Traden – also Wertpapiere kaufen und verkaufen – reizt mich schon eine ganze Weile. Doch „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, hat man nämlich (noch) nicht so viele Kenntnisse im Finanzbereich, gehört schon ein bisschen Mut dazu, die Hürde des allerersten Trades zu nehmen und loszulegen.
Was kann theoretisch passieren? Wie hoch ist das Risiko? Ich möchte ja schließlich auch nichts verlieren. Das Wertpapiergeschäft ist ja an sich ein sehr komplexes Thema. Auf der anderen Seite gibt es für die klassischen Geldanlagen kaum mehr Zinsen.
Wenn nicht jetzt – wann aber dann? Das Basiswissen kann man sich in der Fachliteratur und im Internet schnell aneignen. So gerüstet geht es also frisch ans Werk. Die erste Frage die sich für mich stellt:
Welche Branchen bzw. Unternehmen eignen sich für den Einstieg – welches Wertpapier will ich handeln?
Nichts ist sicher – zumal an der Börse. Im Hinblick darauf, sollten die Werte, die man auswählt, soweit als möglich krisensicher sein. Recherchiert man ein bisschen hierzu, wird schnell klar, dass man sich als Anfänger ausführlich mit den Unternehmen beschäftigen sollte, die man ins Auge fasst.
Dazu sollte man sich Kennzahlen, Entwicklungen über einen längeren Zeitraum aber auch die Wettbewerber im Detail ansehen. Als Tipp habe ich immer wieder gelesen, dass eine breite Streuung der Einzelwerte in möglichst viele Branchen wichtig ist und darauf zu achten, dass die infrage kommenden Unternehmen auch konstant eine gute Dividende ausschütten.
Spannend und aktuell immer in den Medien vertreten sind z.B. Facebook, Google, Apple, Amazon & Co. Diese Unternehmen sind grundsätzlich interessant, wenn auch etwas unberechenbar in der Entwicklung für meinen Geschmack, besonders für einen Einsteiger.
Konsumgüter eignen sich hier unter Umständen, weil verhältnismäßig verlässlich und stabil. Henkel, Procter & Gamble, Colgate-Palmolive oder Johnson & Johnson sind Konzerne, die einem hier gleich in den Sinn kommen. Sieht man sich diese Konzerne einmal genauer an, stellt man fest, dass sie bereits seit vielen Jahren gute Dividende zahlen und diese auch in den letzten Jahren stetig erhöht haben.
Biotechnologie und Chemie scheinen auch einen Blick Wert zu sein, liegen aber nicht wirklich in meinem persönlichen Interessensgebiet.
Denkt man an Deutschland, ist natürlich die Automobilindustrie mit BMW, Audi & Co. naheliegend. Hier werde ich mich ein bisschen näher umsehen.
Einen Überblick über das Wertpapier verschaffen
Jetzt ist Recherchearbeit gefragt. Für meinen ersten Trade habe ich mir die Daimler Aktie ausgesucht und habe mir einen guten und ausführlichen Überblick über die Marktlage, Kursverläufe der Vergangenheit und Prognosen für die Zukunft verschafft.
Der „Snapshot“ der Daimler Aktie - den ich über die Suchfunktion der Website von Cortal Consors mit der Eingabe den Namens Daimler bzw. über die WKN (Wertpapierkennummer) 710000 aufrufen kann - gibt einen schnellen, einfachen Überblick zur Aktie. Performance, Charts, die Fundamentaldaten, Nachrichten und Trends, einen Überblick über das Unternehmensprofil, an welchen Handelsplätzen ich die Aktie handeln kann und vieles mehr.
Der Chart gibt auch einen einfachen, schönen Überblick über die Entwicklung:
Über den Broker meiner Wahl – für mich Cortal Consors – kann ich jetzt direkt vom Snapshot aus meine Order platzieren.
Klickt man nun auf „Kaufen“, öffnet sich, sobald ich mich angemeldet habe, die sogenannte „Ordermaske“, in der ich meinen Trade ausführen kann:
Es gilt zu beachten, dass für jeden Trade Gebühren anfallen. In der Ordermaske kann man die Gebühren aber recht einfach neben dem Handelsplatz über das „i“-Symbol herauslesen.
Der erste Trade – jetzt geht es los
Ich habe mich für den Handelsplatz Tradegate (TRG) entschieden. Das ist die Börse in Berlin, die früher dem außerbörslichen Handel vorbehalten war, sich aber inzwischen zur Börse entwickelt hat. Tradegate hat sich den Bereich des Direkthandels – also des Handelns mit dem Marketmaker beibehalten. Hier fragt man den Preis an – der Marketmaker gibt uns den Bid & Ask. Wir sagen aber noch nicht, ob wir kaufen oder verkaufen wollten – bekommen damit einen neutralen Preis und können danach entscheiden.
Für meinen ersten Trade fange ich klein an und wähle in der Ordermaske eine Stückzahl von fünf Aktien aus – ich will mich ja langfristig breiter aufstellen. Über die Funktion Direkthandel frage ich den Preis an.
Ein Zeitlimit gibt es vom Marketmaker nicht, d.h. der Preis ist nicht garantiert. Reagiert man schnell, kann man den Preis bekommen, und der Trade wird ausgeführt. Wenn der Preis sich beim Kauf erhöht hat, sagt das System aber, dass die Order nicht ausgeführt wurde. Dann müsste man neu anfragen.
Nach der Eingabe der von mir gewünschten Stückzahl klicke ich also nun auf weiter. Es ist soweit: Ich muss mit einer TAN den Kauf bestätigen – und damit ist es vollbracht. Ich habe meinen ersten Trade gemacht!
Ich habe fünf Daimler Aktien zum Preis von 66,50 Euro gekauft. Der Wert ist meinem Depot bereits gutgeschrieben. Fühlt sich sehr gut an. Der Vorgang als solches war gar nicht kompliziert. Ich werde mir jetzt noch einige andere Werte ansehen und ins Depot holen. Ab dann wird es natürlich richtig interessant, die Entwicklungen zu beobachten und entsprechend zu reagieren.
Natürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten und Funktionen, die man beim Traden einsetzen kann – hier kommen einem Begriffe wie Limit, SmartStops, Stop Buy, Stop Loss, Trailing-Stop-Loss-Order etc. in den Sinn. Damit werde ich mich ab sofort ein wenig mehr beschäftigen und in einem weiteren Artikel berichten.
Auch in der Cortal Consors Community finden Sie wertvolle Informationen zum Thema in den Diskussionen der Mitglieder, z.B. im Thread Grundregeln beim Handeln mit Aktien oder Welche Branchen eignen sich für Neueinsteiger.
Wir freuen uns auf Ihre Meinung!