsetzungen waren deutlich langsamer (Festlegung z.B. eines Einheitskurses für Aufträge unter 50 Stück, keine Möglichkeit, an Realtimekurse heranzukommen, keine online-Banken) -das war eine andere Zeit. Heute trade ich mit deutlich niedrigeren Kosten und in realtime. Insoweit würde ich es abwandeln: Hin und her ist nicht mehr schwer.

 

 


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Registriert: 30.09.2014

Hallo @binnensider   [...]Dann breche ich mal die Lanze für die "Spekulierer" [...] Aus der Sicht eines Daytraders ist dein Beitragt durchaus sinnvoll. Vor einigen Jahren habe ich es auch so gemacht, allerdings in den USA weil dort die Kosten nahe null waren und wahrscheinlich auch noch sind. Irgendwann habe ich mich aber auf die Seite der Langfristanleger geschlagen. Das war dann auch gut für meinen Blutdruck.


Regelmäßiger Autor
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Es ist wieder die klassische Frage: will ich gut schlafen oder will ich gut essen 🙂


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Registriert: 21.07.2017

Warum nicht? 

Auch zwischen "gut schlafen" und "gut essen" gibt es viele Möglichkeiten *), selig zu werden.

Man muss es dabei ja nicht übertreiben.

 

Die Kosten:

Heutzutage in der Regel < Kursschwankung/Tag; das macht die Taschen nicht leer. Die Kunst liegt eher darin, nach einem wie auch immer motivierten *) Verkauf vernünftig und gewinnträchtig zu reinvestieren.

 

Die Steuern:

Im Allgemeinen eine direkte Funktion der Gewinne > Sparer-Freibetrag

=> je mehr KESt, desto lieber; irgendwann kriegt der Fiskus eh' sein Scherflein.

 

*)

zu schnell zu gut/schlecht gelaufen,

ausgereizt,

wird wohl nichts mehr,

würde ich heute nicht kaufen,

würde ich mit meinem heutigen Wissen nicht mehr kaufen,

kriege ich billiger wieder,

kann ich nicht mehr sehen,

etc. etc.

 


Enthusiast
Beiträge: 505
Registriert: 30.09.2014

Hallo @binnensider   Mit dem Satz [...] Es ist wieder die klassische Frage: will ich gut schlafen oder will ich gut essen[...] willst du vermutlich die Waagschale auf die Seite der "Spekulierer" neigen lassen? Das tägliche Lauern auf Kursgewinne kann man nicht als 'investieren' bezeichnen. Der Langfristinvestor dagegen, verbindet sein Kapital mit der Zukunft einer Firma oder sonst einer Einrichtung, die in der Lage ist, über die Zeit, Geld zu generieren. Hat man über die Jahre, eine größere Investition, über Branchen und Länder diversifiziert getätig, kann man, während man geduldig abwartet, auch sehr gut schlafen und essen. Ich betrachte diese 'klassische Frage'  eher als rhetorischer Simplizismus.

Es gibt viele Daytrader die sich um die Mittagszeit, gerade mal hastig einen Burger herunter würgend, die Augen am Bildschirm verderben. Ich nehme an, dass es die überwiegende Mehrheit sein wird.

 

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