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Ex-Dividende-Strategie

01.03.2016 15:43

Zwischen Mitte April und Mai geht es in die heiße Phase: Die meisten Hauptversammlungen der börsengehandelten Aktiengesellschaften stehen an. Und genau dieser Zeitraum kann zur Schnäppchenjagd genutzt werden. Denn die Zeit der Hauptversammlungen bietet Möglichkeit, Aktien günstiger einzusammeln und damit auch eine Chance schnell Gewinne zu machen. Dieses Vorgehen beschreibt die sogenannte Ex-Dividende-Strategie.

 

Strategie Ex-Dividenden.jpg


 

Das Vorgehen bei der Ex-Dividende-Strategie


Das Prozedere bei der Ex-Dividende-Strategie ist recht einfach: Man beobachtet Unternehmen mit solidem Geschäftsmodell sowie guten Aussichten auf Wachstum und informiert sich zum Beispiel auf der Seite hauptversammlung.de, wann der jeweilige Termin für die Hauptversammlung ist. Dieser Termin ist wichtig für die Ex-Dividende-Strategie.


Dann kann die Schnäppchenjagd losgehen: Einen Tag nach der Hauptversammlung ist es soweit. Denn das ist der Tag nach der Ausschüttung der Dividende an die Aktionäre. Und genau an diesem Tag können die Aktien des ausgewählten Unternehmens gekauft werden. Auf den ersten Blick scheint diese Aktion mit einem Nachteil verbunden zu sein, weil die Dividendenzahlung nur Aktionären zusteht, die am Tag der Hauptversammlung im Besitz der Aktie waren. Man würde also erst im nächsten Jahr eine Dividende bekommen.


Doch dieses Handeln kann mit einem Vorteil verbunden werden: Der Käufer bekommt zwar in dem Moment keine Dividende, erwirbt dafür aber die Aktie mit einem Abschlag, der betragsmäßig ungefähr der Höhe der Dividende entspricht. Wie das kommt? Durch die Ausschüttung der Dividende geht der Kurs kurzfristig nach unten. Und genau diesen Zeitpunkt können Anleger nutzen, um nach der Ex-Dividende-Strategie zuzuschlagen. Doch Achtung: In der Regel erholt sich der Kurs schnell wieder, sodass hier wirklich Timing gefragt ist. Häufig erholt sich die Aktie noch am Tag nach der Hauptversammlung, zumindest aber im Laufe von ein oder zwei Wochen.

 

Ex-Dividende Strategie.jpg

 

Achten Sie besonders auf die Wachstumsaussichten!


Natürlich lässt sich die Ex-Dividende-Strategie nicht blind anwenden. Sie sollten immer genau wissen, warum Sie sich für ein gewisses Unternehmen entscheiden. Denn die Ex-Dividende-Strategie funktioniert nur dann zu Ihren Gunsten, wenn es gute Wachstumsaussichten für das Unternehmen gibt. Auch das Geschäftsmodell sollte in der Zukunft langfristig bestehen können. Dann sind auch die Aussichten gut, dass die Aktie in den Folgejahren weiter attraktiv bleibt und neue Käufer hinzukommen werden. Durch die Hauptversammlung werden Interessenten womöglich auf das Wertpapier aufmerksam und kaufen. Die Nachfrage kann dadurch steigen, und so steigt auch der Kurs. Dieser Moment kann genutzt werden, um Gewinne zu erzielen.

 

Tipp: Setzen Sie Ihre Dividendenzahlungen sinnvoll ein


Wer bereits Inhaber verschiedener Aktien ist, sollte sich genau Gedanken machen, was er mit der ausgeschütteten Dividende anfängt. Was zunächst wie ein kleiner Betrag wirkt, dem man keine Beachtung schenken muss, könnte sich – intelligent angelegt – zu einer schönen Summe zusammensparen. Wer zum Beispiel Inhaber der BMW-Aktie ist, wird einen Tag nach der Hauptversammlung am 13. Mai dieses Jahres die Dividende ausgeschüttet bekommen. Sie fließt direkt auf das Verrechnungskonto. 

Hintergrundinfo für Sie: Bei der Dividende handelt es sich um einen Teil des Gewinns, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Die Höhe der Dividende wird vom Vorstand der AG festgelegt und anschließend auf der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit beschlossen.


Die Dividende fließt den Aktionären einen Tag nach der Hauptversammlung zu und wird auf das zugehörige Verrechnungskonto des Depots überwiesen. Bei den meisten Anlegern bleibt die Dividende genau hier liegen – denn in der Regel beträgt sie nur wenige Euro pro Aktie. Je nachdem, wie viele Aktien Sie besitzen, fließen mit den Ausschüttungen also nur geringe Beträge auf Ihr Konto. Doch diese sollten Sie nicht unbeachtet lassen.


Es ist lohnenswert, sich Gedanken über eine sinnvolle Verwendung dieses Geldes zu machen. Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel darin, das Geld in einem Sparplan anzulegen. Alternativ können Sie die Ausschüttungen in einen Fonds- oder Banksparplan investieren. Die Höhe der Sparraten können Sie individuell festlegen.


Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

 

  • Nach der Dividendenausschüttung lassen sich Wertpapiere in der Regel günstiger erwerben.

  • In vielen Fällen erholt sich der Kurs nach der Hauptversammlung recht schnell wieder, mindestens in den darauffolgenden Wochen.

  • Jedoch sollte die gewählte Aktie gute Wachstumsaussichten haben und das Geschäftsmodell der Firma muss überzeugen. Der Einstieg in die Aktie sollte nicht kurzfristig gedacht sein.

Finden Sie das Prinzip der Ex-Dividende-Strategie sinnvoll? Wir freuen uns auf Ihre Meinung in den Kommentaren!

9 Kommentare

Gelegentlicher Autor

Guten Tag liebe Community,

 

lassen Sie sich bitte von diesem Artikel nicht beeinflussen und denken Sie bitte nicht, dass Sie in dieser Strategie den Heiligen Gral gefunden haben. Zunächst möchte ich allgemein auf den Artikel eingehen und dann nochmals genauer etwas zur Ex-Dividenden Strategie erklären.

 

Der Artikel ist in der Art und Weise wie er geschrieben ist unprofessionell. Worte wie „Schnäppchenjagd“ werden in keinem seriösen Kapitalmarktumfeld genutzt. Es ist klar, dass der Artikel auf eine breite Masse an Kunden abzielt, trotzdem kann es nicht sein, dass der Eindruck entsteht schnelle Gewinne seien eine einfache Sache. Auch der folgende Satz suggeriert ein völlig falsches Bild: „Häufig erholt sich die Aktie noch am Tag nach der Hauptversammlung, zumindest aber im Laufe von ein oder zwei Wochen.“ Hier wird nur eine Behauptung in den Raum geworfen, die besagt, dass es keine andere Alternative gäbe als dass die Aktien sich nach ein oder zwei Wochen erholen werden, was in der Form definitiv falsch ist.

Des Weiteren ist der Artikel mit keiner einzigen Zahl oder Statistik unterlegt, die die Thesen des Artikels unterstützen würden. Das sollte jeden Interessierten zweifeln lassen. In einem daten- und zahlengetriebenem Umfeld der Banken kann es keine sinnvolle Vorstellung von Strategien ohne Analysen geben.

Auch die präsentierte Grafik der Ex-Dividende-Strategie verdeutlicht nur den Idealfall, ist aber als solcher überhaupt nicht gekennzeichnet.

In dem Artikel wird die Ex-Dividende Strategie als guter Einstiegszeitpunkt für längerfristige Investments gesehen. Dem kann ich nur widersprechen. Entweder nutzt man eine kurzfristige Strategie zu denen ich die Ex-Dividende Strategie zähle, da es wie im Artikel erwähnt möglich sein könnte, dass sich der Kurs nach Dividendenauszahlung schnell erholt oder ich möchte eine langfristige Investmentstrategie verfolgen bei der es aber viel wichtiger ist auf andere Gesichtspunkte zu schauen als die Ausnutzung von Kursschwankungen durch Barausschüttungen.

 

Nun ein paar Worte zur Ex-Dividende Strategie. Diese Strategie versucht die optische Vergünstigung der Aktie durch die Auszahlung der Dividende auszunutzen. Der Aktienkurs wird um den Betrag der Dividende gemindert was z.B. zum Auslösen von Buy Orders führen kann. Zudem verbessern sich dadurch die Kennzahlen des Unternehmens, wodurch Value Investoren eventuell Aktien zukaufen. Die Rahmenbedingungen im Artikel sind viel zu ungenau beschrieben um eine sinnvolle Anwendung der Strategie abzuleiten. Die Performance hängt auch entscheidend davon ab wann dann letztendlich verkauft wird. In der Theorie klingt die Idee der Strategie ganz gut, allerdings ist der Erfolg der Strategie in einem präzise formulierten Setting ungewiss. Letztendlich kann die These, dass der Aktienkurs nach der Dividendenausschüttung oft steigt, natürlich nicht pauschal bestätigt werden und ich kann Ihnen nur davon abraten unüberlegt am Tag der Ausschüttung in eine Aktie einzusteigen.

 

Alles in allem können gut ausgebildete Trader die vorgestellte Idee für kurzfristige Engagements nutzen, wobei Sie allerdings auch noch andere Hilfsmittel zur Verfügung haben müssen. Als langfristiger und „einfacherer“ Investor sollten Sie die Strategie ignorieren und vor allem auf andere Dinge wie die fundamentalen Daten und Wachstumsmöglichkeiten eines Unternehmens achten.

 

Viel Erfolg beim Investieren!


Enthusiast
Kann mir einer erklären wo der Unterschied ist ob ich am 12. Mai BMW-Aktien kaufe und am 13. Mai die Dividenden ausbezahlt bekomme oder am 13. Mai BMW-Aktien kaufe die um die Dividende billiger sind?

Gelegentlicher Autor

Hallo Totti,

es gibt einen Unterschied bezüglich der Besteuerung.

Die Dividende aus Gewinn muss besteuert werden.


Enthusiast
Ja das stimmt, muss aber nicht ein Vorteil sein. Wenn ich den Feibetrag ausgeschöpft habe bekomme ich einen kleinen finanziellen Vorteil durch eine spätere Steuerzahlung. Schaffe ich es aber nicht den Freibetrag auszunutzen kann das auch ein viel größerer Nachteil sein. Wenn man z.B. nur ausländische Dividenden als Kapitalerträge hat braucht man sogar quasi 2002,5 Euro Dividenden um effektiv die 801 Euro auszuschöpfen, da man zwar nach 801 Euro Dividenden den Freibetrag geschafft hat aber im Steuertopf "Ausländische Quellensteuer" 120,15 Euro sind die bis zum Jahresende verechnet werden wollen wofür man 1201,5 Euro ausländische Dividende braucht. Also ich verstehe den Artikel nicht. Was soll das am Dividentag Aktien zu kaufen?

Gelegentlicher Autor

Hallo,

Sie sagen es genau richtig. Die Besteuerung kann Vor- oder Nachteil sein. Deswegen hatte ich den Unterschied auch ohne Wertung stehen gelassen.

 

Es ist entscheidend zu verstehen, dass diese Strategie lediglich eine Spekulation auf sich ändernde Kurse darstellt. Die Dividende spielt dabei nur insofern eine Rolle, dass sie der Grund für den Kursabschlag am Tag der Auszahlung ist.

 

Um es nochmals allgemein darzustellen. Diese Strategie wettet auf eine Kurserholung nach einer (stärkeren) Kursreduktion in Höhe der Dividende. Auf Grund dieses Kursrückganges kommt es zu einer optischen Verbilligung der Aktie am Kapitalmarkt. Die Folge kann sein, dass potentielle Käufer zuschlagen werden. Mehr steckt erstmal nicht hinter dieser Strategie.


Community Manager

Hallo liebe Blog-Leser,

vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Blog-Artikel!

 

@graw92: besten Dank für Ihre ausführlichen Kommentare und die Schilderung Ihrer Erfahrungen mit der beschriebenen Strategie.

 

Gerne haben wir uns mit den von Ihnen zitierten Textpassagen noch mal tiefer auseinandergesetzt und diese auch mit unseren Experten diskutiert. Wie Sie es richtig aufgegriffen haben, beschreibt dieser Artikel allgemein wie eine Strategie basierend auf der Ex-Dividenden Thematik aussehen kann und versucht diese Strategie in einer einfachen und für jeden verständlichen Sprache, also auch für Trading-Einsteiger näher zu bringen.

 

Wie Sie es korrekt erkannt und skizziert haben, sollte jede Trading-Strategie immer wieder auf Aktualität und Plausibilität neu geprüft werden und hat keine „pauschale Gültigkeit“ für alle Fälle. Tatsächlich findet man in Vergangenheit viele Beispiele, wenn die Aktien sich nach der Dividendenausschüttung schnell erholt haben.

 

In diesem Beispiel hat sich die Aktie nach dem Kursrückgang schnell erholt:
Beispiel_Kursanstieg nach Dividendenausschüttung.emf.jpg

 

In einigen Fällen ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass die Kurse sich gar nicht oder nicht so schnell von dem Kursrückgang erholen konnten. Hier ein Beispiel für solche Kursentwicklung.

Beispiel_Kursrückgang nach Dividendenausschüttung.jpg

 

Wie Sie richtig in Ihrem letzten Kommentar zusammengefasst haben, basiert diese Strategie auf der Erwartung, dass der Kurs nach der Kursreduktion in Höhe der Dividende sich schnell erholen wird.
Allerdings ist hier auch zu erwähnen, dass Unternehmen mit einer nachhaltigen Dividendenpolitik (regelmäßige Ausschüttungen, die entweder gleich bleiben oder steigen – keinen Ausschüttungen aus der Unternehmenssubstanz) sich mittel- bis langfristig  besser entwickeln als der breite Markt. Ein häufig genutztes Beispiel hierfür sind Unternehmen wie Coca Cola und 3M. Wie im Artikel bereits beschrieben, steht und fällt der Erfolg der Strategie nicht mit dem billigen Einstieg, sondern mit der Auswahl eines soliden Unternehmens. Die Ex-Dividende-Strategie kann bei der Bestimmung des Einstiegszeitpunkts helfen.

 

@Totti: Lieben Dank für Ihre Anmerkungen bezüglich der Steueraspekte. Wir hoffen, dass diese von uns richtig aufgefasst wurden. Gerne gehen wir  auf Ihr Beispiel mit der BMW-Aktie ein: Wenn man die BMW-Aktie am 12. Mai kauft und am 13. Mai die Dividende erhält, dann ist die Dividende ein "allgemeiner Ertrag" (Verlustverrechnungstopf Allgemein) und ist damit zu besteuern. Wenn man am 13. Mai BMW-Aktien kauft und später in Höhe der Dividende einen Kursgewinn erzielt (wie im Schaubild dargestellt) erzielt man Aktiengewinne (Verlustverrechnungstopf Akien) und diese sind (ebenso) zu besteuern.

 

Der Verrechnungstopf Quellensteuer ist die dritte und letzte steuerliche Komponente in der Ermittlung des zu versteuernden Ertrages. Davor werden die Topfsalden und der Freistellungsauftrag berücksichtigt. Das heißt, dass bereits mit einer ausländischen Dividende in Höhe von 801 Euro eben dieser Betrag mittels des Freistellungsauftrages in Höhe von 801 Euro freigestellt wird. 

 

Die Ermittlung der anrechenbaren ausländischen Quellensteuer ist pauschal nicht möglich, da es zwischen den ausländischen Staaten unterschiedliche Steuersätze gibt. Maximal anrechenbar sind 15%. Gerne können Sie sich bei individuellen Fragen an Ihr Betreuungsteam bzw. Steuerberater wenden.

 

Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Woche!

Viele Grüße aus Nürnberg
Ihr Consorsbank Online Team


Häufiger Besucher

Wer weiß, wann (genaue Uhrzeit) eine Aktie im Depot liegen muss, um die Dividende zu bekommen?

Beispiel:

Daimler Aktien am 06.04.2016 - Daimler Hauptversammlung - im Depot. Angenommen die Aktien liegen zum offiziellen Börsenschluss ca. 17.35 Uhr im Depot. Wenn nun die Aktien um 18.00 Uhr bei Tradegate verkauft werden, müsste die Dividende doch dem Aktienbesitzer um 17.35 Uhr zustehen? Der Abschlag (ex) würde erst am nächsten Tag erfolgen. Oder muss der Käufer im Tradegate-Handel selbst darauf achten, ob bei einer Aktie im nachbörslichem Kauf am entsprechenden Tag eine Hauptversammlung war?

Wer kann darüber Auskunft geben?


Autorität

Am Tag vor dem Dividendenabschlag muss die Aktie muss zum Handelsschluss im Depot liegen. Verkauft man diese kurz vor Handelsschluss bekommt man keine Dividende gezahlt...