Ich bin durch die Suchfunktion auf diesen Thread gestoßen. Abweichend von dem, was hier geschrieben wurde, ist eine steuerliche Ansässigkeit NICHT nach vollen Kalenderjahren geregelt! Stattdessen wird bei unterjährigem Umzug eine "Aufteilung" vorgenommen. Man zahlt also in der ersten Hälfte dort Steuern wo man gewohnt hat und in der zweiten Hälfte entsprechend. Progressionsvorbehalt ist auch noch zu berücksichtigen. Die 180 Tage Regelung ist viel komplizierter als hier dargestellt. Man zahlt NICHT einfach in dem Staat für ein Kalenderjahr seine Steuern, wo man 180 Tage war und in den anderen Staaten nichts! Stattdessen werden meistens Steuern aufgeteilt auf mehrere Staaten und mehrere Steuererklärungen fällig. Richtig ist bestenfalls, dass man i.d.R. in dem Staat, wo man 180 Tage war, den Großteil der Steuern zahlt und in den anderen nur einen kleineren Teil. Kommt aber immer auf den konkreten Fall an. Bei der Besteuerung von Kursgewinnen ist es meistens relevant, wo man steuerlich zum Zeitpunkt des Verkaufes ansässig ist (nicht zum Zeitpunkt des Kaufes, außer bei dem neuen Fondsgesetzt vielleicht). Wichtig ist auch zu wissen, dass viele DBA zwar den OECD-Richtlinien folgen, aber trotzdem jedes anders ist. Gerade das DBA Deutschland - Schweiz hat viele Sonderregelungen im Vergleich mit DBA zwischen Deutschland und anderen EU-Ländern. Da die Schweiz nicht Mitglied der EEA ist, gibt es im DBA Strafparagraphen zur Bestrafung der Schweizer, weil Deutschland in der besseren Verhandlungsposition ist und es nicht toll findet, dass viele Deutsche in die teilweise deutlich attraktivere Schweiz abwandern. Da obiges nur meine unverbindliche Privatmeinung ist, empfehle ich dringend die Konsultation eines echten Steuerberaters oder Steueranwaltes. Ich weiß, dass die hohen Stundensätze von einem Steuerberater schnell abschreckend wirken können. Aber häufig sind so Sachen in einer Stunde geklärt und sofern man nicht nur eine einzige Aktie im Depot liegen hat, lohnt sich das schnell. Es gibt außerdem Plattformen wo man einen Fixpreis für eine spezifische Frage (bspw. 100€) an einen Fachanwalt vereinbaren kann und dann eine rechtlich verbindliche Antwort bekommt.
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