Im April verzeichneten viele Frühindikatoren, die die Entwicklung der Wirtschaftsleistung andeuten, historische Tiefstwerte. Das gilt sowohl für die Erwartungen der Unternehmen, die zum Beispiel in Deutschland das ifo Geschäftsklima misst, als auch für das Verbrauchervertrauen, gemessen mittels GfK-Konsumklima. Auch die Wachstumsprognosen von IWF und EZB deuten darauf hin, dass die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte gerade stattfindet.
Vor diesem Hintergrund plant die EU ein historisches Rettungsprogramm für Wirtschaft im Umfang von 750 Mrd. Euro. Die Wirtschaftshilfen der Bundesregierung waren bislang das größte Unterstützungsprogramm weltweit gemessen an der Wirtschaftsleistung. Jetzt kündigte Japan ein Hilfsprogramm im Gegenwert von 40% der aktuellen Wirtschaftsleistung oder im Wert von umgerechnet 1,4 Billionen Euro an. Ebenso erwarten die Marktteilnehmer, dass die EZB nächste Woche eine Aufstockung des Anleihekaufprogramms beschließen wird. Insbesondere Italien sollte davon profitieren, eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder.
Staaten und Zentralbanken weltweit versuchen den Nachfrageausfall bedingt durch die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie kurzfristig auszugleichen. Dies unterstützt aktuell auch die positive Stimmung an den Aktienmärkten. Allerdings deuten steigende Unternehmenskonkurse und eine deutliche Verschlechterung der Unternehmensratings darauf hin, dass die Maßnahmen nicht alle Unternehmen und Arbeitsplätze retten können. Die Wahrscheinlichkeit für erneute Rücksetzer an den Märkten steigt, je länger die Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen andauern und je klarer die tatsächliche wirtschaftliche Situation wird. Denn auch wenn die Schutzmaßnahmen aktuell gelockert werden, ist eine Rückkehr zum Normalzustand wie vor der Pandemie nicht zu erwarten. Distanzgebote bedeuten auch, dass die Produktivität und damit die Wirtschaftsleistung hinter ihrem „Normalmaß“ für längere Zeit zurückbleiben.
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