Hallo @arno ,
generell hat @stocksour natürlich Recht. Aber eine kleine Anmerkung sei erlaubt: die Fondsgesellschaft verlangt eine Gebühr für ihre Dienste. Die ist bei Indexfonds in der Regel bescheiden, wird sich aber trotzdem in einer geringfügig schwächeren Kursentwicklung des Fonds relativ zum Index bemerkbar machen.
Neugierig wie ich bin, hat mich Deine Frage dazu animiert, das mal zu überprüfen, und zwar anhand des Fonds WKN 593393, ein replizierender DAX-Indexfonds, für den aktuell laufende Kosten von 0,16% angegeben werden. Ich habe für den Vergleich jeweils die Jahresschlußkurse verwendet, beim DAX die offiziellen Xetra-Kurse, beim Fonds die Kurse aus dem Jahresdepotauszug.
Hier die Daten für den DAX:
DAX-Schlußkurs 2017: 12917,64 Punkte
DAX-Schlußkurs 2018: 10558,96 Punkte (Jahreserfolg -18,26%)
DAX-Schlußkurs 2019: 13249,01 Punkte (Jahreserfolg +25,48%)
DAX-Schlußkurs 2020: 13718,78 Punkte (Jahreserfolg +3,55%)
Für den Fonds 593393:
Jahresschlußkurs 2017: 112,12 Euro
Jahresschlußkurs 2018: 91,01 Euro (Jahreserfolg -18,83%, => Minderperformance 0,57%-Punkte)
Jahresschlußkurs 2019: 113,62 Euro (Jahreserfolg +24,84%, => Minderperformance 0,64%-Punkte)
Jahresschlußkurs 2020: 117,28 Euro (Jahreserfolg +3,22%, => Minderperformance 0,33%-Punkte)
Wenn man die drei Jahre zusammenfasst, also die Endkurse von 2020 mit 2017 vergleicht, dann stieg der DAX um 6,20%, der Preis eines Fondanteils nur um 4,60%. Die Minderperformance beträgt somit 1,6 Prozentpunkte und ist damit größer, als man es aufgrund der Kostenangaben der Fondsgesellschaft (0,16% pro Jahr, also ca. 0,5% für diesen Zeitraum) vielleicht erwartet hätte.
Möglicherweise gäben der Rechenschaftsbericht oder andere Fondsunterlagen Auskunft über die verbleibende Differenz, aber so groß war meine Neugierde nun auch wieder nicht. Interessant zu wissen wäre aber, ob eine solche Minderperformance bei DAX-Indexfonds anderer Anbieter auch zu beobachten ist, oder spezifisch für den von mir betrachteten Fonds ist.
Gruß, glückspilz