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Grundregeln beim Handel mit Aktien (eigene Erfahrungen)

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Enthusiast
Beiträge: 629
Registriert: 12.02.2014

Hallo alle,

 

ich möchte mal an dieser Stelle meine persönlichen Grundregeln darstellen, die ich im Laufe von 20 Jahren täglicher Börsenbeobachtung und Trading für mich festgelegt habe und die ich Neulingen nur empfehlen kann. Ich würde mich über Anregungen von anderen Tradern sehr freuen, damit wir vielleicht eine sehr umfassende hilfreiche Wissensdatenbank erstellen. Ich habe inhaltlich keine Chronologie gewählt und fange einfach mal so an, was mir einfällt:

 

1. Positionsgrößen begrenzen / gestaffelt einsteigen

 

Ich begrenze meine Positionsgrößen, um nicht in einem Wert zu stark gewichtet zu sein. Zusätzlich greife ich gerne gestaffelt zu. Dies kann nämlich bei der folgenden Regel große Auswirkungen haben.

 

2. An der Börse kann es immer anders kommen

 

Nichts ist sicher! Wer meint, er kann den Markt vorhersehen, liegt falsch. Der Markt bestimmt den Weg. D.h. liege ich mit meiner Einschätzung richtig, lasse ich laufen (gehe mit dem Markt) liege ich falsch, wird die Position verkauft (Verluste begrenzen).

 

3. Streuung

 

Das Depot sollte diversifiziert aufgestellt werden (Aktien Deutschland und restliche Welt!). Die Branchen sollten unterschiedlich sein (nicht nur auf Autoaktien setzen).

 

4. Fundamentalanalyse betreiben

 

Nach unterbewerteten Aktien suchen. Das sind Werte mit niedrigem KGV oder KUV, die nach Möglichkeit eine hohe Dividende ausschütten.

 

5. Charttechnik als Hilfsmittel für den Ein- und Ausstieg nutzen

 

M.E. braucht man keine Fibbonacci-Retracements oder große Indikatoren, um den Chart zu verstehen. Es gibt Widerstände und Unterstützungen. Diese kann man im klassischen Chart gut erkennen. Kaufsignale entstehen bei Bruch des Widerstandes; Verkaufssignale beim Durchbruch von Unterstützungen. Unterstützungen sind gebrochene Widerstände.

 

6. Limitiert Ordern

 

Niemals ohne Limit Käufe und Verkäufe tätigen. Der Markt ist ein Haifischbecken und es gibt Trader, die unlimitierte Orders gnadenlos ausnutzen. Daher Limits setzen (auf Basis der Chartanalyse) und konsequent einhalten. Die menschliche Psyche neigt dazu, sich gerne umzuentscheiden, wenn es so weit ist. Dagegen hilft ein klarer Tradingplan (Kursziel und Ausstiegsszenario festlegen), den man zwingend umsetzen sollte.

 

7. Intuition beachten

 

Mit der Zeit kommt die Intuition dazu. Dann sollte man nur Werte kaufen, wo die eigene Intuition auch "ja" sagt. Das hilft, eine eigene Meinung zu bilden und nicht blind Empfehlungen hinterherzulaufen.

 

8. Auf Sell Off / Übertreibung achten

 

Gute Einstiegspunkte sind "Sell-Off" Phasen. Diese kann man gut erkennen, wenn man die Umsätze und den Realverlust betrachtet. Oft ist es so, dass es stetig nach unten geht bis es zu einem richtigen Einbruch unter hohen Umsätzen kommt. Das ist dann ein guter Einstiegspunkt. Genauso gilt dies für Übertreibungsphasen nach oben in umgekehrter Form. Daher sind die letzten Phasen besonders gewinnbringend!

 

9. Werte verstehen

 

Nur Werte kaufen, die man versteht. Man sollte verstehen, welches Geschäftsmodell hinter einem Unternehmen steht. Nur so ist man in der Lage die tatsächliche Entwicklung richtig einzustufen.

 

Für heute wäre es das erstmal. To be continued...:-)

 

 

 

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
Enthusiast
Beiträge: 629
Registriert: 12.02.2014

13. GAPS (Kurslücken) beachten

Bei einem starken Kursanstieg oder einem Kursverfall entstehen so genannte GAPS (Kurslücken). Das sind starke Preissprünge, die gerne in Übertreibungsphasen entstehen. Solche Lücken werden gerne geschlossen; d.h. die Kurse bewegen sich zum GAP und schließen die Lücke. Je näher ein GAP liegt, desto wahrscheinlicher ist es, dass es geschlossen wird. Insofern sollte man beim Trading auch ein Auge auf die Kurslücken werfen.


Aufsteiger
Beiträge: 1
Registriert: 02.06.2014

wie ernst kann man die Consensus-Empfehlungen nehmen? Sind die eine gute Orientierung für die Suche nach einer Aktie zum kaufen, oder liegen fast immer falsch?

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
Enthusiast
Beiträge: 629
Registriert: 12.02.2014
Aus meiner Sicht sind die Empfehlungen nicht schlecht und bieten eine Orientierung. Du solltest aber darauf achten, das möglichst viele Empfehlungen die Grundlage darstellen.
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
Enthusiast
Beiträge: 629
Registriert: 12.02.2014
14. Termine beachten
Bewegung kommt bei den Kursen häufig vor der Bekanntgabe von Zahlen. Der eingeschlagene Trend hält meistens bis dahin.
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
Enthusiast
Beiträge: 305
Registriert: 18.12.2014

Hi Startrader0378,

 

kannst Du das mit dem KUV mal erklären, das vertsehe ich noch nicht.

 

Ist es nicht so, dass gerade hoch verschuldete Unternehmen ein kleines KUV haben und ich bei dieser Auswahlmethode quasi vermehrt zu hoch verschuldeten Unternehmen greife?

 

Beispiel:

 

Wenn zwei Unternehmen bis auf den Verschuldungsgrad völlig identisch sind so hat doch das höher verschuldete das kleinere KUV.

 

Wenn Unternehmen A z.B. 100 Mio. wert ist und nicht verschuldet ist dann ist der Börsenwert (wenn die Börse fair bewertet) doch auch 100 Mio. Macht das Unternehmen nun z.B. 50 Mio. Umsatz so ist das KUV 2,0.

 

Wenn Unternehmen B z.B. 100 Mio. wert ist und mit 50 Mio.  verschuldet ist dann ist der Börsenwert (wenn die Börse fair bewertet) doch auch nur 50 Mio. Macht das Unternehmen nun auch 50 Mio. Umsatz so ist das KUV 1,0.

 

ThyssenKrupp wäre ein gutes Beispiel für hohe Verschuldung und kleines KUV.

 

Oder wenn Eckkneipen börsennotiert wären könnte ich am KUV nicht erkennen welche Kneipe den höchsten Umsatz macht wenn ich den Verschuldungsgrad nicht kenne.

 

Die Kneipe mit den höchsten Schulden hätte wahrscheinlich das beste KUV.

 

VG Totti

 

 

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Gelegentlicher Autor
Beiträge: 13
Registriert: 09.05.2014

@Totti 

 

Ich denke Du haust hier was durcheinander. Die Kennzahl "KUV" oder Kurs-Umsatz-Verhältnis ist einfach der Quotient von Kurs und Umsatz bzw. wie hoch ist die Marktkapitalisierung einer Aktie im Vergleich zum gesamten Umsatz. Dort gehen billanzielle Feinheiten gar nicht ein, also weder Schulden noch Finanzmittel/Guthaben.

 

Als Value-Investor verwendet man oft die Kennzahl "EV/EBITDA", d.h. den Enterprise Value (deutsch: Unternehmenswert) geteilt durch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Ammortisation. Der EV errechnet sich als Summe von Marktkapitalisierung (die sich aus dem Kurs x Aktienzahl ergibt) zuzüglich der Schulden abzüglich von Cash in der Bilanz. Damit berücksichtigt diese Kennzahl genauer wie ein Unternehmen bilanziell dasteht als das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis), wo man einfach die Marktkapitalisierung durch den Gewinn (näherungsweise kann man EBIT oder EBITDA verwenden) teilt. Bei gleichem KGV würde man also ein Unternehmen vorziehen, dass das niedrigere EV/EBITDA-Ratio hat. 

 

Für Definitionen siehe auch Investopedia: http://www.investopedia.com/terms/e/enterprisevalue.asp

 

Covacoro

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Enthusiast
Beiträge: 305
Registriert: 18.12.2014

Ne, ich sehe das so wie Du. KUV=Marktkapitalisierung durch Umsatz

 

Nur was soll mir das KUV sagen und warum soll ein kleines KUV gut sein?

 

VG Totti

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Aufsteiger
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Registriert: 13.04.2015
danke für die Tipps :-)... wenn du weitere hast....ich nehm alle...man kann nur dazu lernen
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Aufsteiger
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Registriert: 17.06.2014

Vielen Dank Ihre wertvollen Hinweise. Schöne Grüße an Sie und weiterhin viel Erfolg    

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Es kann (mit den richtigen Worten) so simpel sein ... Danke für die prima Erklärungen!
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