Es ist wieder September.
Und ? Wenn man alten Börsenweisheiten glaubt, ist es wieder Zeit , Aktien zu kaufen, bis zum nächsten Mai.
Oder sollte man doch lieber jetzt Aktien verkaufen, da Dax und Dow sich seit 2009 auf immer höhere Kursstände hochgeschwungen haben?
Zudem warnen viele Börsenexperten vor dem Crash im Oktober.
Wer solchen Sprüchen Glauben schenkt, wer ein Ohr für alle Krisen, Katastrophen hat, die uns tagtäglich über die Medien erreichen, hält sich vom Aktienmarkt immer und immer wieder fern.
Wer im Mai tatsächlich verkauft hat, war diesmal gut beraten, wenn er zeitig zum September wieder eingestiegen ist und nur den Index im Blick hat.
Bemüht man die Statistik, so lassen sich Börsenweisheiten für Kauf und Verkauf nicht verifizieren.
Wer genau hinschaut, findet immer Aktien , die bei steigenden Indices im Kurs zurückgehen und bei fallenden Indices steigen.
So sind jetzt viele solide Konsumwerte merklich im Kurs gefallen und die "Dogs of the Dax and Dow" im Kurs gestiegen.
Für mich gilt nicht die "Sell in May" Regel. Diese nutzt nur dem Broker.
Ich kaufe Aktien dann, wenn die Masse der Anleger die Aktie nicht mag.
Und verkaufe Aktien dann, wenn die Masse der Anleger diese liebt.
Diese Börsenweisheit kann ich zumindest als Kleininvestor nicht nachvollziehen.
Eine für mich denkbare Möglichkeit, weshalb diese Weisheit doch stimmen könnte wäre die Urlaubszeit ist für Großaktionäre eher ein zäher Handel und sie verzichten daher in dieser Zeit auf den Verkauf großer Stückzahlen. Das ist aber alles eher ein Versuch etwas zu erklären.
Ich persönlich richte mich auch nicht an diese Weisheit. Ich kaufe, wenn ich einen für mich geeigneten Wert gefunden habe und der Kurs für mich passt. Mitte - Ende Dezember ist für mich aber meist eine gute Zeit für einen Verkauf. Zumindest bei Aktien, die gern für das Window-Dressing verwendet werden. Wird bei kleineren Unternehmen sicherlich nicht ganz so stark ins Gewicht fallen.
Sell in May war dieses Jahr wohl richtig, aber wer jetzt erst kauft, hat dadurch nichts gewonnen. Die Zeit zum Wiedereinstieg war Ende August, aber sorry - meine Glaskugel hatte da Urlaub. Daher nützen diese Börsenweisheiten in der Tat nicht viel, wie erich12 schreibt.
Für diese Regeln gelten sowieso nur Indizes, für Einzelaktien ist mehr Expertise gefordert. Und auch dort kann man daneben greifen .... frei nach dem Motto: "the trend is your friend"
Aber ich bin sowieso raus, da ich auf kurzfristige Trends nichts gebe und long-term-investor bin.
Wer nicht investiert ist, ärgert sich vielleicht jetzt , da der Dax schon wieder ein Allzeithoch erreicht hat. Und bei diesem Stand wird es nicht bleiben.
Wann der DAX die 13000er Marke, (schon heute)?
die 14000 , die 20000 erreicht, das weiß keiner.
Wie die Vergangenheit zeigt, geht es mal schnell , mal langsam aufwärts.
Und für die "Sell in May" Strategie kann man aus dem Chart der vergangenen auch kein Muster erkennen.
2013 und 2016 ging es schnurgerade nach oben.
2014 hätte man spätestens Ende des Jahres wieder investiert sein müssen , um die Rallye im Frühjahr 2015 mitzumachen.
Dann hätte man aber rechtzeitig aussteigen müssen, um den Fall bis 9000 nicht mitzumachen.
Ja, richtig, wer 2017 im Mai ausgestiegen ist, musste aber Anfang September investiert sein, um die Herbstrallye? mitzumachen.
Wer Hellseher ist oder die richtige Glaskugel hat, kann natürlich kurzfristige Spielchen oder sogar Daytrading betreiben.
Kaufen und liegen ist die sicherste Möglichkeit , mit Aktien ein kleineres oder großes Vermögen zu schaffen.
Mit Lebensversicherungen , Bausparverträgen, Sparplänen und Immobilien macht man es ja nicht anders, oder besser, hat man das so gemacht.
Wer schnell reich werden will, wird schnell arm.
Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte der Spruch "Sell in May and go away, don’t come back till St. Leger Day" ursprünglich nicht wirklich etwas mit steigenden oder fallenden Kursen zu tun gehabt. Hintergrund war einfach, dass die Banker den Temperaturen in London entfliehen wollten und somit zwischen Mai und dem "St. Leger Day" (Pferderennen Mitte September) im Urlaub waren...
Richtig. Das ist die ursprüngliche Bedeutung.
"Sie können das machen, wie Sie wollen. Aber nicht so!", sagte einer meiner Ex-Chefs zu mir.
"OK", antwortete ich. "Aber erst muß ich mir Ihre verbale Endlosschleife auf der Zunge zergehen lassen ..."
Zurück zum Thread: Die US-Statistiker sind echt flott und haben den Endstand 04/19 für den S&P 500 schon eingearbeitet; demnach war die durchschnittliche prozentuale Performance wie folgt:
Average | May-October | November-April |
5 year | 4.31 | 5.53 |
10 year | 3.86 | 8.67 |
20 year | 0.55 | 4.89 |
50 year | 0.31 | 7.56 |
All-time | 2.08 | 5.13 |
Fazit:
Der Spruch hat in der Betrachtung der letzten 10- bzw. 5-Jahresperioden "Stockflecken" (Zitat) angesetzt. Es war nicht so, dass man durch "Drinbleiben" verloren hätte; man hätte nur mehr gewonnen, wenn ... und wenn ... oder wenn ...
Alles eine Frage des Timings und der Kosten.
Den vollständigen Market Watch - Artikel findet Ihr hier.
Interessant wäre eine Indexentwicklung in den beiden Zeiträumen, wenn das Zitat den entsprechenden Investoren nicht bekannt ist. Hier könnte auch eine Rolle spielen, dass (zu) viele dieses Zitat kennen und danach handeln und somit könnte man das eine selbst erfüllende Prophezeiung nennen.
Was man, meiner Meinung nach, auch nicht vergessen sollte ist, dass man jeweils nur von Firmen die Dividenden erhält, deren Ex-Tag zwischen November und Mai liegt. Da viele US-Firmen quartalsweise ausschütten, "verpasst" man dadurch 2 Ausschüttungen pro Jahr und 1/2 Jahr liegt das Geld dann (fast) zinslos auf einem Konto herum.
Danke, dass du meinen Thread noch mal ausgegraben hast. Ich habe ganz vergessen, dass ich diesen 2017 eröffnet habe. Beginnende Demenz?
Ich halte auch jetzt nichts von diesem Spruch.
Häufiges Handeln kostet . Nur die Finanzbranche profitiert davon.
Wer tatsächlich diesen Spruch in die Tat umsetzt , muss den richtigen Zeitpunkt zum Ein- und Ausstieg finden. Dazu braucht man viel Glück.
Vielleicht mag das gelingen, wenn man ein paar Investments für ein paar Tausend Euro hat. Bei einem großen Depot macht das überhaupt keinen Sinn.
Ich kenne keinen Vermögensverwalter, der das ganze Depot glatt stellt und im September wieder kauft.
Aus der Statistik geht nicht hervor, ob die Performance mit oder ohne Dividende berechnet wird. Bei vielen Dividendenwerten ,vor allem bei den Aristokraten, macht die Dividende meist die Hälfte der Performance aus.
Gerade im Mai werden viele Dividenden ausgezahlt, in D in voller Jahreshöhe,
Dass beim Abschlag der Dividende automatisch die Kurse zurückgehen, manchmal um 4-6% , ist klar.
So kann es gut sein, dass der Wonnemonat Mai kursmäßig schwach wird. In diesem Jahr wäre das nach dem sensationellen Kursaufschwung auch verständlich.
Aber sollte man jetzt vor dem Dividendenabschlag die Aktien verkaufen? Vielleicht in dem einen oder anderen Fall.
Ich verkaufe meine Dividendenaktien nicht, vor allem keine Dividendenaristokraten.
Qualitätsaktien holen recht schnell den Abschlag auf . Viele erhöhen Jahr für Jahr die Dividende.
Wahrscheinlich kaufe ich Aktien nach dem Dividendenabschlag .
Meine Devise: Kaufe zu einem günstigen Kurs und halte langfristig!