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Strategie Altersvorsorge

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Beiträge: 1
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Hey,

 

würde gerne von der Community wissen, da ich noch relativ jung bin und noch am Anfang meiner Karriere stehe, was Ihr empfehlen würdet um später perfekt für das Alter vorzusorgen.

 

Würdet Ihr eher in den Kapitalmarkt investieren, über Fonds oder einzelne Aktien/Anleihen oder würdet Ihr Lebens-bzw. Rentenversicherungen zur Vorsorge empfehlen und was haltet ihr von dem Thema Riester? Zu guter Letzt würde mir theoretisch ja auch noch das Tagesgeldkonto oder ein Banksparplan zu Verfügung stehen...

 

Ich weiß das sind viele Produkte wild durcheinander gewürfelt, aber zu jedem findet man im Web eine andere Meinung. Nun würde mich aus diesem Grund interessieren, was ihr mir empfehlt, um später für das Alter gut abgesichert zu sein?!

 

Vielen Dank!

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
Regelmäßiger Autor
Beiträge: 30
Registriert: 26.12.2014
Jeder, der hier im Netz Empfehlungen abgibt, ohne deine persönliche Situation und deine Ziele analysiert zu haben, wäre ein Scharlatan. Was ist relativ jung? Welche Karriere? Wie viel verdienst du? Was sind deine fixen monatlichen Ausgaben? Wie viel Steuern zahlst du? Wie sieht's mit Freundin aus? Willst du Kinder? Und/oder ein Haus bauen/kaufen? Wirst du erben? Und ... und ... und... du siehst, das geht so nicht; zumindest nicht individuell. Und ganz allgemein über die einzelnen Produkte informieren kannst du dich überall im Netz.
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
Routinierter Autor
Beiträge: 116
Registriert: 08.06.2014
Naja eine Beratung abgeben, das würde ich mir auch nicht anmaßen, aber ich weiß, dass so etwas gerade am Anfang schwierig ist, ein paar Grundlegende Ideen will ich jedoch trotzdem mitgeben.
1. Sollte man sich heute im Klaren sein, dass die staatliche Rente alleine nicht ausreichen wird, so dass man weitere Altersvorsorgestrategien i.d.R. benötigt.
2. Es sollte für die meisten Menschen, wenn nicht von dem Vermögen her unglaublich viel vorhanden sein sollte, das Ziel sein Wohneigentum zu erwerben, da i.d.R. die Altersvorsorge geringer sein wird, als das Gehalt und durch die Verteuerungen die Miete weiter steigen wird. Also Ziel sollte es sein im Alter keine Miete mehr bezahlen zu müssen.
3. Private Vorsorge kann in extrem vielen Bereichen stattfinden, ob man sich nun für Riester oder Rürup oder aber durch Fonds, Aktien etc. in Eigenregie, das muss jeder selbst entscheiden. Ob man dies kombiniert ebenso.
4. Viel hängt auch von der individuellen Risikobereitschaft ab. in der Regel kostet Sicherheit natürlich Rendite.
5. Ich denke, dass sich jeder erst einmal über das, was er erreichen will, selbst Klarheit schaffen muss... Dann kann er sich über Produkte, wie Riester, Rürup, Fondssparmodelle oder eben die Eigenregie Gedanken machen, ob diese für seine Individuellen Ziele sinnvoll sind.
6. lieber sich selbst vertrauen als dem Bankproduktverkäufer, die möchten häufig nur die Provision und sind dadurch beteiligt, nicht aber am langfristigen Vermögens- bzw. Altersvorsorgeaufbau. Also nicht falsch verstehen, man kann bei einer Bank, Versicherung oder Fondsgesellschaft solche Produkte erwerben, dies habe ich auch gemacht, jedoch genau informieren und diese mit anderen Produkten am Markt und den eigenen Absichten vergleichen.
7. Außerdem fällt mir mittlerweile auf, dass viele - weil von vielen Produktanbietern so gepredigt - denken, dass Altersvorsorge ein komplett eigener Bereich ist und getrennt zu betrachten ist, dies ist meiner Meinung nach kompletter Blödsinn, Vermögensaufbau ist auch immer gleich Altersvorsorge, d.h. Aktien die ich selbst halte sind ja nicht schlechter für mein Alter als diese die eine Fondsgesellschaft für mich kauft, nur weil ich denen Verwaltungsgebühren zahle.

Enthusiast
Beiträge: 790
Registriert: 08.12.2014

Ich möchte zu Punkt 2 vom Beitrag von "Mohe87" noch folgendes ergänzen:

 

Den Tipp "Wohneigentum" hört man ja überall, aber das ist nicht ohne Tücke. Man sollte sich zumindest klar sein auf was man sich da einlässt und was auf einen zukommen kann.

 

- So ein Eigentum verpflichtet und kostet Geld, damit dieses nur kaufen ist es meistens nicht getan. Man sollte also bei der Finanzierung nicht zu knapp kalkulieren. Immer mal wieder kann etwas unvorhersebares passieren. Ein größerer Schaden am Dach, der nicht vorhersehbar war und für den die Rücklagen nicht ausreichen. Schon muss man massiv Kapital nachschiessen. Ist man dazu nicht in der Lage droh im schlimmstens Fall der Notverkauf.

 

- Bitte auch unbedingt daran denken das nicht nur die Mieten sondern auch die Miet-Nebenkosten steigen. Und um diese fallen ja auch für den Eigentümer an. Weiter sollte man bedenken das jehnseits der Ballungsräume die Mieterhöhungen auch teilweise die steigenden Instandhaltungskosten abbilden, oft auch getrieben von immer mehr für Eigentümer teils kostspieligen neuen Vorschriften und Gesetze.

 

Wer meint sich im Alter in der abbezahlten Immobilie ausruhen zu können kann da böse auf die Nase fallen, wenn keine finanziellen Rücklagen vorhanden sind.

 

- Und man sollte auch daran denken das mieten flexibel macht. Nerven die Mitbewohner im Haus hat man eine Chance zu gehen ohne große Kosten. Hat man bei einer Eigentumswohnung Ärger mit Mitbewohner oder Miteigentümer kann das schnell zermürbend werden. Ein Verkauf kann dann schwierig und verlusstreich werden. Und die Vermietung der eigenen einzelnen Eigentumswohnung birgt neue finanzielle Risiken. Stressfreier ist vermutlich das "eigene Häuschen", aber das ist aus finanzieller Sicht meistens purer Luxus.

 

Ich will Immobilien nicht schlecht reden, aber es sollte einem eben klar sein was es bedeutet Immobilienbesitzer zu sein. Und man sollte bedenken das einer Immobilie gerade als Alterversorgung finanzielle Rücklagen zur Seite gestellt werden sollten.

 

Gruß

Myrddin


Routinierter Autor
Beiträge: 103
Registriert: 25.02.2014

Ich kann zardi77 und Mohe87 nur zustimmen. Eine Beratung ist nur dann möglich, wenn wir deine Situation kennen und selbst dann wäre es schwierig, dir das Bestmögliche empfehlen zu können. Das sollte ein Experte machen.

 

In Deutschland ist die Honorarberatung wenig verbreitet. Die Honorarberater leben nicht von der Provision der Produkte, die sie empfehlen, sondern von der Zahlung des Kunden.

Die BaFin pflegt ein Honorar-Anlageberaterregister. Die Consorsbank ist lt. dem Register auch vertreten.

Ich persönlich habe noch keine Erfahrung mit Honorarberatern gemacht, da ich mich via Internet / Finanzliteratur informiert habe. Das Buch "Cashkurs: So machen Sie das Beste aus Ihrem Geld: Aktien, Versicherungen, Immobilien" von Dirk Müller bietet einen sehr guten Überblick, was Versicherungen/Finanzanlagen betrifft. (Meine Meinung)

 

Mir persönlich sind bspw. eine Berufsunfähigkeits-, Haftpflicht-, Unfall- und Rechtsschutzversicherung sehr wichtig. Bei einem Haus wäre noch eine Gebäudeversicherung. Bei einem neuen Auto ggf. Vollkasko. Bei einem älteren Auto reicht evtl. nur die Haftpflicht. Das sind aber Dinge, die jeder für sich abwägen muss.

 

Was die Altersvorsorge betrifft, habe ich bspw. meine beiden Altersvorsorgen (unter anderem Riester) vorzeitig gekündigt. Ich investiere ausschließlich in Aktien. Ich suche mir große Unternehmen, die Jahr für Jahr zuverlässig eine Dividende zahlen und diese stetig erhöhen. In den USA und in GB gibt es bspw. sehr gute Unternehmen. In Deutschland ist die Aktienkultur eben eine andere. Für mich ist diese Art der Altersvorsorge alternativlos. Im Moment bin ich Mitte 20. Daher habe ich noch einige Jahrzehnte Zeit, um zu investieren. Ich kaufe und halte die Aktie. (Buy and hold)

Colgate Palmolive ist bspw. solch ein Unternehmen. (Investor Relations Dividend History) Das Unternehmen zahlt seit 1895 ununterbrochen eine Dividende und hat diese seit über 50 Jahren erhöht. Colgate Palmolive ist Marktführer im Bereich Mundpflege. Das sind Produkte, die die Menschen immer benötigen. Mir ist solch ein Unternehmen sicherer als irgendeine "normale" Altersvorsorge oder anderweitiges Anlageprodukt.

Das hier ist jetzt keine Kaufempfehlung, aber ich persönlich vertraue diesem Unternehmen. 

 

Bei einem der beiden Altersvorgen, die ich hatte, wurde ein Teil des Geld (nicht alles) in einen Fond investiert. Der Fond wiederum hat in Aktien investiert. Mit dem Betrag, den man zahlt, zahlt man Gebühren für die die Versicherung, Gebühren für den Fond. Jetzt investiere ich direkt in zuverlässige Unternehmen. Die einzige Gebühr, die ich zahlen muss, ist die Ordergebühr (ca. 5 bis 12 € pro Order). Als ich mich mit der Finanzanlage näher beschäftigt habe, hatte ich bei dem Altersvorsorgevertrag verschiedene ISIN / WKN gesehen. Bei Finanzen.net kann man sich diese bspw. anschauen. Dann sieht man, dass diese wie Aktien volatil sind. Das Problem ist halt, dass wenn man direkt investiert ist, man diese volatilen Bewegungen täglich sieht. Zahlt man in einen Rentenvertrag, sieht man diese volatilten Bewegungen eben nicht. Das ist eben eine Kopfsache. Wenn ich aber 1/4-jährlich bspw. von Colgate Palmolive (auch jetzt schon - siehe Investor Relations) Zahlungen bekomme, ist mir die volatile Bewegung egal. Ich finde den Gedanken jedenfalls super, wenn ich später in Rente bin und ich weiß, dass jährlich meine Rente steigt. Bei den Versicherung steht immer: bei 3 % Rendite erhalten sie Betrag X, bei 5 % Rendite erhalten sie Betrag Y und bei 7 % Rendite erhalten sie Betrag Z. Warum schreiben sie das? Weil sie nicht wissen, wie hoch die monatliche Rentenzahlung sein wird.

 

Das Internet / Finanzliteratur bieten gute Möglichkeiten, um sich richtig zu informieren. Man sollte nur mit einer gut durchdachten Strategie handeln. Wer nicht überlegt und anderen nachahmt, vertraut denjenigen blind. Und blindes Vertrauen ist für uns alle eine große Gefahr. Daher muss sich jeder individuell mit seiner Situation auseinandersetzen. Handelt nicht überhastet, sondern wohl überlegt!

 

in diesem Sinne

schönen Sonntag

Mic14

 

PS: gerade noch den Beitrag von Myrddin gesehen. Was Immobilien betrifft, hat auch Dirk Müller in seinem Buch sehr ausführlich geschrieben, wann er Immobilien empfieht und wann nicht. Die Argumentation von Myrddin ähnelt dieser.


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Hallo @Mic14,

 

also grundsätzlich möchte ich Dir nicht wiedersprechen was Deine Strategie bezüglich Aktien betrifft. Es gibt jedoch ein Szenario da wird es evtl. hässlich und zwar bei längerer Arbeitslosigkeit. Und genau hier würde ein Riester- oder Rürup-Vertrag evtl. Vorteile bringen.

 

Hat man als Arbeitnehmer längere Zeit Kapital für seine Altersvorsorge angespart und wird dann sagen wir gerade so im fiesen Alter um die 50 arbeitslos und findet keinen Job mehr kann das blöd laufen. Du bekommst halt keine Unterstützung wenn Du Vermögen hast. Und denen vom Amt klar zu machen dass das doch für Deine Rente ist in Deinem Depot dürfte schwierig werden. Da ist das angesparte Kapital dann unter Umständen in relativ kurzer Zeit bis zum Schonvermögen aufgezehrt und wenn man überhaupt noch die Kurve bekommt unter Umständen keine Zeit mehr die Lücke wieder auszugleichen.

 

Riester-, Rürup- und Betriebsrente sind aktuell wohl vor Hartz IV sicher. Sonstige private Rentenversicherung je nach Vertragsgestaltung wohl unter Umständen auch. Evtl. könnte man also zumindest als Basisabsicherung zumindest mal über eine entsprechende Versicherung nachdenken. Ich denke Diversifizierung zur Risikostreuung ist vermutlich auch bei der Alternsvorsorge nicht die blödeste Idee.

 

Ich bin übrigens persönlich ohnehin der Meinung ein vernünftiger Umbau der gesetzlichen Rentenversicherung den Bürgern mehr gebracht hätte. Die private Rentenversicherung wird nie effektiv sein, weil da noch jemand satt dran verdienen will.

 

Gruß

Myrddin

 

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Routinierter Autor
Beiträge: 103
Registriert: 25.02.2014

Hallo @Myrddin ,

 

den Gedanken hatte ich auch schon. Allerdings habe ich noch einige Jahre vor mir. Umentscheiden kann ich mich immer noch rechtzeitig, wobei ich das nicht vorhabe. Wenn ich die vielen zuverlässigen Unternehmen sehe, ist es meines Erachtens alternativlos. Natürlich hast du im Bezug auf die Arbeitslosigkeit recht! Da kann ich dir auch nicht widersprechen! Das ist mein Risiko, mit dem ich leben muss/will.

 

Ich denke, dass ich bis Ende 30 bis Mitte 40 meine Altersvorsorge abgeschlossen habe. Dann benötige ich auch keine Unterstützung vom Arbeitsamt. Man müsste sich dann zwar einschränken, aber das muss man auch, wenn man Arbeitslosengeld bekommt, nur das man jährlich wegen der Dividendensteigerungen mehr hat. Und man entlastet den Steuerzahler, weil man das Arbeitslosengeld nicht benötigt und zahlt sogar wegen der Kapitalerträge noch Steuern.

 

3M hat zuletzt die Dividende bspw. um 20 % angehoben und hat diese auch schon seit über 50 Jahren erhöht. Das es solche Unternehmen gibt, wissen leider zu wenige. Ein Vorsorgesystem, welches an die Wirtschaft gekoppelt ist, finde ich persönlich besser, denn dann müssen die Menschen ein Vertrauen zur Wirtschaft aufbauen. Die Menschen müssen sich mit dem System auseinandersetzen. Im Moment haben wir jedenfalls ein Jammersystem. Es wird viel geredet, aber gute Lösungen werden meiner Meinung nach nicht angeboten. Wo soll das mit dem Rentenniveau noch hinführen?

 

Jedes Unternehmen hat eine Investorsite (Investor Relations). Dort können die Unternehmen ihre Produkte vorstellen, die Dividendenpolitik propagieren und vorallem nachweisen! Das ist transparent, verständlich und baut ein Vertrauen auf.

Daher fallen bei mir auch viele deutsche Unternehmen durch den Raster. Sie sind einfach unzuverlässig  (Ausnahmen bestätigen die Regel - Brille Fielmann ist meines Erachtens ein solides zuverlässiges Dividendenunternehmen). In einem Jahr mehr und im nächsten Jahr weniger Dividende zu zahlen, ist eine Willkür, die ich im späten Alter nicht gebrauchen kann.

 

Wenn ich mir das Rentensystem, das Rentenniveau, die Rentenverträge, etc. anschaue ist es als Otto Normalverbraucher sehr schwierig / bis gar nicht möglich durchzublicken. Das betrifft auch viele andere Finanzprodukte.

Es ist volatil. Es ist die Volatilität, vor der die meisten Menschen bei Aktien Angst haben. Denn die Menschen sehen immer nur den Kursgewinn und nicht das was das Unternehmen macht. Ihnen ist es egal. Hauptsache der Kurs steigt. Ich weiß, dass ich in diesem Jahr von CL, von ED, von O, von RIO und wie sie alle heißen, die Dividende pünktlich bekomme und zwar nicht gekürtzt!

 

Wenn die Menschen das verstehen, würden einige Konzerne dumm aus der Wäsche gucken. Ebenso die Politik! Denn das ist meines Erachtens wirklich eine Lösung!

 

Und das Prinzip ist so simpel. Man hinterlegt beim Broker (bspw. Consorsbank) die Steuernummer, den Steuerfreibetrag, Konfessionszugehörigkeit und investiert in diese zuverlässigen Unternehmen. Und dann macht man das, was einem Spaß macht (Hobby). Da man den zuverlässigen Unternehmen vertraut, wird das Geld schon kommen. Denn das haben sie in der Vergangenheit immer wieder bewiesen! Die Poltik verspricht vieles, hauptsache schnell in einer Legislaturperiode umgesetzt, sodass man sagen kann: "Schaut, wir haben das Versprechen umgesetzt". Und Jahre später wird gesagt: "Ja, aber weil..." Eine Nachhaltigkeit kann ich bei vielen Dingen nicht erkennen.

 

Wenn in einem Unternehmen ein Manager Unsinn macht und das Geld so einsetzt, wie bspw. beim Berliner Flughafen, dann fliegt er und zwar so hoch, dass der Boden unter Füßen nicht mehr zu erkennen ist.

 

Viele zuverlässigen Unternehmen findet man im Kühlschrank, im Schrank mit den Medikamenten, im Bad. Wir müssen nur die Augen aufmachen und jedes Produkt hinterfragen. Dann nimmt man sich einfach die zuverlässigen Unternehmen.

 

einen guten Start in die Woche

Mic14

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Hallo @Mic14,

 

ich will die Diskussion eigentlich nicht zu weit abschweifen. Darauf Antworten möchte ich aber trotzdem. Hört sich für mich so an als wärst Du da wirklich auf dem richtigen Weg. Meinen ganzen Respekt dafür.

 

Und ja das mit dem Aktien und den Dividenden ist in Deutschland leider teilweise sowas wie Geheimwissen. Nicht das es einem niemand sagen würde, die wenigsten hören aber zu oder glauben nicht was sie da hören. Zumindest in einem Umfeld sind bei den meisten Leuten Aktien was böses und fremdes. Ich selbst bin in jüngeren Jahren mit der Emission der Telekom-Aktien beinahe böse auf die Nase gefallen und dann für viele Jahre verprellt gewesen. Heute Ärgere ich mich ein wenig nicht schon viel früher die Chancen genutzt zu haben.

 

Wenn Du mit Ende 30 bereits Deinen Lebensunterhalt rudimentär aus Kapitalerträgen bestreiten kannst ist das natürlich super. Und ja das wird Dir dann auch eine gewisse Sicherheit geben. Ich glaube jedoch nicht dass das sehr viele normal arbeitende Menschen hin bekommen würden. Was bleibt einem jungen Menschen vom Gehalt wenn man sich sein Leben gerade erst aufbaut und dieses auch noch etwas geniesen möchte? Viele Leben doch eher von der Hand in den Mund.

 

Da kommt dann eben noch oben drauf es es so garnicht "sexy" ist sich mit Geldanlage zu beschäftigen.

 

Gruß

Myrddin

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Mic14, was du sagst, ist alles nicht verkehrt, aber du vergisst die steuerliche Komponente. Wenn man z.B. "normaler" Arbeitnehmer ist und ein Kind hat, ist Riester quasi Pflicht; da kann man mit staatlicher Förderung plus Steuervorteil durch Vorsorgeaufwendungen eigentlich nichts verkehrt machen. Natürlich kommt da nicht genug bei rum, aber es ist ein Baustein. Gerade auch für Frauen ist Riester ein Muss, da sie durch die neue Unisex-Geschichte bevorteilt werden (sie bekommen die gleiche Rentenzahlung, leben aber länger).

Daneben sollte man sich schon mit Produkten wie Rürup, Direktversicherung, Pensionskasse, etc. vertraut machen. Ob es bzw. was davon Sinn macht, lässt sich allerdings nur individuell beantworten.


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Hallo@Myrddin ,

hallo @zardi77 ,

 

ich möchte auch noch eine Sache nennen, die meines Erachtens nicht unerheblich ist. Falls die Diskussion weitergehen sollte, können wir auch gerne einen neuen Thread erstellen und dort weiter schreiben. 😉

 

Den Hype mit der Telekomaktie habe ich damals, als ich noch Schüler war, mitbekommen. Verstanden habe ich es nicht, weil ich mich nicht näher mit beschäftigt habe. Mit der Aktie haben sich wohl die wenigsten beschäftigt. Man ist vielmehr mitgeschwommen und dachte, weil die Aktie alle wollen, ist die Aktie super! Daher will ich die Aktie auch. Die Mehrheit "dachte" eine gute Entscheidung getroffen zu haben, aber was bei rauskam, sehen wir alle.

 

Ich beschäftige mich seit ca. Anfang 2014 mit der Börse. Ich habe mir vorgenommen, nur dann den Schritt an die Börse zu gehen, wenn ich verstehe, was ich mache. Beim Informieren habe ich dann die Dividendenstrategie entdeckt. Was Dividenden sind, wusste ich nicht. Wie Dividenden gezahlt werden, wusste ich nicht. Und dann sieht man Unternehmen, wie Colgate Palmolive, Johnson & Johnson und andere, die seit über 50 Jahren die Dividende Jahr für Jahr erhöhen. Ich konnte es zuerst nicht fassen. Das gibt es doch gar nicht. Ich war fassungslos. Ich konnte es nicht glauben. Das sind Fakten!

 

Bausparverträge, Rentenversicherungen, Lebensversicherungen und Co. sind alle vom Leitzins der EZB abhängig. Man liest in den Nachrichten: "Beeilung, jetzt noch schnell diesen und jenen Vertrag abschließen". Der Garantiezins wurde in diesem Monat von 1,75 % auf 1,25 % für Versicherungen gesenkt. Uns werden ständig irgendwelche Dinge gekürtzt und Steuern erhöht. Hier und dort müssen Gebühren gezahlt werden.

 

Und jetzt, weil ich mich damit auseinandergesetzt habe, ist mir der Leitzins total egal! Mir ist der Garantiezins total egal! Die EZB kann ich irgendwie verstehen, denn die Politik entlastet die Bürger in den verschiedenen Ländern nicht. Durch billige Kredite soll die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Das kann nicht funktionieren.

 

Die Telekom hätte ich mir aus zwei Gründen nicht geholt:

1. weil sie nicht beweisen konnten, dass sie erfolgreich sein werden.

2. weil sie keine Dividendenhistorie vorweisen können.

Hauptsache das Geld der Investoren eingenommen.

Hier ist die Dividendenhistorie: http://www.finanzen.net/dividende/Deutsche_Telekom

Hier ist der Chartverlauf: https://www.google.com/finance?q=ETR%3ADTE&ei=D9yqVPngJsX1wAOGaQ

Zuverlässig sieht mir das nicht aus.

 

Im Vergleich Colgate Palmolive, Johnson & Johnson, Diageo, McCormick & Company.

Colgate Palmolive: https://www.google.com/finance?q=NYSE%3ACL&ei=v9yqVJnQNqeJwAOJq4GwBg

Johnson & Johnson: https://www.google.com/finance?q=NYSE%3AJNJ&ei=yN2qVIm1JevCwAPMxoDQCA

Diageo: https://www.google.com/finance?q=LON%3ADGE&ei=5t2qVImpKZOTwQOY6oGoDw

McCormick & Company: https://www.google.com/finance?q=NYSE%3AMKC&ei=CN6qVNGgJIKgwwP924GoCQ

 

Bei den Charts oben links auf All klicken. Dann hat man den größt möglichen Zeitraum. Das sind erfolgreiche Unternehmen.

 

Wenn man dann noch die Dividendenpolitik sieht.

Colgate Palmolive: http://investor.colgate.com/div_history.cfm

Johnson & Johnson: http://www.investor.jnj.com/divhistory.cfm

Diageo: http://www.diageo.com/en-sc/investor/shareholderservices/ordinaryshares/Pages/Dividend-Information.a...

McCormick & Company: http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=65454&p=irol-dividends

 

Einer meiner Favoriten ist Realty Income Corp.

Google-Chart: http://www.google.com/finance?q=NYSE%3AO&ei=e-CqVIiLM8aswAPVnIGIDg

Investor Relations: http://www.realtyincome.com/invest/investing-resources/stock-information.aspx

Das Unternehmen nennt sich "The Monthly Dividend Company". Seit 1994 wurden 533 Dividenden gezahlt! In diesem Zeitraum wurde die Dividende 78x angehoben.

http://www.realtyincome.com/

Schaut man sich die Startseite an, sieht man, welchen Stellenwert die Dividende hat. Die Dividende ist jeden Monat pünktlich zum 15. auf dem Konto.

 

Auch McCormick & Company ist meines Erachtens ein tolles Unternehmen.

http://phx.corporate-ir.net/phoenix.zhtml?c=65454&p=irol-homeprofile

Zitat: "With a solid balance sheet and strong cash flow, we have paid dividends every year since 1925 and increased dividends annually for more than 25 years."

 

Das sind nicht irgendwelche Behauptungen sondern Fakten!

 

Brille Fielmann:

http://www.fielmann.de/unternehmen/investor-relations/die-aktie/dividende/

Zitat: "Die Fielmann Aktiengesellschaft betreibt seit jeher eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik, wird daran auch zukünftig festhalten."

 

Das sind super Unternehmen, auf die man sich verlassen kann! Ich könnte noch so viele Unternehmen aufzählen, die eine super Dividendenpolitik haben.

 

So eine Dividendenpolitik erkenne ich bspw. bei der Telekom nicht:

http://www.finanzen.net/dividende/Deutsche_Telekom

Zuletzt wurde die Dividende zuverlässig gesenkt.

 

Meines Erachtens kann jeder Normalbürger davon profitieren! Wie ein Bausparvertrag, wie ein Rentenvertrag, benötigt das Investment Zeit, aber langfristig gesehen sind meines Erachtens solche Unternehmen gegenüber irgendwelchen Verträgen klar im Vorteil.

McCormick & Company hat zum Beispiel 2007 0,20 $ pro Quartal gezahlt. Die Dividende wurde zuletzt auf 0,40 $ angehoben. Sprich: Seit 2007 hat sich die Dividende verdoppelt!

 

Das jetzige Rentensystem ist ein Auslaufmodell. Lösung schlägt nur keiner vor. Ich fühle mich mit Unternehmen wie oben jedenfalls auf der sicheren Seite. Man kann auch mit 250 € beginnen und Aktien solider Unternehmen kaufen. Langfristig gesehen fördern mich die Dividenden. Dann brauch ich keinen Steuervorteil oder keine Förderung. Die staatliche Förderung ist mir schlicht weg egal. Alle paar Jahre wird die Regierung neugewählt. Alle paar Jahre werden Gesetze beschlossen / eliminiert und wieder beschlossen / eliminiert. Ja, ich gehe wählen und es sollte auch jeder wählen gehen. Aber unter dem Strich ist es eine gewisse Willkür, wenn man die eine Stimme den vielen anderen Stimmen gegenüberstellt.

 

Ja, @Myrddin , du hast recht! Sich mit der Geldanlage zu beschäftige und erst recht mit Aktien zu beschäftigen ist gar nicht "sexy". Wenn man die Politik verfolgt, das Rentenniveau usw. verfolgt und an die Zukunft denkt, ist es auch nicht "sexy"! Nur wenn man sieht, wo die Zukunft hinführt und es "weiß", sollte man meiner Meinung nach was dagegen unternehmen! Ich versuche jedenfalls erst vorzusorgen und dann an Familie/Kinder zu denken, denn das ist definitiv der leichtere Weg. Finanzielle Mittel haben auch immer wieder etwas mit Bildung zu tun. Das ist leider so! Nur viele denken lieber zuerst an die Romantik. Am Ende kommt die Abrechnung/das böse Erwachen.

Das Ende vom Lied ist, wie auch jetzt schon, dass die Menschen sagen: "Was hat denn die Politik für einen Mist gemacht?" Es ist eben nicht nur die Politik für die eigene Zukunft verantwortlich, sondern man selbst! Wenn die Menschen sich mehr für das Ganze (Politik/Finanzen) interessieren, ist es auch für die Politik leichter.

Im Bekanntenkreis wollen viele lieber bei der regionalen Bank und "bodenständig" bleiben. Bodenständig finde ich nicht, wenn ich hohe Bankgebühren zahlen muss. Bodenständig finde ich es nicht, wenn man sich irgendwelche Zertifikate (Entschuldigung für die Aussprache) aufschwatzen lässt. Wenn man diejenige/denjenigen fragt, was das Zertifikat macht, erhält man die Antwort: "Keine Ahnung". Ist das Geld weg: "Naja.. dumm gelaufen". Aber hauptsache bodenständig.

Blindes vertrauen ist meines Erachtens nicht bodenständig.

 

Ich weiß, wie die Unternehmen ihr Geld verdienen! Davon kann nicht nur ich profitieren. Die besten Investments findet man im Haushalt, wenn man am Wochenende unterwegs ist. Wir stehen oft direkt davor. Wir nehmen jedoch nur das Produkt war, aber nicht, welches Unternehmen für das Produkt verantwortlich ist.

 

Schaut man Sportevents (bspw. Bundesliga, DFB), machen Wettanbieter, Kreditinstitute Werbung. Warum machen sie wohl Werbung? Damit wir Geld gewinnen? Gewiss nicht! Die Werbung kostet eine Menge Geld. Wer ihnen dieses Geld wohl gibt?

Bei Wetten und Krediten geht es immer ums schnelle Geld. Das ist sehr oft mit hohen Risiken verbunden. Ein Kredit lässt sich nicht immer vermeiden. Ich hatte in der Vergangenheit auch einen für ein Auto, damit ich an die Arbeit fahren kann. Wenn man einen Kredit vermeiden kann, sollte man diesen vermeiden!

 

Die Dividendenstrategie benötigt sehr viel Geduld (Jahre / Jahrzehnte). Ich kann mit dieser Strategie jedoch beruhigt schlafen. Finanzkrisen wie 2008 interessieren mich nicht. Schaut euch Johnson & Johnson, Colgate Palmolive, Realty Income, Brille Fielmann und viele andere der super Unternehmen an. Sie zahlen trotz Finanzkrisen und erhöhen die Dividende!

 

Ich war noch nie von einem System so überzeugt, wie von diesem. Ich kann einfach keine Schwachstelle finden. Die einzige Schwachstelle ist die Politik, die einen enteignen kann.

 

Die oben genannten Unternehmen sind keine Kaufempfehlung. Jeder muss sich zunächst informieren! Vertrauen ist gut! Kontrolle ist besser!

 

schönen Abend und viel Erfolg beim Investieren! 🙂

Mic14

 

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