Haus-und Grund bietet Vermietern auf seiner Website u.a. auch ein Sepa-Lastschriftmandat an. Bisher hatte ich es den Mietern überlassen, einen Dauerauftrag einzurichten. Ein Sepa-Lastschriftmandat bietet dem Vermieter natürlich eine höhere Sicherheit der Mietzahlung.
Leider habe ich vom Kundenservice unserer geschätzten Consorsbank gerade erfahren, dass die Bank diesen Serivice nicht anbietet. Warum nicht fragte ich? Weil es hier ja um Privatkunden und Privatkundengeschäft gehe. Die Antwort fand ich nicht überzeugend, da ich auch als Vermieter eine Privatperson bleibe. Also hier bleibt aus meiner Sicht zur Zeit eine Servicelücke im Zahlungsverkehr.
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Na ja, so ganz kann ich dem nicht zustimmen. Zunächst mal ist mir keine Bank bekannt, die es Privatkunden ermöglicht, Lastschriften von anderen Konten zu ziehen. Dies erfordert eine hohe Bonität und entsprechende Zusatzvereinbarungen. Banken für Privatkunden und in erster Linie Online-Banken bieten diese Funktion generell nicht an. Diese Funktion wird auch nie kommen. Darauf können Sie lange warten.
Um Lastschriften zu ziehen, benötigen Sie ein Geschäftskonto mit der entsprechenden Zusatzvereinbarung. Diese wird in der Regel auch nicht so einfach erteilt. Das Einziehen von Lastschriften bürgt ein hohes Risiko. Da sind wir auch gleoich beim Thema "Sicherheit". Sie würden tatsächlich die Lastschrift dem Dauerauftrag vorziehen? Also ich nicht. Wenn Sie eine Zahlung per Dauerauftrag erhalten, so ist das Geld sicher auf Ihrem Konto und kann nicht zurückgebucht werden. Eine Lastschrift kann der Mieter jederzeit widerrufen (bis zu acht Wochen problemlos, danach noch mit Aufwand). Das Geld wird dann von Ihrem Konto auf das ´Ḱóńto des Mieters zurückgebucht. Dagegen können Sie nichts uinternehmen. Die Bank ist zur Rückzahlung verpflichtet. Daher ist eine hohe Bonität erforderlich, da Sie praktisch mit jeder Lastschrift erstmal mindestens acht Wochen "in der Kreide stehen".
Ich würde es mir genau überlegen, ob der Dauerauftrag nicht der sichere und bequemere Weg ist...
Hallo Schmucki,
ich sehe, Sie kennen sich in diesem Thema aus. Wenn das so ist, dann haken wir es hier gern ab. Ich kann Ihnen durchaus folgen. Wie kam ich auf die Idee, mit meinen neuen Mietern statt Dauerauftrag wie bisher von mir praktiziert, mir diesmal ein Sepa-Lastschriftmandat geben zu lassen: Nun ich bin bei Haus und Grund, wo man einen Mietvertrag, gebührenpflichtig herunterladen kann, auf ein Sepa-Lastschriftmandat gestoßen - vom Mieter für den Vermieter.
Sie finden es, wenn Sie sich das Mietvertragsmuster anschauen. Die Mitglieder von Haus und Grund sind ja i.d.R. Privatleute. Ganz so abwegig scheint es also nicht zu sein. Gleichzeitig erinnerte ich mich, wie scharf alle immer sind, ein Lastschriftmandat von mir zu bekommen, z.B. die Hausverwaltung. Die hat natürlich auch andere Anforderungen als ich mit den paar Mieteingängen und legt sicherlich größeren Wert auf terminlich eindeutige Zahlungsläufe.
Ist mal wieder interessant, wie man in unserer komplexen kleinen Welt doch überall genauer hinschauen muss, bevor man handelt. Danke für Ihren qualifizierten Beitrag.
Hallo @Juergen51,
ich habe mich m der Tat früher schon sehr intensiv auseinandergesetzt. Ich war Geschäftskunde bei der großen, gelben Bank. Ich hatte auch die Zusatzvereinbarung, Lastschriften zu ziehen. Ich war Betreiber eines Online-Shops und diversen anderen Kanälen. Zu Anfang war ich voller Euphorie, meinen Kunden möglichst viele Zahlungsarten anzubieten. Unter anderem fing ich dann mit Lastschrift und Kauf auf Rechnung an. Nachdem ich einige negative Erfahrungen gemacht habe, schloss ich mich der SCHUFA an, um die Bonität meiner Kunden zu überprüfen. Es lief alles etwas besser. Aber auch Kunden mit Scorewerten von 95% und höher und keinen negativen Einträgen zahlen auch nicht immer pünktlich ihre Rechungen.
Ich habe daraufhin Lastschrift und "Kauf auf Rechnung" eingestampft. Mein Shop lief genau so gut dank PayPal, SOFORT usw. Ich bot nur noch für mich garantierte Zahlungen an.
Sie haben Recht mit der Annahme, dass es für große Firmen einfacher und komfortabler ist, Zahlungen per Lastschrift einzuziehen. Nehmen wir nur mal Strom- und Gasanbieter, sowie die Telekommunikation. Bei der Deutschen Telekom ist es z.B. so, dass Sie 2,50 € extra zahlen müssen, wenn Sie Ihre Rechnung selber überweisen und nicht per Lastschrift zahlen. Das erscheint logisch, da es buchhalterisch viel einfacher ist. Natürlich gibt es auch dort geplatzte Lastschriften, aber das scheint einfacher zu sein, als monatliche Zahlungen per Überweisung zu verbuchen.
Dies möchte ich noch anmerken. Lassen Sie als "kleiner" Vermieter die Finger davon. Daueraufträge sind sicher, und das Geld gehört Ihnen!