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WGF-Anleihe

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
Regelmäßiger Autor
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Hallo in die Runde,

 

gibt es hier außer mir noch weitere Besitzer der WGF-Anleihe WGFH05, die vor einigen Jahren durch Coral Consors vertrieben wurden? Wagt jemand eine Prognose, wie es mit dem Papier weiter geht?

 

Vielen Dank und Grüße,

 

BWtrader

 

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
Gelegentlicher Autor
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Schreib das Geld an die Esse und wende dich aktuellen Dingen zu. Weg ist weg.

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
Regelmäßiger Autor
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Tja, traurig Smiley (traurig)

 

Noch trauriger, dass Cortal Consors diese Anleihe beworben hat mit folgender Überschrift:

 

"Sicherheit, attraktiver Zins, volle Flexibilität - Die WGF 6,35% Hypothekenanleihe."

 

Und weiter:

 

"Neben dem Zinsatz [...] ist vor allem der Sicherheitsaspekt der Hypothekenanleihen hervorzuheben. Damit eignet sich das Produkt grundsätzlich für sicherheitsorientierte Anleger".

 

Ist eine solche Art von Werbung eigentlich angebracht für eine Anleihe, die gerade mal ein BBB- rating besitzt?


Gelegentlicher Autor
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Bei Anleihen betseht immer ein Risiko, wie bei jedem Investment. Selbst die Einlagensicherheit ist ein Märchen. 6,35% sind an sich keine spektakuläre Rendite und es gab nicht nur diese eine WGF Anleihe. Von der Pleite waren sicher viele überrascht. Ich hatte auch ein paar Euronen investiert und dann sofort verkauft, wenigstens nicht mit Totalverlust.

Egal ob Bank, Fondsvermittler, Anlagebrater: keiner prüft, keiner übernimmt Verantwortung. Und irgendwo steht immer etwas im Kleingedruckten.

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
Regelmäßiger Autor
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Ja, klar, dass bei Anleihen immer ein gewisses Risiko besteht. Dennoch finde ich es mehr als befremdlich, dass Cortal Consors diese Anleihe mit BBB- rating (das ist eine Stufe vor Ramsch-Niveau!) mit vollmundigen Sprüchen wie "Sicherheit, attraktiver Zins, volle Flexibilität - Die WGF 6,35% Hypothekenanleihe" und als ein Produkt für  "sicherheitsorientierte Anleger" beworben hat.

 

Aus Sicht der Bank ist eine derartige Werbemaßnahme natürlich nachvollziehbar (man will ja kräftig an den Verkaufsprovisionen verdienen), und natürlich sind auch die Risiken im "Kleingedruckten" weiter unten erwähnt. Ein fairer Umgang mit Kunden  - und damit rühmt sich die Consorsbank! - sieht meiner Meinung nach anders aus.

 

Ich frage mich, was für ein Geschäftsmodell eine solche Marketingaktion widerspiegelt...


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Hallo @BWtrader ,


wir finden es sehr bedauerlich, dass die WGF AG Insolvenz anmelden musste. Selbstverständlich können wir den Unmut der Inhaber der WGF-Anleihen nachvollziehen. Der Consorsbank einen Vorwurf zu machen, weil die WGF-Anleihe auf unserer Website vorgestellt wurde, ist nicht angebracht.


Der Aussage von @matzeb  stimmen wir zu. Bei Anleihen besteht stets ein Risiko, genauso wie bei anderen Wertpapierinvestments auch. Risiken ausgesetzt zu sein liegt überhaupt in der Natur des Wertpapiergeschäfts. Im Rahmen der Produktvorstellung wurden damals die Produktmerkmale und die zu erwartenden Ertragszahlungen genannt. Gleichzeitig hat die Consorsbank jedoch auch die Produktrisiken vorgestellt. Nachdem es sich lediglich um eine Produktvorstellung und nicht um eine Beratung handelte, konnte jeder Anleger die Chancen und Risiken dieses Investments für seine eigene Anlagestrategie abwägen und dann für sich entscheiden, ob eine Anlage für ihn lohnend ist.


Zum Emissionszeitpunkt wurde die WGF AG durch die Creditreform Rating AG mit BBB- bewertet. Dies entspricht einem sogenannten „Investmentgrade“. Somit genoss die Emittentin eine Bonität, die Ausfallrisiken als unwahrscheinlich erschienen ließen. Hierzu kam noch, dass die Anleihe grundbuchrechtlich gesichert war. Folglich handelte es sich nicht um ein offensichtlich spekulatives Investment.

 

Für individuelle Fragen steht Ihnen Ihr persönliches Betreuungsteam gerne zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen (dennoch) ein tolles Wochenende,

Grüße aus Nürnberg

Michael Herbst

Community Manager

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
Regelmäßiger Autor
Beiträge: 68
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Hallo in die Runde,

 

@CB_Michael: herzlichen Dank für Ihre Erläuterungen!

 

Ich stimme mit CB_Michael vollkommen überein, dass es nicht angebracht ist, der Consorsbank einen Vorwurf zu machen, dass die WGF-Anleihen auf der Homepage den Kunden vorgestellt wurde. Schließlich gehört es zum Geschäftsmodell einer Bank, Finanzprodukte zu verkaufen, und Einnahmen durch Verkaufsprovisionen zu generieren.

 

Meine kritischen Bemerkungen beziehen sich vielmehr auf die Art und Weise, wie diese Anleihe den Kunden vorgestellt wurde.

 

Klar, eine Anleihe mit dem Rating BBB- entspricht noch dem Investmentgrade. Der Investmentgrade erstreckt sich allerdings von AAA bis BBB-, d. h. die beworbene WGF-Anleihe befand sich gerade noch in der Klasse der Anleihen mit Investmentgrade, und nur eine Stufe über dem Status einer "Ramsch-Anleihe". Die Definition einer Anleihe mit dem Rating BBB- ist wie folgt: "Durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen".

 

Vor diesem Hintergrund stelle ich mir folgende Fragen:

 

1) Warum wurde in der Überschrift der Werbung die Sicherheit der Anlage als erste Eigenschaft des Produkts genannt? Hier folgt ein Screenshot der damaligen Überschrift:

 

ueberschrift.jpg

 

2) Warum wurde in der Produktbeschreibung diese Anleihe  sicherheitsorientierten Anlegern empfohlen? Hier folgt ein Screenshot der damaligen Produktbeschreibung:

Beschreibung.jpg

 

3) Warum wurde im oberen Bereich der Produktvorstellung dem Kunden mitgeteilt, dass die Zinsen halbjährlich ausgeschüttet würden, und die Anleihe zum Ende der Laufzeit zurück gezahlt würde? Hier folgt ein weiterer Screenshot der Produkteigenschaften:

 

Produkteigenschaften.jpg

 

War diese Art und Weise der Produktwerbung dem BBB- Rating dieser Anleihe wirklich angemessen, oder ging es der Bank vornehmlich darum, möglichst schnell und möglichst viele Anteile zu verkaufen, um möglichst viel Provisonen zu kassieren? Fragen über Fragen...

 

In jedem Fall finde ich es aus Kundensicht nicht akzeptabel, dass der Bankkunde immer am kürzeren Hebel zu sitzen scheint. Egal, was passiert, die Bank will natürlich immer alles richtig gemacht haben, und der Kunde soll auf seinem Schaden sitzen bleiben. Ist das ein nachhaltiges Geschäftskonzept?

 

Ein tolles Wochenende,

 

BWtrader


Regelmäßiger Autor
Beiträge: 68
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Hallo in die Runde,

 

in Ergänzung zu meiner letzten Nachricht möchte ich einen Zeitungsartikel der Süddeutschen Zeitung teilen.

 

Titel:

 

"Hypothekenanleihen der WGF: Die Zinsen liegen höher als in der Branche üblich - aber auch die Risiken"

 

Der Artikel schließt mit folgender Einschätzung:

 

"Nicht frei von Risiken

Fazit: Im Gegensatz zu öffentlichen Pfandbriefen von Banken, deren Ausfallrisiko wie bei deutschen Staatspapieren fast null ist, sind die von dem privaten Immobilienhändler WGF begebenen Hypothekenanleihen nicht frei von Risiken.

Damit eignen sich die lukrativ verzinsten Papiere für risikobereite Anleger, die einen Crash auf dem deutschen Immobilienmarkt in den nächsten Jahren für wenig wahrscheinlich halten."

 

Quelle:

Produkttest für Immobilien-Optimisten

 

Auch im Vergleich zu dieser Einschätzung des Risikos der WGF-Hypothekenanleihen erscheint mir die Art und Weise, wie Cortal Consors diese Produkte beworben hat, mehr als fragwürdig. "Sicherheit, attraktiver Zins, volle Flexibilität" und ein Produkt für den "sicherheitsorientierten Anleger"!? Trotz allem Verständnis für das Geschäftsmodell einer Bank und dem Streben nach Provisionserträgen - so bitte nicht, liebe Consorsbank!

 

Gibt es dazu noch weitere Meinungen?

 

Viele Grüße,

 

BWtrader


Routinierter Autor
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Ich empfinde es so, dass es natürlich legitim ist, dass Banken etwas verkaufen wollen. Das richtige Produkt/Papier für einen, kann man nur selbst finden. Dafür muss man sich natürlich intensiv damit beschäftigen.

 

Hohe Renditechance = Hohes Risiko, bis zum Totalausfall.

Ein Rating wie in diesem Fall schließt eine sichere Anlage grundsätzlich aus!

Eine Insolvenz ist natürlich prinzipiell leider immer möglich.

 

Wenn man sich als "defensiven Investor" (Definition nach Graham) sieht, d.h. man sucht Anlagemöglichkeiten in einem relativ sicheren Umfeld, dann kann man nur erstklassige Anleihen (Staats-, wie Unternehmensanleihen, auch Wandelanleihen) und erstklassige Aktien (auch als Fonds oder ETF's) wählen.
Graham sieht hierbei für den "defensiven Investor" bei der Unternehmensauswahl klare Kriterien, welche sicherlich sinnvoll sind:

  1. Das Unternehmen sei wirklich groß,

  2. Das Unternehmen sei bedeutend (in seinem Bereich Marktführer oder zumindest einer der ganz Großen)

  3. Das Unternehmen sei konservativ finanziert (z.B. dass ein Großteil des Unternehmens in Streubesitz(freiem Handel) ist).

  4. Wenn man Stammaktien kaufen würde, sei es entscheidend, dass das Unternehmen über einen extrem langen Zeitraum Dividende gezahlt hat und diese auch eigentlich niemals gesenkt hat (Ich glaube das waren 40 Jahre, bin mir aber nicht sicher).

Bei Staatsanleihen kann man Graham vermutlich heute weniger folgen, denn er hat es stets abgelehnt Staatsanleihen von anderen Staaten als den USA zu kaufen (Mit der Begründung, dass Umfeldveränderungen über einen längeren Zeitraum bei anderen Staaten unkalkulierbar seien, dies ist natürlich auch aus den Erfahrungen des 2. Weltkriegs). Aber auch beim Thema Staatsanleihen kann man sicherlich sagen, dass relativ sicher nur AAA Staatsanleihen oder nahe dran sind, wie z.B. Österreich, Deutschland, Kanada, Australien, USA, Schweiz, UK, Dänemark, Finnland, Niederlande... Also gibt da schon eine Auswahl.

Es ist vielleicht ein wenig ausschweifend geworden, aber wenn man defensiv ausgerichtet ist, dann lieber Wertpapiere nach dem Muster - wie ich es erwähnt habe - kaufen. Wenn man spekulativ ausgerichtet ist, kann man fast alles machen, aber dann ist das Risiko ständiger Begleiter, aber natürlich ist dann die Renditechance auch höher. Teufelskreis^^


Regelmäßiger Autor
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Besten Dank, @Mohe87!

 

Das bestärkt mich in meiner Vermutung, daß Cortal Consors diese Anleihe nicht als ein Produkt für den sicherheitsorientierten Anleger hätte anpreisen dürfen.

 

Sicher hatte die WGF-Anleihe noch einen Investmentgrade, aber eine faire Werbung für eine derartige Anleihe hätte weitaus dezenter ausfallen müssen, mit deutlich geringerer Betonung des Sicherheits-Aspekts, schließlich war der Investmentgrade nur ein BBB-, und kein AAA rating...

 

Meiner Meinung sind Cortal Consors handwerkliche Fehler unterlaufen bei der Präsentation dieses Produktes, zum Vorteil der Bank und zum Nachteil der Kunden.

 

Nicht akzeptabel  :Smiley (traurig)

 

 

 

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