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Liquiditätsplanung – wieviel Reserve ist sinnvoll?

24.04.2017 14:21

Die beruhigende Wirkung von Geld


Der Herd streikt, die Nebenkostenabrechnung flattert mit einer dicken Nachzahlungsforderung ins Haus und auf Ihrem Konto herrscht gerade Ebbe? Dies ist ärgerlich – insbesondere, wenn Sie eigentlich Geld hätten, dies jedoch fest angelegt ist. Oder wenn nun die Aufnahme eines Kredites notwendig wird. Solche Situationen sind allerdings vermeidbar. Bauen Sie sich eine zuverlässige und beruhigende Liquiditätsreserve auf! Eine solche ist nichts anderes als ein gesichertes und schnell verfügbares Geldpolster. Wie hoch Ihre Liquiditätsreserve ausfallen sollte und in welchem Rahmen hierbei Bargeld, EC-Karten, Kreditkarten und Spareinlagen eine Rolle spielen, erfahren Sie im Folgenden.

 

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Wie prall sollte Ihr Sparschwein gefüllt sein?

 

Je mehr, desto besser? Dies gilt für Ihre Liquiditätsreserve nicht unbedingt. Setzen Sie zu sehr auf Liquidität, berauben Sie sich mannigfaltiger Chancen, Ihr Geld möglichst rentabel anzulegen. Eine erste Erkenntnis lautet also: Ihre Liquiditätsreserve sollte ausreichend, aber nicht übertrieben hoch bemessen sein. Was ist also unter „ausreichend“ zu verstehen?


Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nennt auf ihren Internetseiten eine Faustformel für die Höhe einer möglichen Liquiditätsreserve: Zwei bis drei Nettogehälter sollten es demnach schon ungefähr sein. Wie es aber mit Faustformeln nun einmal so ist, sie greifen in speziellen Lagen auch einmal zu kurz. Im Idealfall passen Sie die Höhe Ihrer Liquiditätsreserve individuell an. Schenken Sie hierbei vor allem Ihrem Lebensstandard und Ihrer aktuellen Lebenssituation Aufmerksamkeit. Verfügen Sie lediglich über ein kleines Einkommen, müssen Sie eventuell mit einem Polster aus weniger als zwei bis drei Nettogehältern zurechtkommen und gleichzeitig versuchen, hohe ungeplante Kosten zu vermeiden. Pflegen Sie einen gehobenen Lebensstil, nehmen ungeplante Kosten oft beeindruckende Ausmaße an. Je höher Ihr Lebensstandard ist, desto höher sollte auch Ihre Liquiditätsreserve ausfallen. Hinzu kommt Ihre aktuelle Lebenssituation: Sind Sie Eigenheimbesitzer? Haben Sie Kinder? Halten Sie Haustiere, die plötzlich erkranken können? Diese und weitere Faktoren können ebenfalls dazu führen, dass Ihre Liquiditätsreserve höher zu bemessen ist.


Liquide Spareinlagen und Geldanlagen


Worum es bei einer Liquiditätsreserve im Grunde wirklich geht, sind Geldanlagen, die täglich verfügbar und dazu sehr sicher sind. Hier kommt neben dem klassischen Sparbuch vor allem das Tagesgeldkonto bei Instituten mit hohen Einlagensicherungen infrage. Im Vergleich zum Sparbuch besitzt es den Vorteil etwas flexibler zu sein. Bei einem Sparbuch dürfen Sie zwar jederzeit so viel Geld einzahlen, wie Sie wollen. Für Auszahlungen sind in der Regel aber Maximalbeträge pro Monat vorgesehen. Gesetzlicher Rahmen ist dabei 2000 Euro pro Monat. Möchten Sie mehr Geld von Ihrem Sparbuch abheben, müssen Sie eventuell Beträge unter Wahrung einer Frist, in der Regel drei Monate, kündigen oder Vorschusszinsen zahlen.
Schnell verfügbare und sichere Spareinlagen sind das Wichtigste, wenn es um eine gute Liquiditätsreserve geht. Aber auch im kleineren Maße sollten Sie immer darauf achten, dass Sie für Notfälle gewappnet sind. Hier kommen das gute alte Bargeld, aber auch EC- und Kreditkarten ins Spiel.

 

Gern gesehen, überall akzeptiert: Bargeld


Nur Bares ist Wahres? Diese Aussage stimmt nur zum Teil. Auf der einen Seite sollten Sie natürlich immer ein wenig Bargeld bei sich führen. Wieso? Ganz einfach: Verschlägt es Sie zum Beispiel auf das platte Land, ist der nächste Geldautomat mitunter weit oder eine Kartenzahlung nicht möglich. Bargeld hat aber auch Nachteile: Unter dem Kopfkissen, in der Hosentasche oder im niedlichen Sparschwein ist Ihr Geld nicht nur schlechter geschützt als auf der Bank, es wirft auch keine Zinsen ab. Die Bargeldreserve ist deshalb am besten den jeweiligen tagesaktuellen Vorhaben anzupassen.

 

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Ständige Begleiter: EC- und Kreditkarten


Wenn Sie ohnehin eher davor zurückschrecken, zu viel Bargeld mit sich herumzutragen, bieten Ihnen EC- und Kreditkarten viel Flexibilität. Das Bankautomatennetz in Deutschland ist relativ dicht. Für ungeplante Ausgaben und Abhebungen per EC- oder Kreditkarte sollten Sie immer einen kleinen Puffer auf Ihrem Girokonto einplanen. Dies schützt vor Überziehungszinsen.


Engpässe auf dem Girokonto umgehen Sie mit einer Kreditkarte, wenn Ihre Kreditkartenabrechnungen immer zu einem bestimmten Termin im Monat erfolgen. Dauert es bis zu diesem Termin noch etwas, vermeiden Sie eine schnelle Abbuchung vom Girokonto, wie es bei der Nutzung der EC-Karte der Fall wäre. Im Idealfall und mit etwas geschickter Planung kommt es erst zum Einziehen des Betrages, wenn zum Beispiel Ihr nächstes Gehalt auf dem Girokonto eingegangen ist. Auch so vermeiden Sie Zinsen für die Nutzung Ihres Dispokredites.

 

14 Kommentare

Aufsteiger

Ich betrachte hauptsächlich mein Depot als Liquiditätsreserve.

Da ich beinah täglich das Depot checke, Smartstops setze und Entwicklungen im   Auge behalte weiß ich, welche Positionen ich bei Bedarf auflösen kann.

Das tut zwar manchmal weh, zu verkaufen, wenn eine Aktie gerade gut läuft - aber was soll man machen, wenn man Geld braucht. Und der Verkauf beinhaltet im Allgemeinen auch eine Gewinnmitnahme.

 

 


Regelmäßiger Autor

@Scoach wieviel zeit kostet dich der tägliche depotcheck und die marktbeobachtung? geht das so nebenbei? stell mir das ganz schön aufwendig vor.


Aufsteiger

Hält sich in Grenzen. Beobachte nur ausgesuchte Werte, und auch die nicht täglich. Was ich täglich mache, ist der allgemeine Depotcheck, Kursentwicklung, Nachrichten bei cortalconsors. Wenn ich das Gefühl habe, dass Ruhe im Karton ist, gehe ich ziemlich lässig vor. 


Regelmäßiger Autor

@Scoach: danke für den einblick!


Häufiger Besucher

Wer so wie ich die Möglichkeit hat, in einem Aktienprogramm seiner selbstverständlich soliden Firma vergünstigt Anteile zu erwerben, sollte das aus meiner Sicht unbedingt tun. In meinem Fall muss ich die Aktein 3 Jahre halten, bevor ich was verkaufen kann. Inzwischen habe ich letztes Jahr ganz im Sinne der Nutzung einer Liquiditätsreserve 20% des Preises meines neuen Passat Variants aus dem Verkauf von freien Anteilen finanziert. Jetzt liegen noch 20 schon verfügbare Anteile in meinem ConSors Depot und bilden ca. 2 Nettomonatseinkünfte ab.


Routinierter Autor

Als Freiberufler habe ich solche Möglichkeiten leider nicht, @DiviRend3Smiley (traurig) Ich habe aber auch Freunde, die von solchen Programmen profitieren. Das Beste bei denen: Sie erhalten die Aktien immer zum Kurs des Tages, an dem sie bei dem Unternehmen angefangen haben. Und wenn man seit zehn oder mehr Jahren bei einer erfolgreichen Firma arbeitet, kann sich das schon mal richtig lohnen.