In komplexe Themenfelder zu investieren, geht mit ETFs spielend leicht. Der Bereich Cyber-Security bildet keine Ausnahme. Doch welche ETFs gibt es? Und warum ist dieser Bereich für Anlegende so interessant? Diesen Fragen widmen wir uns im folgenden Artikel. Wir beleuchten den wirtschaftlichen Kontext, das Wachstumspotenzial und geben einen Überblick über Cyber-Security-ETFs.
Technologische Umwälzungen sorgen für Schubkraft
Weltweit schreiten Vernetzung und Digitalisierung immer weiter voran. Was für mehr Komfort sorgt, bedeutet aber auch mögliche Angriffspunkte für Kriminelle. Dadurch erhält das Thema Cyber-Security Schub durch den übergeordneten Megatrend „Technologische Umwälzungen“, den die Investmentgesellschaft BlackRock identifiziert hat. Diesen stellten wir Ihnen bereits in einem Artikel zu den fünf globalen Megatrends vor.
Die positiven Aussichten der Branche speisen sich dabei nicht allein aus dem weiteren Wachstum etablierter Felder wie E-Commerce oder Telearbeit. Zusätzliches Potenzial bieten Bereiche, die – jedenfalls in puncto Verbreitung – noch in den Kinderschuhen stecken. Beispiel autonomes Fahren: Hier entstehen ganz neue Risiken, die es abzusichern gilt. Sobald Fahrzeuge in größerer Zahl selbstständig unterwegs sind, steigt die Gefahr von Angriffen. Im „günstigen“ Fall nur von Erpressern, die beispielsweise eine Firmenflotte lahmlegen – im schlimmsten Fall von Terroristen.
Sicherheitszwischenfälle rücken Cyber-Security in den Fokus
So weit die längerfristige Perspektive. Doch auch auf kurze Sicht könnte der Bedarf nach Dienstleistungen und Produkten im Bereich Cyber-Security steigen. Spektakuläre Zwischenfälle in der letzten Zeit haben verdeutlicht, dass hier noch Nachholbedarf besteht. Im Mai 2021 etwa setzten Hacker eine wichtige Pipeline in den USA außer Betrieb. Und auch in Deutschland haben Hacks die Verwundbarkeit digitaler Systeme in diesem Jahr veranschaulicht: Mittels Ransomware verschlüsselten Angreifer beispielsweise die Server von MediaMarkt und Saturn. In der Folge funktionierten die Kassen- und Warenwirtschaftssysteme nicht mehr.
Vorfälle wie diese sind nicht zuletzt ein Weckruf an Unternehmen, sich mehr um die Cyber-Sicherheit zu kümmern. Das Resultat? Eine steigende Nachfrage nach entsprechenden Produkten und Dienstleistungen.
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Welche Wachstumsaussichten gibt es bei Cyber-Security?
Die steigende Nachfrage nach Cyber-Security und IT-Sicherheitslösungen spiegelt sich auch in einer Untersuchung von IDC für den Branchenverband Bitkom wider. So verzeichnet das Segment in Deutschland trotz Pandemie ein ungebrochenes Wachstum von 9,7 Prozent im Jahr 2021. Insgesamt werden die Ausgaben für Dienstleistungen, Software und Hardware voraussichtlich 6,2 Milliarden Euro betragen. Bis zum Jahr 2025 rechnet IDC mit ähnlichen Steigerungsraten. Das Marktforschungsunternehmen Gartner Research geht von einem vergleichbaren weltweiten Wachstum von rund 10 Prozent pro Jahr in diesem Zeitraum aus.
Anlagemöglichkeiten: Welche Cyber-Security-ETFs gibt es?
Für Anlegende, die auf einfache Weise in Cyber-Security investieren möchten, bieten sich ETFs auf entsprechende Branchen-Indizes an. In Deutschland handelbar sind derzeit sieben Stück. Einige davon sind bei der Consorsbank sparplanfähig – teilweise sogar kostenlos.
WKN
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Name
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Fondsgröße in Mio. Euro
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Sparplan (Ausgabegebühr)
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WKN A14WU5
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L&G Cyber Security UCITS ETF
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2.681
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Ja (1,50 %)
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WKN A2JMGE
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iShares Digital Security UCITS ETF USD (Acc)
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1.339
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Ja (1,50 %)
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WKN A2P4HV
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First Trust Nasdaq Cybersecurity UCITS ETF (Acc)
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275
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Ja (1,50 %)
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WKN A2JNYG
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iShares Digital Security UCITS ETF USD (Dist)
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170
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Ja (1,50 %)
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WKN A2PX6V
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Rize Cybersecurity and Data Privacy UCITS ETF
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117
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Nein
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WKN A2QGAH
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WisdomTree Cybersecurity UCITS ETF USD (Acc)
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61
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Nein
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WKN A2QPB2
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Global X Cybersecurity UCITS ETF USD
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1
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Nein
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(Stand der Daten: 28.11.2021)
Alle vorgestellten Cyber-Security-ETFs sind übrigens thesaurierend. Einzige Ausnahme: Der iShares Digital Security UCITS ETF USD (Dist) (WKN A2JNYG) schüttet aus, erkennbar am Kürzel „Dist“ für „distributing“. „Acc“ steht im Gegensatz dazu für „accumulating“, also wiederanlegend.
Weitere Informationen, beispielsweise zur bisherigen Performance und Volatilität, finden Sie auf den jeweiligen Detailseiten.
Welche Risiken bergen Investments in Cyber-Security-ETFs?
Trotz der verlockenden Chancen sollten Sie bei einem Investment in einen Cyber-Security-ETFs die Risiken berücksichtigen. Zwar reduzieren Exchange Traded Funds aufgrund der internen Diversifikation grundsätzlich das Einzelwert-Risiko. Dieser Effekt ist bei spezialisierten ETFs aber wesentlich geringer als bei breit aufgestellten ETFs, beispielsweise auf den S&P 500. Der Grund liegt in der prinzipbedingt höheren Korrelation von Aktien aus einer einzigen Branche.
Aus diesem Grund empfehlen sich solche ETFs nicht als Grundlage des Portfolios, sondern nur als Beimischung.
Außer dem Risiko, dass sich die optimistischen Erwartungen im Bereich Cyber-Security nicht erfüllen, gibt es das allgemeine Marktrisiko. Einem breiten Abschwung der Aktienmärkte können sich auch Branchen-ETFs in der Regel nicht entziehen.
Übrigens: Mit einem Sparplan bei der Consorsbank ist ein Besparen von ETFs, Fonds und Aktien schon ab 10 Euro pro Monat möglich. Ein Sparplan lässt sich jederzeit verändern, pausieren oder beenden, sodass Sie flexibel bleiben.
Hatten Sie das Thema Cyber-Security schon auf dem Schirm? Falls nicht, hat Ihnen unser Artikel Anregungen für ein Investment geliefert? Verraten Sie es uns in einem Kommentar.
Fazit
- Cyber-Security boomt: Marktforschungsunternehmen gehen von einem Wachstum von rund 10 Prozent jährlich bis 2025 aus.
- ETFs ermöglichen einfaches Investieren in Cyber-Security-Indizes, ohne sich mit der Analyse von Einzelaktien zu beschäftigen.
- Aufgrund der engen Ausrichtung und des damit verbundenen Risikos empfehlen sich solche ETFs aber nur als Beimischung im Depot.