Der Hebel ist eine Kennzahl, die angibt, um welchen Faktor ein Hebelprodukt die Kursbewegung seines Basiswertes verstärkt.
Ein hoher Hebel bedeutet große Chancen, aber auch große Risiken. Für einen Call besitzt der Hebel ein positives Vorzeichen, für einen Put ist das Vorzeichen negativ. In der Regel führt bei einem Hebelprodukt die Kursbewegung des Basiswertes zu einer überproportionalen Bewegung des Hebelprodukts. Hebelprodukte sind beispielsweise Optionsscheine, Mini-Futures und Hebelzertifikate.
Chancen:
überproportionale Gewinnbeteiligung
geringer Kapitaleinsatz
einfacher Zusammenhang: je höher der Hebel, desto höher das Risiko
Risiken:
Der Hebel entfaltet seine Wirkung auch dann, wenn sich der Kurs des Basiswertes entgegen der Anlegermeinung entwickelt und somit anstatt der Gewinne die Verluste verstärkt werden.
Beispiel:
Ein Investor möchte einen Optionsschein auf den Basiswert X erwerben.
Call-Optionsschein
Basispreis
55,00 EUR
Bezugsverhältnis
0,1
Delta
0,53
Aktueller Kurs
0,15 EUR
Laufzeit
2,25 Jahre
Aktueller Aktienkurs von X
36,81 EUR
Wie hoch ist der Hebel des Optionsscheins? Im Beispiel kann der Anleger den einfachen Hebel und den theoretischen Hebel (Omega) berechnen.
Formel:
Rechnung:
Der Hebel beträgt für den Optionsschein 24,54. Kursbewegungen des Basiswertes sollten mit einem Faktor von 24,54 auf den Kurs des Optionsscheins wirken.
Um wie viel Prozent sollte der Kurs des Optionsscheins steigen, wenn der Kurs des Basiswertes um 1 % steigt?
Formel:
Rechnung:
Das Omega ist der theoretische Hebel. Ein Omega von 13,01 bedeutet, wenn der Basiswert um 1 % steigt, dann sollte der Optionsschein um 13,01 % steigen.
Literatur:
Bruns, Christoph / Steiner, Manfred. Wertpapiermanagement. Stuttgart: 2007, S. 414-418.