Aktiv gemanagte ETFs kombinieren ein aktives Fondsmanagement mit der Effizienz börsengehandelter Fonds. Sie bieten Anlegerinnen und Anlegern zusätzliche Möglichkeiten, Marktchancen zu nutzen und diversifizierte Anlagestrategien zu verfolgen.
- - Aktive ETFs werden im Gegensatz zu passiven ETFs aktiv gemanagt.
- - Aktive ETFs können flexibel auf Marktsituationen und Trends reagieren.
- - Im Gegensatz zu passiven ETFs streben aktive ETFs eine Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex an. Aufgrund ihres aktiven Ansatzes können sie sich aber auch schlechter entwickeln.
Mit ETFs günstig und breit gestreut investieren
ETFs haben sich bei Anlegern als feste Anlageklasse etabliert. Sie sind einfach zu handhaben und weisen im Vergleich zu klassischen Fonds günstigere Gebühren auf. Gerade Privatanleger können diese Form der Geldanlage nutzen, um unkompliziert breit gestreut zu investieren und über Sparpläne kontinuierlich ein Portfolio aufzubauen. Passive ETFs bieten eine einfache, kostengünstige und effiziente Möglichkeit, in verschiedene Anlageklassen, Länder oder Branchen zu investieren. Sie zielen darauf ab, die Wertentwicklung eines bestimmten Basisindex wie z. B. des DAX oder S&P 500 möglichst genau abzubilden. Passiv bedeutet dabei, dass der ETF keine eigene Auswahl von Einzeltiteln trifft. Zudem verfolgen die ETFs eine Buy-and-Hold-Strategie, bei der die Portfoliowerte ohne häufiges Umschichten langfristig gehalten werden. Somit eignen sie sich besonders gut für langfristig orientierte Anleger, die eine breite Marktabdeckung suchen.

Was sind aktive ETFs?
Im Gegensatz zu passiven ETFs haben aktive ETFs Fondsmanager und Fondsmanagerinnen, die die Portfolios aktiv verwalten, um bestimmte Anlagestrategien und Anlageziele zu verfolgen. Beispiele hierfür sind nachhaltige Investments, Smart-Beta-Strategien, sektorale oder regionale Schwerpunkte oder andere spezialisierte Investmentansätze. Aktive ETFs verbinden somit Elemente des aktiven Fondsmanagements mit den Merkmalen von ETFs wie einer einfachen Handhabung, hoher Liquidität und hoher Transparenz. Zudem sind sie in der Regel kostengünstiger als herkömmliche aktive Investmentfonds. Mit aktiven ETFs können Anleger von den Fähigkeiten des Fondsmanagements profitieren und dadurch möglicherweise eine bessere Performance erzielen als mit passiven ETFs.
Mehr Flexibilität bei der Anlagestrategie
Im Gegensatz zu passiven Handelsansätzen trifft das Management aktiver ETFs die Anlageentscheidungen flexibel, um auf Markttrends zu reagieren und Anlagechancen zu nutzen. Dies kann die Auswahl von Einzeltiteln, die Anpassung deren Gewicht im Portfolio oder auch taktische Umschichtungen beinhalten, um eine bessere Rendite zu erzielen. Zudem ist ein aktives Risikomanagement möglich, z. B. durch den Einsatz von Absicherungsstrategien oder Risikominderungstechniken, um das Risiko in ihrem Portfolio zu minimieren oder zu steuern.
Höhere Chancen, höhere Risiken
Aktive ETFs ermöglichen Anlegern den Zugang zu bestimmten Anlagechancen, die bei passiven ETFs nicht gegeben sind. Durch die aktive Suche nach aussichtsreichen Wertpapieren bieten aktive ETFs potenziell höhere Renditen als passive ETFs. Dies gilt insbesondere in Märkten, in denen das Fondsmanagement womöglich mit Analysen und entsprechenden Strategien einen Mehrwert generieren kann.
Den potenziell höheren Renditen stehen jedoch auch höhere Risiken gegenüber. Die Performance hängt von den Anlageentscheidungen des Fondsmanagements ab. Eine große Herausforderung besteht darin, langfristig eine Outperformance gegenüber dem Markt zu erzielen. Aktive ETFs können daher in Abhängigkeit von ihrer Strategie langfristig niedrigere Renditeerwartungen haben als passive ETFs, die lediglich versuchen, die Performance eines zugrunde liegenden Index oder Referenzindex abzubilden.
Aktive ETFs für einen aktiven Investmentstil
Aktive ETFs eignen sich daher als alternative Anlagemöglichkeit vor allem für Anleger, die auch bei der Strukturierung ihres Portfolios einen eher aktiven Investmentansatz verfolgen. Die spezifischen Anlagestrategien aktiver ETFs funktionieren in verschiedenen Marktphasen unterschiedlich gut. Eine regelmäßige Überprüfung erscheint daher sinnvoll. Wichtig ist auch, dass sich Anleger vor einer geplanten Investition in einen aktiven ETF intensiv mit dessen Anlagestrategie und dessen Anlageziel auseinandersetzen. Es gilt herauszufinden, ob der jeweilige ETF zu den eigenen Anlagezielen und Risikopräferenzen passt. Zu beachten ist auch, dass bei aktiven ETFs höhere Gebühren und Kosten anfallen können als bei passiven ETFs. So erheben aktive Fondsmanager häufig höhere Verwaltungsgebühren, um die Kosten für ihre Anlagestrategie und die damit verbundenen höheren Handelsaktivitäten abzudecken. Dies kann die Gesamtrendite des ETF schmälern.
Beispiele für aktive ETFs
Die wohl bekanntesten aktiven ETFs sind die des US-amerikanischen Emittenten ARK Investment Management, der von der Starinvestorin Catherine Wood geleitet wird. Das Flaggschiff ARK Innovation ETF und andere ARK-ETFs können seit Frühjahr 2024 auch in der EU erworben werden. Insgesamt gibt es hierzulande rund 100 ETFs1, die nach den UCITS-Richtlinien reguliert und damit für Anleger handelbar sind. Gemessen am verwalteten Volumen2 zählen die folgenden aktiven ETFs zu den größeren ETFs:
- JPMorgan US Research Enhanced Index Equity (ESG) UCITS ETF USD (WKN: A2DWM7)
Der ETF investiert in ein Portfolio aus US-amerikanischen Unternehmen. Er strebt eine höhere Rendite als der Vergleichsindex S&P 500 (Net Total Return) an. Dabei kann das Fondsmanagement Aktien von Unternehmen meiden, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen.
- JPMorgan Global Research Enhanced Index Equity (ESG) UCITS ETF USD (WKN: A2DWM6)
Der ETF investiert in Unternehmen aus Industrieländern. Er strebt eine höhere Rendite als der Vergleichsindex MSCI World Index (Net Total Return) an. Dabei kann das Fondsmanagement Unternehmen ausschließen, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen.
- Fidelity Emerging Markets Equity Research Enhanced UCITS ETF USD (WKN: A2P2QA)
Der ETF investiert hauptsächlich in Unternehmen, die in den weltweiten Schwellenländern ansässig sind oder dort den überwiegenden Teil ihrer Geschäftstätigkeit ausüben. Er strebt eine höhere Rendite als der Vergleichsindex MSCI Emerging Markets (Net Total Return) an. Hierfür verfolgt das Management einen quantitativen Ansatz, der sich auf aussichtsreiche Aktien konzentriert und Umwelt- sowie Sozialeigenschaften berücksichtigt.
Übrigens: Mit einem Sparplan bei der Consorsbank ist ein Besparen von ETFs, Fonds und Aktien schon ab 10 Euro pro Monat möglich. Ein Sparplan lässt sich jederzeit verändern, pausieren oder beenden, sodass Sie flexibel bleiben.
Quellen:
1 Scope (https://www.scopeexplorer.com/files/get/?name=news.ReportFile%2Fbytes%2Ffilename%2Fmimetype%2FScope_...)
2 justETF (https://www.justetf.com/de/how-to/invest-in-active-etfs.html#comparison)