Liebe Consors-Community,
im Rahmen meiner Zweitverwertungs-Aktion stelle ich Euch bereits jetzt einen Beitrag zusammen, den ich erst heute in der Community einer anderen Bank veröffentlicht habe, deren Name hier keinesfalls genannt werden darf, und der sich dort bereits größter Beliebtheit erfreut. Der Beitrag richtet sich an Einsteiger. Auch Euch hier also viel Spaß beim Lesen!
Liebe Börsenfreunde (m/w),
aus aktuellem Anlass hier einmal eine Zusammenstellung über alle Ordertypen und Orderzusätze, die Consors so anbietet. Erfahrungsgemäss gibt es immer wieder Schwierigkeiten und Unfälle, weil es für Einsteiger nicht einfach ist, die unterschiedlichen Optionen auseinanderzuhalten. Wer beispielsweise eine Aktie mit Limit verkaufen will und versehentlich "Stop Loss" wählt, erlebt den ungewollten sofortigen Verkauf. Umgekehrt gilt das genauso. Autsch! Wenn man die Aktie dann zurückkaufen muss, ist das ärgerlich, weil mindestens 20 Euro an Gebühren durch die Unachtsamkeit flöten gegangen sind.
In meinem Beitrag gebe ich auch (sehr subjektive) Empfehlungen zu den einzelnen Ordertypen aufgrund meiner über 20-jährigen Erfahrung an der Börse. Natürlich kann man sich drüber streiten; viel Lust habe ich freilich nicht dazu.
Also. Fangen wir mit den Käufen an, danach die Verkäufe. Alles gilt (falls nicht anders angegeben) sowohl für den Handel an der Börse, als auch für den ausserbörslichen Handel. Wie Ihr wisst, empfehle ich Euch dringend, normalerweise nicht an der Börse zu handeln, sondern außerbörslich. Mehr dazu steht hier - bitte nachlesen. (Link auf Wunsch von Consors gelöscht)
Alle Zahlenwerte in den folgenden Beispielen sind völlig beliebig und rein exemplarisch.
I. Käufe
1. unlimitierter Kauf (ohne Limit, und ohne Orderzusatz Stop Buy)
kaufe die Aktie sofort zum nächstmöglichen Kurs, egal wie hoch der ist
man sagt dazu auch: "kaufe billigst" oder "market-order"
2. limitierter Kauf (ohne Orderzusatz Stop Buy, aber mit Limit)
"kaufe mit Limit 50 Euro"
Derzeit steht die Aktie beispielsweise bei 55 Euro.
Kaufe die Aktie, sobald der Kurs unter 50 Euro (das ist das "Limit") fällt, sie kostet dann 50 Euro oder weniger (auf keinen Fall über 50 Euro). Ich bezahle also höchstens 50 Euro für die Aktie.
Das sollte man nicht tun, weil man Aktien, die fallen, nicht kaufen darf.
Allerdings kann ein solches Limit bei marktengen Aktien sinnvoll sein. Angenommen, die Aktie steht derzeit bei 49,80 Euro, ich will kaufen und nur sicherstellen, dass ich nicht mehr als 50 Euro bezahle.
Hier besteht eine Garantie, dass ich nicht mehr bezahle als das Limit.
3. normaler Stop Buy
"kaufe bei 40 Euro mit Stop Buy"
Die Aktie wird automatisch gekauft, sobald der Kurs über 40 Euro steigt, und zwar zum nächsterreichbaren Kurs. Dieser Kaufkurs wird in der Regel ungefähr bei 40 Euro liegen, es können aber auch mehr oder weniger als 40 Euro sein. Die 40 Euro sind daher kein Limit. Denn: Es gibt keine Garantie, dass der Kurs 40 Euro oder billiger sein wird.
Das eignet sich für Aktien, die momentan beispielsweise bei 35 Euro notieren.
Diese Funktion benutzen Profis, um Aktien einzusammeln, die nach einer Talfahrt wieder zu steigen beginnen. Aktien, die steigen, dürfen gekauft werden. Das geht bequem per Stop Buy.
Diese 40 Euro werden oft als "Limit" bezeichnet (auch in der Ordermaske). Das ist aber eigentlich falsch; die korrekte Bezeichnung lautet "Aktivierungsschwelle"!
4. Stop Buy mit Limit (selten!)
"kaufe bei 30 Euro Stop Buy mit Limit 32 Euro"
Die Aktie wird automatisch gekauft, sobald der Kurs über 30 Euro steigt, und dann zu höchstens 32 Euro. Es gibt eine Garantie, dass der Kurs nicht über 32 Euro liegt - FALLS der Kauf stattfindet. Denn es gibt zwei Möglichkeiten:
a) wenn die Aktie z.B. von 28 Euro direkt auf 40 Euro steigt (z.B. Übernahmeangebot), wird zwar die Stop-Buy-Aktivierungsschwelle bei 30 Euro ausgelöst. Da danach der Kurs aber bei 40 Euro liegt, also oberhalb von 32 Euro (das Limit), wird erst mal nicht gekauft, und zwar so lange nicht, bis die Aktie nicht wieder auf 32 Euro fällt.
b) die Aktie steigt langsam über 30, bleibt aber noch unter 32. In diesem Fall wird zum Beispiel zu einem Kurs von 30,15 Euro gekauft.
In diesem Beispiel werden die 30 Euro (fälschlicherweise) als "Limit" bezeichnet (korrekt: Aktivierungsschwelle), und die 32 Euro nennt man korrekt "Limit nach Aktivierung".
5. trailing stop buy
Das funktioniert so ähnlich wie der obige Fall Nr. 3, allerdings wird der Stopkurs regelmässig nach unten gezogen, wenn die Aktie fällt. Man kann entweder einen Prozentsatz oder einen absoluten Euro-Betrag vorgeben, zum Beispiel immer 10 Prozent (oder alternativ 3 Euro) über dem letzten Tiefstkurs. Der Stopkurs wird an den jeweils letzten Tiefstkurs angepasst.
II. Verkäufe
1. unlimitierter Verkauf (ohne Limit, und ohne Orderzusatz Stop Loss)
verkaufe die Aktie sofort zum nächstmöglichen Kurs, egal wie hoch der ist
man sagt dazu auch: "verkaufe bestens" oder "market-order"
2. limitierter Verkauf (ohne Orderzusatz Stop Loss, aber mit Limit)
"verkaufe mit Limit 50 Euro"
Derzeit steht die Aktie beispielsweise bei 40 Euro.
Verkaufe die Aktie, sobald der Kurs über 50 Euro (das ist das "Limit") steigt, dann bekomme ich 50 Euro oder mehr (auf keinen Fall weniger als 50 Euro)
Das sollte man nicht tun, weil man Aktien, die steigen, nicht verkaufen sollte.
Allerdings kann ein solches Limit bei marktengen Aktien sinnvoll sein. Angenommen, die Aktie steht derzeit bei 50,10 Euro, ich will verkaufen und nur sicherstellen, dass ich mindestens 50 Euro erhalte.
Hier besteht eine Garantie, dass ich nicht weniger bekomme als das Limit.
3. normaler Stop Loss
"verkaufe bei 40 Euro mit Stop Loss"
Die Aktie wird automatisch verkauft, sobald der Kurs unter 40 Euro fällt, und zwar zum nächsterreichbaren Kurs. Dieser Verkaufskurs wird in der Regel ungefähr 40 Euro sein, es kann aber auch ehr oder weniger als 40 Euro sein. Die 40 Euro sind daher kein Limit. Denn: Es gibt keine Garantie, dass der Kurs 40 Euro oder besser sein wird.
Das eignet sich für Aktien, die momentan beispielsweise bei 45 Euro notieren.
Diese Funktion benutzen Profis, um Gewinne zu sichern und Verluste zu begrenzen - ganz so, wie ich es hier eingehend erklärt habe (Link auf Wunsch von Consors gelöscht). Aktien, die fallen, müssen verkauft werden. Das geht bequem per Stop Loss.
Diese 40 Euro werden oft als "Limit" bezeichnet (auch in der Ordermaske). Das ist aber eigentlich falsch; die korrekte Bezeichnung lautet "Aktivierungsschwelle"!
4. Stop Loss mit Limit (selten!)
"verkaufe bei 30 Euro Stop Loss mit Limit 28 Euro"
Die Aktie wird automatisch verkauft, sobald der Kurs unter 30 Euro fällt, und dann zu mindestens 28 Euro. Es gibt eine Garantie, dass der Kurs nicht weniger als 28 Euro liegt - FALLS der Verkauf stattfindet. Denn es gibt zwei Möglichkeiten:
a) wenn die Aktie z.B. von 50 Euro direkt auf 20 Euro abstürzt (z.B. Gewinnwarnung), wird zwar die Stop-Loss-Aktivierungsschwelle bei 30 Euro ausgelöst. Da danach der Kurs aber bei 20 Euro liegt, also unterhalb von 28 Euro (das Limit), wird erst mal nicht verkauft, und zwar so lange nicht, bis sich die Aktie nicht wieder auf über 28 Euro erholt hat.
b) die Aktie fällt langsam unter 30, bleibt aber noch über 28. In diesem Fall wird zum Beispiel zu einem Kurs von 29,85 Euro verkauft.
In diesem Beispiel werden die 30 Euro (fälschlicherweise) als "Limit" bezeichnet (korrekt: Aktivierungsschwelle), und die 28 Euro nennt man korrekt "Limit nach Aktivierung".
5. trailing stop loss
Das funktioniert so ähnlich wie der obige Fall Nr. 3, allerdings wird der Stopkurs regelmässig nach oben gezogen, wenn die Aktie steigt. Man kann entweder einen Prozentsatz oder einen absoluten Euro-Betrag vorgeben. Der Stopkurs wird an den jeweils letzten Höchstkurs angepasst, zum Beispiel immer 10 Prozent (oder alternativ 3 Euro) unter dem letzten Höchstkurs. Das ist eine sehr praktische Funktion, die ich selbst aber nicht nutzen kann, weil leider meine selbstprogrammierte altmodische EDV das nicht kann. Euch empfehle ich, diese Funktion mal auszuprobieren.
6. "OCO" ("one cancels [the] other" oder auf deutsch "eine löscht die andere")
Diese Option gibt es nur bei Verkäufen, nicht für Käufe. Sie funktioniert so:
"verkaufe, wenn die Aktie unter 30 Euro fällt (Stop Loss, ohne Garantie), oder wenn die Aktie über 50 Euro steigt" (garantiert nicht weniger als 50 Euro). In meinem Beispiel steht die Aktie derzeit bei 40 Euro, also zwischen den beiden Vorgaben von 30 und 50 Euro.
Je nachdem, welche der beiden Orders zuerst ausgeführt wird, wird die andere automatisch gelöscht ("cancel"). Weil man eine Aktie, die man im Depot hat, ja nur höchstens einmal verkaufen kann.
Hier haben wir es mit einer Kombination der obigen Option Nr. 2 und 3 zu tun. Da man Aktien nicht verkaufen darf, wenn sie steigen, rate ich Euch von OCO-Orders ab.
Ergänzend möchte ich auch auf den Beitrag hier hinweisen. Bitte nachlesen! Denn da werden Erfahrungsberichte zu den unterschiedlichen Ordertypen gegeben. (Link auf Wunsch von Consors gelöscht. Du sollst keine anderen Banken haben neben mir)
Viele Grüsse aus einem frisch verschneiten München
nmh
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Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes "ß" auf meiner Schweizer Tastatur!
Sorry, bei mir ist das von mir Beschriebene langjährige Praxis. Vielleicht hat sich das bei Consors geändert.
Ich mache meine Trades jetzt bei einer anderen Bank . Dort kann ich den Handel auf allen Handelsplätzen realtime beobachten.
Ich orientiere mich nicht an ask und bid, sondern an den gestellten Kursen.
Erreichen diese mein Limit und notieren darunter, wird der Kauf ausgelöst und dies sofort mir mitgeteilt.
Stop buy kenne ich nicht und will ich auch nicht.
Kauflimits setze ich immer auf Tagestief oder darunter . Klappt immer (häufig zu einem niedrigeren Kurs) und wenn nicht an einem anderen Tag.
Und wenn das auch nicht klappt , dann eben nicht.
Dann kaufe ich halt was Anderes . Es gibt z.Z. soviel Kaufenswertes zum Schnäppchenpreis.
Diese irreführende Bezeichnung 'Stop Buy' habe ich in meinem 'Hirn' schon lange auf 'Start Buy' umprogrammiert.
Einfach zu merken.