Irrtümer über Gold zu kennen, kann für Ihre Anlagestrategie von Vorteil sein.
Rund um das Thema Gold ranken sich viele Mythen. Wir klären Sie über besonders weit verbreitete Irrtümer auf.
- Gold ist ein Leichtgewicht
Gold verdankt seine Beliebtheit als Wert zu einem großen Teil der Tatsache, dass es sich unkompliziert transportieren lässt. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass das Edelmetall ein erhebliches Gewicht besitzt. So bringt zum Beispiel ein Goldbarren mit den Abmessungen von 90 x 14 x 80 mm immerhin ein Gewicht von einem Kilo auf die Waage. Aus diesem Grund eignen sich beispielsweise Diamanten wesentlich besser als Mittel zur Wertaufbewahrung. Sie sind kostbarer als Gold, sodass Sie ohne weiteres ein Millionenvermögen in Form von Diamanten in Ihrem Bankschließfach unterbringen können.
- Der Goldpreis ist währungsunabhängig
Da der Handel mit Gold auf den internationalen Märkten in der Regel in US-Dollar erfolgt, spielt die Kursentwicklung dieser Währung eine wichtige Rolle für die Preisentwicklung. So treibt zum Beispiel ein schwacher US-Kurs den Preis für Gold nach oben und umgekehrt.
- Die Anlage in Gold erfordert ein umfangreiches Fachwissen
Tatsächlich kommt diese Form des Investments, anders als beispielsweise die Anlage in Aktien, auch für Privatpersonen infrage, die sich nicht besonders ausgiebig mit dem Börsengeschehen beschäftigen. Insbesondere für langfristig orientierte Anleger kann der Kauf von Goldbarren oder -münzen eine gute Lösung darstellen. Aufgrund der großen Volatilität der Preise sollte Gold jedoch stets nur eine geringe Beimischung im Depot ausmachen.
- Gold verliert als krisenfeste Anlage immer mehr an Bedeutung
Insbesondere als Absicherung für Krisenzeiten spielt Gold nach wie vor eine wichtige Rolle. Dies lässt sich an den riesigen Goldreserven ablesen, die Staaten und überstaatliche Organisationen halten. So stehen mehr als 500 Tonnen Gold im Besitz der Europäischen Zentralbank. Auch der IWF hält eine stattliche Goldreserve, die sich auf über 2.800 Tonnen beläuft. Zu allen Zeiten, auch während der Weltkriege oder dem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung in großen Ländern, hat Gold seine Funktion als universelles Zahlungsmittel erfüllt. Aus diesem Grund ist es eher unwahrscheinlich, dass ein anderer Wert das Edelmetall als verlässliche Krisenwährung ablösen wird.
- Der Kauf von Goldschmuck stellt ein lohnendes Investment dar
Diese Aussage mag unter romantischen Gesichtspunkten durchaus zutreffen. Doch für rational vorgehende Anleger macht die Investition in Goldschmuck wenig Sinn. Denn regelmäßig macht der Materialwert nur einen verhältnismäßig geringen Anteil am Kaufpreis von goldenen Ringen, Ketten, Armbändern und anderen Schmuckstücken aus.
- Die Entwicklung des Goldkurses ist weniger schwankungsanfällig als die Aktienkurse
Leider verhält es sich in der Regel genau umgekehrt. Der Goldpreis hat in den letzten Jahrzehnten eine extrem hohe Volatilität gezeigt. Auch wenn Sie lediglich die Goldcharts der vergangenen fünf Jahre betrachten, wird die starke Schwankung der Preise deutlich. Während die Goldnotierungen im November 2011 maximale Werte von knapp 1.900 US-Dollar je Feinunze erreichten, fielen sie nur ein gutes Jahr später auf unter 1.200 Euro – um danach wieder kontinuierlich anzusteigen. Diese großen Schwankungen der Notierungen machen eine langfristige Orientierung beim Goldinvestment unbedingt erforderlich.
Entwicklung des Goldpreises von 2015-2020. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
- Der Kauf von Goldminenaktien lohnt sich nicht
Das trifft gewöhnlich nicht zu, denn die Aktien von Förderunternehmen besitzen gegenüber dem Kauf von physischem Gold einen großen Vorteil: Sie wirken wie ein Hebel. Steigt der Goldpreis, legt der Aktienkurs überproportional zu, was allerdings auch umgekehrt gilt. Darüber hinaus können Sie laufende Erträge in Form von Ausschüttungen generieren, die Sie Jahr für Jahr als Dividenden erhalten. Allerdings unterliegen die Wertpapiere den typischen Aktienrisiken. So besteht hier stets die Gefahr des Totalverlustes. Aus diesem Grund erfordert das Investment eine ständige Beobachtung des Marktes.
- Gold ist extrem rar, weil die meisten Vorräte bereits gefördert sind
Seriösen Schätzungen zufolge sind im Laufe der Geschichte der Menschheit bereits 190.000 Tonnen Gold gefördert worden. Das ist im Vergleich zu den geschätzten 20 Milliarden Tonnen, die sich noch auf dem Grund des Meeres befinden, sehr wenig. Die Konzentration der meisten Goldvorkommen in der Erdkruste ist allerdings so gering, dass sich die Förderung aus wirtschaftlicher Sicht nicht lohnt. Deshalb wird die Förderung von Gold immer schwieriger. Einer Schätzung von Goldman Sachs zufolge reichen die förderbaren Goldvorkommen nur noch 15-20 Jahre, wenn nicht neue Verfahren zur Goldförderung entwickelt werden.
- Ein Investment in Gold kommt nur für Reiche infrage
In Zeiten, die von weltpolitischen und wirtschaftlichen Turbulenzen geprägt sind, stellt Gold auch für Kleinanleger eine sinnvolle Absicherung ihres Vermögens dar. Doch Sie sollten auch dabei das Prinzip der Risikostreuung beachten: Ein breit gefächertes Anlageportfolio, das neben Aktien und Gold auch festverzinsliche Werte enthält, bietet Ihnen den bestmöglichen Schutz.
- Die Anlage in Gold bringt keine Steuervorteile
Doch, es kann sogar sehr sinnvoll sein, in Gold zu investieren. Damit dies zutrifft, müssen Sie beim Handel mit physischem Gold lediglich die Spekulationsfrist beachten: Sobald Sie Ihr Gold vor dem Verkauf mindestens ein Jahr lang halten, sind die damit erzielten Gewinne steuerfrei.
Fazit:
- Die Anlage in Gold bewährt sich insbesondere in Krisenzeiten.
- Bei Beachtung der Spekulationsfrist lassen sich Gewinne aus dem Goldhandel steuerfrei vereinnahmen.
- Gold in physischer Form ist relativ schwer und unhandlich, insbesondere im Vergleich zu Diamanten. Mit der Consorsbank können Sie deshalb Ihr physisches Gold kostengünstig bei unserem Partner pro aurum verwahren.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Anlage in Gold gesammelt? Kennen Sie vielleicht noch weitere Irrtümer?