Hallo,
was haltet Ihr von Genossenschaftsanteilen von Genossenschaftsbank als Anlage? Wundern tut mich hier zum Teil die Nachschußpflicht. Wann wird diese fällig?
Also ich habe Genossenschaftsanteile bisher weniger als Anlage und mehr als Mittel der gesellschaftlichen Steuerung gesehen. Die Idee ist ja das man quasi als Genossenschaft die eigene Bank trägt. Diese haben ja oft noch einen mehr oder weniger sozialen Anspruch. Die Bank möchte damit quasi auch die eigenen Kunden ab sich binden, weil diese dann Mitglieder der Genossenschaft sind. Teilweise gestatten soweit ich weiß Genossenschaftsbanken nicht zusätzlich bei einer anderen Bank Mitglied zu werden.
Und Nachschusspflicht ist natürlich ne heiße Geschichte, das dürfte spannend werden wenn die Bank finanziell ins Wanken gerät.
Gruß
Myrddin
Sehe ich ähnlich. Die Idee einer Genossenschaftsbank ist nicht in erster Linie die Geldanlage, sondern das Prinzip, Bankdienstleistungen in Anspruch zu nehmen, indem man Miteigentümer wird. Ich finde die Idee eigentlich ganz sympathisch, auch oder gerade weil zumindest nicht alles allein um Rendite geht. Abgesehen davon denke ich aber, dass sich das Modell der Filialbank in jedem Dorf mit dem Internet generell überlebt hat. Das einzige, was noch regelmäßig vor Ort stattfinden muss, ist die Bargeldvorsorgung. Da reichen allerdings Bankautomaten. Für eine qualitativ hochwertige Beratung in Sachen Geldanlage oder für den Hauskredit ist es weder nötig noch möglich, Experten in jedem Dorf vorzuhalten. Dazu fährt man besser einmal im Jahr in die größere Stadt, lässt sich zu Hause besuchen, oder macht das ebenfalls über Internet. Sonst muss man mit den Gebühren und Kosten oder gar mit den Genossenschaftsanteilen die Filiale vor Ort mitbezahlen, und je weniger dazu bereit sind, desto teurer wird es für den Rest.
Hallo,
das was bezüglich der Genossenschaften geschrieben wurde, sehe ich auch so.
Nur sobald ich einen Anteil erwerbe (ich bin bereits Kunde bei der Bank) ist es für mich auch eine Geldanlage - mit Risiken. Deshalb meine Frage.
In der Vergangenheit haben Genossenschaftsanteile wohl oft gute Renditen gebracht. Das ist aber keine Garantie für die Zukunft. Wie schon beschrieben, wird das Umfeld für Filialbanken schwieriger, wegen dem Internet und auch wegen der niedrigen Zinsen. Zu beachten ist, dass jedes Institut unabhängig ist. Da hängt es dann von der Tüchtigkeit des jeweiligen Unternehmens ab und ob die jeweilige Region wirtschaftlich floriert, so das Bank gute Geschäfte machen kann etc.. Ist halt ähnlich wie bei einer Aktienbeteiligung zu sehen. Wenn es um eine kleine Summe geht, die Dir nicht weh tut und Du gerne dort Kunde bist und Dir das Genossenschaftskonzept gefällt, würde ich es tendenziell machen. Bei einer größeren Summe (relativ zu Deiner Vermögenssituation) würde ich mir sehr gut die Geschäftsberichte usw. anschauen.
Also risikobehaftet ist das ganze eigentlich nicht. Denn dies würde im Fall der Insolvenz eintreten, jedoch sind die Volksbanken untereinander in einem Sicherheitsverbund, welcher zuerst haftet zusammengefasst (BVR - natürlich auch Sparda Banken, PSD Banken). D.h. man haftet nur für den Fall, dass bspw. die Volksbank "Ort" kein Geld mehr hat und dann der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken auch kein Geld mehr hat. Dann würde man erstmal mit seiner Einlage und eventuell - falls in der Satzung so vorgesehen - mit einer genau festgelegten Nachschusspflicht einspringen müssen. Einfach in der Satzung der Bank nachschauen, diese ist meistens auch auf der Internetseite abrufbar. Also, dass der BVR pleite gehen sollte, ist noch sehr zurückhaltend formuliert: Unwahrscheinlich. Dem Einlagensicherung deutscher Banken untersteht so ein Anteil jedoch nicht, aber ist bei den genannten Banken wegen des eigenen Sicherungssystems irrelevant. Eine Garantie für eine Dividende gibt es natürlich nicht, i.d.R. sind die Dividenden aber nicht schlecht. Die Kündigungsdauer liegt normalerweise so bei 3 Monate, dies liegt daran, dass die Genossenschaftsanteile das Eigenkapital der Volks-/Raiffeisenbanken darstellen und sich daran der Betrag misst, welchen diese Banken verleihen dürfen.
Also einziger Punkt für mich wäre, zu kontrollieren, ob die Bank Mitglied im BVR ist. Ich weiss nicht, ob es andere Genossenschaftsbanken in Deutschland gibt, falls ja und diese keinen übergeordneten, großen Sicherungssystem angehören, dann würde ich allerdings die Finger davon lassen.
Hallo Mohe87
"D.h. man haftet nur für den Fall, dass bspw. die Volksbank "Ort" kein Geld mehr hat und dann der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken auch kein Geld mehr hat."
Auch der Bankberater sagte dieses so.
Ich dachte zuerst wird der Anteil und dann die Nachschußpflicht fällig und erst danach der Bundesverband.
Risikolos ist gar nichts , aber die Beteiligung an einer Genossenschaftsbank ist von geringem Risiko , ich bin an meiner örtlichen Bank mit 5 Geschäftsanteilen a 300€ mit dabei.
Dividende bisher bei 4 % , die 5 Anteile sind gleichzeitig die höchstmögliche Beteiligung.
Zusammenbrüche sind mir hier nicht bekannt , da alle Genossenschaftsbanken ein lokales Kredit und Einlagengeschäft haben.
Nachschusspflicht besteht wenn es in der Satzung so bestimmt ist , einfach mal nachfragen.
Strenge Prüfungen durch den Genossenschaftsverband ,den man als sehr integer betrachten kann finden regelmäßig statt.
Ich denke hier könnten sich die Großbanken ein Beispiel nehmen .
Nein, zuerst springt der BVR ein.
"Dividende bisher bei 4 %"
Wie wird eigentlich diese Dividende erwirtschaftest. M.E. kann diese Dividende nicht mehr erwirtschaftet werden (auf Grund der Zinsen).
Wie seht Ihr das?