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Bullenmarkt – Ende oder Chance für Anleger?

24.04.2017 12:55

Minus 10% an einem Tag – ist der Bullenmarkt tatsächlich am Ende?

 

Pünktlich mit dem Beginn der kalten Jahreszeit, beschert uns der Oktober offensichtlich auch in puncto Aktienkurse dunkle Aussichten: In der Spitze gaben DAX 30 und Euro Stoxx 50 auf Basis der Tagesschlusskurse um rund 10% nach. Der US-Leitindex S&P 500 hat in dieser Betrachtung rund 6% verloren.

 

Aber auch aus Unternehmensanleihen zogen die Anleger Geld ab. Gefragt waren vor allem Bundesanleihen und Staatsanleihen der USA, sogenannte Treasuries. Die Umsätze an den Terminmärkten schossen teilweise während des Abverkaufs deutlich in die Höhe.

 

Bullenmarkt Ende oder Chancen.jpg

 

Ist die dunkle Stimmung berechtigt?

 

Ukrainekrise, Kämpfe in Syrien, eine mögliche Deflation in Europa, Angst vor Ebola – derzeit werden wir seitens der Medien mit Negativ-Schlagzeilen geradezu überhäuft. Und allzu oft werden diese tagespolitische Konflikte und kollektive Ängste mit dem Ende des Bullenmarktes zusammengebracht.

 

Die Frage, ob der Bullenmarkt nun tatsächlich am Ende ist, haben wir hier bereits Mitte August gestellt. Die Antwort fiel klar aus: der Ukraine-Konflikt und die Sanktionen gegen Russland sind kein Grund für das Ende des Börsenaufschwungs. Müssen wir heute eine andere Antwort geben?

 

Negative Entwicklungen bedeuten immer auch Chancen

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die niedrigeren Kurse an den Börsen sehen wir als Einstiegschance. Zwar steht am kommenden Wochenende die Bekanntgabe der Stresstestergebnisse für die europäischen Banken an – was für Schwankungen an den Aktienmärkten sorgen könnte – doch charttechnisch ist die Korrektur noch nicht abgeschlossen. Es ist eben nur eine Korrektur des Aufwärtstrends und keine Trendwende.

 

Die US-Wirtschaft ist weiter auf Erfolgskurs

 

Die Wachstumsprognosen der Vereinigten Staaten für das zweite Halbjahr 2014 und für das Jahr 2015 wurden erst kürzlich vom IWF bestätigt. Und auch die amerikanischen Unternehmen zeigen sich während der aktuell laufenden Berichtssaison in guter Verfassung. Aus dem S&P 500-Index haben bis vergangenen Freitag (17.10.2014) 82 Unternehmen ihre Bilanzen für das dritte Quartal vorgelegt.

 

68% der US-amerikanischen Unternehmen konnten die Gewinnerwartungen der Analysten bereits übertreffen: Anstelle des erwarteten durchschnittlichen Gewinnwachstums von 4,6% erwirtschafteten die Unternehmen ganze 5,1% mehr.

 

Die anhaltend gute Entwicklung der Beschäftigungszahlen spricht – neben den niedrigen Zinsen und dem stark gefallenen Ölpreis – ebenfalls für eine Fortsetzung der amerikanischen Erfolgsgeschichte.

 

Marktentwicklung Bullenmarkt.jpg

 

Auch in Europa scheinen die strukturelle Maßnahmen zu greifen

 

Die Verluste in Europa waren verglichen mit den USA größer. Dennoch bleibt der Ausblick auch hier positiv und wird von mehreren Faktoren gestützt. Die gesunkenen Energiepreise helfen den Unternehmen auf der Kostenseite. Gleichzeitig ist der Euro in den vergangen Wochen deutlich gefallen. Waren und Dienstleistungen aus der Eurozone sind dadurch weltweit preiswerter und wettbewerbsfähiger geworden.

 

Die Währungsabwertung sollte nach Schätzung von Analysten einen positiven Effekt für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone von 0,4% bis 0,6% pro Jahr haben. Vor allem exportorientierte Unternehmen erzielen so einen positiven Effekt für das Wirtschaftswachstum. Die Maßnahmen der EZB werden ihre volle Wirkung erst in den kommenden Monaten entfalten, auch wenn sie bereits im Juli und September verkündet wurden.

 

Zusätzlich arbeiten die Regierungen Frankreichs und Deutschlands an Programmen zu Steigerung der Investitionen, von denen positive Effekte für die Konjunktur ausgehen sollen. Und auch bei den regelmäßig angemahnten Strukturreformen sind in Spanien, Frankreich und Italien Fortschritte zu sehen.

 

All diese Punkte werden zwar nicht zu einem Boom führen, aber der Aufschwung in der Eurozone sollte in den kommenden Monaten wieder Fahrt aufnehmen. Bei den Schwellenländern ist ebenfalls eine Stabilisierung der Lage zu erkennen.

 

Fazit: Einstiegschancen trotz verstärkter Schwankungen

 

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das globale Wirtschaftswachstum weiter für steigende Unternehmensgewinne spricht und damit für steigende Aktienkurse. Auch die Bewertungen der Aktien sind dank der jüngsten Korrektur wieder auf attraktiven Niveaus angekommen.

 

Umfragen zu Folge sieht auch eine breite Mehrheit von Fondsmanagern diese Marktphase als Einstiegsgelegenheit. Allerdings haben die Risiken zugenommen, weshalb die Schwankungen an den Börsen hoch bleiben dürften. Den Trend sehen wir aber weiter aufwärts.

 

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