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Warren Buffetts Erfolgsregeln für Investoren

24.07.2017 16:52

Er ist vielleicht einer der erfolgreichsten Investoren der Welt: Warren Buffett. Seine großartige Leistung ist keine Zauberei, er befolgt streng die Regeln des Value-Investings, die er von Benjamin Graham gelernt hat. Das sind seine Grundsätze:


1. Die Top-Marken haben Vorrang
Wer sich zwischen einer Top-Marke und einer No-Name-Firma entscheiden muss, wählt immer die Top-Marke. Warren Buffett setzt auf fundierte und erfolgreiche Unternehmen, die auch in Krisenzeiten ein erprobtes Geschäftsmodell verfolgen. Wie zum Beispiel Coca-Cola: Warren Buffett trinkt nicht nur gern Coca-Cola, er besitzt einen wesentlichen Teil der Aktien des Getränke-Unternehmens.

 

Buffets Erfolgsregel - Wissen verschaffen.jpg


2. Verschaffen Sie sich Wissen
Wunschvorstellungen oder echte Tatsachen? Diese Frage sollte sich ein Investor immer stellen. Warren Buffett verbringt einen Großteil seiner Zeit mit dem Lesen und Analysieren von Geschäftsberichten. Genau das empfiehlt er auch seinen Fans. Wer Erfolg haben will, sollte sich Wissen über die harten Fakten (z. B. die Unternehmens-Umsatzentwicklung der letzten Jahre, die Entwicklung der verschiedenen Geschäftsbereiche, internationale Verbreitung, usw. ) verschaffen. 

3. Kaufen, wenn es die Masse nicht tut
Warren Buffett hält stringent daran fest, Aktien dann zu kaufen, wenn sich der Rest der Börsianer sich nicht dafür interessiert. Buffetts Credo dabei ist: „Kaufe nicht etwas, was gerade beliebt ist.“ Seiner Auffassung nach verliert man, wenn man an der Börse mit dem Strom schwimmt. Ein gutes Beispiel: Die goldenen Zeiten der Telekom. Als die Hysterie um Telekom-Titel auf dem Höhepunkt war und wirklich jeder Anleger die „Volks-Aktie“ kaufen wollte, war damit kein Geld mehr zu verdienen.


4. Nur mit Verstand investieren
Kaufe nur, was du verstehst. Einfach und überschaubar ist besser als kompliziert. Beim Internet-Hype der Jahrtausendwende hat sich Buffett zum Beispiel nicht eingemischt. Denn der erfahrene Aktionär investiert nur, wenn er das Investment auch wirklich versteht. Wer in Unternehmens-Aktien anlegt, sollte deshalb folgende wenigstens folgende drei Fragen beantworten können:
•    Was produziert die Firma?
•    Womit verdient sie ihr Geld?
•    Welche Chancen kann die Zukunft bringen?
Nur einleuchtende Antworten auf diese Fragen ermöglichen es, Chancen und Risiken eines Investments realistisch abschätzen. Deshalb hat Buffett nie in reine Technologiewerte investiert, da diese Branche zu schnelllebig ist und er sie nicht versteht.


5. „Kaufe eine Aktie und gehe auf eine einsame Insel“
Eine weitere Buffett-Regel: Habe einen sehr langen Atem. Wer nicht bereit ist, eine Aktie nicht 10 Jahre zu halten, der braucht sie auch nicht für 10 Minuten. Eine Investition in ein Unternehmen hat nur dann Sinn hat, wenn die langfristige Perspektive überzeugt. Es heißt „investieren statt spekulieren“. Warren Buffett denkt langfristig. Das sollten auch die Unternehmen tun, die sein Geld haben wollen.


6. Fokus auf wenige gute Werte
Anlegern sei geraten, sich auf wenige Investments zu konzentrieren – nach Buffetts Meinung bringt ihnen das mehr Erfolg, als breit zu streuen und sich dabei zu verheddern. Die Situation vergleicht der eigenwillige Börsenguru gern mit dem sehr einprägsamen – und vielleicht politisch unkorrekten – Bild eines Harems: „Wenn Sie über einen Harem mit 40 Frauen verfügen, lernen sie auch keine richtig kennen.“ Auf der anderen Seite darf der Fokus auch nicht zu klein sein. Nur auf ein oder zwei Titel zu setzen, ist ebenfalls gefährlich. Ein einzelner Fehlgriff lässt sich nicht ausschließen. Deshalb ist Buffetts Arche-Noah-Prinzip ideal: Das Depot sollte niemals einem bunt gemischten Zoo ähneln, sondern aus Anlagen bestehen, die sich ergänzen und das Risiko so gut wie möglich minimieren.


7. Der Blick aufs Management
Außerdem hält Warren Buffett das Management eines Unternehmens für wichtig. Anleger sollten sich die Unternehmenslenker genau ansehen. Fähige Entscheider denken immer an ihre Aktionäre, dies meint allerdings nicht nur Warren Buffett.

 

Buffets Erfolgsregeln für Investoren.jpg


8. Der gesunde Menschenverstand als schärfste Waffe
Von Geheimtipps hält Warren Buffett nichts. In seiner Anlagestrategie ist der gesunde Menschenverstand die schärfste Waffe.  


9. Loyalität ist auch an der Börse wichtig
Warren Buffett kauft zwar nur, was er versteht, dafür bleibt er den Unternehmen aber auch treu. Wenn er von der Strategie eines Unternehmens überzeugt ist, glaubt er auch in Krisenzeiten an den Erfolg des Geschäftsmodells. Zitat: „Wenn jemand gute Aktien hat, wäre er verrückt, wenn er nur wegen eines Kursrückgangs verkaufen würde. Ich suche Unternehmen, die ich verstehe und von deren Zukunftsaussichten ich überzeugt bin.“


10. Der Quotient aus Marktkapitalisierung und Bruttoinlandsprodukt
Wie lässt sich beurteilen, wie es um eine Aktie steht und ob diese gerade nur günstig – also billiger als zu ihrem eigentlichen Wert – gehandelt wird, eigentlich aber einen hohen Wert hat? Sind die aktuellen Bewertungen am Aktienmarkt günstig, angemessen oder zu teuer? Für Warren Buffett ist der wohl beste einzelne Indikator zur Klärung dieser Frage der Quotient aus Marktkapitalisierung und Bruttoinlandsprodukt (BIP).  Der Quotient der Marktkapitalisierung wird auch als Börsenwert oder Gesamtwert aller an der Börse gehandelten Aktien einer Aktiengesellschaft bezeichnet.


Diese zehn Regeln machen Warren Buffett zum Großmeister der Börse und zu einem der reichsten Menschen unserer Zeit. Die Frage, die sich uns allen stellt: Ist Warren Buffett wirklich aufgrund dieser Regeln das Musterbeispiel für kontinuierlichen Anlage-Erfolg? Wie sehen Sie das?

2 Kommentare

Routinierter Autor

Jedoch ist auch das Prinzip "Other Peoples Money" ein Markenzeichen. Gerade deswegen hat er sich ja Versicherungen bei Berkshire einverleibt. Versicherungen sind eben die einzige Firmen, welchen der Kunde ein zinsloses "Darlehen" gewährt.
So kann Warren Buffett eben 100 € selbst anlegen, 100 € von der Versicherung rausnehmen, dann erzielt er 5% zinsen, also 10 €, legt die 100 € der Versicherung wieder zurück und hat aus seinen 100€ dann 110€ gemacht, also statt der 5% Rendite, gabs dann 10 %. Daher waren Versicherungen auch seine ersten Investitionen.

 

Jedem, der sich aber mit dem Anlageverhalten auseinandersetzen will, kann ich nur Benjamin Graham's Buch "The intelligent Investor" ans Herz legen, welches Buffett mal als das beste Buch über Aktienmärkte bezeichnete. Buffett hat sich ja auch einmal als 85% Graham und 15% Fisher bezeichnet. Auch wenn die Erstauflage aus dem Jahr 46 - glaub ich - sein müsste und die letzte aus dem Jahr 74 kann man unglaublich viel über die Dividendenrenditenstrategie und dem inneren Wert von Aktien lernen.

 

 

 


Regelmäßiger Autor
Alle 10 Punkte sind goldrichtig, auch in meiner Erfahrung. Nur zu leicht verwechselt man "Anlegen" mit "Spekulieren" und muss es später büßen.