Hallo, @Haberschlachter ,
einen groben Überblick zur "class action" findest Du hier.
In den USA gibt es darauf spezialisierte Anwaltskanzleien und Prozessfinanzierer, die geschädigte oder sich geschädigt fühlende Anleger per öffentlichem Aufruf (s. das Schreiben) hinter sich scharen und i. d. R. einen Vergleich mit dem Schädiger erzielen wollen. Für die Teilnehmer ist das Verfahren meistens kostenlos.
Erst wenn es zu einem Urteil kommt, bei dem das Gericht auch die Aufwandsquote für die Initiatoren beziffert, erhält die Anwaltsarmada meist zwischen 20% und 60% des ausge-kuh-handelten Streitwerts; den Rest verteilen die Initiatoren an die ihnen bekannten Teilnehmer entsprechend deren nachgewiesenem Schaden. Da können Jahre ins Land gehen.
Ich habe zwar im Zeitraum 2012-2015 erst Xstrata und danach die übernehmende Glencore mehrfach und erfolgreich getradet, das Schreiben aber nicht erhalten.
Worum es im konkreten Fall genau geht, weiß ich nicht. Zu vermuten ist, dass Glencore wieder einmal den eigenen Aktienkurs "unter Druck" gesetzt und damit den Aktionären zu Vermögensschäden in Form von Kursverlusten verholfen hat. GLEN's Fehlverhalten fand meistens in korruptionsanfälligen Staaten wie Kongo, Nigeria und Venezuela statt. Für Förderlizenzen wurde kräftig geschmiert, und beim Rohstoffabbau waren Menschenrechtsverletzungen und Umweltfrevel an der Tagesordnung; da hat die Suchmaschine Deiner Wahl wenig Mühe.
Im Mai '22 hat sich Glencore - nach dem Ausscheiden des langjährigen Bosses Ivan Glasenberg - etlicher Vergehen schuldig bekannt, was vermutlich eine oder auch mehrere class actions in Gang gesetzt hat.
"Geangscheng", und bleib' neugierig.