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Globale Dividendenstrategien: Vorteile, Risiken & mehr

10.01.2024 11:09

Aktienindizes in der Nähe von Allzeithochs wecken verstärkt das Interesse an defensiveren Investments. Eine Möglichkeit sind unter Anderem Dividendenstrategien. Sie stellen quasi das Urgestein unter den Value-Investing-Ansätzen dar und erfreuen sich vor allem bei eher konservativen Anlegenden großer Beliebtheit. Welche Vorteile sie bieten, welche Risiken beinhaltet sein können und wie Sie auf einfache Weise von einer Dividendenstrategie profitieren, erfahren Sie hier.

 

Die grundlegende Idee: Was ist eine (globale) Dividendenstrategie?

 

Bei einer Dividendenstrategie liegt bei der Aktienauswahl der Fokus vor allem auf einer hohen Dividendenrendite. Die Grundidee geht auf Benjamin Graham zurück, der als Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse gilt. Eine der einfachsten Varianten ist die „Dogs of the Dow“-Strategie. Bei dieser werden die zehn Aktien aus dem Dow-Jones-Index mit der höchsten Dividendenrendite gekauft. Eine Umschichtung erfolgt bei Bedarf einmal im Jahr. Dieser simple Investmentansatz war in den vergangenen Jahrzehnten in der Lage, die Index-Performance zu übertreffen. Einen deutlichen Einfluss der Gewinnausschüttungen auf die Wertentwicklung zeigt auch die Dividendenstudie 2021. Ein Portfolio aus DAX-, MDAX- und SDAX-Werten, die Dividende zahlen, hätte seit 2003 deutlich besser abgeschnitten als eines aus Nichtzahlern.

 

Eine Schwäche des „Dogs of the Dow“-Ansatzes ist jedoch das kleine Anlageuniversum, das nur aus den 30 Werten des Dow-Jones-Index besteht. Ebenso wäre eine Beschränkung auf deutsche Indexwerte als Basis nicht ideal. Für eine global orientierte Dividendenstrategie spricht, unter einer wesentlich größeren Anzahl von Aktien die besten auswählen zu können. Zudem senkt die breitere Streuung über Länder und Regionen hinweg das Risiko.

 

 

Vorteil für Risikobewusste: historisch geringere Schwankungsbreite

 

Strategien, die bevorzugt auf solche Werte setzen, verleiht dies einen defensiven Charakter. 

Die Ursachen für die reduzierte Volatilität sind vielschichtig. Beispielsweise handelt es sich bei regelmäßigen Dividendenzahlern in der Regel um etablierte, substanzstarke Unternehmen. Darüber hinaus wirken die Gewinnausschüttungen bei Marktturbulenzen als eine Art Fallschirm: Vorausgesetzt, die Ausschüttungen bleiben gleich, steigt die Dividendenrendite bei fallenden Kursen. Dadurch erhöht sich die Attraktivität einer Aktie, was tendenziell Käufer anlockt.

 

Allerdings ist die Investition in renditestarke Titel kein Allheilmittel gegen jedes Risiko. Eine statistisch geringere Schwankungsbreite schließt Kursverluste nicht aus. Und massiven Marktabschwüngen wie im Frühjahr 2020 können sich auch Dividendenaktien nicht entziehen.

 

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Vorsicht „Value Traps“: mögliche Fallstricke bei Dividendenwerten

 

Also kurzerhand die nächstbesten Aktien mit der höchsten Dividende kaufen? Ganz so einfach ist es leider nicht. Anders als die Zinszahlungen bei Anleihen stehen die Gewinnausschüttungen bei Aktien nicht fest – die Unternehmen können sie senken oder streichen. Die vermeintlich günstige Bewertung aufgrund der hohen Dividende entpuppt sich dann als Falle. Profis sprechen hier von einer „Dividendenfalle“ oder „Dividend value trap“.

 

Fortgeschrittene Dividendenstrategien beziehen deshalb zusätzliche Faktoren mit ein. Dazu gehören etwa die langfristige Kontinuität und das Wachstum der Ausschüttungen. Dazu gesellen sich weitere Kennzahlen der Fundamentalanalyse, beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder der Verschuldungsgrad des Unternehmens. Das Ziel: Aktien zu finden, die nicht nur aktuell eine hohe Dividende zahlen, sondern dies wahrscheinlich auch in Zukunft tun. Letztlich steht und fällt der Erfolg dieses Investmentansatzes mit der Aktienauswahl. Doch gerade bei einer global ausgerichteten Strategie steckt darin ein nicht zu unterschätzender Aufwand.

 

 

Die Lösung: Investmentfonds und ETFs mit Fokus auf Dividenden

 

Sie möchten es sich einfacher machen? Dann stellt ein Investmentfonds, der eine globale Dividendenstrategie fährt, eine Möglichkeit dar. Ebenso gibt es ETFs mit Dividendenfokus. Solche Anlagen bieten darüber hinaus den Vorteil, dass sie auch bei kleineren Anlagebeträgen eine breite Diversifikation erlauben.

 

Werfen Sie dazu gern einen Blick auf konkrete Beispiele für Aktien, Fonds und ETFs mit Dividendenfokus.

 

Globale Dividendenstrategien – ein interessanter Ansatz für Sie? Verraten Sie es uns in einem Kommentar!

 

  • Dividendenstrategien können langfristig eine höhere Rendite bei geringerem Risiko erzielen.
  • Ein globaler Ansatz erlaubt, weltweit die besten Titel auszuwählen.
  • Um nicht in „Dividendenfallen“ zu tappen, ist es ratsam, sich nicht allein auf die Höhe der Ausschüttungen zu fokussieren.
  • Eine komfortable Alternative zur eigenhändigen Aktienauswahl ist das Investment in einen entsprechenden Fonds oder ETFs.

 

 

 

🖊 Übrigens: Wir haben diesen Blogartikel am 03.11.2021 veröffentlicht. Das Datum wird bei Änderungen automatisch aktualisiert – lediglich die Formatierung haben wir nachträglich für Sie optimiert und zusätzlich ein Inhaltsverzeichnis ergänzt.

2 Kommentare

Gelegentlicher Autor

Hallo,

habe einen internationalen Dividendenfonds.

 

Neulich las ich: Derjenige sucht gute Aktien ohne Dividenden oder mit wenig.

Er meint wenn er die Kapitalertragsteuer erst in 20 - 30 Jahren und im Rentenalter

zahlen muss ist das vorteilhafter .

 

Was sagt Ihr?

MfG  Cosse

 


Enthusiast

@cosse Grundsätzlich sehe ich Aussagen, dass es besser ist KapSt erst später zu zahlen sei vorteilhaft, skeptisch. Als wichtig erachte ich es als wichtig seinen Freibetrag voll auszunutzen. Und an dieser Stelle sehe ich es auch eher als Nachteil die Steuer aufzuschieben als sie gleich zu zahlen.

Gerade wenn man erst anfängt sein Depot aufzubauen, sind Erträge durch Dividenden/Ausschüttungen noch gering und meist unter dem Freibetrag. Man spart hier erst einmal generell die Steuern bis die Ausschüttungen den Freibetrag übersteigen.

Kaufe ich nur Werte, die im Kurs steigen, greift der Freibetrag erst beim Verkauf der Anteile, sofern Gewinn erwirtschaftet wurde. Bis dahin hat man eigentlich den Freibetrag sinnlos Jahr für Jahr verfallen lassen.

Nutzt man regelmäßig den Freibetrag voll aus, könnte es sich ggf. rechnen Steuern nach hinten zu schieben. Ob diese Strategie letztlich besser performt oder überhaupt aufgeht, kann meiner Meinung nach nur im Nachhinein festgestellt werden.