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EZB Zinsentscheid und Immobilienblase?

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
Regelmäßiger Autor
Beiträge: 69
Registriert: 04.11.2014

Hallo zusammen,

 

ich möchte einfach mal eine kleine Diskussions anregen und eure/ihre Meinungen zu einer Frage hören, die mir nach der Zinsentscheidung vergangenen Donnerstag gekommen ist:

 

Sparen lohnt sich nicht, Kredite bekomme ich nun günstig. => viele flüchten in Betongold und kaufen sich (günstig finanziert) ein Haus.

 

Wenn also nicht mehr gespart wird, wer kauft in 20-30 Jahren die vielen aus dem Boden geschossenen Häuser wieder ab? Müssten nicht die Preise auf Dauer so (extrem?) sinken, dass die "Nichtsparer" es sich wieder leisten können?

 

Klingt für mich wie die gute alte Abwrackprämie, die "alle" Altfahrzeuge von der Straße fegt, Neuwagen massiv gekauft werden und heute beschweren sich Autohändler über sinkende Umsätze, weil die Autos nunmal nicht alle 3 Jahre neu gekauft werden. (=>Rabattschlacht)

 

Auf eure Meinung bin ich gespannt 🙂

Viele Grüße

JackTrader

 

Smiley (fröhlich)

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
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...bis die Blase platzt....

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
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Hallo @JackTrader,

 

ich ein spannendes Thema, ja! 🙂

 

Also ich bin im Moment tatsächlich auf der Suche nach Betongold. Übrigens angeregt durch diese Diskussion: Alternativen zum Aktienmarkt...

 

Das mit der Blase ist so eine Sache, ja. Nach den ersten Gesprächen mit der Maklerin meines Vertrauens bin ich durchaus zur Kenntnis gelangt das es nicht leicht wird ein rentables Objekt zu finden.

 

Allerdings ist die Frage was ist der Plan? Und was ist eine platzende Blase? Kaufe ich heute eine Immobilie mit dem Plan die in 10-15 Jahren zu verkaufen, kann das natürlich schrecklich schief gehen. Habe ich es aber auf die Mieteinnahmen abgesehen kann das anders sein. Eine platzende Immobilienblase bedeutet nicht das es plötzlich keine Mieter mehr gibt.

 

Es ist im Grunde das gleiche wie mit Aktienkurs und Dividende, habe ich es primär auf die Dividende abgesehen und ich will die Papiere nicht verkaufen kann mir der Kurs eigentlich egal sein. Nur das es eben heftig gefährlich ist Aktien auf Pump zu kaufen, anders als bei einer Immobilie. Das macht die Sache womöglich tatsächlich interessant.

 

Bei meiner Hausbank würde ich das nötige Geld problemlos bekommen. Dabei sind Vertragslaufzeiten von 50 jahre genauso möglich wie Zinsfestschreibungen im Bereich vom 30 jahren. Sprich man zahlt die Bude einfach niemals ab und das Zinsänderungsrisiko ist auch vom Tisch.

 

Letztlich muss man eben ein Objekt finden das noch so günstig ist das nach Tilgung und Zinsen, Instandhaltungs- und Verwaltungskosten noch Geld ab wirft. Und das wird leider der schwierige Teil fürchte ich. Auch hier sind die Objektpreise schon recht sportlich wie ich finde.

 

Letztlich muss einfach auch genug raus springen das sich der Aufwand und das Risiko auch lohnt. Risiken sind hier ganz klar eine deflationäre Entwicklung der Wirtschaft und das man sich beim Objekt vergreift und und einen Sanierungsfall kauft. Ansonsten arbeitet die Zeit für einen, denn die Inflation frisst die Schulden ein solides Haus ist aber recht wertbeständig wenn man die Instandhaltung nicht vernachlässigt.

 

Ich finde das nach wie vor einen spannenden Ansatz. 🙂

 

Gruß

Myrddin


Enthusiast
Beiträge: 245
Registriert: 16.12.2014

Hallo Myrddin,

 

ich bin Deiner Meinung. Vor einigen Jahren hatte ich die selbe Ueberlegung angestellt und fahre damit sehr gut. Ob und inwieweit die Rechnung heute noch aufgeht...bin mir nicht sicher da die Preise doch teilweise sehr heftig angezogen haben.

Wie sagt man ?! "Wer suchet der findet"

 

BOI


Routinierter Autor
Beiträge: 147
Registriert: 22.11.2015
Ich habe vor 17 Jahren meine selbstgenutzte ETW in Berlin Mitte gekauft. Die ist mittlerweile lange schuldenfrei. Rechne ich den Kaltmietwert der Wohnung gegen alle Kosten und Subventionen, bzw. Steuererleichterungen beim Kauf, dann kommt da heutzutage eine auskömmliche Rendite raus.
Ich würde das Ganze aber kaum jetzt und mit einer fremdgenutzten Immobilie noch mal tun. Das Risko bei fremdgenutzt ist immer höher. Ebenso der Aufwand. Setzt man das Ganze ins Verhältnis zu der heutzutage erzielbaren Rendite, dann stimmt die Relation für mich einfach nicht mehr. Und vollkommener Unsinn wäre das für mich, setze ich die Mietrendite ins Verhältnis zu den Kapitalmarktrenditen, die ich regelmäßig p.A. erziele. Aus der Sicht wäre für mich eine Immobilieninvestition ein großer Opportunitätsverlust. (entgangener Gewinn)
Ausserdem - noch ein letztes - gerade gestern las ich in den Medien einen ziemlich großen Katalog der Grausamkeiten, was unsere politischen Gerechtigkeitsfanatiker planen, in Bezug auf z.B. Umlage von Modernisierungskosten oder Kündigungsmöglichkeiten.
Von daher sage ich schon mal : Vielen Dank - mit mir nicht!
Das einzige, was ich mir noch vorstellen könnte - SOLLTEN die Darlehenszinsen tatsächlich irgendwann mal auf null fallen oder ins negative, dann würde ich auf die Bestandsimmobilien unserer Familie versuchen ein endfälliges Darlehen aufzunehmen. Das wäre faktisch gratis Geld. (Aus jetziger Sicht halte ich aber die Wahrscheinlichkeit für noch sehr gering, dass das so weit kommt.)

Enthusiast
Beiträge: 790
Registriert: 08.12.2014

Hallo @stupidgame,

 

also ich sehe halt einen entscheidenden Unterschied zwischen Kapitalmarkt und Immobilien. Ich würde eben niemals mit so einem Volumen Kreditfinanziert z.B. in Aktien investieren. Mal abgesehen davon das bei solchen schwachen Sicherheiten wie Wertpapieren der Zinssatz einfach unattraktiv werden könnte.

Das spannende an der Überlegung ist also das die Kreditfinanzierung einer Immobilie sinnvoll sein kann. Und dadurch kann man eben viel größere Brötchen backen. Da muss man dann die Endsumme und nicht die prozentuale Rendite im Auge haben. Und die steuerlichen Aspekte sind hier wohl ein nicht zu unterschätzender Bonus.

 

Aber klar ist schon auch, Privatvermietung ist in Deutschland kein Selbstläufer. Die mangelnde Vertragsfreiheit ist hier schon teilweise arg auf die Spitze getrieben. Ich würde auch jedem abraten eine einzelne Wohnung auf Kredit zu kaufen um diese zu vermieten. Einen Idioten als Mieter und man kommt in riesige Probleme. Auch hier gilt, ohne Diversifikation über verschiedene Objekte ist das Ganze super gefährlich.

 

Trotzdem halte ich eine Immobilie nach wie vor einen soliden Sachwert der in der Regel auch was abwirft. 🙂

 

Gruß

Myrddin

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