Der Konzern Alphabet genießt einen wesentlich geringeren Bekanntheitsgrad als seine wichtigste Tochtergesellschaft Google. Welche weiteren Unternehmen dazugehören und wie der Konzern sich in der Krise schlägt, lesen Sie hier.
Die Geschichte von Alphabet
Die Holding Alphabet Inc. ging aus der am 2. Oktober 2015 durchgeführten Neustrukturierung von Google hervor. Google existiert jedoch seitdem weiter als Tochterunternehmen der Muttergesellschaft Alphabet. Der Konzern hat seinen Sitz im kalifornischen Mountain View im legendären Silicon Valley. Alphabet beschäftigt weltweit rund 200.000 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2018 einen Jahresumsatz von knapp 137 Milliarden US-Dollar.
Erste Quartalszahlen 2020: Wie schlägt sich der Konzern in der Corona-Krise?
Google leidet mit seinen Kunden – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Werbegeschäft des Unternehmens ist durch die anhaltende Corona-Krise stark eingebrochen. Denn die wichtigsten Werbekunden Googles agieren in der Reise- und Tourismusbranche. Doch die breite Aufstellung des Gesamtkonzerns kann Vieles abfangen: während das Werbegeschäft einbrach, performten andere Sparten des Konzerns besser. Schon zuvor boomend, legt das Geschäft mit dem Cloud Computing gerade in der Corona-Zeit stark zu. Die Prognosen der Analysten wurden so mit den Zahlen aus dem ersten Quartal 2020 übertroffen. Allerdings äußert sich der Konzern zögerlich zur weiteren Entwicklung: Die wesentlichen Einschnitte in das Tagesgeschäft wurden erst im März 2020 besonders stark, weswegen die ersten beiden Monate des Jahres die Zahlen nach oben ziehen. Für das zweite Quartal 2020 hat Alphabet die Erwartungen deshalb eher gedämpft als angestachelt: Man rechne mit Umsatzeinbußen.
Welche Unternehmen gehören zum Alphabet-Konzern?
Alphabet vereint viele verschiedene Unternehmen unter seinem Dach. Die mit Abstand bekannteste und wichtigste Gesellschaft ist dabei Google, der Betreiber der international konkurrenzlos führenden Suchmaschine. Kunden können sie in über 130 Sprachen nutzen. Außerdem bietet Google weitere Dienste an, beispielsweise:
- Google Earth (Satellitenkarten)
- Google Maps (Kartendienst)
- Google Mail
- Google Chrome (Webbrowser)
- YouTube
Auch die Entwicklung und Produktion von Smartphones und Tablets bilden ein Geschäftsfeld von Google.
Zum Alphabet Konzern gehören darüber hinaus unter anderem diese Unternehmen:
- Calico
- Waymo
- Deep Mind
- Jigsaw
- NestLabs
Calico steht als Abkürzung für California Life Company und beschäftigt sich intensiv mit der Forschung zum Thema Anti-Aging. Die Tochtergesellschaft Waymo entwickelt das
Google Driverless Car. Das fahrerlose Auto befindet sich seit Ende 2018 in der Erprobungsphase: Der Chauffeurdienst Waymo One transportiert ausgewählte Passagiere im Rahmen des Early-Rider-Programms. Deep Mind konzipiert Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz auf der Basis eines Kurzzeitspeichers, der ähnlich wie das menschliche Gedächtnis funktioniert.
Jigsaw ist der englische Ausdruck für Puzzle. Dieses Unternehmen der Alphabet-Gruppe widmet sich der Verbindung von moderner Informationstechnologie mit geopolitischen Konzeptionen. Aus dieser relativ abstrakt anmutenden Zielsetzung resultieren nützliche Projekte wie Shield (Schutz von Websites gegen DDOS-Attacken) oder Proxy (Möglichkeiten, über einen Webproxy Internetzugriff zu erlangen und so Repressionen zu umgehen). NestLabs produziert intelligente Heizungsthermostate, die lernfähig sind und erhebliche Energieeinsparungen bewirken sollen.
Welche langfristige Strategie verfolgt der Alphabet-Konzern?
Bei Betrachtung der von Alphabet gehaltenen Anteile an Tochtergesellschaften wird klar, dass Diversifizierung eine überragende Rolle bei der Geschäftspolitik des Konzerns spielt. Offensichtlich stellt die Konzernleitung ein breit gefächertes Portfolio an Unternehmen zusammen. Sie sollen bahnbrechende Innovationen konzipieren, um diese anschließend zur Marktreife zu bringen und mit immensen Gewinnen zu vermarkten. Aufgrund der großen Finanzkraft von Alphabet und der beeindruckenden Potenziale einiger Tochterunternehmen stehen die Chancen nicht schlecht, dass diese Rechnung aufgeht.
Wie kann man Alphabet-Aktien kaufen?
Die Aktie kann als Einzelwert gekauft werden. Wichtig: Einzelwerte sind im Vergleich zu einem diversifizierten Portfolio wesentlich risikoreicher und meist spekulativ. Alternativ besteht die Möglichkeit, Anteile an einem Passivfonds auf den NASDAQ 100 zu erwerben. In diesem Index sind die 100 Werte des NASDAQ Composite zusammengefasst, die über die höchste Marktkapitalisierung verfügen. Da auch die Gewichtung anhand der Marktkapitalisierung erfolgt, übt die Entwicklung der Alphabet Aktie einen maßgeblichen Einfluss auf die Notierungen des NASDAQ 100 aus. Auch in anderen Fonds wie dem S&P 500 sind Aktien des Konzerns enthalten. Wie bei allen Anlagen in Wertpapiere sind die Kursrisiken dabei zu beachten.
Fazit:
- Viele Anleger setzen trotz Krise nach wie vor auf die Google-Aktie, die sich in den letzten Jahren ausgezeichnet entwickelt hat
- Der Schritt in Richtung Cloud Computing hat sich gelohnt: einige Alphabet-Tochterunternehmen performen in der Corona-Krise besser denn je
- Die weitere Entwicklung bleibt dennoch offen; Anleger sollten wie bei allen Anlagen in Wertpapiere die Kursrisiken beachten
- Anleger können neben Einzelaktien durch einen Kauf von Fondsanteilen auch indirekt am Großkonzern Alphabet teilhaben
Planen Sie den Kauf von Alphabet-Aktien? Wie sehen Sie die künftige Entwicklung des Weltkonzerns? Schreiben Sie uns und steigen Sie in die Diskussion ein!