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Alter und Aktienquote

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Im Thread Welche Dividende starken Akien sind im Moment interessant kam in den Beiträgen ab Nummer 387 das Thema Alter und Aktienquote auf. Da das dort nicht hingehört, aber noch Diskussionsbedarf zu bestehen scheint, eröffne ich hier mal einen neuen Thread.

 

Meines Erachtens sollte man sich bei der Aktienquote nicht an irgendwelche Vorgaben anderer Leute halten.

 

Es kommt doch ganz auf den Einzelfall an, was man selbst für vertretbar und angemessen hält. Ich bin 62 und meine Aktienquote liegt deutlich über 38%. Ich möchte aus den Dividenden ein Zusatzeinkommen erzielen. Das Kapital soll nicht angerührt werden. Darüber dürfen sich dann hoffentlich irgenwann in ferner Zukunft mein Sohn und meine Enkelin freuen.

 

Ich sehe keinen Grund, meine Einkommensgrundlage zugunsten weniger ertragreicher und nicht unbedingt sichererer Anlagen zu verkaufen. Für unvorhergesehene Ausgaben ist ein Kapitalpolster auf einem Tagesgeldkonto. Für dieses Geld verzichte ich bewusst auf höhere Renditen, um nicht doch mal Aktien verkaufen zu müssen, weil ich gerade mehr Geld brauche als laufend eingeht.

 

Anders sähe das allerdings aus, wenn ich einen Kapitalverzehr einplante. Dann würde ich die Aktienquote auch niedriger halten. Mehr als 38% wären es aber wahrscheinlich trotzdem.

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
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Wenn man frei verfügbares Geld hat, führt an Aktien kein Weg vorbei, egal wie alt man ist.

Ich hatte die ganze Zeit auch einen hohen Anteil an hochverzinslichen Anleihen, aber dort ist das Risiko nicht kleiner und die meisten werden jetzt sowieso gekündigt. Neukäufe sind in diesem Bereich seit dem unsäglichen Mifid 2 kaum mehr möglich und die von unserer neuen Regierung angekündigte Änderung der Besteuerung von Zinserträgen macht das auch unattraktiver.

Ein Crash am Aktienmarkt erschreckt einen Anleger nur beim ersten Mal, später hofft er manchmal sogar daruf, weil das die Möglichkeit bietet am meisten Geld zu verdienen.

Wer in der Vergangenheit frühzeitig angefangen hat in Aktien zu investieren, braucht sich um die Kurse sowieso keine Gedanken machen, weil er von den Dividenden gut leben kann, ohne den Kapitalstock anzugreifenSmiley (fröhlich)


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Hallo @Sigrid_W,

ob's am guten Jahrgang '56 liegt??? Jedenfalls teile ich Deine Argumentation in allen wesentlichen Punkten - abgesehen vom Vererbungsplan, da meine Tochter zu Wertpapieren eine Affinität hat wie ein Fisch zum Fahrrad.

Das Argument "Zusatzeinkommen aus Dividenden" sticht heute absolut, mag aber in vielleicht irgendwann wiederkehrenden "normalen" Zinszeiten eine geringere Rolle spielen als mögliche Aktienkursgewinne, denn im Zweifel sind mir 5% Zinsertrag genau so recht wie 5% Dividende.

Spätestens hier komme ich an den Punkt, wo ich der von @Zekidargestellten Faustregel 100./.Lebensalter=Aktienquote ebenfalls viel abgewinnen kann. Es kommt eben auf den Einzelfall, das Zinsumfeld und den Anlagehorizont an.

 

Bitte an @Zeki: Kopiere doch Deinen Beitrag hier her, es wäre schade, wenn er im anderen thread versauern würde. 


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@stocksour

 

Es ist der gute Jahrgang 55. Smiley (zwinkernd)

 

Mein Sohn hat seine ersten Aktien mit 20 gekauft. Für ihn habe ich damals noch in Bundesschatzbriefen gespart. Meine Enkelin ist jetzt 8 und hat ihr eigenes Aktiendepot, das  aus Einzahlungen von Opa und Oma gespeist wird. In ein paar Jahren werden wir sie an die Aktien- und auch sonstige Geldanlage heranführen und sie bei Käufen mit entscheiden lassen.

 

Ich will nicht ausschließen, dass ich künftig auch mal wieder in Zinsanlagen investiere. Zur Zeit sind mir die Zinsen angesichts des Risikos zu gering. Das kann sich aber auch wieder ändern.

 

Als es die Spekulationsfrist noch gab habe ich gerne Anleihen gekauft, die weit unter 100% notierten und dann die steuerfreien Kursgewinne mitgenommen. Leider wird das jetzt nichts mehr, wenn die Zinsen mal wieder steigen.

 

Ich halte bei der Geldanlage nichts von Faustregeln, weil Menschen Individuen mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen sind. Da muss jeder für sich selbst herausfinden, womit er sich wohl fühlt und gut leben kann.

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
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@Sigrid_W@Sigrid_W

Danke , dass du den Thread eröffnet hast.

Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir schon einmal das Thema in ähnlicher Form.

Ich hatte irgendwo gelesen, dass ältere Menschen mehr Aktiendepots haben als jüngere .

und dass Frauen die besseren Anleger sind.

Ersteres entspricht auch meiner langfristigen Erfahrung mit anderen Börsianern.

Für diese These erhielt ich damals recht viel Gegenwind.

 

Eigentlich sollte es ja völlig anders sein.

Junge Leute haben bis zur Rente und zum Lebensende viel mehr Zeit als die älteren Semester.  

Eigentlich sind junge Menschen, vor allem junge Männer, viel risikoreicher als alte Menschen, die außerdem Krieg und Nachkriegszeit erlebt haben.

In D haben wir keine Aktienkultur. Wenn man sich als Aktionär outet, wird man nicht bewundert.

Kommentare lauten dann : Na, wie viel hast du denn verloren? Na, machst du den Hoeness?

Wenn junge oder ältere Menschen zum ersten Mal Aktien kaufen, dann sind das meist "Hot Stocks", also Aktien, deren Risiko man kaum abschätzen kann, exotische Pennystocks oder Derivate mit großem Hebel. Man will ja schnell reich werden.

Wer dann die Erfahrung gemacht hat, dass man auch schnell arm werden kann, verabschiedet sich für immer von der Börse . Oder er denkt über sein Verhalten nach, liest Bücher über Anfängerfehler, und lernt , eine Aktie nach Chancen und Risiko zu bewerten.

Die Chancen einer Aktienanlage erhöhen sich mit der Haltedauer.

Und damit wären wir beim Ausgangspunkt. Die meisten Menschen haben keine Geduld. Sie werden vor allem ängstlich, wenn die Aktien wider Erwarten  in den Keller rauschen.

Wenn das eingesetzte Kapital dann in der Familie dringend gebraucht wird, ist der Druck so immens, dass man verkauft, auch wenn der Verlust noch so groß ist.

Sie kaufen vielleicht erst wieder dann , wenn die Gazetten von der nächsten Hausse berichten, bei der man ja unbedingt dabei sein möchte.

Es ist das ewige Spiel zwischen Angst und Gier, die die Börsenstimmung machen und die Kurse steigen und fallen lassen.

Börse kann man nicht an der Uni lernen, sonst wären ja die hellsten Wirtschaftsprofessoren die reichsten Leute. Börse lernt man am besten durch Verluste. Wer partout nicht verlieren kann, kann nicht gewinnen.

Wer genügend "Spielgeld" hat, kann viel gelassener mit einer Baisse umgehen .

Und wer genügend  Crashs erlebt hat, bleibt bescheiden, wenn die Kurse nach oben schnellen.

Auch der tollste Börsianer kann keine Kurse vorhersehen. Börsenerfolg ist kein pures persönliches Können, sondern hat viel mit Glück zu tun.

Aber nur wer investiert ist , kann Glück haben.

 

Die These, dass ältere Menschen mehr mit Aktien zu tun haben als jüngere, ist für meine Person richtig.  Ich bin 75 Jahre alt. Meine Aktienquote und die Depotgröße  haben sich im Laufe der Jahrzehnte  deutlich erhöht.

In den 80iger und 90iger Jahren habe ich viel  Kapital in Sparbriefe, Festgelder und festverzinsliche Anleihen angelegt. Da gab es reichlich Rendite.

Von 2000 bis 2010 waren magere Börsianerjahre. Was danach kam, weiß wohl jeder.

„Gut Ding braucht Weil.“ Und Aktien sind gute Dinge, vor allem, wenn der Stress weg ist, und Börse nur noch Hobby ist, zugegeben ein schönes und z.Z. ein sehr ertragreiches.

Ich wünsche ein schönes WE.

Das Wetter ist ja wirklich gut. Hoffentlich bleibt es so, auch .... Smiley (überglücklich)Smiley (zwinkernd)

 

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
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Hier gibt es z.B. zwei schöne Beiträge zum Thema:

 

https://zendepot.de/asset-allocation/

 

https://frugalisten.de/von-den-zinsen-leben-entnahmestrategien/

 

Vor allem der erste Beitrag zeichnet genau das entgegengesetzte Bild von 100 - Alter. Die Untersuchung ist zwar aus den USA, dürfte aber in weiten Bereichen übertragbar sein.

 

Im zweiten (mehrteiligen) Beitrag gibt es was zum Thema "Entnahmeplan" - wieviel Prozent kann ich/darf ich/muss ich, damit mein Geld bis zum Ende ausreicht ohne dass noch tausende Euro übrig bleiben.

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