Die Core-Satellite-Strategie verbindet langfristiges Investieren mit der Nutzung kurz- und mittelfristiger Chancen. Wie dieser Ansatz funktioniert? Das verraten wir Ihnen gern. Erfahren Sie mehr zur Idee dahinter! Außerdem beleuchten wir die Vorteile und Risiken der Strategie.
Die Idee hinter der Strategie: Große Märkte sind (zu) effizient
Erfahrene Investierende wissen: Eine Überrendite zu erwirtschaften, also den Markt zu schlagen, ist ziemlich schwer. Die Wissenschaft liefert die Erklärung in Form der Efficient Market Hypothesis (EMH) – oder auf Deutsch: Markteffizienzhypothese. Sie wurde ab dem Jahr 1970 vor allem durch Eugene Fama geprägt und besagt vereinfacht Folgendes: Auf den Kapitalmärkten spiegeln die Preise bereits alle verfügbaren Informationen wider. Im Börsenjargon sind diese schon „eingepreist“. Dadurch ist es prinzipiell unmöglich, durch einen Informationsvorsprung eine Überrendite zu erzielen.
Also keine Chance für überdurchschnittliche Gewinne?
Nicht ganz. Denn in der Praxis gilt die Theorie nur eingeschränkt. Zum einen sind nicht alle Informationen für alle Marktteilnehmenden gleichzeitig verfügbar. Zum anderen lassen sich diese nicht immer sofort in konkrete Trades umsetzen. Weitgehend trifft die Efficient Market Hypothesis bei Standardwerten aus Industrieländern zu – und den Indizes, die sich daraus zusammensetzen. Das liegt an der riesigen Anzahl von Personen und Institutionen, die diese Märkte beobachten und dort handeln. Aber auch daran, dass sich dank der hohen Liquidität sehr große Positionen schnell auf- und abbauen lassen. Deshalb sind diese Märkte für exzellent informierte Marktteilnehmende mit großen Anlagesummen extrem attraktiv. Entsprechend schwierig ist es vor allem für Privatanlegende, durch die Auswahl und das Timing der Anlagen überdurchschnittliche Erträge einzufahren.
Je kleiner und weniger liquide ein Markt ist, desto weniger greift die EMH. Deshalb ergeben sich in Nischenmärkten grundsätzlich bessere Chancen für Überrenditen. Dabei kann es sich beispielsweise um Nebenwerte in Emerging Markets, bestimmte Branchen oder um Hochzinsanleihen handeln.
Wie funktioniert die Core-Satellite-Strategie – welche Vorteile und Risiken ergeben sich?
Bei der Core-Satellite-Strategie besteht der überwiegende Teil des Portfolios aus marktbreiten, langfristigen und global ausgerichteten Buy-and-Hold-Investments. Sie bilden den „Core“. Zu solchen Kernanlagen zählen beispielsweise global ausgerichtete Aktienfonds, ETFs auf Aktienindizes und Fonds, die in verschiedene Staatsanleihen anlegen. Auch weltweit agierende Mischfonds, die Aktien und Anleihen unter einem Dach vereinen, eignen sich hierfür. Wesentliche Merkmale der Kerninvestments sind eine relativ geringe Volatilität und eine lange Haltedauer.
Um von kurz- und mittelfristigen Trends zu profitieren, setzen Sie zusätzlich auf eine Reihe von „Satellites“. Dabei kann es sich beispielsweise um Branchen- und Themen-Fonds handeln. Die Logik dahinter: Hier ist es am ehesten möglich, durch Auswahl und Timing den Markt zu schlagen, sodass sich der entsprechende Aufwand lohnt. Dafür gibt es allerdings keine Garantie. Im ungünstigen Fall liegen Sie mit der Einschätzung daneben und schmälern die Gesamtrendite Ihres Portfolios. Da die Satellite-Positionen insgesamt den deutlich kleineren Teil des Portfolios ausmachen, hält sich dieser Effekt jedoch in Grenzen.
Die genaue Aufteilung des Portfolios hängt bei der Core-Satellite-Strategie von der persönlichen Risikoneigung ab. Dabei gilt: Je größer der Core im Vergleich zu den Satellites ist, desto konservativer ist die Strategie. Umgekehrt macht eine stärkere Gewichtung der Satellites das Gesamtportfolio spekulativer, weil typischerweise schwankungsfreudiger. Weitverbreitet ist ein Verhältnis von 80 Prozent zu 20 Prozent. Verteilen sich die 20 Prozent dann beispielsweise auf fünf Satellites, entfallen bei einer symmetrischen Aufteilung vier Prozent auf jede Position.
Ein weiterer Einflussfaktor auf das Risiko ist die Korrelation, also die Abhängigkeit der Wertpapiere untereinander – je geringer, desto besser. Das minimiert die Schwankungsbreite insgesamt. Im optimalen Fall korrelieren die Satellites weder mit dem Core noch untereinander. Denken Sie aber daran, dass sich Korrelationen jederzeit ändern können. Zudem kann es in Krisensituationen passieren, dass bisher unabhängige Märkte plötzlich gemeinsam im Gleichschritt nach unten gehen.
Die Core-Satellite-Strategie ist kein Geheimrezept für Gewinne an der Börse. Sie stellt aber einen plausiblen, wissenschaftlich basierten Ansatz dar. Der Erfolg hängt jedoch maßgeblich von der Qualität der Markteinschätzung ab. Um den Aufwand überschaubar zu halten, bietet sich die Umsetzung mit Fonds an: In diesem Fall können Sie sich bei den Satellites auf die Auswahl der Märkte konzentrieren. Die Auswahl einzelner Papiere übernimmt das Fondsmanagement, das beispielsweise in Bezug auf ein bestimmtes Land oder eine Branche tiefere Einblicke besitzt. Insbesondere bei den Satellites bestehen erhöhte Chancen, dass ein aktives Fondsmanagement aufgrund seiner Expertise eine Überrendite erzielt.
Die Core-Satellite-Strategie mit Fonds umsetzen
Wichtig bei der Core-Satellite-Strategie mit Fonds sind vor allem zwei Aspekte: Zum einen benötigen Sie Investmentfonds als Kernanlagen, die langfristig stabile Erträge liefern. Denn das Ziel ist, diese Positionen in Ihrem Portfolio möglichst selten umzuschichten. Denken Sie hier an einen Zeithorizont von zehn Jahren oder mehr. Ein Timing von Käufen und Verkäufen erfolgt nur bei den Satellites, um kurz- und mittelfristige Trends zu nutzen. Hier sollte der Zeitrahmen bei etwa einem bis fünf Jahren liegen. Dafür bieten sich Branchen-, Themen- und Länderfonds an, deren Management bereits seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat. Wir erinnern uns: Hier sind die Chancen am größten, den Markt zu schlagen – also auch für ein gutes Fondsmanagement. Im Idealfall ergänzen sich die Auswahl von einzelnen Papieren durch das Management und Ihr persönliches Geschick beim Timing in Bezug auf die Märkte.
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Wie sieht Ihre Meinung zur Core-Satellite-Strategie aus? Verraten Sie uns mehr dazu in einem Kommentar!
Fazit
- Die Core-Satellite-Strategie stellt einen Mix aus Buy-and-Hold- und kurz- bis mittelfristigen Investments dar.
- Der Core setzt sich aus globalen, breit gestreuten Aktien- und Anleihen-Fonds oder -ETFs zusammen. Die Satellites bestehen aus Investments in Nischenmärkten.
- Eine deutliche Übergewichtung der weniger volatilen Kerninvestments gegenüber den Satellites reduziert das Risiko. Zugleich lassen sich mit den Satellites interessante Chancen nutzen.