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Paydirekt – die deutsche Alternative zu PayPal & Co.

11.02.2016 11:59

Ob Bücher, Schuhe, Sportartikel oder sogar Lebensmittel – Waren im Internet sind schnell bestellt. Bequemes Onlineshopping ist schon seit Jahren zu einer festen Alternative zum Einzelhandel geworden, trotzdem ist vielen das Bezahlen im Internet immer noch nicht geheuer. Immerhin müssen bei jedem Kauf die Bankdaten preisgegeben werden. Oft wissen die Kunden nicht, wohin die Daten gelangen und was mit diesen passiert.

 

Die deutschen Banken ergreifen jetzt die Initiative. Sie führen ein eigenes Bezahlsystem fürs Einkaufen im Internet ein: paydirekt. Am 18. August lief die Testphase an, der offizielle Starttermin des Projektes ist für November 2015 geplant.

 

Neues Bezahlsystem im Internet

 

PayPal, Sofortüberweisung, Amazon und andere internationale Firmen sind schon seit einigen Jahren im Zahlungsgeschäft etabliert. Doch auf dem Markt gibt es weiterhin Bewegung: Im gesamt-europäischen Geschäft bietet Zalando beispielsweise 20 unterschiedliche Zahlverfahren an.

 

Da ältere Internet-Nutzer (50+) aller Voraussicht nach überwiegend per Rechnung oder Schalterüberweisung zahlen, kann eine von Banken gesteuerte deutsche Lösung möglicherweise das Vertrauen der Kunden gewinnen – gerade mit Blick auf die Datensicherheit.

 

Paydirekt_Start.jpg

 

Direkt vom Girokonto – ohne Drittanbieter

 

Im Vergleich zu PayPal & Co. gibt es, aus Sicht der paydirekt-Mitgliedsbanken, einen wichtigen Unterschied: Drittanbieter sind außen vor – das Geld geht direkt vom Girokonto ab, der Kunde muss nur seinen Benutzernamen oder seine E-Mail und ein Kennwort eingeben. Zuvor muss er lediglich Online-Banking und paydirekt als Service freischalten lassen. Zur Datensicherheit trägt die Tatsache bei, dass das Angebot der deutschen Banken und Sparkassen den strengen deutschen Datenschutzgesetzen unterliegt. Rechenzentren und Dienstleister befinden sich ausschließlich in Deutschland.

 

Bewährter Verbraucherschutz bleibt

 

Ebenso wie PayPal bietet paydirekt Käuferschutz und Händlergarantie:

  • Wird per paydirekt gezahlt, gilt dies als Lastschriftverfahren – direkt zwischen der Bank des Kunden und dem Händler. So kann die Zahlung später noch rückgängig gemacht werden, falls die Ware nicht beim Kunden ankommt. 
  • Die Händler haben die Gewissheit, dass beim Kunden genug Geld auf dem Konto ist, sonst wird die Zahlung gar nicht erst ausgelöst.

 

Das große Gemeinschaftsprojekt

 

Paydirekt hat es geschafft, dass sich die konkurrierenden deutschen Banken, in großer Zahl und für längere Zeit, an einen Tisch gesetzt haben. 2014 gründeten Vertreter der Genossenschaftsbanken und privaten Banken – wie z.B. DZ Bank, Deutsche Bank und Commerzbank, eine Gesellschaft, um die neue einheitliche Zahlungsplattform zu entwickeln. Vor kurzem sind auch die Sparkassen dazu gestoßen.

Am 18. August startete die Pilotphase von paydirekt. Einzelne Kunden können dann erstmals bei ausgewählten Händlern mit paydirekt bezahlen. Ende 2015 ist der offizielle Starttermin geplant. In den kommenden Monaten werden nach und nach mehr Banken und Sparkassen sowie Händler am neuen Zahlungssystem teilnehmen. Die Öffnung für Kunden wird bankenindividuell erfolgen. Die Consorsbank wird im ersten Schritt diesen Service nicht anbieten, ein nachgelagerter Start ist in Planung, ein genauer Termin kann allerdings noch nicht genannt werden.

Bei vollem Marktstart, so schätzt man, können über 50 Millionen online-fähige Girokonten in Deutschland mit paydirekt genutzt werden. 

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