Die Consorsbank bietet eine Visa Debit mit 0% Fremdwährungsgebühr und kostenloser Geldautomatennutzung an. Das ist gut, im Ausland muss man aber wachsam wie ein Fuchs diese Nutzung verteidigen. Hier könnte ein Info-Flyer zu dem Problem der Dynamic Currency Conversion helfen, vielleicht auch mehrsprachig gestaltet (um bei Diskussionen mit Kassierern im Urlaub nutzbar zu sein), ich helfe gerne.
Neulich an einem Geldautomaten in Stettin (Polen). Ich will Zloty abheben, der Automat stellt mich vor die Wahl "Belastung der Karte in EUR, Wechselkurs 3,8xxx, 0% Provision" oder "Belastung der Karte in PLN, kein garantierter Wechselkurs". Als Kenner habe ich natürlich Belastung in Zloty gewählt. War richtig so, laut visaeurope.com war der tagesaktuelle Wechselkurs irgendwo bei 4,2xxx. Bei Belastung in Euro hätte ich also fast 10% draufgezahlt, als verkappte Abhebungsgebühr an eine fremde Bank.
Auch beim Tabakhändler, an Tankstellen, sogar in Supermärkten heißt es bei Kartenzahlung "Euro oder Zloty". Wenn man dann fragt, heißt es "Sie sparen die Fremdwährungsgebühr Ihrer Bank" – die Wechselkurse des Händlers oder der Händlerbank sind bei DCC aber meiner Erfahrung nach durchgängig schlechter als die von visaeurope.com, weil immer eine Provision von 3 bis 7 Prozent einbezogen ist.
Ist aber auch z.B. in England verbreitet. Jetzt habe ich gerade bei einer Hotelbuchung nach viel Mailverkehr die Differenz erstattet bekommen, nachdem man sich die Freiheit nahm, zum eigenen 4% schlechteren Kurs in Euro von meiner Karte abzubuchen statt wie gebucht in britischen Pfund (ohne mich zu fragen). Zweifellos unseriöse Geschäftsmethoden, aber da hilft nur wachsam sein.
(Nach einer Statistik der britischen Bausparkasse Nationwide haben übrigens urlaubende Briten im Juli 2005 durch die Wahl der Abrechnung in Heimatwährung 5 Millionen GBP zu viel gezahlt, die an Händler und Händlerbanken gingen. Es handelt sich also nicht um Peanuts.)
Wem das fremd ist – ein solches Umrechnungsangebot kann etwa so aussehen:
Am Tag der Aufnahme (Samstag, 21. Februar 2015) wären bei Wahl von "Continue without conversion" 20 GBP durch visaeurope.com als 27,27 EUR belastet worden, mit einem Wechselkurs von 1 GBP = 1,36333 EUR.
Schon bei diesem kleinen Betrag von 20 GBP ist das eine Differenz von fast zwei Euro. Bei größeren Summen kommt eine dicke Marge für den Geldautomatenbetreiber zusammen, die der uninformierte Tourist zahlt.
vielen Dank für Ihre Anregung und den ausführlichen Bericht!
Natürlich haben Sie mit dem beschriebenen Sachverhalt völlig Recht. Beim Bezahlen in "Währungsländern" muss man aufpassen, in welcher Währung die Transaktionen durchgeführt werden sollen.
Leider wird bei manchen Händlern auch nicht auf die Wahlmöglichkeit hingewiesen, sondern es sind EUR voreingestellt, da die Karte als europäische erkannt wird. In so einem Fall sollten Sie den Händler darauf aufmerksam machen, dass sie in Landeswährung abgerechnet werden möchten.
Dieses Thema wurde bereits mehrfach in verschiedenen Medien aufgegriffen und auch die Consorsbank hatte im letzten Kundenmagazin darüber berichtet. Ein zusätzlicher Flyer ist von Seiten der verantwortlichen Abteilung daher nicht geplant.
Viele Grüße aus Nürnberg,
Sonja
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