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Trading unternehmerisch umsetzen

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Beiträge: 4
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Hallo,

 

interessiere mich das Trading nicht als Privatmann zu betreiben, sondern dies auf unternehmerische Basis aufzustellen. Da gibt es diverse Fragen wie Unternehmensform, HR-Eintrag, BaFin, evt. Steuerberatung usw.

Bin mir sicher dass der eine oder die andere in der Community hier schon Erfahrungen gesammelt hat, bzw. es auch schon umgesetzt hat.

 

Wäre dankbar um Erfahrungsaustasch, Hinweise oder Tipps.

 

Danke

 

Gruß

 

Bedee

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Routinierter Autor
Beiträge: 147
Registriert: 22.11.2015
Hallo @Bedee

Hochinteressantes Thema. Habe ich mich im Vorfeld meines Privatierslebens sehr lange und ausgiebig mit beschäftigt.
Und bin aber für mich zu dem Schluss gekommen, dass sich eine Unternehmensgründung nicht lohnt.
Unter der Prämisse, dass man alles legal und nach Gesetz und Vorschrift macht und weiter keine Einkünfte hat ausser Kapitalerträge. Und natürlich beim AKTUELL geltenden Steuerrecht, was sich ja auch immer mal wieder ändern kann.
Letztlich geht man das Risiko ein, beim Versuch einer Firmengründung, dass man worstcase mehr Abzüge hat als als Privater und zusätzlich den Mehraufwand als Unternehmer.
Es gibt die eine oder andere Konstruktion, die ganz interessant sein mag. Das Problem ist nur, dass man das beim Finanzamt und den Sozialversicherungen durchbekommen muss. Und die kennen auch die eine oder andere Lücke. (Stichworte nur mal z.B. "verdeckte Gewinnausschüttung, Fremdvergleich" u.ä.)
Wie gesagt, man kann sich theoretisch die tollste Kiste zusammenbauen - wenn die Ämter dort nicht mitspielen, dann war`s das.
Möglicherweise geht ja was, wenn man noch andere Einkunftsarten hat, oder bei einer Änderung der Rechtslage. Aber derzeit für "Nur Trader" sehe ich da nirgendwo einen Vorteil.
Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, falls hier Jemand den Stein der Weisen gefunden hat.

Gruß
s.
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Registriert: 24.11.2016

Danke für die ersten Gedanken.

 

Meine Idee ist auch Trading selbstständig als Hauptberuf zu betreiben und da kommen dann so Fragen auf wie Versicherungen, Steuern usw., die dann über die Firma, z. B. als Einzelkaufmann laufen sollten. Du hast Finanzamt und Sozialversicherungen erwähnt. Lohnt es sich bei denen mal nachzufragen, welche Implikationen hier zu erwarten sind? Oder eine Erstberatung bei einem Steuerberater?

Wo kann man sich Deines Wissens nach über solche Fragen wie "Lohnt sich dieser Aufwand überhaupt gegenüber einem Privatier?" effektiv erkundigen? BaFin?

 

Abermals danke

 

Bedee

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Routinierter Autor
Beiträge: 147
Registriert: 22.11.2015
"Meine Idee ist auch Trading selbstständig als Hauptberuf zu betreiben"

Hallo @Bedee

Ja, aber warum denn hauptBERUFLICH? Wie gesagt, man kann das alles mit dem geringsten Aufwand und der in aller Regel geringsten Belastung mit Steuern und Abgaben privat durchführen.
Bei "beruflich" geht`s ja hier schon mal los, dass nicht mal jede Online Bank überhaupt ein Geschäftskonto eröffnet. Dann müsste man als Profi auch höhere Gebühren z.B. für Kursabo`s u.ä. zahlen. Und möglicherweise auch Gewerbesteuer und IHK-Beiträge und sowas.
Ein Haufen mehr Aufwand, höhere Kosten - und wofür?
Nach meiner Recherche-Erfahrung wirst Du kaum nützliche Antworten zu dem Thema bei den genannten Behörden bekommen. Die haben in aller Regel da kaum Erfahrung. Steuerberater würde gehen, man muss sich da aber einen sehr spezialisierten suchen, der eben insbesondere Kapitalmarkt plus Unternehmensgründung abdeckt. Ich denke, da kann man nicht zum Lohnsteuerhilfe-Verein gehen. Die werden einen maximal dumm angucken.
Ich war die Tage gerade wieder mal bei der Rentenversicherung. Der nette Kollege dort (keine Ironie) fragte mich irgendwann dann auch mal wieder, wie ich denn meinen Lebensunterhalt bestreite. Ich sagte: "Ich lebe von meinen Ersparnissen." Mehr brauchen die nicht zu wissen, und mehr verstehen sie auch gar nicht.
Auch der Anwalt für Familienrecht, bei dem ich vor kurzem war, (sicher überhaupt kein Dummer) konnte nicht annähernd nachvollziehen, was für Renditen ich erwirtschafte. Er vermutete irgendwo noch ein "heimliches Mio.-Vermögen". Den Zahn musste ich ihm ziehen.
Also Du musst davon ausgehen, dass 99,9% der Leute mit denen Du über das Thema redest, schlicht keine Ahnung haben.
Mein offizieller Status, den ich bei Bedarf immer angebe, ist "Nicht erwerbstätig". Da achte ich peinlich drauf, da alles andere für mich womöglich negative Konsequenzen hätte. Ich bin weder "arbeitslos" noch "selbstständig".
Wenn dann jemand noch weiter nachfragt, ich lebe von "der Verwaltung meines privaten Vermögens". That`s it.

Nach derzeit geltender Rechtslage muss ich mich obligatorisch kranken- und pflegeversichern. Privat oder Kasse ist meine Entscheidung. Renten- und Arbeitslosenversicherung hat sich erledigt. Man kann allerdings freiwillig weiter in die Gesetzliche Rentenversicherung Beiträge einzahlen, wenn man das für nützlich hält.
Steuern zahlt man halt aktuell die Abgeltungssteuer. Verdient man nach Abzug aller gestatteten Vorsorgeaufwendungen und Werbekosten weniger als ca. 49.100,- (verheiratet 98.200,-) im Jahr, dann macht man eine Einkommensteuererklärung. Das Finanzamt entscheidet auf Günstigerprüfung und man bekommt von der im Laufe des Jahres gezahlten Abgeltungssteuer was zurück. Liegt der Gewinn über den obigen Zahlen, dann bleibt es bei der Abgeltungssteuer - man kann in dem Fall aber auch nichts absetzen. (Geht mir in diesem Jahr so)

So - das ist schon nicht so völlig simpel. Aber warum daraus jetzt ein Gewerbe machen, und das noch sehr viel komplizierter gestalten? Das mach - VIELLEICHT - noch Sinn, wenn man auch noch andere Gewerbe betreibt. (Z.B. Vermietung & Verpachtung) Möglicherweise... ich weiß das wirklich nicht.
Aber wenn Kapitalerträge wirklich die einzige Einkunftsart sind, muss man das wirklich nicht.

Gruß
s.
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Hallo nochmal,

 

erstmal vielen Dank für die offene und detailierte Darstellung. Du hast Dich mit dem Thema wirklich beschäftigt und weisst wovon Du sprichst. In der Tat, die Überlegungen würden parallel zu anderen Einkunftsarten existieren. Was mich an Deinen Ausführungen nochmal interessieren würde ist, warum Du nicht mehr in die Arbeitslosenversicherung einzahlen würdest, da Sie doch auch im Fall der Fälle helfen könne, sollten sich die finaniziellen Ziele nicht verwirklichen lassen.

 

Danke und Gruß

 

Bedee

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@Bedee

 

Wieso möchtest du das Ganze als Unternehmen aufstellen? Welche Gründe hast du hierfür?

 

Falls es aus steuerlicher Sicht für dich Sinn macht, das musst du erst vorher abklären, ist eigentlich nur eine (vermögensverwaltende) GmbH sinnvoll.

HR-Eintrag ist dabei selbstverständlich Pflicht. BaFin spielt keine Rolle, solange EK verwaltet wird. Sobald FK dazu kommt, unterliegst du der BaFin.

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"Was mich an Deinen Ausführungen nochmal interessieren würde ist, warum Du nicht mehr in die Arbeitslosenversicherung einzahlen würdest, da Sie doch auch im Fall der Fälle helfen könne, sollten sich die finaniziellen Ziele nicht verwirklichen lassen."

 

Ich hatte hier noch eine Frage übersehen. Auch wenn die eine Weile her ist.

@Bedee

 

Meines Wissens kann man nicht freiwillig in die Arbeitslosenversicherung einzahlen. Selbst wenn es möglich wäre, würde ich es nicht tun, da ich mit dem Amt nichts mehr zu tun haben will. In dem Moment, wo man von dort Leistungen bekommt, bestimmen die ja auch teilweise über einen. Ich habe aus dem Grunde sogar auf Zahlungen verzichtet beim Übergang vom abhängigen Beschäftigungsverhältnis zum Privatiers Leben, obwohl mir die zugestanden hätten - nach der Sperrfrist wegen Eigenkündigung.

Man könnte sich  möglicherweise privat versichern. Aber da gibt es sicher eine Menge Ausschlüsse und bei meinem "Job" als Trader sicher auch hohe Prämien.

 

Nochmal generell zum Thema "Trader als Firma":

Es gab im Gefolge der angedachten Steuermaßnahmen in den USA einen Kommentar vom IFO-Chef vor paar Tagen. Der meinte, Deutschland müsste dann nachziehen, und seine max. Unternehmenssteuern auf 25% senken. WENN das käme und gleichzeitig eine (teilweise) Abschaffung der Abgeltungssteuer, dann müsste man nochmal neu rechnen. Dann KÖNNTE sich eine Firma wieder lohnen. ABER, persönlich halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass das kommt für gering.

Nochmal kurz zur vermögensverwaltenden GmbH, die ja hier erwähnt wurde. Die geht überhaupt nur bei wenig Kapitalumwälzung. D.h. meist v.a. für Immobilienbesitz oder wirklich Langfristanleger. Sobald man anfängt zu traden, wird man als "Finanzinstitution" eingestuft und gewerbesteuerpflichtig, und dann kann man sich das sparen.

 

Gruß

s.

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