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COVID-19: Welche Einflüsse hat das Virus auf die Wirtschaft?

06.03.2020 11:15

Seit sich der Corona-Virus in Europa verbreitet, kommen stündlich neue Meldungen, die viele Anleger verunsichern. Welche Einflüsse hatte das Virus bisher auf die Wirtschaft und welcher Ausgang ist aktuell denkbar?

 

50 Prozent der Erkrankten in China sind inzwischen genesen

 

Um die Entwicklung einschätzen zu können, lohnt sich ein Blick auf das Land, in dem der Virus ausgebrochen ist. In China geht die Anzahl der Infektionen inzwischen zurück. Die Anzahl der genesenen Personen liegt seit einigen Tagen über der Anzahl an Neuinfizierten. Mehr als 50 Prozent der Betroffenen sind inzwischen wieder gesund. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung innerhalb Deutschlands schätzt das Robert-Koch-Institut aktuell (Stand: 02.03.2020) als mäßig ein. Eine weitere Ausbreitung des Erregers ist zu erwarten. Dass das Virus einen Einfluss auf die wirtschaftlichen Prozesse hat, ist mittlerweile klar: die Medien betiteln ihn als einen Stresstest für die Industrie. Deutsche Unternehmen, die in China aktiv sind oder Produkte aus betroffenen Ländern und Regionen beziehen, haben aktuell mit Verzögerungen in den Produktionsabläufen und damit mit Umsatzverlusten zu kämpfen.

 

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Wirtschaftliche Folgen im ersten Quartal 2020

 

Durch den Corona-Virus und seine teils direkten wirtschaftlichen Auswirkungen sind kurzfristige ökonomische Folgen zu erwarten. Durch die Stilllegung der Wirtschaftstätigkeit in großen Teilen Chinas hat der Virus einen spürbaren Einfluss auf das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2020. Die Schwächung des chinesischen Marktes hat weltweit Folgen, da viele Produkte von dort bezogen werden die in der restlichen Welt verkauft bzw. in Lieferketten eingebunden sind. Die meisten Analysten erwarten, dass viele Unternehmen ihre Umsatz- und Gewinnprognosen für das erste Quartal nach unten korrigieren müssen. Der Wachstumsdämpfer im ersten Quartal kann aber Einfluss auf die Entwicklungen im restlichen Jahr 2020 haben. Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken können die wirtschaftlichen Auswirkungen im Jahresverlauf abmildern. Desweiteren kann es unter anderem zu Aufholeffekten der Wirtschaft, zum Beispiel durch Beschleunigung der Produktion kommen. Wie vergangene Krisen dieser Art (z.B. SARS in 2003) gezeigt haben, sind solche Aufholeffekte denkbar, sobald sich die Situation normalisiert hat.

 

Sorge um Rezession: kurzfristige Panikverkäufe vermeiden

 

An den Börsen spiegelt sich die Sorge um die kommenden Entwicklungen. Der DAX hat im Vergleich zu den Hochs in der Spitze teils mehr als 15 Prozent verloren, der EuroSTOXX 50 verliert zeitweise ebenso knapp 15 Prozent an Wert. Die Börsen in China verloren vergangene Woche unterproportional an Wert im Vergleich zu Europa. Die verzögerten Folgen des Corona-Virus kann aktuell niemand genau abschätzen. Ein Beispiel zum Aufatmen: Die Tagesschau Online meldete am 27. Februar, dass die chinesische Produktion bei BMW und VW bereits seit dem 17. Februar wieder angelaufen sei. Anleger sollten die Entwicklungen weiter genau beobachten, aber besonnen reagieren. Die aktuellen Verluste an den Börsen sind getrieben von der Sorge um eine mögliche Rezession. Langfristig orientierte Anleger sollten sich von kurzfristigen Panikverkäufen an den Börsen nicht beeindrucken lassen, sondern Ruhe bewahren.

17 Kommentare

Aufsteiger

wolitina, danke für die Antwort. Bei Deutscher Post bin ich bereits vor einiger Zeit eingestiegen und bin auch der Ansicht, dass dieser Wert zu sehr abestraft wurde. Vielleicht gibt es ja noch Werte, die bei einer Epidemie stark zulegen.


Regelmäßiger Autor

In einer überhitzten Diskussion über den Corona Virus überschlagen sich die negativen Meldungen.

Erfreulich erscheint mir, dass die   Medien von ihrem Lieblingsthema   Greta und ihren Klimaretter  vorübergehend  Abstand nehmen.

Mit der gleichen Hysterie wird  jetzt  COVID-19 in den Mittelpunkt gestellt und ein wirtschaftlicher Absturz prognostiziert.

In dieser Situation gilt es ruhiges Blut zu behalten, nicht den Pessimsten auf den Leim zu gehen. 

Der nächste Aufschwung kommt bestimmt innerhalb weniger Monaten und die Gelegenheit, wieder günstig in solide Aktien zu investieren.


Gelegentlicher Autor

Danke für Ihre Einschätzung. Sehe ich ähnlich. Ja, es wird Folgen haben. SARS-Erkrankungen und Coronaviren gibt es allerdings seit Jahren. Nur, weil es nun einen neuen Virus gibt, wird nicht alles zusammenbrechen. Wir sollten uns schützen insbesondere über die empfohlenen Hygienmaßanahmen (Robert-Koch-Institut und Gesundheitsministerium), aber nicht in Panik verfallen. COVID-19 wird wie eine Welle kommen UND wieder gehen. Im übrigen ist es mit dem jährlich neuen Grippevirus ähnlich. Also besonnen bleibenund Panikverkäufe zum Kauf nutzen 😉


Aufsteiger

Wer an der Börse als Kleinanleger agiert, ist gut beraten derzeit Ruhe zu bewahren, vorausgesetzt er hat die Zeit dazu. Ich bin seit dreißig Jahren als Kleinanleger an der Börse aktiv und habe Anfangs auch den Fehler gemacht und habe gute Titel in stürmischen , politischen Zeiten verkauft, nach denen ich später wieder hinterhergelaufen bin. Meine Dewise lautet deshalb Aussitzen. Was sagte der alte Börsenguru Kostolany; An der Börse hin und her macht Taschen leer.


Neu hier!

Lieber Börsenfachmann mit 30Jahren Expertise: Es ist doch immer schön zu lesen,

dass es noch Leute wie Sie gibt, die Tipps verteilen - während viele unter uns gerade

dabei sind, ihre Altersvorsorge zu verlieren  - oder riesige Teile von -und das bereits zum 2. Mal seit 2007/2008. Morgen geht die Sause weiter, der Boden wird vielleicht bei 9000 Punkten erreicht. Wer dann noch Kohle hat, kann sie ja wieder einsetzten. Game on..

 

 


Häufiger Besucher

Der augenblickliche Ausverkauf (9.3. ) ist sicherlich übertrieben.Abwarten,Tee trinken und demnächst nachkaufen!


Regelmäßiger Besucher

Das Problem ist nicht der Virus und auch nicht sein Einfluß auf Warenströme und Lieferketten.

Das Problem sind wie immer in solchen Zeiten die Amateure mit den "zittrigen Händen" und vor allem die Zocker mit ihren Leerverkäufen, dem Aktienkauf auf Pump und ähnlichen Wettspielchen. Sobald dann mal die Zahlen nicht mehr so perfekt sind und es nicht mehr alles so läuft wie geplant nimmt das Elend seinen Anfang. Es wird (ohne Verstand) verkauft, die Kurse fallen und es muß noch mehr verkauft werden.

Und ohne Restriktionen seitens der Aufsichtsbehörden, die diese ganzen "Spielkasino-Produkte" vom Markt nehmen, wird es immer so weitergehen.

 


Regelmäßiger Autor

Neben den beschriebenen Problemen sind Computerprogramme professioneller Anleger Auslöser der jetzigen Baisse.

In den USA  wurde  dieser Erdrutsch durch Aussetzen der Notierungen vorübergehend gestoppt, aktuell befinden sich die Kurse wieder im Aufwind.

Hoffentlich setzt sich der Trend auch auf europäischem Parkett fort, mit dem mittelfristig  zu erwartenden Eindämmen der Corona-Schreckensmeldungen werden wir wieder erfreulichere Kurse sehen.