Es gab von 2003 bis 2007 und von Ende 2011 bis Mitte 2015 jeweils einen 4 jährigen Bullenmarkt, wo jeweils nach 5 Wellen eine Konsolidierung erfolgte.
Der Anstieg bis 2007 erfolgte von 2.192 bis 8.150 Punkte im DAX. Die Korrektur erfolgte in Form einer ABC Welle die zeitlich und in ihrer Höhe als blaues Rechteck dargestellt wurde und auf den letzten DAX Anstieg nunmehr kopiert wurde (Chart leider nur auf Guidants)
Ich habe die Zählung für die zweite große Bullenrally erst im Jahr 2011 begonnen und nicht 2009, weil erst dieser Anstieg das Hoch von 8.150 überschritt und somit einen neuen Impuls darstellte, der bis 12.400 reichte.
Es gibt nun zwei Szenarien, die sich unter Berücksichtigung des historischen Verlaufs darstellen können.
Szenario 1:
Es gibt keinen erneuten Test des Allzeithoch bei 12.400 und wir haben bereits die Welle A und B gesehen, so dass nunmehr die Welle C anbrechen könnte, die in zeitlicher und deren Ausmaß genau bis zum belastbaren Hoch der Jahre 2007 und 2008 mit 8.150 Punkten verlaufen könnte.
Dies bedeutet auch, dass es keinen Anstieg mehr geben würde und die Jahresendrally ausbliebe. Was schon sehr unwahrscheinlich wäre. Aber wie wir Wissen, die Börse ist nicht berechenbar und wir sind nur die, die hinter den „Großen“ herlaufen. Die großen Zielmarken sind aus dem beigefügten Chart, der Fibo Projektsziele beinhaltet, zu entnehmen.
Szenario 2:
Wir sehen noch ein Hoch und die Wellen A und B haben noch nicht begonnen, wie im Jahr 2007 und 2008. Dann würde eine Jahresendrally über die gestern beschriebenen Zielmarken (DAX Ausblick 47. Kw) sogar bis 11.800 und darüber mit 12.000 oder gar 12.400 Punkten noch folgen können.
Hier gegen würde aber bei Annahme einer Wiederholung des schon geschehen sprechen, dass die Korrektur, die ich als Welle A deute, mit 9.340 zu tief ging, um noch eine echte A Welle, die tiefer liegen müsste als 9.340 zu sehen, um das absolute Tief mit 8.150 zu definieren.
Nebenvariante:[/b][/u]
Es gäbe auch die Möglichkeit, dass sich die Geschichte nicht wiederholt und wir bevor die ABC Welle fertig ist ein neues Allzeithoch sehen. Diese Wahrscheinlichkeit wird aber mit unter 30 % gesehen. Denn, wenn es sich um eine ABC Welle handelt, folgt auch die C.
Was habe ich neben der Charttechnik noch berücksichtigt:
Was ist, wenn die angekündigte QE der EZB, wie schon seit April 2015 keine Wirkung zeigt. Denn die Anleihenkäufe sollen ja noch bis September 2016 fortgesetzt werden und wenn diese wie bisher verpuffen bzw. versiegen, erfolgte der Anstieg an den Börsen insgesamt in Form einer QE Blase, was nichts guten Ahnen lässt.
Zudem könnte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Zinsanhebung der FED im Dezember 2015 folgen. Um die Wirtschaft in den USA mit der Zinsanhebung nicht weiter zu belasten, müsste Amerika Maßnahmen zur Dollarabwertung in Gang setzen, um wiederum die Wirtschaft in den USA selbst anzukurbeln. Dies würde für die europäischen und den deutschen Aktienmarkt bedeuten, dass der Euro steigt, die Exporte sich verteuern, die Margen für die Industrie sinken und die Erlöse somit schwinden. Was zu fallenden Kursen der Einzelaktien und letztendlich den gesamten Markt belasten würde.
Auch die lockere Geldpolitik der chinesischen Notenbank (PBoC) führt dazu dass die Aktienmärkte dort steigen sollten, doch was passiert, sie fallen derzeit und sind von ihrem Allzeithoch bei 28.640 ein gutes Stück entfernt. Nur die QE der PBoC wird in Form von Vergabe von Zentralbankkrediten an Geschäftsbanken durchgeführt, die als Sicherheit für neue Kredite Teile ihres Portfolios hinterlegen (Schneeball lässt grüßen) und wird derzeit in mehreren Provinzen wahrgenommen. Nur was ist, wenn die Kurse weiter fallen und somit auch die in Teilen hinterlegten Portfolios, die jetzt bei der PBoC liegen und die neuen Kredite wieder an den Rohstoff-, Währungs- und Aktienmärkten investiert wurden und diese weiter fallen. Wohl nichts Gutes.
Zudem muss auch beachtet werden, dass die Krisen auf der Welt und der Terror zunimmt. Auch dieses wirkt sich auf die Börsen, die Kaufkraft und –lust der Bürger weltweit aus.
Ich weiß, es ist ein sehr düsteres Szenario. Aber als ich, glaube Anfang Mai und nochmals im Juni, für spätestens September Oktober 2015 ein Tief bei ca. 9.800, 9.300 bis 9.000 darstellte, war dies für viele nicht nachvollziehbar. Wir sahen leider schon am 24.08. mit 9.340 das Tief, welches dann am 29.09.2015 nochmals getestet wurde. Es kann ja auch alles ganz anders kommen.
Ich hoffe die Langfristanalyse hat eine andere Sichtweise dargestellt und soll natürlich auch für Diskussionsstoff unter den Follower sorgen.
VG
Nopogo