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Handelsplatz bei Fondkauf /verkauf

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
Gelegentlicher Autor
Beiträge: 7
Registriert: 01.01.2015

Hallo liebe Community,

Ich hatte meine ersten Fonds früher über die Sparkasse gekauft, will jetzt aber eigentlich lieber was selber machen!
Ich bin ich mich zur Zeit am Informieren über verschiedene Fonds und bin stark interessiert den KAPITAL PLUS – A von der Allianz zu kaufen!

Meine eigentlichen Frage ist jetzt wie die Sache mit den verschiedenen Handelsplätzen genau vor sich geht.

Also mal konkret ich habe ja wie ich das verstehe habe ich ja 3 Möglichkeiten (kaufen über die Fondgesellschaft, kaufen über die Consorsbank, oder kaufen über eine der Börsen).

Zunächst mal der Fond hat ja normalerweise einen Ausgabeaufschlag von 3%.
Die Consorsbank (CB) nimmt aber keinen Aufgabeaufschlag. Heißt es, dass ich den 3% Aufgabeaufschlag zahle, wenn ich über die Fondgesellschaft kaufe? Also ich zahle den Aufgabeaufschlag nicht wenn ich über die CB kaufe?
Wenn ich über die Börse kaufe fällt kein Ausgabeaufschlag, ich muss aber Tradinggebühren über CB und an der Börse zahlen.

Soweit alles richtig?

Wie lange dauert es an den verschiedenen Handelsplätzen bis der Fond in meinem Depot ist?

Meine nächste Frage bezieht sich auf den Kurs zu dem ich kaufen kann.
Kaufe ich normalerweise immer zu dem aktuellen Kurs oder was hat es mit Bid und Ask Preises auf sich?
Warum ist z.B im Moment der Kurs über CB bei 61,22 statt 61,15 über die Fondgesellschaft.

Nehmen wir mal an ich habe den Fond über einen Handelsplatz gekauft:
Kann ich unabhängig vom Handelsplatz wo ich gekauft habe an jedem Handelsplatz auch wieder zum aktuellen Kurs ohne Gebühren (mit Ausnahme der Tradinggebühren an der Börse) verkaufen? Wann wird dann genau verkauft also sofort oder 1-2 Tage später zu dem aktuellen Tageskurs?

Meine Frage ist jetzt doch ziemlich lang geworden, freue mich über jede Antwort auch wenn diese nur Teile beantwortet oder über nützliche Links oder Literatur Empfehlungen zu dem Thema!

In diesem Sinne ein Frohes Neues an Alle!

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
Enthusiast
Beiträge: 790
Registriert: 08.12.2014

Hallo Schaengel1988,

 

ich bin zwar auch kein jahrelang erfahrener Profi, aber ich versuche mal weiter zu helfen. Weil ich mir diese ganzen Fragen auch erst die letzten Monate beantwortet habe, verstehe ich Deine Verwirrung. Trotzdem alle Angaben ohne Gewähr, nicht ausgeschlossen ich habe selber etwas noch nicht vollumfassend verstanden.

 

Also im Grunde hast Du zwei Möglichkeiten an Fondsanteile zu kommen, über die Fondgesellschaft oder über die Börse. Kaufen über die Consorsbank bedeutet im Grunde auch nur Börse und zwar "Tradegate Exchange". Das ist eine digitale Onlinebörse für Privatanleger, hierzu einfach mal die Wikipedia befragen.

 

Wenn Du über die Fondgesellschaft kaufst fällt eigentlich immer ein Ausgabeaufschlag an. Die Gelder aus diesem Aufschlag reicht die Fondsgesellschaft jedoch in der Regel zu teilen an die Bank weiter die die Transaktion durchführt und daraus macht die Consorsbank dann teilweise wieder Rabatte auf den Ausgabeaufschlag (Consorsbank Discount). Und gerade auf diesen Rabatt lohnt es sich zu achten, das sind nicht selten wie auch in diesem Fall 100% Rabatt, also dann keinen Ausgabeaufschlag. Achtung, die Rabatte ändern sich aber auch teilweise weil das z.B. nur zeitlich begrenzte Aktionen sind. Noch mal zu Verständnis, Du kaufst über die Consorsbank bei der Fondsgesellschaft, auch wenn als Handelsplatz "Fondsgesellschaft" angegeben ist.

 

Bei den Börsen fallen dann wie Du schon geschrieben hast Handelsgebühren an. Und über diese solltest Du Dich genau informieren um keine bösen Überraschungen zu erleben. Die Gebühren setzten sich vereinfacht gesagt aus dem zusammen was die Consorsbank verlangt und von dem was die Börse verlangt. Was da genau auf Dich zu kommen erfährst Du im Gebührenverzeichnis der Consorsbank. Das ist leider ein wenig komplex. Einen ersten Überblick gibt der Tradingkosten-Rechner der in den Kauf/Verkaufmasken verlinkt ist.

Mir selbst zwar noch nicht passiert, es kann aber tückisch werden wenn Deine Order über mehrere Teilaufträge abgewickelt wird. Es benötigt also mehrere Handespartner um die gewünsche Menge abzuwickelt. Da fallen ein Teil der Gebühren dann auch mehrfach je Einzelhandel an, das kann schnell teuer werden. Wenn ich das richtig verstanden habe ist da die Gefahr beim Tradegate zumindest geringer, weil das Tradegate selber für die Verfügbarkeit der dort gehandelten Papiere sorgt.

 

Wichtig bei der Entscheidung Fondsgesellschaft oder Börse ist neben den Gebühren unter Umständen auch der Kurs. Das ist eigentlich so richtig wichtig nur bei Fonds die sehr stark im Kurs schwanken. Ich habe einen Fonds im Depot der schwankt an einem Tag gerne mal um 2-3%, da wirds da ist dann schon wichtig zu welchem genauen Kurs man handelt.

 

Also der Kurs der Fondgesellschaft ist quasi nie aktuell, sondern immer veraltet, der wird nachgezogen ermittelt. Das ist für mich der riesen Nachteil, denn man kauft Anteile und erfährt dann 1-2 Tage später zu welchem Kurs. Ein wenig nehmen, meiner Beobachtung nach, die Kurse der Börsen die zukünftigen Kurs der Fondgesellschaften voraus, aber verlässlich ist das nicht. Und bei den Fondsgesellschaften scheint über die Consorsbank auch keine limitierten Aufträge ausgestellen zu können. Also Handel zu einem bestimmten Kurs. Man weiß also vorher nicht was man bekommt.

 

Der Vorteil vom Börsenhandel, man hat falls die Börse offen ist quasi einen aktuellen Kurs. Man kann sich einen Live-Kurs holen und hat dann wenige Sekunden Zeit zu genau dem Kurs zuzuschlagen oder eben nicht. So habe ich schon im Tradegate gehandelt und fand das so eben recht transparent. Oder man erteilt eine Ordner mit Preislimit und die Transaktion kommt zu Stande wenn ein Handespartner für den angegebenen Preis gefunden wird. Das geht auch wenn die Börse geschlossen ist und wird dann halt bearbeitet wenn wieder offen ist.

 

Also Bid und Ask sind quasi die Preise zu denen die Papiere zum Kauf- bzw. Verkauf angeboten werden. Daraus errechnet sich dann der aktuelle Kurs. Aber gehe mal eher davon aus das der Kurs an der Börse dann nicht genau der ist zu dem Du tatsächlich abwickelst. Wichtig ist dann eben auch hier darauf zu achten wie viele Papiere angeboten/gesucht werden am gewählten Börsenplatz und ob das ausreichend ist für Deine Order.

 

Es dauert in der Regel zwei Handelstage bis die Papiere komplett im Depot sind. Ob die Order erfolgreich war und zu welchem Kurs ist aber beim börslichen Handel sofort klar.

 

Hast Du die Papiere mal im Depot kannst Du mit denen machen was Du willst, also entweder an die Fondsgesellschaft zurückgeben (Kurs ist auch hier wieder erst klar wenn das Ganze über die Bühne ist) oder eben an einer Börse zum Verkauf anbieten.

 

Abschliessend folgendes:

 

Grundsätzlich vor jeder Ordner genau über die möglichen Kosten erkundigen. Bei hohen Ausgabeaufschlägen und/oder starken Kursschwankungen kann sich meiner Meinung nach ein Handel über eine Börse lohnen. Der Börsenhandel kann bei Teilaufträgen jedoch zum Kostenrisiko werden. Man muss also darauf achten ob das Papier viel gehandelt wird und entsprechend die Ausführung auch möglich ist. Bei der Rückgabe der Anteile an die Fondsgesellschaft fallen da meistens keine Gebühren an, da fällt das Kostenargument meistens weg und es verbleibt nur das Thema Kurse.

 

Ich habe früh gelernt das aufgrund der Handelsgebühren Einzelaufträge unter 2000 € nicht sinnvoll sind. Da fressen Dir die festen Gebühren zu viel Rendite auf.

 

Ich persönliche habe als Handelsplatz eigentlich wenn möglich das Consorsbank/Tradegate im Auge. Die Gebühren sind dort niedriger, die Plattform sorgt für Verfügbarkeit der Papiere, das senkt wenn ich das richtig verstanden habe das Risiko auf Teilausführungen deutlich. Und man weiß eben genau zu welchen Kurs man kauft.

 

Soweit mein Wissen zu dem Thema


Gelegentlicher Autor
Beiträge: 7
Registriert: 01.01.2015
Hey Myrddin,

wow super vielen Dank für deine so ausführliche Antwort.

Deine Antwort deckt sich mit dem was ich über die verschiedenen Handelsplätze vermutet habe.

Gut zu wissen war für mich, dass wenn es einen 100% Rabatt auf den Aufgabeaufschlag gibt, ich diesen bekomme, wenn ich über die Consorsbank (also ausgewählt als Fondgesellschaft) kaufe.

Vor dem Kauf werde ich natürlich immer noch mal speziell bei der CB nachfragen!
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