hallo leute,
thema börsenpsychologie
wie handhabt ihr die themen:gewinne realisieren,bzw.gesamtdepot-bezogengene erträge???
mein depot läuft recht gut,und leider hatte ich mir keine ziele vorher gesetzt,deswegen wanke ich nun ein wenig,was ich tun soll.
ich weiss um die vielzahl der börsenweisheiten(gewinne laufen lassen,etc....)
lasst mal bitte hören,wie ihr so verfahrt.
danke im voraus
Klar gilt die alte Börsenregel, dass man Gewinne laufen lassen sollte.
Wenn Du vor der Überlegung stehst, Gewinne zu realisieren dann stell Dir die Frage, was anschliessend passieren soll bzw. was die Alternativen sind. Gibt es bessere Alternativen zu den derzeitigen Positionen? Wenn ja, dann spricht nichts gegen einen Tausch.
Wenn nein, dann bleibt nur Cash und ärgerlich wird es dann, wenn die Märkte sich weiter positiv entwickeln. Insofern macht es Sinn, sich Stop-Loss Marken zu setzen damit die Gewinne nicht wieder aufgefressen werden.
Sofern Du Investor und kein Spekulant bist, solltest Du die Limite großzügig setzten, damit Du nicht bei einem kleinen Rücksetzer "herausfliegst". Ich persönlich habe damit gute Erfahrungen gemacht und dadurch Werte im Depot, die sich verdoppelt oder verdreifacht haben.
Hallo zusammen,
mein Ansatz als Trader ist, dass ich regelmäßig die Gewinne aus dem Buch nehme und die Positionsgrößen beim anschließenden Rückkauf entsprechend anpasse, damit einzelne Positionen nicht zu groß werden. Über einen solchen Weg könnte man auch zum Jahresende den Freistellungsauftrag entsprechend ausschöpfen. Hat man hohe Gewinne erzielt, könnte man entsprechend die Verluste aus dem Buch nehmen um Steuern zu sparen (besonders wenn die Abgeltunssteuer wegfallen sollte).
Wer bei dem Verkauf und anschließendem Rükkauf sicher gehen will, dass das Finanzamt da nicht meckert, kann einen Tag werten. Wenn ich mich richtig erinnere, liegt keine "Steueroptimierung" vor sobald der Verkaufs- und Kaufkurs unterschiedlich sind bzw. ein Tag dazwischen liegt. Die Urteile zu dieser Thematik sind leider schon etwas älter und wurden vor der Abgeltungssteuer gefällt, also könnte das inzwischen anders aussehen.
Ein nachteil sind hier die auflaufenden Gebühren, aber mir ist der Gewinn auf dem Konto lieber. Mit diesem Geld kann ich wieder traden, vom Buchgewinn kann ich mir nichts kaufen...
Grüße
immermalanders
Hallo @schaetzelein,
ich habe kürzlich in einem Finanz-Blog die schöne Weisheit gelesen das nur der bei den 1000 Prozent dabei ist, der bei 100 Prozent nicht verkauft hat. Das ist natürlich eine Weisheit für den Langfristinvestor, aber da ist was dran.
Natürlich hängt es von Deiner Strategie ab, da haben die anderen ja schon einiges geschrieben. Nur in einem würde ich @Checko widersprechen. Als Investor lasse ich von Stop-Orders die Finger. Das ist meiner Meinung nach keine Absicherung, sonder ein Falle. Bestes Beispiel der Tag nach dem Brexit-Votum. Ich habe da Morgens auf Intraday-Basis Kursrücksetzer um 40 und auch 50 Prozent gesehen. Gegen Mittag hatten manche Kurse aber bereits wieder fast normales Niveau erreicht. Mit Stopp-Kursen hätte sich mein Depot vermutlich in einen Haufen rauchende Trümmer verwandelt, ohne die geringste Chance nur annährend wieder zu den ursprünglichen Kursen rein zu kommen. Was war ich froh das ich nicht einen Stoppkurs gesetzt hatte.
Persönlich habe ich letztes jahr gerne das Mittel des Teilverkaufs genutzt und ein Drittel oder die Hälfte der Position wieder verkauft wenn der Kurs deutlich genug gestiegen war. Die Idee war schon mal einen Teil der Gewinne mitzunehmen, das Risiko durch die Verkleinerung der Position zu reduzieren und trotzdem die Chance auf weitere Kursgewinne nicht ganz aufzugeben. Aber das ist eigentlich Trading, davon will ich weg kommen.
Ich muss auch sagen, die Entscheidung war zumindest in 2016 und isoliert betrachtet quasi nie die Richtige. Alle teilverkauften Papiere haben danach noch deutlich angezogen. Über meinen letzten Teilverkauf ärgere ich mich nun seit 4 Wochen durchgehend, weil der Kurs danach noch stark angezogen hat und ich eigentlich gerne ne größere Position hätte.
Für 2017 habe ich mir klar den Vorsatz gefasst konsequenter bei der Umsetzung meiner Strategie zu werden und von Trading die Finger zu lassen. Sprich auch nichts mehr zu verkaufen, wenn nicht ganz klar fundamentale Gründe dafür sprechen oder das Risikomanagment es verlangt.
Gruß
Myrddin
Der Hinweis auf die Nachteile systemseitig hinterlegter Stop-Loss Orders ist durchaus richtig. Deswegen setze ich mir die Stops auch eher geistig und bewerte je nach Situation, ob ich sie umsetze ... das hatte ich vorher nicht geschrieben.
Ich kaufe Aktien, um sie für lange Zeit oder für immer zu behalten.
Coca Cola, Mcdonalds, JohnsonJohnson, Procter Gamble verkauft man nicht . Bei Schwäche wird eher nachgekauft.
Kurzfristige gehen nur ins Geld. Darüber freuen sich die Bank und das Finanzamt.
Zyklische Aktien wie Automobile, Rohstoffe, Ölwerte verkaufe ich , wenn das historische KGV erreicht ist, und diese verstärkt zum Kauf angeboten werden.
Man sollte bei Verkaufsgedanken immer überlegen, was man mit dem Erlös tun will.
Tagesgeldkonto? Verkaufen um dann wieder zurückzukaufen? Beides macht keinen Sinn.