Hallo Zusammen,
ich habe gestern einen Limit Order gestellt. Heute morgen wurde die Limit zwar erreicht aber den Order wurde nicht ausgeführt.
Ich habe die Consorsbank per Telefon kontaktiert aber der Mitarbeiter könnte einfach nichts dazu sagen. Er hat mir absolut nichts dazu gesagt außer, dass er weiter fragen müsste.
Ich dachte immer es wäre eine ziemlich trivialle Sache, wird den Wert unterschrieten, werden die Aktien gekauft. Aber hier scheint es etwas mehr zu geben.
An den Menge liegt definitiv nicht, das ist eine kleine Order.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt? Soll man direkt kaufen? ich kann den aktuellen Wert leider nicht sehen. Meine Limit wurde heute schon 3 Mal unterschrietten, aber es passiert nichts.
Order sollte an der Börse Stuttgart ausgeführt werden.
Hallo @Rossiter,
auch wenn Dir in diesen Thread schon mehrfach versucht wurde Dir diese etwas näher zu bringen, glaube ich Du hast die grundlegenden Mechanismen der Börse noch nicht verstanden. Das ist natürlich kein Problem, so fängt Jeder mal an. Ich versuche es jetzt noch mal etwas ausführlicher.
Generell ist es natürlich so das Du an der Börse kein Recht auf den Kauf von Aktien hast. Wenn Du kaufen möchtest, dann muss es auf der anderen Seite einen Verkäufer geben. Die Börse ist nun dafür da beide Parteien zusammen zu bringen.
Wie schon @rix am Anfang geschrieben hat ist der Kurs zunächst nur ein grober Indikator der in der Regel zwischen Angebot und Nachfrage liegt. Der Kurs wird aus zwei Komponenten zusammengesetzt:
1. Was ist der niedrigste Preis für den jemand seine Papiere verkaufen würde (Brief/ASK). Brief-Kurs weil Du für diesen Betrag den Brief also das Wertpapier bekommst.
2. Was ist der höchste Preis für den Jemand die Papiere kaufen würde (Geld/BID). Geld-Kurs weil das der Geld-Betrag ist den Du für Dein Wertpapier bekommst.
Bietet also jetzt jemand (mittels Kauf-Order) mindestens so viel wie ein Anderer für seine Papiere haben will, kommt das Handel zustande. Bzw. bietet Jemand (mittels Verkaufs-Order) seine Papiere mindestens zu dem Preis an, der jemand anderes zu bezahlen bereit ist kommt auch hier ein Handel zustande. Es ist also von entscheidender Wichtigkeit je nach Art des Geschäftes auf den BID oder ASK Kurs zu achten.
Neben den BID/ASK-Kursen kommt jedoch gerade bei illiquiden Papieren noch eine weitere Komponente hinzu. Wie viele Papiere werden überhaupt angeboten. Bei den Kursdetails steht in der Regel auch noch für wie viele Stücke im Angebot sind, bzw. wie viele der Andere abnehmen will. Damit zu schreiben "An den Menge liegt definitiv nicht, das ist eine kleine Order.", machst es Dir ggf. etwas zu einfach. Evtl. will ja gerade der Einzige der solche Papiere verkaufen will, eine noch kleinere Menge handeln.
Ich handle übrigens gerade deshalb gerne auf Tradegate. Hier stellt der Börsenplatz selbst Liquidität zur Verfügung. Sprich die Börse hält sozusagen selbst einen kleinen Puffer an Wertpapieren vorrätig, damit der Kleinanleger auch immer handeln kann.
Das Thema Geld/Brief bzw. BID/ASK sollte man bei jeder Oderaufgabe verstanden haben. Manchmal liegen beide Kurse auch deutlich auseinander. Den Abstand nennt man Spread. Auch Stop-Orders werden durch Geld- oder Brief-Kurse ausgelöst. Gibt man so eine Order bei einem Papiere mit hohen Spread auf und hat nur auf den normalen Kurs geachtet, kann man sich schon ganz schön wundern. Wie Du aktuell. 🙂
Ich hoffe geholfen zu haben!
Gruß
Myrddin
Hallo @Myrddin,
oft haben so marktenge Werte die Eigenart, einen hohen Spread zu besitzen und es gibt auch kaum Nachrichten zu solchen Aktien.
Wenn man die unlimitiert kaufen würde, stünde man vom Start weg wohl bereits zweistellig im Minus, somit ist fast alles wohl Zockerei und es ist nicht jedermanns Sache, sich darauf einzulassen.
Die Alternative, Fonds oder Zertifikate auf das Zielinvestment zu kaufen, funktioniert ebenfalls nicht immer zufriedenstellend.
Konkret scheiterte meine Versuch, dieses Wertpapier hier zu erwerben:
https://de.finance.yahoo.com/quote/SEA?p=SEA
Somit begann ich Einzellwerte aus dieser Anlage ( Schifffahrt) zu kaufen mit dem Ergebnis, wegen der weit auseinander liegenden Preisvorstellungen hier kaum zum Zuge zu kommen.
Aber es scheint auch vieles nur Übungssache zu sein, die richtigen Alternativen zu finden.
Da hoffe ich, bald besser mit der Suche zurecht zu kommen.
Gruß @Winvestor
Hallo @Winvestor,
na das halte ich weniger für eine Eigenart, als logische Folge. 🙂 Wenn es wenig Marktteilnehmer gibt steigt natürlich die Chance das Käufer- und Verkäuferseite deutlich weiter auseinander liegen.
Vor Titel die nur schlecht zu handeln sind habe ich etwas Angst. Wenn ich dann doch mal raus will, besteht halt schon eine starke Chance es nicht zu können weil ich die Papiere nicht los werde. Da lasse ich zumindest lieber die Finger von. Allerdings egal wie stark ein Papier gehandelt wird, ich habe glaube ich noch nie ohne Limit irgendwas gekauft (Sparpläne ausgenommen). Die Gefahr ist mir hier viel zu groß das es zu irgendwelchen unerwarteten Ergebnissen kommt.
Mir ist so was schon andersrum passiert, als ich eine Anleihe zu einem recht hohen Preis eingestellt hatte und irgendwer hat da zugegriffen (vermutlich gerade wenig Volumen am Handelplatz und kein Limit). Der Kurs wurde nie mehr erreicht und der Bond ist Monate später komplett eingebrochen. Auch wenn ich in dem Fall profitiert habe, das war mir trotzdem eine Lehre.
Gruß
Myrddin